Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Junge Israelin im Allgäu verschwunden

268 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Verschwunden, Vermisstenfall, Allgäu ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Junge Israelin im Allgäu verschwunden

03.10.2013 um 15:56
Das könnte so vieles sein. Klingt wie ein geplanter Mord.

Anzeige
melden

Junge Israelin im Allgäu verschwunden

04.10.2013 um 00:42
@diegraefin
Die unzumutbare Situation hat ja schon mit dem Verschwinden angefangen...

Die Angehörigen wissen ja leider schon, dass es keine Hoffnung mehr gibt, sie lebend zu finden. Daher dürfte es zumindest keine Ungewissheit geben... (hört sich jetzt doof an, stelle ich mir aber so vor).


melden

Junge Israelin im Allgäu verschwunden

04.10.2013 um 07:05
Leiche von Tirolerin war wieder nicht zu finden
INNSBRUCK. Die Suche nach der Leiche der 21-jährigen Larissa Biber, die am 14. September in Rum bei Innsbruck von ihrem Freund (24) erwürgt und in den Inn geworfen worden sein soll, ist bis morgen, Freitag, unterbrochen worden.

„Dann soll der Einsatz wieder aufgenommen werden“, sagte Einsatzleiter Christoph Kirchmair.

Gestern wurden alle Stellen abgesucht, an denen ein hochauflösendes Sonargerät Sonntag und Montag verdächtige Bilder gezeigt hatte. Speziell ausgebildete Suchhunde auf Booten kamen zum Einsatz, sagte Kirchmair. Weil die Tiere aber nicht anschlugen und sich auch mit eingesetzten Kameras die Hinweise nicht verdichteten, kamen an den betreffenden Stellen auch keine Taucher zum Einsatz. „Wir hoffen bei der Suche am Freitag auf weitere Anhaltspunkte“, sagt Kirchmair. Möglich ist aber auch, dass die Leiche bis zu diesem Zeitpunkt zufällig durch Passanten entdeckt wird.


melden

Junge Israelin im Allgäu verschwunden

04.10.2013 um 07:06
@AxelF

Es ist aber trotzdem schrecklich, wenn man jemanden nicht begraben kann. Eine Mutter fragt sich dann trotzdem, wo ihr Kind (körperlich) ist und kann sicher dieses Gefühl, dass sie da draußen irgendwo in dem kalten Inn rumschwimmt, kaum ertragen. Es gibt viele Vermisstenfälle, wo man weiß, derjenige ist tot, aber die Angehörigen können ganz schwer damit leben, kein Grab zu haben, keinen Abschied, keinen Abschluss. Siehe z.B. Fälle Karen Gaucke oder Kristin Harder, von der man nur ein Bein und einen Arm fand. Deswegen meinte ich, die Vorstellung als Angehöriger, dass der Körper des geliebten Menschen da irgendwo draußen ist und man ihn nicht finden kann, das ist einfach eine echt heftige Situation. Solange das so ist, können sie auch nicht richtig trauern, weil sie immer auf die Nachricht warten, und ich denke, solange man denjenigen nicht gefunden hat, bleibt auch immer ein irrationaler Restfunke von Hoffnung, dass derjenige vielleicht doch nicht tot ist, vielleicht alles nur ein Irrtum war, sie vielleicht nur ohnmächtig war und jetzt irgendwo verwirrt rumirrt usw., das ist unwahrscheinlich wie nur was, aber so denken Angehörige halt und quälen sich immer wieder aufs neue selbst. Verarbeitende Trauer ist so nicht möglich.


melden

Junge Israelin im Allgäu verschwunden

04.10.2013 um 08:37
wurde denn das handy gefunden ?
könnte man nicht danach suchen ,gibt es möglichkeiten womit man das handy aufspüren könnte, wenn es im wasser liegt ? vielleicht hat sie es noch in ihrer tasche ?
was ich mir allerdings kaum vorstellen kann,hat man denn die handtasche gefunden ?


