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Doppelmord Babenhausen

26.215 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2009, Nachbar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Doppelmord Babenhausen

Doppelmord Babenhausen

30.09.2017 um 13:47
Zitat von LindströmLindström schrieb:Deus_ex_Machin schrieb:
Es ist unerheblich, wie genau die Waffe aussah, mit der Darsow die Nachbarsfamilie (fast) auslöschte. Es kann sein, dass er die Schalldämpfer-Anleitung, die er im Internet herunterlud, nach erfolglosen Versuchen im Wald o.ä. verwarf oder modifizierte. Das spräche ja nicht gegen seine Täterschaft.
Eben. Es hat schließlich funktioniert.
Na ja, aber wenn man jemanden beweisen möchte, dass es so war, waere es schon ganz schön, wenn man es selbst hinbekommen würde . So ganz hat es ja nicht funktioniert. Vor allem ist doch bei den Versuchen viel mehr Bauschaum ausgetreten.

Dieses ´´eben, hat ja schließlich funktioniert´´ wirkt auf mich so, als müsse man nichts auf Plausibilität prüfen.

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30.09.2017 um 13:51
@Mr.Crime68

Ja, es hat nicht funktioniert, aber unter welchen Prämissen? Welche Waffe wurde verwendet, wenn mehrere infrage kommen? Welche Munition wurde verwendet, wenn die gefundenen Spuren auf eine in Europa sehr seltene hinweisen? Hat man wirklich das nachgebaut, das auch der Täter benutzte?


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Doppelmord Babenhausen

30.09.2017 um 14:05
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb am 20.08.2015:Ah, das ist der passende Moment wo ich einmal ein paar Bilder einstellen möchte. Diese stammen aus einer wissenschaftlichen Untersuchung, in der unter anderem Beschussbilder bei der Verwendung eines sogenannten Primitivschalldämpfers untersucht wurden.

Bei dem Primitivschalldämpfer handelt es sich um eine handelsübliche PET Flasche gefüllt mit handelsüblichem Bauschaum - also genau um so eine Konstruktion, um die es hier geht. Der Versuch wurde unter anderem mit Munition des Kalibers .45 ACP gemacht, welches stärker und grösser ist als die beim Mord verwendete 9mm Para Munition. Mit dieser wurde der gleiche Versuch mit nahezu gleichen Ergebnissen gemacht, aber die Bilder stammen vom .45 ACP Versuch.

Verwendet wurde eine moderne Pistole des deutschen Herstellers Heckler und Koch.

Auffällig ist, dass die Versuchsreihe erfolgreich abgeschlossen wurde, mit ein und demselben mit Bauschaum gefüllten PET-Schalldämpfer konnten problemlos 15 Schüsse abgegeben werden, bevor er dann zerstört bzw. nicht mehr funktionsfähig war, was hauptsächlich aber daran lag, dass er den Schall nicht mehr dämpfte, weil der Bauschaum inzwischen aus der Flasche herausgeschossen war. Beim 15. Schuss dann ging die Flasche kaputt.

Dementsprechend ist also je nach verwendeter PET Flasche durchaus möglich, die Schüsse der Mordserie alle aus ein und demselben Schalldämpfer abzugeben.

Das hier oft angebrachte Thema der Verbindung von Flasche und Waffe wurde in der Versuchsreihe extrem einfach gelöst: es wurde ein typischer Gewindeadapter verwendet, wie man ihn in guten Werkzeug- und Heimwerkerläden kaufen kann.

