Doppelmord Babenhausen

Butzeller schrieb:Mit Mitteln aus dem Baumarkt bekommt ein leidlich geschickter Schütze, der mehr drauf hat, als nur drauf los zu ballern, die Flasche fest auf den Lauf fixiert.

Kannst du diese Mittel näher beschreiben?

Ich habe in unseren Baumärkten nichts gefunden.

Eine kurze Zwischenfrage zu der Struktur des Talks hier: Kommt es nur mir so vor oder sind es tatsächlich fast ausschließlich die Anhänger der Darsow-ist-unschuldig-These, die hier unentwegt - mal höflich, mal sehr bestimmend - dazu auffordern, Beweise, Indizien, Quellen und Zitate anzubringen, um zu argumentieren, dass ein wegen Mordes Verurteilter zu Recht im Gefängnis sitzt? Wäre es nicht plausibler, wenn die ‚Verteidiger‘ Darsows für sich selbst in Anspruch nehmen würden, der Gegenseite entsprechende Argumente vorzutragen und - insoweit diese sich auf das Urteil, die Analysen und Gutachten beziehen, auch mit Quellen und Zitaten zu untermauern?

Hier werden ständig Behauptung darüber aufgestellt, was im Urteil stehe oder die Analysen und Gutachten nicht erbracht hätten oder wie es - erwiesener Maßen - nicht gewesen sein könne! Das wäre ja alles wirklich sehr interessant, wenn dafür Belege vorgetragen würden, die sich ernsthaft diskutieren ließen. So aber läuft es immer darauf hinaus, dass diejenigen, die das Urteil ‚im Rücken‘ haben, entweder keine ausreichende Waffenkenntnis besitzen oder - wahlweise - mit dem Sortiment von Baumärkten nicht ausreichend vertraut sind, um glaubhaft argumentieren zu können.

@Wozzeck

Schade, ich wollte gerade beschreiben, wie ich den Schalldämpfer befestigen würde. Hab das genau vor Augen. ;)
Aber ich möchte keine Anleitung geben, auch weil uns dieser Fall gelehrt hat, dass so ein Bauschaum-Schalldämpfer nicht sooooo gut funktioniert.

Alice_im_Wl schrieb:Ist nicht so. Wenn Du drauf bestehst, besorge ich ein Foto von der Uhr.

Wieso du fragst, ob man rausbekommt, ob das die Wahrheit ist, wenn du es doch genau weißt und sogar ein Foto von der Uhr besorgen kannst, erschließt sich mir jetzt nicht.

Und, nein danke, ich brauche kein Foto.

@Cassandra71
Ich kann Dir versichern dass die Uhr wieder bei Anja ist.

Der Freundeskreis Darsow zählt auf seiner Homepage die vermeintlich entlastenden Indizien auf. An erster Stelle nennen sie folgenden Punkt, der sich auf den Aufruf der DIY-Seite von Darsows Arbeitsstelle aus bezieht. Zunächst schreiben sie:

„Es ist nicht nachgewiesen, dass die Bauanleitung von seinem PC angeschaut wurde. Es war nur die IP-Adresse der Firma bekannt. Des Weiteren war er zum Zeitpunkt des Zugriffs meistens außer Hause und der Computer wurde von anderen Mitarbeitern benutzt.“

Das klingt noch recht überzeugend. Allerdings folgt anschließend ein weiterer Absatz, der den entlastenden Aspekt der getroffenen Aussage - nicht Darsows PC, lediglich Adresse der Firma - deutlich relativiert. Da heißt es dann nämlich:

„Jeder Mitarbeiter, dem ein Rechner zur Verfügung stand, hatte ein mit einem Passwort versehenes Benutzerkonto, auf das nicht nur am eigenen Rechner sondern auch an jedem anderen Computer zugegriffen werden konnte. Das Benutzerkonto und das Passwort von Andreas Darsow kannten die Mitarbeiter. Somit konnte man sich von einem anderen Computer mit den Zugangsdaten von Andreas Darsow einloggen.“

Erst durch die Hintertür wird hier eingeführt, dass mit Nichten alleine die IP-Adresse AD mit dem Webseitenabruf verknüpft, sondern - und das ist ein viel stärkeres Argument zu Lasten von AD, dass der Abruf auch unter Vewendung von ADs Benutzerkonto auf den Firmenservern erfolgte. Das sehr belastende Indiz der Benutzer-ID soll an dieser Stelle nun dadurch entkräftet werden, dass den Arbeitskollegen illegale Handlungen - nicht allein zu ADs Lasten, sondern mit verheerenden Folgen für ihn - unterstellt werden. Die Argumentation der Darsows kann hier ja nicht anders verstanden werden, als so, dass neben dem waffenvernarrten Kollegen von AD, der entsprechende Zugriffe freiwillig zugegeben hatte, ein weiterer Kollege auf die DIY-Seite zugegriffen haben soll - und zwar derart, dass er dabei Darsows Identität benutzt und diesen Umstand schließlich nicht zur Kenntnis des Gerichts gebracht hat, sodass AD zu unrecht wegen Doppelmordes und versuchten Mordes verurteilt wurde.