melden

Junge Israelin im Allgäu verschwunden

04.10.2013 um 08:53
Das Handy wurde in der Nacht am Inn ausgeschaltet, entweder durch den Freund oder sie hatte es in der Tasche, als sie ins Wasser geworfen wurde, und es schaltete sich dann automatisch ab (kaputt). Ich denke nicht, dass es Möglichkeiten gibt, ausgeschaltete Handys zu orten. Komisch, dass man GAR nichts von ihr fand scheinbar bisher. Wo sind denn ihre Sachen geblieben (Handtasche etc.)?


melden

Junge Israelin im Allgäu verschwunden

04.10.2013 um 10:14
der tatort war ja die wohnung ,oder?
die leiche wurde ins auto geschleppt ,die tasche und das handy dann auch ?
das handy hatte sie dann in der tasche ?


melden

Junge Israelin im Allgäu verschwunden

04.10.2013 um 10:29
@zweiter
Scheinbar, denn am Inn wurde das Handy ausgeschaltet, wenn man den Zeitungsberichten glauben schenken darf.


melden

Junge Israelin im Allgäu verschwunden

04.10.2013 um 18:49
Eltern der toten Larissa: „Ungewissheit war schrecklich“
REUTTE. Die Eltern der getöteten Larissa aus Tirol sprechen erstmals über ihre Gefühle.

„Seit ich die Stelle gesehen habe, wo er sie in den Inn hineingetan hat, geht es mir ein bisschen besser. Es ist ein schöner Platz. Sie hätte ihn vielleicht selber ausgesucht. Ich habe zwei Wochen dafür gebetet und weiß jetzt, Larissa ist im Himmel und hat Frieden gefunden.“ Das sagt Franziska Biber, die Mutter der 21-Jährigen, im Gespräch mit der Tiroler Tageszeitung.

Seit die Eltern Gewissheit haben, was ihrer Tochter widerfahren ist, können Hannes und Franziska Biber etwas leichter leben. Sie hätten von Anfang an gewusst, dass „das“ nicht gut ausgehen wird. Larissa sei geerdet und erfolgreich gewesen. Niemals hätte sie eine Auszeit genommen. In wenigen Tagen sollte Larissa ausgezeichnet werden – als Tiroler Landessiegerin des Lehrlingswettbewerbes. Sie hatte große Pläne. Nach Beendigung ihrer Lehrzeit wollte die Maturantin in Wien Technische Physik studieren.

„So komisch das klingt: Auch die Art und Weise, wie sie ums Leben gekommen ist, macht das Ertragen ein klein wenig einfacher“, gibt die Mutter offen zu. Zermartert habe sie sich in den Tagen der Ungewissheit, was der Tochter alles an Gewalt hätte angetan werden können. Die Aussagen von Kriminalpolizei und Ärzten hätten ihnen aber Hoffnung gegeben, dass Larissa sehr schnell bewusstlos war und nicht lange leiden musste. Der Täter habe lange gebraucht, um seine schreckliche Tat zu vollenden.

Die Mutter zeigt Größe: „Trotzdem empfinde ich keinen Hass gegen diesen Mann. Er wird ein Leben lang damit klarkommen müssen, dass er jemanden umgebracht hat. Und auch seine Familie tut mir unendlich leid. Kaum vorstellbar, was er mit seiner Tat auch dort alles angerichtet hat.“

Larissas Vater hadert mit den Umständen: „Warum musste sie nur auf diese Flirtplattform gehen und den späteren Täter dort kennen lernen?“ Mutter Franzi hält mit Wärme dagegen und will das Internet gar nicht verteufeln: „Ach geh, sie hätte den Mann auch auf der Straße oder beim Ausgehen kennen lernen können. Larissa war einfach auf der Suche nach der großen Liebe in ihrem Leben.“ Kurze Pause: „Wer ist das nicht, das war bei uns nicht anders. Das sind doch alle irgendwie.“

