Doppelmord Babenhausen

aber wir haben ja schon x-mal durchgekaut.. der Kollege hätte dafür extra den PC von AD nehmen müssen (remote oder an seinem Arbeitsplatz direkt). Folgerichtig müsste er das wissen (oder zumindest Remotesurfen über andererleute PC zugeben) und demzufolge hätte er dann vor Gericht gelogen.

Trotzdem gibt es sicher zahlreiche Erklärungen wie die Schmauchpartikel auch auf völlig "legalen" Wege dahinkommen. Also das ist für mich ähnmlich wie die Faserspuren im Weimar-Fall.

Wann würde diese Falschaussage verjähren? 5 Jahre danach ?
Dann erst kann der Kollege ja seine Aussage korrigieren, sofern dies der Fall war.

@hängtihnhöher

Ich glaub du hast mich falsch verstanden: Ich wollte nicht dieses Riesenfass wieder aufmachen. Es ging mir eher darum zu bewerten, wo Herr Strate am ehesten Angriffspunkte sehen könnte. Aus meiner Sicht sind beide Indizien ziemlich wasserdicht im Urteil abgehandelt. Ich denke deshalb, dass Herr Strate da auch eine gewisse sportliche Herausforderung sieht...

@KonradTönz1
ok, das stimmt :) Nur der Gutachter im Urteil zeigt ja selbst Wege auf, dass Herr D es möglicherweise nicht war. Wo bleibt da noch Spielraum ?
Außer beim Zeugen.

hängtihnhöher schrieb:Wo bleibt da noch Spielraum ?
Außer beim Zeugen.

Ja, das stimmt - wenn der "Waffennarr" nun aussagen würde, dass er diese konkrete Recherche tatsächlich am Rechner des Verurteilten durchgeführt hätte, wäre das ein echtes Ass im Ärmel.

Allerdings deutet nichts darauf hin, dass so ein Knaller kommt - die Unterstützer haben hier zwar ein bisschen herumgeraunt, aber ich glaube kaum, dass die einen solchen Hammer nicht öffentlich machen würden.

@hängt ihn höher

Mir ist nur die Formulierung sauer aufgestoßen, dieses Prozent und Quotengehabe.
Ich muß mich da Konrad Toönz anschließen und vermute in Strates Annahme des Mandates eine juristische Herausforderung, abseits von Quote und Prozent.

Punkto Schalldämpferrechereche:
Bleibt noch die Frage(wenn es denn ein Kollege D.'s war)
Wieso entlastet er D. nicht?
Es spricht nur gegen eine Entlastung wenn der Kollege selbst in irgendeine Weise in den Fall involviert ist und zwar nicht nur als Zeuge, sondern er ist - auf welche Art auch immer -selbst in die Tat verwickelt .
Aber grundsätzlich macht es für mich keinen Sinn, wenn ich durch mein Schweigen einen Arbeitskollegen so in die Bredouille bringe und gleichzeitig eine Aussage doch zumindest dieses schwerwiegende Indiz entkräften könnte.....

@ faszinierend

Der Kollege - vielleicht sind sie keine Freunde fürs Leben gewesen... ?

Ich habe auch eine Liste von Personen bei denen ich es mir stark überlegen würde
für die auch nur irgendeinen Finger krumm zu machen. Ist wenig schmeichelhaft aber wahr.
Beruht wahrscheinlich auch auf Gegenseitigkeit.

"Friends come and go, but enemies accumulate."

naja der zeuge kam ihm ja schon "entgegen" in dem er sagte, er könnte durchud auf der seite gewesen sein... allerdings nicht mit dem rechner von AD
und darauf kam es ja scheinbar an in der urteilsbegründung
das wurde dann vom Richter noch in den zeitlichen zusammenhang gesetzt mit Pause und "anruf daheim"

die frage ist halt: Selbst wenn der zeuge jetzt selbst inzwischen herrn d rausbekommen möchte und er würde jetzt diesen zugriff sogar absichtlich gestehen. wir würde das bewertet?

@Tom_Ripley
und die würdest du dann ggf sogar für ca 20+/- jahre in den knast schicken?

Tom_Ripley schrieb:Der Kollege - vielleicht sind sie keine Freunde fürs Leben gewesen... ?

Warum hat die Verteidigung den Kollegen dann im ersten Prozess nicht unter Eid genommen?
Dann hätte der Kollege abwägen müssen, ob er eine Gefängnisstrafe riskiert um dem Angeklagten eins auszuwischen.
Ich glaube jedenfalls nicht, dass das Verhältnis zwischen den beiden Kollegen merkbar angespannt war - sonst wäre das bekannt geworden im Prozess. A.D. hätte das Indiz mit dieser Information ja angreifen können.