Ich finde es spannend, derart absurde Argumentationsgänge in der Darsowverteidigung gleich zu Beginn finden zu können. Vielleicht lohnt es sich, an dieser Stelle einmal etwas genauer nachzusehen... .

Wozzeck schrieb:Es ist nicht nachgewiesen, dass die Bauanleitung von seinem PC angeschaut wurde. Es war nur die IP-Adresse der Firma bekannt. Des Weiteren war er zum Zeitpunkt des Zugriffs meistens außer Hause und der Computer wurde von anderen Mitarbeitern benutzt.“

Es wurde im Urteil doch beschrieben, das die Bauanleitung von A.D s Arbeitsplatz ausgedruckt wurde und zwar zu der Zeit, zu der A.D. immer seine Frühstückspause am Schreibtisch vor seinem Rechner verbrachte.
Unmittelbar vor dem Ausdruck erfolgte ein Telefonat mit seiner Frau genau von diesem Platz aus

Die Verteidigung versuchte das zu entkräften, weil A.D. auch manchmal zu der Zeit zur Post fuhr. Aber nur, wenn der zuständige Kollege krank war. Das lief aber ins Leere, weil der Kollege eben an diesem Tage nachweislich nicht krank war.

Auf den konkreten Rechner konnte man nicht mehr schließen, weil dieser nach der von Zeugen beobachteten Manipulation des A.D. nicht mehr funktionierte und verschrottet wurde.
Der Ausdruck aber kam vom Arbeitsplatz des verurteilten Täters.

@Wozzeck
Wie würde Deine HP aussehen wenn dein Freund so etwas passiert und man keinerlei Erfahrung hat?

smint21 schrieb:Wie würde Deine HP aussehen wenn dein Freund so etwas passiert und man keinerlei Erfahrung hat?

Es ging in keinem Wort meines Beitrags, auf den Du Dich offensichtlich beziehst, darum wie die "HP" des Darsowfreundeskreises aussieht, sondern um den Gedankengang des angeblich entlastenden Indizes. Darsow ist in diesem Punkt eben nicht zu entlasten, im Gegenteil! Sogar der vermeintlich entlastende Gedankengang belegt das. Hinzu kommt, dass die vermeintliche Entlastung zu ungunsten eines Dritten argumentiert wird, dem Fehlverhalten unterstellt wird, das - wäre etwas dran, an dieser Unterstellung - unmittelbar zur Verurteilung von Darsow geführt haben würde. Gäbe es den Kollegen, der sich Darsows Daten bedient hätte, um die Seite im Internet aufzurufen (und auszudrucken), was müsste man ihm noch unterstellen, damit glaubhaft gemacht werden könnte, dass er in Kauf nahm, Darsow durch sein Schweigen für 25 Jahre ins Gefängnis zu bringen?

Da dachte man es kommt tatsächlich was Neues in diesem Thread und es ist immer wieder das gleiche Karrussel, das sich dreht. Die Verteidiger von Darsow zerpflücken Einzelindizien und gehen auf belastende Indizien nicht ein. Wie das er zum Ausdruckzeitpunkt vorher mit seiner Frau telefonierte und an seinem Rechner saß(wie Nightrider schon beschrieb), die Schmauchzusammensetzung, das plötzliche Bemühen nach einem neuen Haus zu suchen aufhörte.

Man kann noch so oft Einzelindizien zerpflücken, es ändert nichts an der Schlüssigkeit der gesamten Indizienkette. Ich bin gespannt, was Strate nächsten Monat veröffentlichen wird, glaube aber nicht an den großen Knaller.

minzchen schrieb:Man kann noch so oft Einzelindizien zerpflücken, es ändert nichts an der Schlüssigkeit der gesamten Indizienkette. Ich bin gespannt, was Strate nächsten Monat veröffentlichen wird, glaube aber nicht an den großen Knaller.

Ist eh Quatsch hier jetzt zu diskutieren solange es nichts neues gibt. Immer das gleiche Karussell. Man muss warten bis der WA-Antrag eingereicht ist, was gibt es neues und was sagt das zuständige Gericht. Da vergeht noch einige Zeit...

