Doppelmord Babenhausen

@Alice_im_Wl
Du hast Recht. Ich sollte nicht immer von mir und meiner miesen Arbeitseinstellung ausgehen.
Ich ändere in:

"Eine Herausforderung-ich-darf-eine lange-Ablehnungsbegründung-schreiben-Fall"

Alice_im_Wl schrieb:Ist ja auch der richtige Weg für einen Anwalt. Aber doch eigentlich nur, wenn er das honoriert bekommt. Wer finanziert das jetzt eigentlich alles?

Da gibt es doch den Verein Monte Christo, der Spendengelder sammelt.

Wobei es mit der Verfassungsbeschwerde für einen Anwalt so eine Sache ist. Statistisch werden nur etwa max. 5 % aller Verfassungsbeschwerden überhaupt zur Entscheidung angenommen, und von diesen 5 % sind nicht alle erfolgreich. Das Bundesverfassungsgericht ist, anders als viele annehmen, nämlich keine „Superrevisionsinstanz“. Da muss man wirklich schon eine Grundrechtsverletzung dartun, und worin die im Fall Darsow liegen sollte, ist unklar.

Andante schrieb:Da gibt es doch den Verein Monte Christo, der Spendengelder sammelt.

Bei 12 Euro Jahresbeitrag, müssten die ja inzwischen mehrere tausend Mitglieder haben um das alles zu finanzieren. Aber okey. Wenn das die Meinung ist. Zumindest braucht der Verein für seine Versammlungen noch nicht die Festhalle Frankfurt.

Ja, vom Mitgliedsbeitrag alleine können die Anwaltskosten natürlich nicht finanziert werden. Aber es müssten doch Spendengelder fließen.

Andante schrieb:Ja, vom Mitgliedsbeitrag alleine können die Anwaltskosten natürlich nicht finanziert werden. Aber es müssten doch Spendengelder fließen.

Das bedeutet aber ein riesen „Fanclub“ und jede Menge Menschen die von der Unschuld überzeugt sind. Oder da in Südhessen lassen sich alle „blenden“

@Alice_im_Wl
Vielleicht hat Frau D . Buch oder Filmrechte in Aussicht gestellt? Oder Pro Bono ?
Aber bei dem enormen Aufwand im Vorfeld , die Gutachten ,etc
Wenn dem Antrag stattgegeben würde, gibt es ja die Möglichkeit d Fall neu aufzurollen oder gleich die Freilassung anzuordnen. Wäre er dann als unschuldig zu entlassen ? Und die Kosten d Verfahrens müsste er trotzdem tragen ?
Na ja, zumindest kann es ja nicht schlimmer werden für AD , maximal besser , durch die Wiederaufnahme . Ich habe mal in einem Forum gelesen ,dass d Bearbeitungszeit auch gerne mal Jahre dauern kann.
Zumindest scheint es , daß bei der Staatsanwaltschaft niemand under Pressure ist. Die wissen doch genau wieweit sie das ausreizen können zeitlich . Herr Dr wird sicher intervenieren wenn sie es sich zu gemütlich machen, schließlich endet irgendwann auch mal AD's Haftzeit als Deadline

calligraphie schrieb:schließlich endet irgendwann auch mal AD's Haftzeit als Deadline

Nicht vor 25 Jahren statistisch gesehen. Auch daran glaube ich nicht, da er ja „Tatleugner“ ist.

Für ihn wäre es besser, die Tat zugestehen, auszupacken und auf Haftreduktion zu hoffen beziehungsweise zu erwarten.
Die andere Variante halte ich nicht für optimistisch.
An die ganz Große Unschuld glauben die aller wenigsten. In seinem Fall. Und die Richter ebenso nicht.

@Alice_im_Wl
Ich glaube der könnte angesichts der Kampagne seiner Frau u Monte Christo nicht mehr zurückrudern auf guilty . steht ja auch nicht zur Debatte.
Manchmal tut mir seine Frau leid, dass sie jetzt ihr Leben damit verbringen muss , ihn da raus zu kämpfen .

