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Doppelmord Babenhausen

26.215 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2009, Nachbar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Doppelmord Babenhausen

Doppelmord Babenhausen

20.12.2021 um 18:57
Zitat von belladybellady schrieb:Dabei schien es völlig unerheblich gewesen zu sein, in welche Gefahrenlage sich KT begeben haben könnte, wenn er doch in seinem Büro zuvor bedroht worden sein soll, was auch die Tochter nach der Tat noch aussagte.
Wo hast Du denn das her?
Das stimmt absolut so nicht. Weder wurde Toll bedroht, noch hat die Tochter etwas dazu ausgesagt.
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Du behauptest doch Bescheid zu wissen und das Urteil gelesen zu haben. Dort steht beschrieben, dass Astrid Toll ein sehr gutes Gehör hat.

Was soll dann der hilflose Hinweis sie habe eventuell mit Ohrstöpseln geschlafen.
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Dein Logikfehler besteht darin, dass Nachbarn weit entfernt Schüsse gehört haben und Astrid Toll in der selben Wohnung ein Stockwerk höher durch Schüsse auf ihre Mutter nicht wach geworden sein soll.
Das ist doch alles ohne jegliche Relevanz. Die Nachbarn haben ja auch nur die 2 Schüsse gehört, die Darsow noch im Eingang abgegeben hat.
Entweder hat die Tochter dann gar nichts gehört, weil sie fest geschlafen hat, konnte die Schüsse aufgrund ihrer Behinderung gar nicht zuordnen oder blieb einfach wie versteinert vor Angst in ihrem Bett liegen, weil sie nicht einordnen konnte, was gerade abläuft.
Egal, auf jeden Fall wurde sie in ihrem Bett liegend ins Gesicht geschossen.
Petra Toll hat ja wohl auch nichts gehört. Sie wurde im Schlaf erschossen.
Zitat von Balduin67Balduin67 schrieb:Vor allem die Tatsache überall Bauschaum aus seinem Laden zu verschiessen
Das ist falsch.
Der Bauschaum konnte vom Gutachter der BASF nicht eindeutig einer bestimmten Marke zugeordnet werden, da die Zusammensetzung dutzender auf dem Markt befindlicher Bauschäume gleich, bzw ähnlich ist.
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Was spricht dagegen, dass sich AD von der Anleitung hat "inspirieren lassen, aber an manchen Stellen einfach Dinge anders gemacht hat?
Die Detailfrage sind mehr oder weniger irrelevant, weil sie den grundsätzlichen rekonstruierten Tathergang ja nicht ins Wanken bringen.
Korrekt.
Er wird die Konstruktion ausprobiert haben und etwaige Schwächen verbessert. Wie auch immer, die Bauschaumpartikel fanden sich an allen drei Tatorten.

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20.12.2021 um 19:13
Zitat von HeribertHeribert schrieb:Davon ist sicher auszugehen, da sie das Leiden Ihres Ehemanns kannte. Und den Inhalt des Telefongespräch am besagten Tag, als er die Anleitung druckte.
Ich denke nicht mal das sie wirklich gewusst hat wie sehr es ihn gequält hat... sofern er es war. Vorher kann es schon sein das sie nichts mitbekommen hat aber hinterher...
Zitat von HeribertHeribert schrieb:Und Andreas? Der schweigt
Was ja sein gutes Recht ist abgesehen davon weiß man ja nicht mal ob er wirklich noch schweigt.


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20.12.2021 um 19:19
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Kannst du das mal bitte erläutern?
Armin Nack (ehemaliger Vorsitzender Richter des 1. Strafsenats BGH) hat in einen seiner Vorträge solche Urteilspassagen (wie im Urteil bei Andreas Darsow) mal allgemein erwähnt:
(...) Das Landgericht kann nicht alles in die Strafermessungserwägungen hinschreiben, was relevant ist, sondern soll sich auf das Ergebnis konzentrieren.

Und da tut man sich manchmal schwer. Es ist auch häufig so, dass die Landgerichte sehr viel positives über die Person des Angeklagten im Urteil schreiben, mit Blick - gar nicht auf uns (gemeint der BGH), sondern auf den Strafvollzug, damit er Therapie bekommt oder frühzeitig rauskommt.

Ich lese übrigens immer – vor allem bei den bayrischen Gerichten – gerade bei den Sechzigjährigen „Er besuchte schon früh den Kindergarten und war da schon auffällig“ oder man liest dann auch bei Fünfzigjährigen „Er hatte eine komplikationslose Geburt.“ Und das ist vielleicht nicht unbedingt so wichtig.