Alles andere sind Spekulationen von einem Laien-Theater

@Wozzeck

Der ganze Sachverhalt ist für mein Dafürhalten sehr konstruiert und ermittlungstaktisch und -technisch auf Andreas Darsow als Täter zugeschnitten.

Nun sagen die Befürworter, klar ist das so weil er ja verurteilt wurde und es Indizien gibt.

Die Gegner sagen die Indizien sind schwach und wenig nachvollziehbar!

Sobald man beginnt an der Oberfläche des Urteils zu kratzen fängt die Sache kräftig zu bröckeln an, weil so manches nicht schlüssig erklärt werden kann und dann Krücken gebastelt werden.


Beispiel:

Herr Toll fühlte sich von zwei Männern bedroht und wollte sich eine Waffe besorgen.

Das Besorgen einer Waffe durch Herrn Toll wurde damit abgebügelt, es habe im fraglichen Zeitraum keine außergewöhnlichen Kontobewegungen gegeben.

Gleichzeitig hatte Toll ein Schließfach mit mehreren zehntausend Euro Bargeld darin.

Also ich hätte das Geld für eine Waffe aus dem Schließfach genommen!


Bei Andreas Darssow ging man davon aus er habe die Waffe irgendwie besorgt.

Ungewöhnliche Kontobewegungen gab es bei AD nicht.

Jetzt zieht man aber nicht den Schluss wie bei Herrn Toll, sondern spekuliert über den Opa bis zum Diebstahl der Waffe bei der Bundeswehr.

Derlei unterschiedliche Bewertungen gibt es viele und mMn zu viele.

Ma_Ve schrieb:Ungewöhnliche Kontobewegungen gab es bei AD nicht.

Was meinst du mit ungewöhnliche Kontobewegungen. Meinst du, es hätte ein Bankauszug geben müssen, von einem Waffenhändler? Damit wäre es dann schlüssiger?

Wenn beide eine Waffe in Besitz haben wollten, wären sie auch dran gekommen. Ohne irgendwelche ungewöhnlichen Kontobewegungen.
Hier ist doch eher die Frage. Wer hat sich eine besorgt und wer nicht. Und Warum?!

@Dornenrose

Dornenrose schrieb:Was meinst du mit ungewöhnliche Kontobewegungen. Meinst du, es hätte ein Bankauszug geben müssen, von einem Waffenhändler? Damit wäre es dann schlüssiger?

Wenn beide eine Waffe in Besitz haben wollten, wären sie auch dran gekommen. Ohne irgendwelche ungewöhnlichen Kontobewegungen.
Hier ist doch eher die Frage. Wer hat sich eine besorgt und wer nicht. Und Warum?!

Danke für deinen Beitrag, dieser stellt ein gutes Beispiel dar!


Natürlich steht auf dem Kontoauszug kein Waffenhändler bzw eine Überweisung an einen solchen.


Wenn du auf dem Schwarzmarkt agierst brauchst du Bargeld. Das hebt man dann von einem Konto ab. Dieser Betrag wird dann als Barauszahlung auf dem Kontoauszug dokumentiert.

Nun kannst du dir sicher vorstellen, was ungewöhnliche Kontobewegungen sind.


Eine Waffe kauft man nicht mal eben an der Ecke.

Käufer und Verkäufer sind vorsichtig.

Für manche hier scheint es in der Theorie sehr einfach zu sein an eine scharfe Waffe zu kommen.

Das Warum ist ist offensichtlich. Das Ob und Wie ist interessant!

@CSI-Caine

CSI-Caine schrieb:Wenn es stabiles Konstrukt war, hätte AD auch vorher an einem anderen Ort Testschüsse abgeben können. Ein vermeintlicher Kanal wäre dann frei und bei den Schüssen am Tatort wäre nur noch eine geringe Menge Bauschaum weg geflogen.

Dass die Wirkung des SD nicht gegeben war und sein konnte, darüber besteht doch m. E. Konsens, oder?

Wenn man aber der Argumentation von den Tests folgt, die A.D. durchgeführt haben soll, dann stößt man wieder auf die Frage, warum er das Ding, das offensichtlich nicht dämpfte, überhaupt mitschleppte.

Von der Frage, warum die ( wie oft widerholte? ) Ballerei niemandem auffiel, mal ganz abgesehen.

Von der rein technischen Seite sollte man erwarten, dass bei jedem weiteren Schuss immer weniger Bauschaumpartikel herausfliegen, das stimmt schon.

Es hätte daher möglich sein müssen, den Tatortbefund zu wiederholen.