Heribert schrieb:Für ihn wäre es besser, die Tat zugestehen, auszupacken und auf Haftreduktion zu hoffen beziehungsweise zu erwarten.

Gestehen, auch wenn er es nicht gewesen sein sollte, wäre sicher in seiner Situation das beste. Da hätte er zumindest Aussicht irgendwann mal rauszukommen. Aber würdest Du das machen, wenn Du es nicht warst?

@Heribert
Ich habe immer Hemmungen so etwas zu sagen weil ja ein Minimum restzweifel gesäht wurde. Aber selten war alles so offensichtlich wie in diesem Fall.
Mir hat sich nie erschlossen , wer anders hätte aus welchem Grund die Leute umbringen bzw verletzen sollen ? Die tatumstände deuten auf so viel persönliche Wut oder Hass hin.
Ob die Frau Darsow nicht auch mal winzige Zweifel hat? Sie alleine weiß ja besser als alle anderen , was da als Vorgeschichte ablief .
Sie ist verdammt dazu , quasi ohne Mann die besten Jahre ihres Lebens zu geben und kann sich nicht mal neu binden .

calligraphie schrieb:Ob die Frau Darsow nicht auch mal winzige Zweifel hat?

Klar hatte sie Zweifel. Wurde ja auch bei der „Abhöraktion“ dokumentiert und hat sie auch mehrfach in den Medien erwähnt. Ist doch auch normal. Die Zweifel konnten aber ausgeräumt werden. Ich bewundere die Frau für ihren Kampf. Sie hat ja auch mehrfach erwähnt, dass wenn ihr Mann es war, er dort richtig wäre wo er ist. Sie ist aber überzeugt, dass er unschuldig ist.

Mr.Stielz schrieb am 19.07.2019:

• die IP-Adresse, enthalten im Log des schweizer Webservers, führte zu Darsows Arbeitgeber
• der User Agent String, ebenfalls aus dem Log, identifizierte eindeutig Andreas Darsows Browser, und damit auch Arbeitsplatzrechner

Noch ein kleiner Nachtrag zur Veranschaulichung, damit sich jeder ein Bild machen kann: Was Ihr Browser über Sie verrät. Das ist im Normalfall genug, um sowohl die Firma als auch in deren Netzwerk den exakten Arbeitsplatzrechner ermitteln.

Mr.Stielz schrieb:Mr.Stielz schrieb am 19.07.2019:

die IP-Adresse, enthalten im Log des schweizer Webservers, führte zu Darsows Arbeitgeber
der User Agent String, ebenfalls aus dem Log, identifizierte eindeutig Andreas Darsows Browser, und damit auch Arbeitsplatzrechner

Also naja - mein senf zum User Agent String, so viel gibt der nicht her.

Wikipedia: User Agent

Hier kann man seinen eigenen sich anzeigen lassen.
https://tools.wmflabs.org/jogotools/user-agent.php

sry daraus auf den Rechner von Hr D. zu schliessen halte ich schon für sehr gewagt.

Der Useragnetstring vom IE kann etwas mehr infos enthalten, über installierte "Zusätze".
Hier einige Beispiele:
http://www.useragentstring.com/pages/useragentstring.php?name=Internet+Explorer

Einfach mal ansehen und selbst ein Bild machen - lässt sich daran ein Rechner in einem Firmennetzwerk sicher identifizieren?
Meiner Meinung nach sicher nicht, da bei Rechnern mit gleichen Browserversionen und Betriebssystemversionen der Useragnetstring identisch ist.

Mr.Stielz schrieb:um sowohl die Firma als auch in deren Netzwerk den exakten Arbeitsplatzrechner ermitteln.

Nein eben nicht - siehe oben.

Mr.Stielz schrieb am 19.07.2019:die IP-Adresse, enthalten im Log des schweizer Webservers, führte zu Darsows Arbeitgeber

Die nächste Schwierigkeit - wie sicher ist dieser "Zeuge" namens Logdatei?
Hatte die Logdatei zu dem Zeitpunkt die auf die Sekunde richtige Zeit erfasst?
In der richtigen Zeitzone?