Und in Bayern – das muss das bayrische Oberste mal erfunden haben „Und er hatte auch keine Verletzungen, insbesondere solche, die mit dem Kopf verbunden waren.“ Wenn er wirklich mal eine Kopfverletzung hat, dann kann man es ja reinschreiben.
Quelle: Vortrag, 31. Mai 2012 in Passau[/quote]

Ohne das positive Dazutun der Richter, hätte Andreas Darsow als Zweifachmörder höchstwahrscheinlich keine Kochausbildung in der JVA machen können.


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20.12.2021 um 19:38
@BlackRain
Vielen Dank für die Erläuterung.
Mit den Kopfverletzungen ist schon relevant im Bezug auf die Zurechnungsfähigkeit des Angeklagten.
Das ein Urteil auf den Vollzug Einfluss nimmt war mir nicht bekannt. Das regelt doch normalerweise der Vollzugsplan. Man lernt offenbar auch als alter Hase dieses Business noch was dazu.


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20.12.2021 um 19:39
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Stefanie hatte einen Onkel namens Harald.
Harald war mal Hells Angel in der Nähe von Aschaffenburg.
Ach daher weht der Wind. Wenn gar nichts mehr geht, und die bulgarische Mafia.
Der zitierte Beitrag von MisterEko wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten Beitrag
Das ist sein Recht. Schade aber. Seine Version und Vorgeschichte hätte uns alle interessiert.
Der zitierte Beitrag von Balduin67 wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten Beitrag
Absolut. Die hat er sicher auch down geloadet. Also die Anleitung.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Petra Toll hat ja wohl auch nichts gehört.

Wer weiß das schon. Was die beiden gehört haben. Oder gerade noch so gehört haben. Wir werden es wohl nie erfahren.
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Was ja sein gutes Recht ist abgesehen davon weiß man ja nicht mal ob er wirklich noch schweigt.
Absolut. Nur, viel schlimmer hätte es im Nachgang mit Aussage wohl nicht kommen können., Oder?
Die Familie verreist.
Die Nachbarn massiv gestört.
Andreas schläft seelenruhig. Trotz Schüsse
Dann klagt er auf Arbeit seinen Arbeitskollegen von der Belästigung.
Dann druckt er sich diese Bauschaum Schalldämpfer Anleitung aus.
Es wird nach Miet Wohnung gesucht. Nach dem Ableben der beiden plötzlich nicht mehr.
Dann manipuliert er seinen PC.
Dann findet man Ähnlichkeiten des Tatablauf zu der von ihm ausgedruckten Anleitung.
Dann kommt die Polizei verdeckt als IT Experte in die Firma zu seinem Arbeitgeber. Und er ist als einziger super skeptisch. Warum? Hat er doch nichts zu befürchten.
Dann dieses ewige weggucken und Schweigen über das Motiv. Hier lügt doch jemand massiv.
Entweder die Nachbarn die das ausführlich im Urteil auf den ersten zehn Seiten ausgesagt haben. Oder Anja. Mit Andreas. Einer von beiden sagt massiv die Unwahrheit.

Ich versuche sein Verhalten zu erklären. Es wirkt einfach sonderbar. Der einzige der das auflösen könnte wäre Andreas. Offene Fragen gäbe es an ihn.
Das Gericht hat geurteilt. Ohne Geständnis fehlt natürlich das letzte Prozent Klarheit. Wie bei allen fällen hier im Forum.
Sei es Bence. Oder Söring, oder wie sie alle heißen. Die sind alle unschuldig. Sagen Sie.


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20.12.2021 um 19:47
Zitat von HeribertHeribert schrieb:Absolut. Nur, viel schlimmer hätte es im Nachgang mit Aussage wohl nicht kommen können., Oder?
Aber auch nicht besser, alleine deswegen ist Schweigen nicht unbedingt das schlechteste was er bisher tun konnte.


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20.12.2021 um 19:51
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Aber auch nicht besser, alleine deswegen ist Schweigen nicht unbedingt das schlechteste was er bisher tun konnte.
Hat beides sein für und Wider. Mit dem Schweigen hat er jetzt einen ganzen Fanclub hinter sich.

Die Juristen zumindest hier sagen, Schweigen ist grundsätzlich besser. Wenn dem so ist.