Die Bezeichnung Freund für den Mann, der ihr Kind erwürgt haben soll, sei nicht ganz passend. „Sie haben sich ja erst drei Wochen gekannt. Alles war am Anfang. Aber unser Mädl hatte große Hoffnung, die Liebe gefunden zu haben.“ Die Unverfrorenheit des Täters raubt den Eltern im Nachhinein aber immer noch die Luft: „Er stellte sich uns während der Suche nach Larissa vor und sagte, wie sehr er es bedauere, dass man sich unter diesen Umständen kennen lernen muss.“ Er sei auch nach der Tat noch mit Larissas Schwestern essen gegangen. „Wir haben ihm beide von Anfang an misstraut.“

Franzi und Hannes Biber sind dankbar für die große Anteilnahme, die ihnen unendlich viel Kraft gebe. „Ich habe jeden Tag das Gefühl, ich lebe in einem bösen Traum. Als gäbe es einen Klick, ich wache auf und alles ist, wie es vorher war. Larissa kommt wie immer bestens gelaunt bei der Tür herein und pflanzt übermütig ihre Mama“, sagt diese, die wie ihr Mann auf den Anruf der Polizei wartet, dass ihre Tochter im Inn gefunden wurde und nach Hause geholt werden kann.


melden

Junge Israelin im Allgäu verschwunden

05.10.2013 um 13:04
Fall Larissa: Anklage auch ohne Fund der Leiche möglich
INNSBRUCK/REUTTE. 21-Jähriges Opfer wurde auch gestern wieder nicht entdeckt.

Auch die insgesamt fünfte Suche nach der am 14. September in Rum bei Innsbruck erwürgten Larissa Biber (21) blieb gestern erfolglos: Dabei waren wieder ein hochauflösendes Sonargerät und speziell ausgebildete Suchhunde auf Booten auf dem Inn im Einsatz.

Wie berichtet, hatte der Tiroler Dominik W. am 26. September gestanden, Larissa nach drei Wochen Beziehung in seiner Wohnung in Rum getötet und dann in den Inn geworfen zu haben. Die junge Frau aus Reutte hatte den Tatverdächtigen über eine Internetplattform kennengelernt.

Seit drei Wochen im Wasser

Dass die Leiche von Larissa noch nicht gefunden werden konnte, ist für die Staatsanwaltschaft Innsbruck noch nicht unbedingt dramatisch. „Wir können gegen den Verdächtigen auch dann Mordanklage erheben, wenn das Opfer nicht entdeckt wird“, sagte ein Sprecher. „Wir haben das Geständnis des Mannes und das Ergebnis der Spurensicherungen des Landeskriminalamtes.“

Allerdings wäre es für die Ankläger „sicher besser, wenn wir auch die Todesursache gerichtsmedizinisch belegen können“. Mit jedem Tag, an dem die Leiche der jungen Tirolerin aber nicht gefunden wird, schwinden die Chancen auf eine aussagekräftige Obduktion. „Nach drei Wochen im Wasser kommt es doch bereits zu gravierenden Verwesungserscheinungen“, sagt ein Gerichtsmediziner den OÖNachrichten.


melden

Junge Israelin im Allgäu verschwunden

06.10.2013 um 18:55
LEICHE VON LARISSA BIBER AUS DEM INN GEBORGEN

INNSBRUCK. Taucher der Tiroler Wasserrettung haben die Leiche der ermordeten 21-jährigen Larissa Biber im Inn gefunden und geborgen.

"Die groß angelegte Suchaktion hat sich bezahlt gemacht. Wir haben die Leiche kurz vor 18.00 Uhr geborgen und sind sicher, dass es sich um Larissa handelt", sagte ein Sprecher der Wasserrettung. Der 24-jährige Freund hatte vor mehr als einer Woche laut Polizei gestanden, die junge Frau erwürgt und in den Inn geworfen zu haben.

