Diarmuid schrieb:Zum Betäuben: War das überhaupt nötig? Hatten Maddies Eltern die Kinder nicht "ruhiggestellt"? Oder war das damals eine Falschmeldung?
Dafür, dass die Eltern ihre Kinder mit Medikamenten ruhig gestellt hätten, gab es nie einen Beleg. Es wurde phantasievoll vermutet, nur weil die Mutter, wenn ich richtig weiß, Anästhesistin von Beruf ist. Diese Vermutung kam damals im Rahmen von Verschwörungstheorien auf, die vor allem von Amaral mit seiner These befeuert wurden, die Eltern seien die Täter bzw. hätten beim Sedieren der Kinder eine zu hohe Dosis verwendet, die bei Maddie zum Tod geführt habe und das tote Kind dann verschwinden lassen. Das ist aber wirklich eine reine Verschwörungstheorie, für die es keinen Beleg gibt und die auch sehr bösartig gegenüber den Eltern ist, die unter dem Verlust ihrer entführten Tochter leiden. Ich kenne persönlich Anästhesisten und habe mit ihnen über diese These gesprochen. Keiner von ihnen würde seine Kinder mit Medikamenten ruhig stellen. Auch wenn sie in der Lage wären, eine gesundheitlich unbedenkliche Dosis auszurechnen.
Das muss ja alles sehr schnell gegangen sein. Der Entführer handelte unter einem hohen Entdeckungsrisiko. Auch noch ein Betäubungsmittel zu dosieren und den Kindern zu verabreichen, ohne Widerwillen und möglicherweise Geräusche zu verursachen und erst das Einsetzen der Wirkung abzuwarten, wäre für einen Täter aufwändiger gewesen, als das Kind einfach zu nehmen und herauszutragen.
Der Entführer hätte auch möglicherweise gar keine Betäubung benötigt. Bei einem Kind kann die Angst, wenn sie sehr groß ist, auch zu einer Art Schockstarre führen. Möglicherweise lag Maddie im Halbschlaf aus Angst mäuschenstill auf dem Arm des Entführers und hoffte verzweifelt, dass ihr nichts passiert, wenn sie nur die Augen zukneift. Auch andere Täter, wie z.B der Maskenmann Ney, haben Kinder aus geschlossenen Gebäuden herausgetragen, ohne dass es jemandem aufgefallen ist und ohne Betäubungsmittel anzuwenden.