Was halt krass ist, der verurteilte Mörder hat einen Fanclub hinter sich. Die Opfer interessieren praktisch niemanden. Wo ist eigentlich die Initiative welche hinter der Tochter steht und sie unterstützt?


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20.12.2021 um 19:52
Zitat von HeribertHeribert schrieb:Dann dieses ewige weggucken und Schweigen über das Motiv. Hier lügt doch jemand massiv.
Entweder die Nachbarn die das ausführlich im Urteil auf den ersten zehn Seiten ausgesagt haben. Oder Anja. Mit Andreas. Einer von beiden sagt massiv die Unwahrheit.
Richtig. Es stehen vier oder 5 Zeugenaussagen unter Wahrheitspflicht gegen die spätere Aussage der Ehefrau.
Nicht nur das. Es gibt objektive Anhaltspunkte, ja Beweise dafür, das das Verhalten der Nachbarn die Darsows nach wie vor gestört habe. Die mehrmaligen Anzeigen Jahre vorher konnte Anja Darsow ja nun nicht totschweigen


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20.12.2021 um 20:52
Zitat von LentoLento schrieb:Die können durchaus berechtigt sein, aber das ändert nichts am Ergebnis. Denn anhand der gefundenen Bauschaumpartikel ist es klar, dass es ein Schalldämpfer gewesen war, der nach diesem oder ähnlichen Prinzip gearbeitet hat. Man kann AD durchaus zubilligen, dass er eine solche Anleitung auch nur als Anregung für eigene Versuche verwendet hat. Vielleicht hat er zufällig etwas besseres gefunden als eine PET-Flasche.
Ja. Denn die Frage ist warum jemand überhaupt nach einem Schalldämpfer Marke Eigenbau sucht und die zugehörige Anleitung ausdruckt, und nicht ob diese auch wie beschrieben funktioniert.

AD konnte zum Zeitpunkt der Suche und des Ausdrucks nicht wissen, dass der Dämpfer nicht so problemlos funktioniert wie erhofft. Man kann ihm das nicht zu Gute halten.
Zitat von LentoLento schrieb:Das Hauptindiz bleibt eben die Internetrecherche + ausgedruckte Anleitung. Sollte die wirklich aus ganz anderen Gründen erfolgt sein, tut sich ein Angeklagter keinen Gefallen, wenn er darüber schweigt.
Allein dieses Schweigen ist schon selbstverräterisch. Aber welche Erklärung sollte es auch geben, außer die Vorbereitung des Mordes an den Ts?


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20.12.2021 um 22:48
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das ist falsch.
Der Bauschaum konnte vom Gutachter der BASF nicht eindeutig einer bestimmten Marke zugeordnet werden, da die Zusammensetzung dutzender auf dem Markt befindlicher Bauschäume gleich, bzw ähnlich ist.
Du glaubst also, wenn AD natürlich als Täter Bauschaum für seinen Schalldämpfer benutzt, kauft er den bei Obi, und nicht auf der Arbeit aus dem Lager, weil er dachte, das könnte eine Spur werden?

Besorgt sich aber exotische Patronen und surft ohne VPN in der Firma nach Tatmitteln?


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21.12.2021 um 01:37
Zitat von Balduin67Balduin67 schrieb:Du glaubst also, wenn AD natürlich als Täter Bauschaum für seinen Schalldämpfer benutzt, kauft er den bei Obi, und nicht auf der Arbeit aus dem Lager, weil er dachte, das könnte eine Spur werden?
Ich meine gar nichts.
Der Gutachter konnte die genaue Marke nicht bestimmen.
Darsow könnte den Bauschaum von der Firma mitgenommen haben oder in jedem x beliebigen Baumarkt gekauft haben. Das läßt sich nicht mit Sicherheit ermitteln. Nur, das es eben handelsüblicher Bauschaum war, der an den Tatorten gefunden wurde, das steht fest.
Zitat von Balduin67Balduin67 schrieb:Besorgt sich aber exotische Patronen und surft ohne VPN in der Firma nach Tatmitteln?
Wahrscheinlich hat er sich die Patronen besorgt, die er kriegen konnte, ohne weitere Gedanken über deren chemische Zusammensetzung.
Was ist VPN ? Wahrscheinlich hatte Darsow genauso wenig Ahnung davon wie ich.
Tatsache ist, das er die Bauanleitung ausdruckte.


