Doppelmord Babenhausen

pfiffi schrieb:das Urteil spricht schon von hellhörigen Reihenhäusern,

also Benecke hat schon - natürlich wieder medienwirksam im TV :) - den Beweis
angetreten, dass man innerhalb des Hauses nichts vom Nebenhaus hörte. Er hatte
jemanden beauftragt, im Haus der Ermordeten eine Stereoanlage voll aufzudrehen
und hatte im angrenzenden Zimmer im Haus der Darsows nichts hören können,
wie die Fernsehzuschauer recht anschaulich hören bzw. nicht hören konnten.
Das Haus war wohl nicht hellhörig.
Aber es bleiben die Nachtaktivitäten der Nachbarn. Wenn jemand jede Nacht in den
frühen Morgenstunden laut draußen aktiv wird und Müll herausbringt etc., dann kann
das schon sehr nervig werden.

Heike75 schrieb:Diese "Ruhestörungsgeschichte" trug sich 8 Jahre vor den Morden zu.

Ja. Das ist schon sehr konstruiert.

@pfiffi

Achso es geht um das hellhörig. Aber kann sowas für eine Wiederaufnahme ausreichen?
Entscheidend für die Konstruktion des Motives ist ja nicht, über welches Medium der Lärm übermittelt wurde. Entscheidend ist einzig und alleine, wie die Familie den Lärm empfunden hat. Und da gibt es doch jede Menge Hinweise darauf, dass sich die Familie des Verurteilten erheblich in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt gesehen hat.

KonradTönz1 schrieb:doch jede Menge Hinweise darauf, dass sich die Familie des Verurteilten erheblich in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt gesehen hat.

welche denn? Einmal Polizei rufen? 8 (in Worten: acht!) jahre vor der tat? Konrad, das ist jetzt aber n büschn unter Deinem Niveau.

@KonradTönz1

KonradTönz1 schrieb: Und da gibt es doch jede Menge Hinweise darauf, dass sich die Familie des Verurteilten erheblich in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt gesehen hat.

Die da wären?

KonradTönz1 schrieb:Aber kann sowas für eine Wiederaufnahme ausreichen?

Kann sowas für ein Mordmotiv reichen?

pfiffi schrieb:welche denn? Einmal Polizei rufen? 8 (in Worten: acht!) jahre vor der tat? Konrad, das ist jetzt aber n büschn unter Deinem Niveau.

Und was ist mit der Aussage, dass die Familie erfolglos versucht hat, ihr Haus wieder zu verkaufen?
Oder mit dem Hinweis, der Verurteilte habe mit Höhrschutz geschlafen? Und woher wissen wir, dass die Tochter der Familie - behindert hin oder her - stundenlang geschrien hat, vorzugsweise nachts?

Heike75 schrieb:Kann sowas für ein Mordmotiv reichen?

Ja.

KonradTönz1 schrieb:Und was ist mit der Aussage, dass die Familie erfolglos versucht hat, ihr Haus wieder zu verkaufen?
Oder mit dem Hinweis, der Verurteilte habe mit Höhrschutz geschlafen?

siehe zu den Ohrstöpseln Anja darsows Kommentar p. 11

Heike75 schrieb:
Kann sowas für ein Mordmotiv reichen?


Ja.

Hier gebe ich Dir Recht.

@pfiffi

Du bist wie immer hervorragend informiert. Ich sehe schon, dass ich aktuell mit meinen eher oberflächlichen Kenntnissen des Urteils nicht mehr weiterkomme und ziehe mich zur Beratung zurück :-)

@KonradTönz1

KonradTönz1 schrieb: Ja.

Dann reicht es logischer Weise auch für die Wiederaufnahme... sofern es neue Beweise gibt, die die Behauptungen der Staatsanwaltschaft widerlegen.

KonradTönz1 schrieb: Ich sehe schon, dass ich aktuell mit meinen eher oberflächlichen Kenntnissen des Urteils nicht mehr weiterkomme

Stimmt.

Und noch etwas, lieber Konrad: Nehmen wir doch einfach mal an, das Konstrukt des Gerichts entspräche den tatsachen.

Welche Zivilklagen hat Andreas D eingereicht? Bei wem hat er sich kundig gemacht? Welche Zeugen sagen aus "Das war sein großes Lebensproblem"? Das wäre der Weg eines Menschen gewesen, der sich in solche Probleme regelrecht reinsteigert.

KonradTönz1 schrieb:Du bist wie immer hervorragend informiert. Ich sehe schon, dass ich aktuell mit meinen eher oberflächlichen Kenntnissen des Urteils nicht mehr weiterkomme :-)

Vermutlich ironie, ich bin erst auf den ersten Seiten...