Die Versuchsreihe fand an der Universität Münster statt:

Hier das erste Bild: es zeigt die HK Pistole mit einem Gewindeadapter und einer zu 3/4 mit Bauschaum gefüllten PET Flasche:

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Hier sieht man die Konstruktion vor und nach einem Schuss. (Die Flasche ist für dieses Bild längsseitig aufgeschnitten)

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Hier sieht man den Einschussbereich nach Abgabe des dritten Schusses aus 15cm Entfernung: man sieht deutlich die Bauschaumpartikel:

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Schliesslich noch einmal die recht einfache aber effektive Verbindung von PET Flasche zu Waffe:

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So, ich hoffe das hilft ein wenig sich die ganze Sache einmal konkret vorzustellen, von der hier so oft gesprochen wird.
Der von mir sehr geschätzte AndySipowicz ist damals bereits auf die Schalldämpferproblematik eingegangen. Ich möchte ihn hier nochmal zitieren.


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30.09.2017 um 14:10
@Mr.Crime68
Doch im Rahmen der Hauptverhandlung muss man das prüfen und man hat es auch getan.
Mehrere Gutachter kamen zu dem Ergebnis das es eben plausibel ist, so wie es im Urteil auch ausführlichst seitenlang beschrieben wurde.


Im Rahmen der Prüfung eines Antrages auf Wiederaufnahme hat das allerdings keinerlei Relevanz.

Der prüfende Richter prüft nicht die im Vorurteil aufgeführte Indizienkette noch einmal auf alle Einzelheiten, sondern muss entscheiden, ob es neue Erkenntnisse gibt, die den Tatablauf in völlig anderem Licht erscheinen lassen.

Ein Argument, man müsse bei der Verwendung einer P38 mit einem der Bauanleitung genau entsprechenden Schalldämpfer PET Teile gefunden haben, was man nicht hat, ist da keine neue Erkenntnis im Sinne des Gesetztes.

Die abgesprengten Teile können mitgenommen worden sein, der Schalldämpfer verstärkt, oder auch während der Tat gewechselt.
Auch das Verklemmen der Waffe hätte man durch Modifikationen verhindern können.

Die Spuren am Tatort und die Aussagen der Gutachter im Hauptprozess stehen den Erkenntnissen die Dr. Strate jetzt präsentiert jedenfalls diametral entgegen.

Es wurde ein Bauschaumschalldämpfer ( nach Spurenlage) verwendet und die verwendete Waffe hat auch bis zum Ende der Tatausführung durchgeschossen.
(inzwischen auch durch den von @Violetta21 zitierte Beitrag  verifiziert, das dies auch möglich ist; s.o.)


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30.09.2017 um 14:18
Das mit den Bildern hat nicht geklappt. Kann sich aber jeder anschauen indem er auf Foto klickt.


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30.09.2017 um 14:32
Zitat von Deus_ex_MachinDeus_ex_Machin schrieb:Warum sollte denn der Kollege Sportschütze dann bestreiten, die Seite aufgerufen und den Ausdruck betätigt zu haben? Außerdem ist - siehe Nightrider - bewiesen, dass der Ausdruck von Darsow selbst erstellt wurde und zwar just nach einem Telefongespräch mit seiner Frau. Das Gespräch wird wohl so aufwühlend gewesen sein, dass Darsow den lange gehegten Plan doch in die Tat umsetzen wollte und ganz kurz nicht nachdachte.
War es nicht so, dass der Kollege sich nicht sicher gewesen ist und angab, dass es möglich war, das er die Seite besuchte?


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30.09.2017 um 14:36
@Venice2009

Selbst wenn, es geht ja um den Ausdruck. Daran, dass man eine Anleitung für einen Schalldämpfer ausgedruckt hat, wird man sich ja erinnern.


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30.09.2017 um 14:36
@Venice2009
Nein, so war es nicht.
Der Kollege hat vor Gericht ausgesagt, das er nicht ausschließen kann, das er von seinem Arbeitsplatzrechner aus auf Waffenseiten gesurft hat, sich aber nie für einen Bauschaumschalldämpfer interessiert hat und auch nie eine entsprechende Anleitung ausgedruckt hat, schon gar nicht von Darsows Rechner aus.