Waffe und Munition sind ja bekannt.
Beispiel:

Beim ersten Schuss soundsoviele Brocken, Größe und Gewicht von...bis.
Beim zweiten Schuss soundsoviele Brocken, Größe und Gewicht von...bis.
Beim dritten Schuss soundsoviele Brocken, Größe und Gewicht von...bis.

Ladehemmung. Nach Beseitigung der Hemmung und Reinigung der Waffe weiter.

Beim vierten Schuss soundsoviele Brocken, Größe und Gewicht von...bis.
usw.

Durch Zählen, Festhalten des Verteilungsschemas, Vermessen und Abwiegen der Brocken hätte man recht genau ermitteln können, wie oft vorher schon durch die Konstruktion geschossen wurde.

Über die Verteilung der Brocken hätte man was über die Länge und Form des SD rauskriegen können.

MfG

Dew

Ma_Ve schrieb:Wenn du auf dem Schwarzmarkt agierst brauchst du Bargeld. Das hebt man dann von einem Konto ab. Dieser Betrag wird dann als Barauszahlung auf dem Kontoauszug dokumentiert.

Nun kannst du dir sicher vorstellen, was ungewöhnliche Kontobewegungen sind.

Das beantwortet die Frage nicht. Du kannst zB. jede Woche 100 Euro abheben, zum tanken und Lebensmitel kaufen und legst Geld zurück, auch wenn es nur 10 Euro sind, in diesem Sinne gespartes Geld. Damit hast du das Geld irgendwann auf der Seite. Und kannst solche Geschäfte theoretisch tätigen ohne ungewöhnliche Kontobewegungen zu erkennen.
Oder meinst du, es war bekannt wie viel AD in seiner Sparsocke hatte xD

Ma_Ve schrieb:Eine Waffe kauft man nicht mal eben an der Ecke.

Wenn du weisst wo, dann schon.

Wie schon geschrieben wurde, man dreht sich mit seinem Argumenten im Kreis ...

@minzchen

minzchen schrieb:das plötzliche Bemühen nach einem neuen Haus zu suchen aufhörte.

Um eine andere Immobilie finanzieren zu können, hätten die Darsows ihre verkaufen müssen. Ich halte es für nachvollziehbar, dass das in dem Moment schwierig wird, wenn eine Wand weiter so ein Verbrechen passiert ist und noch nicht geklärt wurde.

Würdest Du da ganz spontan zugreifen, wenn Dir so eine Immobilie angeboten wird?

MfG

Dew

Dew schrieb:Würdest Du da ganz spontan zugreifen, wenn Dir so eine Immobilie angeboten wird?

Die Tatimmobilie konnte nie verkauft werden. Da wohnt seitdem die Tochter des Eigentümers mit Familie drin. Weder das Nachbarhaus noch die Tatimmobilie kann nach so einem abscheulichem Verbrechen schnell verkauft werden. So etwas sollte jedem bewusst sein.

@Dornenrose

Theoretisch kannst du natürlich Geld weglegen.

Die Zeiträume sind entscheidend und insofern drehen wir uns nicht im Kreis.

Entweder die Waffe wurde vor dem Druck der Anleitung besorgt oder danach!

Wenn vorher, dann war es wohl reine Glückssache bei der P38 zu landen, weil diese einen festen Lauf hat.

Hat er sie nach dem Druck besorgt, dann wurde die Zeit knapp, um Geld beiseite zu schaffen.

Eine Waffe auf dem Schwarzmarkt kostet bestimmt einen vierstelligen Betrag inklusive Munition.


Wenn man weiß wo hat man noch nicht das Vertrauen zum Verkäufer aufgebaut. Der Verkäufer geht nämlich immer davon aus einen Polizisten in zivil vor sich zu haben.

Alice_im_Wl schrieb:Alles andere sind Spekulationen von einem Laien-Theater

Es steht doch jedem frei, sich an dem Laien-Theater zu beteiligen oder zu warten, bis die Ausführungen von Strate online sind. Soll jeder so handhaben wie er will.

Ma_Ve schrieb:Wenn du auf dem Schwarzmarkt agierst brauchst du Bargeld. Das hebt man dann von einem Konto ab. Dieser Betrag wird dann als Barauszahlung auf dem Kontoauszug dokumentiert.
Nun kannst du dir sicher vorstellen, was ungewöhnliche Kontobewegungen sind.

Wenn ich mich mit dem Gedanken trage, mir eine Waffe zuzulegen, und ich will nicht, dass meine Gattin davon erfährt, dann werde ich den Kaufpreis nicht in einer Summe vom Konto abheben, sondern über zwei drei Monate verteilt zurücklegen. Das ist ja nicht so eine riesige Summe, dass man die nicht verteilt unterbringen könnte.