Bei der Suchaktion waren rund 80 Mann der Wasserrettung mit rund 15 Wasserfahrzeugen im Einsatz und suchten den Inn von Thaur bis Kirchbichl ab. Dabei kamen auch Sonarboote und Tauchroboter zum Einsatz.


melden

Junge Israelin im Allgäu verschwunden

06.10.2013 um 19:24
wo ,steht nicht zufällig dabei ?


melden

Junge Israelin im Allgäu verschwunden

06.10.2013 um 19:33
@zweiter


Am Sonntagnachmittag ist mit hoher Wahrscheinlichkeit die Leiche der seit Wochen vermissten Larissa gefunden worden. Die Tiroler Wasserrettung fand den mutmaßlichen Leichnam der 21-Jährigen gegen 18.00 Uhr im Inn im Bezirk Kufstein.

Der Inn wurde in den Tagen zuvor bereits mehrfach nach der Leiche von Larissa abgesucht - bisher blieben die Suchmannschaften aber ohne Erfolg. Am Sonntag startete die Tiroler Wasserrettung nochmals eine großangelegte Suchaktion.

Bei der Suchaktion am Sonntag waren rund 80 Mann der Wasserrettung mit rund 15 Wasserfahrzeugen im Einsatz und suchten den Inn von Thaur bis Kirchbichl ab. Dabei kamen auch Sonarboote und Tauchroboter zum Einsatz. Am Nachmittag wurden die Suchmannschaften dann fündig. Sie entdeckten die Leiche im Inn im Bezirk Kufstein.

Die Leiche wird nun obduziert, um sicherzustellen, dass es sich um Larissa handelt.


melden

Junge Israelin im Allgäu verschwunden

06.10.2013 um 19:36
Wenn man durch das Geständnis nicht gewusst hätte, wo man suchen muss (= im Inn ab der Stelle des Reinwerfens flußabwärts), hätte man sie wohl nie gefunden. Dann hätte die Natur in kürzester Zeit alle Spuren von ihr verwischt und sie wäre einer der vielen ungelösten Vermisstenfälle geblieben, die es sonst so gibt. Ich finde es immer wieder erstaunlich und erschreckend, wie leicht man manchmal auch bei ungeplanten Taten als Mörder so davonkommen könnte.


melden

Junge Israelin im Allgäu verschwunden

06.10.2013 um 20:29
@Vernazza2013
ok, danke für die info


melden

Junge Israelin im Allgäu verschwunden

06.10.2013 um 20:37
ganz schön lange strecke


melden

Junge Israelin im Allgäu verschwunden

07.10.2013 um 16:51
Am heutige Montag bestätigte das Landeskriminalamt nach einer Untersuchung die Identität der Leiche.

Die Eltern von Larissa Biber haben für den 12. Oktober bereits einen Verabschiedungsgottesdienst geplant. Er hätte stattgefunden, egal ob die Leiche der 21-Jährigen nun vorher gefunden worden wäre oder nicht. Doch nun können die Angehörigen und Freunde der jungen Frau, die von ihrem Freund getötet worden sein soll, sie wohl auch zu Grabe tragen.


melden

Junge Israelin im Allgäu verschwunden

10.10.2013 um 11:24
1381153309 BiberLarissa Parte 56a546cf7dOriginal anzeigen (0,2 MB)


melden

Junge Israelin im Allgäu verschwunden

10.10.2013 um 16:33
In liebevollem Gedenken an Larissa

Zahllose Bilder von Larissa geben zu Michael Jacksons „Gone too soon“ einen Einblick in das Leben einer jungen, lebensfrohen Frau, die gerne gelacht und viel mit Freunden unternommen hat.
Darunter die Nachricht der Familie: „In liebevollem Gedenken an Larissa, die uns viel zu früh genommen wurde“.