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21.12.2021 um 02:41
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Tatsache ist, das er die Bauanleitung ausdruckte.
Eben. Da hilft dann auch kein Mimimi von wegen "sowas dummes würde er doch nie machen". Er ist nicht der erste Mörder, der wegen dummen Fehlern überführt wurde.

Auch seine sonstigen Internetrecherchen sprechen im Zusammenhang mit der Tat Bände.

Ihm war zunächst offensichtlich nicht bewusst, dass er auch in der virtuellen Welt Spuren hinterlässt. Dieses Wissen war 2009 noch nicht so verbreitet. Immerhin hat er den Firmenrechner einige Zeit später dann geschrottet. Dies konterkariert die Behauptung, AD würde doch nie ohne VPN mit Hilfe der Schalldämpferseite eine Tat vorbereiten. Sein "VPN" sollte die nachträgliche Zerstörung des Rechners sein.


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21.12.2021 um 03:04
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Ihm war zunächst offensichtlich nicht bewusst, dass er auch in der virtuellen Welt Spuren hinterlässt. Dieses Wissen war 2009 noch nicht so verbreitet.
Schau und da beisst sich die Monte - Christo - Katze wieder in den Schwanz.

Wenn, dann wäre dieses Wissen ja eher beim IT-Experten (Waffennarr) vorhanden gewesen.

AD wäre so "schlau" gewesen einen VPN zu nutzen.. Aber der Waffennarr nicht?
Die Tatsache das kein VPN genutzt wurde, deutet wenn überhaupt, auf den IT - Laien Darsow hin.
Zitat von Balduin67Balduin67 schrieb:Besorgt sich aber exotische Patronen und surft ohne VPN in der Firma nach Tatmitteln?
Mal wieder absolues Eigentor Die Argumention.


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21.12.2021 um 08:17
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Mal wieder absolues Eigentor Die Argumention.
Verstehe ich dich korrekt? Kaufst du nur 1:1 den Urteilstext oder denkst du auch darüber nach? Es geht doch um den Planungsgrad von AD einschliesslich Verdeckungstat. Er scheint ziemlich unbedacht vorgegegangen zu sein. Richtig?


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21.12.2021 um 08:49
@Balduin67
Welche Verdeckungstat meinst Du?


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21.12.2021 um 08:52
AD konnte keine VPN-Verbindung nutzen. Dafür hatte er die Kenntnisse nicht (aber auch die Notwendigkeit nicht), daher ist dies kein Argument für auffällige Sorglosigkeit.

Er brauchte einen Schalldämpfer, musste an Informationen herankommen und hat sich diese über den Internetzugang auf der Arbeit geholt, wo ihn keiner überwachte. Das geschah außerdem in einem Stadium, wo er sich auch noch hätte anders entscheiden können, also etwaige Vorbereitungshandlungen tatsächlich noch mit einem anderen Grad an Sorge vor Entdeckung einhergehen. Die Recherche vom eigenen Arbeitsplatz aus war aus Tätersicht erst im Nachhinein grob fahrlässig. Als er das erkannte, hat er ja auch gehandelt und seinen PC mitsamt allen darauf enthaltenen Spuren (darauf kann sich noch mehr befunden haben) vernichtet.

Die Frage der VPN-Verbindung (das ist eine Art sicherer Tunnel im Internet, der den Datenverkehr verschlüsselt und die Identität verschleiert), stellte sich im Prozess übrigens nur für die Frage, ob jemand anderes als AD unter seinem Account recherchiert hat. Das konnte aber als äußerst unwahrscheinlich ausgeschlossen werden, weil derjenige z.B. das Routerpasswort der Firma hätte kennen müssen.

Bei der Waffe und Munition wird AD das genommen haben, wo er rankam, da wird er keine große Wahl gehabt haben.

Der Bauschaum könnte sehr gut von der Firma Berner sein, das ist der bei der Firma Aumann vorhandene. Ein Datenbankabgleich ergab keinen konkreten Treffer zum Hersteller. Die Partikel wiesen aber die stärkste Übereinstimmung zu Vergleichsproben mit Bauschaum der Firma Berner auf und die leichten Abweichungen könnten wiederum durch chemische Vorgänge beim Schuss entstanden sein. Hier wird sich AD keine großartigen Gedanken um die chemische Zusammensetzung und Rückverfolgbarkeit gemacht haben und einfach den Bauschaum von der Arbeit mitgenommen haben.
Zitat von Balduin67Balduin67 schrieb:Er scheint ziemlich unbedacht vorgegegangen zu sein. Richtig
Jein. Er hat sich auf die Tat nach seinen Möglichkeiten und seinem Wissenshorizont sehr gut vorbereitet, er hat erfolgreich etliche Spuren vermieden und verwischt. Er hat aber dennoch Fehler gemacht, zum Beispiel hat er nicht damit gerechnet, dass die Rückverfolgung der Spur über seinen Arbeitgeber läuft und er hat nicht damit gerechnet, dass Schmauch so leicht übertragen wird, dass auch noch die Sachen hätten entsorgt werden müssen, die er beim Vernichten der Tatkleidung und Waffe trug.