Zur IP aus dem Urteil
"die bei der Telekom (t-online) unter der IP-Nr. 87.167.31.129 auf die Firma Aumann GmbH, Darmstädter Straße 61 in 64832 Baben-hausen, dem Arbeitgeber des Angeklagten, registriert ist.“(UA S. 33)"

Ripe sagt aber keine feste IP, und zur Telekom gehörend, siehe:
https://apps.db.ripe.net/db-web-ui/#/query?searchtext=87.167.31.129

Wer ist das Ripe:
"Das Réseaux IP Européens Network Coordination Centre (RIPE NCC) ist eine Regional Internet Registry (RIR) und zuständig für die Vergabe von IP-Adressbereichen und AS-Nummern in Europa, dem Nahen Osten und Zentralasien."
Quelle: Wikipedia: RIPE Network Coordination Centre


Und dadurch eben nicht sicher zur Firma A.in Babenhausen gehörend, und keine feste IP.
Die nächste mögliche Fehlerquelle.
Man musste in diesem Fall die Telekom, da IP dynamisch, fragen wer hatte die IP 87.167.31.129
zum Zeitpunkt des Downloads der Datei "www.silencer.ch/petsd.pdf" - und zwar mind. auf die sekunde genau am entsprechenden Tag.

Zuordnung, Uhrzeit, Datum, IP zum Benutzer zur genauen Zeit des Abrufs des Dokuments bei der Deutsche Telekom AG. Falls der Schweizer Server Uhrzeit und Datumstechnisch nicht 100% synchron lief mit der "Telekomzuordnungsdatenbank" lief, kann keine sichere Zuordnung erfolgen.

Die Frage bezüglich der festen IP bleibt - welche soll das sein? Die oben aufgeführte anscheinend nicht - siehe Einträge bei der RIPE.

Weiterhin habe ich auf einer anderen Seite einen Bericht von jmd gefunden, der den Prozess beobachtet hat.
Darf ich ihn hier verlinken? azxy...

Dann noch das:
"Der Informatiker Konstantin Sack hat in den vergangenen Wochen weitere Computer der Firma gesichert, in der der Angeklagte beschäftigt war. Insbesondere der Laptop des Netzwerkadministrators stand im Fokus. Er konnte bestätigen, dass von dort aus etliche Zugriffe auf Waffenseiten erfolgten. Auch wurden darauf Bilder von Waffen gefunden. Den Firmen-Laptop habe der Administrator, der Bogenschießen als Hobby betreibe, auch zuhause benutzt. Sack räumte ein, dass es ohne größeren Aufwand möglich sei, Zugriff auf das Firmennetzwerk per Fernsteuerung zu bekommen – selbst mit einem firmenfremden Rechner sei es möglich, solange das Passwort bekannt ist. Das funktioniere auch mit verschiedenen Benutzerkonten. „Gute Anleitungen dafür findet man leicht im Internet“, so Sack. „Selbst Drucken in der Firma ist so möglich“, schloss er zur Zufriedenheit der Verteidigung." Quelle:
https://www.op-online.de/region/babenhausen/schmauchspur-nicht-panzerfaust-1286376.html

Dann noch was auf dem Notebook des Admins des Arbeitgebers gefunden wurde:
" Ein weiteres Ass aus dem Ärmel zog Verteidiger Veikko Bartel: „Auf Ihrem Laptop fanden wir 41.024 Treffer beim Suchbegriff ‚Waffe’, rund 13.000 Internetzugriffe beim Wort ‚Waffenhändler’ und beim Begriff ‚Walther’ – wie erklären Sie sich das?“ Der Zeuge hatte dafür keine Erklärung, außer dass er Bogenschießen als Hobby betreibe und sich womöglich deshalb auf Waffenseiten im Internet bewegt habe."
Quelle: https://www.op-online.de/region/babenhausen/klobuerste-beweismittel-1173357.html


Eine andere Frage: Wurden am männlichen Opfer DNA Spuren gesichert? Konnten alle zugeordnet werden?