http://vimeo.com/75659818


melden

Junge Israelin im Allgäu verschwunden

10.10.2013 um 17:41
@Vernazza2013

Danke deinem Engagement. Das ist eine Tragödie, die mich sehr berührt hat.


melden

Junge Israelin im Allgäu verschwunden

12.10.2013 um 10:22
Larissas Familie bittet um Spenden:

https://www.facebook.com/pages/Larissa-Biber/498905550206004?fref=ts


melden

Junge Israelin im Allgäu verschwunden

12.10.2013 um 14:23
Blöde Frage mal, aber kann man in so einem Fall eigentlich nicht den Täter auf Schadenersatz verklagen?


melden

Junge Israelin im Allgäu verschwunden

12.10.2013 um 14:47
@diegraefin

In Strafverfahren erhebt die Staatsanwaltschaft bei hinreichendem Tatverdacht die öffentliche Anklage. Sobald dies geschehen ist, kann sich die nebenklageberechtigte Person der öffentlichen Klage als Nebenklägerin oder Nebenkläger anschließen. Diese kann sich von einer Rechtsanwältin oder einem Rechtsanwalt beraten und vertreten lassen.

Nebenklageberechtigt sind auch nahe Angehörige (Eltern, Kinder, Geschwister und Ehegatten oder Lebenspartner) einer durch eine rechtswidrige Tat getöteten Person.

Als Nebenklägerin und Nebenkläger hat man das Recht
unter anderem zivilrechtlichen Schadensersatz- und Schmerzensgeldansprüche im Strafverfahren geltend zu machen.

Wir sehr wahrscheinlich in Österreich ähnlich geregelt sein.


melden

Junge Israelin im Allgäu verschwunden

13.10.2013 um 16:06
Larissas letzter Weg war von ergreifenden Worten begleitet
Unter riesiger Anteilnahme wurde die getötete Larissa Biber in Reutte verabschiedet – eine junge Frau voll von Lebenslust und großen Träumen.

Von Helmut Mittermayr

Reutte – „Die Welt dreht sich weiter. Sie scheint nicht zu begreifen. Merkt sie nicht, dass jemand fehlt. Haltet sie an, haltet die Welt an. Sie soll stehen.“ Peter Biber, der Onkel Larissas, hatte beim Requiem in der Reuttener St.-Anna-Pfarrkirche Worte für den Schmerz der gesamten Familie gefunden. Larissa, die junge Frau, deren schreckliches Schicksal ganz Tirol im Bann gehalten hat, wurde am Samstagnachmittag unter großer Anteilnahme der Bevölkerung zu Grabe getragen. Die 21-jährige Außerfernerin war von ihrem Freund erwürgt und anschließend in den Inn geworfen worden.

Zumindest in Reutte schien die Welt in diesen Stunden wirklich stillzustehen, Ruhe war eingekehrt. Die Polizei hatte den Bereich um die Kirche großräumig abgesperrt. Viele, die keinen Platz mehr in der Kirche gefunden hatten, verfolgten am gegenüberliegenden Gehsteig oder am Kirchplatz das Requiem, das über Lautsprecher ins Freie übertragen wurde. An den Bänken vor St. Anna wehten Luftballons, an denen Fotos von Larissa und letzte Zeugnisse der Liebe ihr Nahestehender angebracht waren. Ihre drei Schwestern und enge Freundinnen hatten sie dort angebunden, um ihre Botschaften gleich nach der Messe in den Himmel steigen zu lassen.

In der Kirche forderte Pfarrer Josef Höller alle Anwesenden auf, „die Trauer über den unendlichen Schmerz zuzulassen“. Er dankte, dass so viele gekommen waren, das Leid zu teilen. Vor allem junge Menschen drückten sich in den Bänken eng zusammen. Der gemeinsame Kummer hatte Konfessionen außer Kraft gesetzt. Die Trauernden trugen alles von Schwarz bis Kopftuch. So viele Rosen in klammen, zitternden Händen wird die Reuttener Pfarrkirche noch nie gesehen haben.