KonradTönz1 schrieb:Ich glaube jedenfalls nicht, dass das Verhältnis zwischen den beiden Kollegen merkbar angespannt war - sonst wäre das bekannt geworden im Prozess. A.D. hätte das Indiz mit dieser Information ja angreifen können.

...und Frau D. hätte das sicherlich schon längst erwähnt ;-)

@Faszinierend
naja.. die Quoten und Prozent sagt der Herr Strate ja selbst in der Doku

Ist doch auch egal.. Medienpräsenz und Geltungsdrang sind für mich legitim und nachvollziehbar für Leute, die in ihrem Business zur Elite gehören... und gehören wollen.
Ich denke schon, dass es jedem "Staranwalt" auch um Eitelkeit geht.
Erst im Kontext der medialen Aufmerksamkeit bekommt ja eine juristische Herausforderung einen gewissen Stellenwert.

den Artikel finde ich auch sehr interessant

http://novus.nox-nigra.com/?p=8334

und daraus die Passage:

"Verblüffend war auch die Tatsache, dass die Hunde unabhängig voneinander zu der Firma des Tatverdächtigen liefen. Sie hatten lediglich den Geruch einer Tatortspur aufgenommen.
"

Wie wäre es denn, wenn man sich die Internetzeiten von den 14 Tagen VOR dem Mord mal ansehen würde? Oder ist sowas gar nicht möglich, DENN Frau Darsow behauptet ja mehrmals, dass ihr Mann es nicht gewesen sein kann, weil Pausenzeiten ja nur VON / BIS, sind.. Aber mal ehrlich, ich bin auch oft genug (wie man gerade sieht :D) im Internet, obwohl ich KEINE Pause habe.. So könnte man, ihre Aussage schonmal widerlegen.

Und Zweiteres, wird ja behauptet, dass Jemand anderes an dem PC war, gibt es bei mir hier auf der Arbeit auch zu Genüge, aber wenn ich einen anderen PC benutze, dann doch nur um mal eben was nachzugucken, weil mein PC zu weit weg ist oder wenn derjenige im Urlaub/Krank ist, aber doch nicht um mir was spezifisches auszudrucken?

@hängtihnhöher
Medienpräsenz wird man ab einer gewissen Popularität der Kriminalfälle in keiner Weise mehrvermeiden können.
Geltungsdrang unterstelle ich nicht automatisch jedem Anwalt, der solche aufsehenerregenden Fälle bzw. Täter oder Opfer vertritt

hängtihnhöher schrieb:Erst im Kontext der medialen Aufmerksamkeit bekommt ja eine juristische Herausforderung einen gewissen Stellenwert.

Nicht zwangsweise, aber mediale Präsenz oder Popularität bringt natürlich auch wirtschaftlichen Erfolg, wenn ich mich dementsprechend präsentieren kann.
ich kann als Anwalt natürlich auch juristische Herausforderungen in wie auch immer gearteten Fällen suchen und finden, die sich abseits medialer Eitelkeiten abspielen.

@chained life

chained_life schrieb:Wie wäre es denn, wenn man sich die Internetzeiten von den 14 Tagen VOR dem Mord mal ansehen würde?

Ich nehme mal an, was technisch möglich ist wurde in dieser Hinsicht bereits gemacht.

chained_life schrieb:Und Zweiteres, wird ja behauptet, dass Jemand anderes an dem PC war

Wieso sollte jemand anderes genau dieses Thema recherchieren und vor allem wieso sollte genau dieser "Kollege" D. dann nicht entlasten, wenn er sich denn nicht selber belasten würde, aufgrund dieser Aussage.
Nur weil ich jemanden nicht mag, schicke ich ihn nicht für 25 jahre hinter gitter.
Das glaub ich nicht....

ich denke man sollte vielleicht alles auswerten was der im Internet gemacht hat zwischen dem 18.2. und 17.4.2009. Wenn man sich mit dem Thema "ich ermorde jemand" beschäft liesst man bestimmt ungewöhnliche dinge oder Polizeiberichte o.ä.

Ich bin mal gespannt, was der Strate aus dem Hut zaubert

@Siegessicher

Kann m.M. nach nur ein Angriff auf das Silencer Indiz sein, alles andere macht keinen Sinn.
Motiv Ruhestörung ist durch mehrere Zeugenaussagen belegt, das angreifen zu wollen scheint
mir aussichtslos und die Silencer Sache wäre damit auch nicht aus der Welt.

@Kerry
du meinst, dass er rausstellen möchte, AD hat sich nicht dort auf der Seite rumgetrieben?