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21.12.2021 um 10:15
@Balduin67
Im Nachhinein schüttelt man immer wieder den Kopf über die Fehler, die Verbrechern unterlaufen. Etwas ganz anderes ist es aber, als kriminallistischer Laie sämtliches Fehlerpotenzial vorherzusehen und sich seine Fehlbarkeit bewusst zu machen.

Die Tat selbst bringen die meisten Mörder noch halbwegs unfallfrei über die Bühne; an der naiven Tatvorbereitung und den Schwierigkeiten der Nachtathandlung scheitern sie aber regelmäßig. Gerade digitale Spuren werden von Laien gerne unterschätzt.

Wer länger in der Krimirubrik unterwegs ist, hat da schon manche Tragikkomödie erlebt. Beispiel gefällig? Im Mordfall Maria Baumer googelte der Verlobte, immerhin Jahrgangsbester im Krankenpflegeexamen und Medizinstudent, u.a. nach "der perfekte Mord". Seine Spuren meinte er mit einem Löschprogramm verwischen zu können -- nur, dass höhere Mächte das Löschprogramm eine Sicherungskopie anlegen ließen.

"So dumm kann doch keiner sein!" :D


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21.12.2021 um 10:50
Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:Die Tat selbst bringen die meisten Mörder noch halbwegs unfallfrei über die Bühne; an der naiven Tatvorbereitung und den Schwierigkeiten der Nachtathandlung scheitern sie aber regelmäßig. Gerade digitale Spuren werden von Laien gerne unterschätzt.
Das ist so - zum Glück. Deshalb werden auch viele Fälle gelöst - auch weil wir Menschen mit Emotionen sind. Denke so eine Tat verändert einen auch bzw. Sein Verhalten - zumindest falls jemand noch einigermaßen normal tickt.
AD hat das Gesuche nach Mietwohnungen eingestellt.
Hat sich auffällig nichtssagenden verhalten. Bei anderen wäre Furcht und Schrecken das der Mörder die nächsten Tage bei mir auftaucht- oder bei Frau und den Kinder. Aber das ist Null ersichtlich.

Mir fehlen etwas die Emotionen bei Andreas.

Was ihn verraten hat war die Recherche nach dem selbstgebastelten Schalldämpfer. Das ist dokumentiert. Das ist eindeutig. Aus der Nummer kommt er nicht raus.


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21.12.2021 um 11:13
Zitat von HeribertHeribert schrieb:Bei anderen wäre Furcht und Schrecken das der Mörder die nächsten Tage bei mir auftaucht- oder bei Frau und den Kinder. Aber das ist Null ersichtlich.
Der Vollständigkeit halber: laut Anja D. hat AD jeden Abend Türen und Fenster kontrolliert. In diesem Punkt war er also normal. Auffälligkeiten gab es trotzdem zu Genüge. Am verräterischten die mehrfachen Telefonate nach seiner Zeugenbefragung mit seiner Haftpflichtversicherung wegen der Übernahme der Kosten für einen Mordprozess. Da ging ihm ganz schön die Düse!


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21.12.2021 um 13:59
Zitat von Balduin67Balduin67 schrieb:Verstehe ich dich korrekt? Kaufst du nur 1:1 den Urteilstext oder denkst du auch darüber nach?
Was heißt in dem Zusammenhang "kaufen"?
Zitat von Balduin67Balduin67 schrieb:Es geht doch um den Planungsgrad von AD einschliesslich Verdeckungstat. Er scheint ziemlich unbedacht vorgegegangen zu sein. Richtig?
Und was möchtest du damit sagen?

Aus Sicht AD war er vermutlich gar nicht mal unbedarft: Er hat von der Firma aus gesurft und gedruckt statt von zu Hause, und er hat eine Zeit lang später den Firmen-PC geschrottet. Scheinbar hat er sich sehr wohl Gedanken gemacht.


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