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Doppelmord Babenhausen

26.215 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2009, Nachbar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Doppelmord Babenhausen

Doppelmord Babenhausen

02.04.2014 um 07:58
@KonradTönz1
Man muss für sich entscheiden ob diese wie du sagst "indirekten " Motive für eine Verurteilung ausreichend sind.Für mich fällt es schwer diesem Motivkonstrukt im Urteil zu folgen.

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Doppelmord Babenhausen

02.04.2014 um 07:58
Zitat von mattulamattula schrieb:Es ist überhaupt nicht unrelevant wenn man wegen eines Motivs Lärmbelästigung Lebenslang bekommt und diese nicht erwiesen ist
Er hat nicht nur wegen eines Motivs lebenslang bekommen. Das mal vorneweg.

Und wie willst du LärmBELÄSTIGUNG beweisen? Gibt es dafür ein Messgerät?

Lärm ist belegt, durch mehrere Nachbarn. Dass sich der Verurteilte dadurch belästigt fühlte, kann man aus seinen Äußerungen gegenüber Kollegen schließen, sowie aus seinem gescheiterten Versuch die Situation mithilfe der Polizei zu klären und aus seiner Internetrecherche.


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02.04.2014 um 07:59
@KonradTönz1
Für Lärm ja da gibt es Messgeräte.


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02.04.2014 um 08:01
Zitat von mattulamattula schrieb:Man muss für sich entscheiden ob diese wie du sagst "indirekten " Motive für eine Verurteilung ausreichend sind.Für mich fällt es schwer diesem Motivkonstrukt im Urteil zu folgen.
Nein, ich sage nicht "indirekten Motive". Ich spreche von einem Motiv. Und das ist immer subjektiv. Daher ist es ein komplett falscher Ansatz zu überlegen, ob man selbst aufgrund einer Lärmbelästigung so handeln würde, weil jeder andere Reizschwellen hat.


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02.04.2014 um 08:03
Zitat von mattulamattula schrieb:Für Lärm ja da gibt es Messgeräte.
Aber eben nicht für Belästigung - das Motiv heißt hier nicht Lärm. Das Motiv heißt Lärmbelästigung, und das ist ein Gefühl. Das lässt sich wie jedes Motiv nur indirekt erschließen und kann nicht naturwissenschaftlich gemessen oder nachgewiesen werden.


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02.04.2014 um 08:04
Natürlich hat jeder andere Lärmschwellen ,wieso möchte dieser" Lärmgeplagte"dann noch ein Kind bekommen .....furchtbarer Lärm.


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02.04.2014 um 08:08
Zitat von mattulamattula schrieb:