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30.09.2017 um 14:37
Und wenn schon, lass den Admin doch auf der Seite gewesen sein. Er hatte aber kein Motiv. kannte die Tolls noch nicht mal.


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30.09.2017 um 14:45
@Violetta21
Darum geht es nicht sondern dass eben nicht nur AD darauf hätte zurück greifen können.


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30.09.2017 um 14:53
@Venice2009
Eben nicht. Juristisch wurde ihm das bewiesen im Prozess und in der Revision auch nicht beanstandet.

Für die Ansetzung eines  Wiederaufnahmeverfahren kommt es nicht darauf an, ob der prüfende Richter an diesem durch erdrückende Indizien zustande gekommenden juristischen Beweis zweifelt, sondern ob neue Erkenntnisse vorliegen, die den Tatablauf komplett anders darstellen.


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30.09.2017 um 16:13
Nachdem Herr Dr. Strate offenbar mindestens ca. 5 Jahre benötigen wird, um den WA zu stellen, stellt sich für mich die Frage, wie hilfreich dieses langwierige und vermutlich aussichtslose Vorhaben für den Verurteilten überhaupt ist. Unter der Annahme, dass A.D. die Tat begangen hat, sollte er doch ein Interesse daran haben, trotz lebenslanger Haftstrafe, vorzeitig nach 15 Jahren mit Bewährung entlassen zu werden.
Um dies zu erreichen, bedarf es u.a. einer günstigen Sozialprognose, welche von einem Sachverständigen auf Grundlage z.B. der Tatumstände, seinem Verhalten in der Haft, aber auch einer erfolgten Auseinandersetzung mit seiner Tat erstellt wird.

Das Festhalten an seiner Unschuld durch die Medienkampagnen der Ehefrau und Einreichen eines WA wäre für mich jedoch ein deutliches Indiz für das offenbar immer noch vorhandene Unrechtbewusstsein des Täters.

Oder um es konkret zu sagen:
Würde ein Geständnis von A.D. und zeigen von Reue bezüglich seiner Tat, auch jetzt noch positiven Einfluss auf die Haftzeit im Hinblick auf eine vorzeitige Haftentlassung haben?


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30.09.2017 um 16:28
@Jauchejochen
Mit besonderer Schwere der Schuld wird das höchstwahrscheinlich nichts, nach 15 Jahren aus der Haft entlassen zu werden.
Mir ist jedenfalls unerklärlich, warum der WA so lange dauert. Mir sagt das eins, das Urteil ist dicht.
Bitte sagt jetzt nicht: Ra Strate hat soviel zutun und ist doch pro bono. Da gehen andere Mandaten schonmal vor und die Gutachten müssen auch bezahlt werden.


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30.09.2017 um 16:40
Das Geld muss aber irgendwo herkommen. Wie will man das dann bezahlen, wenn man keines hat?

Dazu kommt für mich, Strate würde wohl kaum pro bono arbeiten, wenn es aussichtslos wäre.



Keine Ahnung ob er ihn für unschuldig hält oder nicht. Ist auch unrelevant. Es geht doch mehr darum, ob er aufgrund der vorliegenden Indizien hätte verurteilt worden dürfen oder ob es "im Zweifel für den Angeklagten" hätte heissen müssen.



Wenn er unschuldig sein sollte, hat er zudem wie andere das Problem, dass sie länger sitzen, weil sie die Tat nicht einräumen können. Dem Völklinger, von dem ich vorhin sprach, ging es genauso. Es ist leicht gesagt, dann soll man es doch zugeben.
Wenn er es war, kann er es nicht, weil er dann die Unterstützung glaubt zu verlieren. Wenn er unschuldig ist, verliert er vielleicht seinen letzten Halt, der ihn antreibt durchzuhalten.








Wir kennen hier nur das Urteil (das natürlich nur die schlüssigen Dinge enthält, die ihn als Täter identifizieren), das was die Frau erzählt, das was die Medien erzählen. Wohl kaum einer kennt ihn selbst, keint die vollständigen Akten. Wer will also beurteilen, was etwas darüber sagt, ob er schuldig ist oder nicht, von uns.