Ein Requiem – getragen von Musik, die mit jedem Ton unter die Haut ging. Der bekannteste Name auf der Empore war Bluatschink. Toni Knittel war auf Bitte der Trauerfamilie mit seiner Frau Margit gekommen, um „Falla lassa“, das Lieblingslied Larissas, anzustimmen. Die Reuttenerin hatte wie im Song gehofft, die große Liebe ihres Lebens zu finden und sich mit einem Partner fallen lassen zu können.

Aber auch der Chor Viva la Musica unter Leitung Christian Pichlers hatte etwa Halleluja von Leonard Cohen derart berührend intoniert, dass den Tränen freier Lauf gelassen wurde. Franzi Biber, Larissas Mama, ist Chormitglied. Auch Reuttes Musikschulchor, ein Saxophon-Ensemble oder Organist Albert Frey hüllten das Kirchenschiff in Klangwolken, die die Trauernden teils in andere Sphären davontrugen.

Ein zehnminütiges Amateurvideo mit aneinandergereihter Bilderfolge erlaubte dann einen fotografischen Einblick in das Leben der Getöteten. Zu sehen war vor allem eines – eine junge, bewegte Frau, die das Leben anlachte und mit allen Sinnen zu genießen schien. Das private Filmchen war erst vor zwei Wochen auf YouTube hochgeladen worden. In dieser Zeit ist es 91.158-mal aufgerufen worden. Ein außergewöhnliches öffentliches Interesse, weit über bisher Bekanntes hinaus.

„Lebe jeden Moment. Lache jeden Tag. Liebe unvorstellbar!“ Larissas Lebensmotto wurde beim Requiem ausführlich gewürdigt und zu einer Hommage an eine junge Frau, die mit Herz, Verstand und Lust durchs Leben gegangen zu sein schien: Matura mit gutem Erfolg, aktuelle Tiroler Landessiegerin der Werkstofftechniklehrlinge, Saxophonistin, Physikstudium vor Augen, vielseitig sportlich, Radenthusiastin, Après-Ski-Fan, äußerst naturverbunden, tanz- und karaokeverliebt.

Das innige innerfamiliäre Verhältnis bei den Bibers hatte die 21-Jährige mit ihren Facebook-Einträgen heuer selbst noch veröffentlicht. Ihr Onkel ging während des Requiems auch speziell darauf ein. „Ich liebe meine Schwestern, egal wie sehr wir uns auch manchmal streiten“, hatte sie ihrem Freundeskreis gepostet. Und an ihre Mutter gerichtet: „Eine Mama trägt dich immer. Sie ist zu 100 Prozent für dich da. Mama, ich hab dich lieb!“


Nach der eineinhalbstündigen Messe absolvierte die Trauergemeinde den zehnminütigen Fußmarsch zum Breitenwanger Friedhof, wo es endgültig hieß: Abschied nehmen. Josef Ostheimer, der Ausbildungsleiter von Plansee, würdigte dort noch einmal den zielstrebigen und ehrgeizigen Lehrling, aber auch die außergewöhnliche Plansee-Mitarbeiterin, die auf „ihre einzigartige Weise perfekt“ gewesen sei. Nach dem tragischen Geschehen sei nichts mehr wie zuvor.

In den letzten Tagen hatten alle Spekulationen im Ort ein Ende gefunden. Ein dunkler Schatten hatte sich über Reutte gelegt und die Menschen waren verstummt. Es galt, nur noch das Unvermeidliche zu Ende zu bringen.

http://www.tt.com/panorama/gesellschaft/7308515-91/ber%C3%BChrende-trauerfeier-hunderte-nahmen-abschied-von-larissa.csp (Archiv-Version vom 16.10.2013)


Anzeige

melden