Dann reicht es logischer Weise auch für die Wiederaufnahme... sofern es neune Beweise gibt, die die Behauptungen der Staatsanwaltschaft widerlegen.

Da bin ich skeptisch. Denn worin bestehen denn die neuen Beweise? Bisher hast du nur von Gerüchten rund um die Opferfamilie gesprochen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das ausreicht. Da muss es schon was handfesteres geben. Dazu kann sich sicher auch @pfiffi nochmal äußern.

@KonradTönz1

KonradTönz1 schrieb: Denn worin bestehen denn die neuen Beweise? Bisher hast du nur von Gerüchten rund um die Opferfamilie gesprochen.

Waren die Gründe der Wiederaufnahme hier ein Thema?

Nach den Gerüchten zu der Opferfamilie wurde ich gefragt.

KonradTönz1 schrieb: Ich kann mir nicht vorstellen, dass das ausreicht.

Du entscheidest es ja auch nicht.

pfiffi schrieb:Vermutlich ironie, ich bin erst auf den ersten Seiten...

Dann stößt du ja vielleicht noch auf die Antwort der Fragen:

pfiffi schrieb:Welche Zivilklagen hat Andreas D eingereicht? Bei wem hat er sich kundig gemacht? Welche Zeugen sagen aus "Das war sein großes Lebensproblem"? Das wäre der Weg eines Menschen gewesen, der sich in solche Probleme regelrecht reinsteigert.

@Heike75 ich denke auxch, dass das allein nicht reicht.

Wollte Herr T. sich wirklich bewaffnen und wurden wirklich 30.000 in einem Schließfach gefunden? Und gab es zu diesen zumindest auf den ersten Blick doch dubiose Ereignisse eigentlich Klärung?

Heike75 schrieb:Du entscheidest es ja auch nicht.

Nein, aber ich weiß, dass die Hürden sehr hoch sind und dass bloße Gerüchte nicht als relevante neue Beweise gewertet werden. Weiter bin ich mir ziemlich sicher, dass es nicht ausreicht, alle Indizien isoliert für sich anzugreifen. Und mehr hat Monte Christo aktuell nicht zu bieten.

Ob jetzt der richtige im Gefängnis sitzt oder nicht: Ich gehe davon aus, dass Frau D. eine herbe Enttäuschung erleben wird.

@diegraefin
@pfiffi
ich habe eben nochmal gelesen und bemerkt, dass ich in meinem Beitrag einen Fehler gemacht habe. Die Fam. Toll hatte 300.000 Mark. Von den 300.000 Mark waren noch 30.000 Mark übrig und diese fand man in einem Schliessfach.
Auf der Bank fanden sich wenige Ersparnisse.

Bitte entschuldigt.

Heike75 schrieb:ich habe eben nochmal gelesen und bemerkt, dass ich in meinem Beitrag einen Fehler gemacht habe. Die Fam. Toll hatte 300.000 Mark. Von den 300.000 Mark waren noch 30.000 Mark übrig und diese fand man in einem Schliessfach.

Wenn wiederum an Gerüchten einer Spielsucht von Herrn Toll etwas dran ist, wäre das ja auch nicht weiter verwunderlich.
Darüber hinaus kann es aber auch einfach sein, dass die Familie das Geld auf andere Weise ausgegeben hat.

Das ist jedenfalls alles ein wenig schwammig...

@KonradTönz1 man müsste einfach mehr wissen. Etwa: neigt AD dazu, sachen in sich reinzufressen und dann auf einmal auszurasten oä.

Das Projekt "Eigenheim" ist für viele familien das wichtigste projekt im leben, und wenn das irgendwie schief läuft, wodurch auch immer... d a s kann schon belasten. Wenn es so war, wie das gericht es beschrieb, hätte AD zweifellos ein Motiv.

Aber warum vorher nicht zivilrechtlich vorgehen?

Einmal Polizei rufen 8 Jahre früher ist mir zu mager. Wenns jetzt wildes gezoffe vor gericht gegeben hätte...okay. Aber so?

pfiffi schrieb:Einmal Polizei rufen 8 Jahre früher ist mir zu mager. Wenns jetzt wildes gezoffe vor gericht gegeben hätte...okay. Aber so?

Es kann ja durchaus sein, dass Herr D. bei diesem Polizeikontakt feststellen musste, dass auf diese Weise leider nichts zu machen ist. Das muss ja aber noch nicht heißen, dass er sich danach mit dem Lärm abgefunden hat, oder dass er nicht mehr auftrat.