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Doppelmord Babenhausen

30.09.2017 um 16:49
Es gibt doch seit 2014 einen Spendenaufruf auf der Homepage Doppelmord in Babenhausen.


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30.09.2017 um 16:51
Zitat von Katinka1971Katinka1971 schrieb:Keine Ahnung ob er ihn für unschuldig hält oder nicht. Ist auch unrelevant. Es geht doch mehr darum, ob er aufgrund der vorliegenden Indizien hätte verurteilt worden dürfen oder ob es "im Zweifel für den Angeklagten" hätte heissen müssen.
Genau darum geht es jetzt erst einmal nicht.
Diese Frage hat die Strafkammer bereits juristisch beantwortet. Das Urteil ist rechtskräftig, der Täter steht juristisch fest und verbüsst gerade seine Strafe

Darum, wie die Indizienkette zu werten ist, geht es erst wieder, wenn dem Wiederaufnahmeantrag stattgegeben wird und ein neuerlicher Prozess statt findet.
Und dann kann Strate ja auch seine Gegengutachten präsentieren, die Staatsanwaltschaft aber ebenso.


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Doppelmord Babenhausen

30.09.2017 um 16:57
@Violetta21


Weisst du, ob und was da zusammengekommen ist und was Gutachten usw. kosten?




@Nightrider64


Geht es eben doch, wenn er darauf hin arbeitet.

Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass jemand in so einer Stellung pro Bono arbeitet aus Lust und Laune. Auch und gerade über Jahre hinweg.

Er wird seine Gründe haben und sich Chancen, aus welchem Grund auch immer, ausrechnen.


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30.09.2017 um 17:08
Zitat von Katinka1971Katinka1971 schrieb:Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass jemand in so einer Stellung pro Bono arbeitet aus Lust und Laune.
Pro bono ist es eben nicht, wenn der Strafverteidiger deswegen regelmäßig in Zeitungen erscheint und unbedarfte Menschen sich denken: "Boah, der muss ja gut sein, den ruf' ich an, wenn ich mal Probleme habe!"

Außerdem darf man nicht verkennen, dass Strate, dem beispielsweise zu Unrecht nachgesagt, Mollath freibekommen zu haben, sehr eitel ist und sich gerne als Super-Anwalt dargestellt sieht. Das Streicheln des Egos ist ja auch ein Honorar.


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Doppelmord Babenhausen

30.09.2017 um 17:11
Dass der Herr Doktor das aus rein karitativen Motiven macht, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Irgend einen Nutzen für sich wird er da schon sehen...

Edit:
Zitat von Deus_ex_MachinDeus_ex_Machin schrieb:Pro bono ist es eben nicht, wenn der Strafverteidiger deswegen regelmäßig in Zeitungen erscheint und unbedarfte Menschen sich denken: "Boah, der muss ja gut sein, den ruf' ich an, wenn ich mal Probleme haben!"
So sieht es aus.
Zitat von JauchejochenJauchejochen schrieb:Das Festhalten an seiner Unschuld durch die Medienkampagnen der Ehefrau und Einreichen eines WA wäre für mich jedoch ein deutliches Indiz für das offenbar immer noch vorhandene Unrechtbewusstsein des Täters.

Oder um es konkret zu sagen:
Würde ein Geständnis von A.D. und zeigen von Reue bezüglich seiner Tat, auch jetzt noch positiven Einfluss auf die Haftzeit im Hinblick auf eine vorzeitige Haftentlassung haben?
Würde er gestehen, würde er wohl alles verlieren. Wenn er doch irgendwann einmal aus dem Knast komme sollte, dann kann er sich ja weiterhin als Justizopfer darstellen. Bei einem Geständnis natürlich nicht... Von daher ist es strategisch gar nicht falsch.


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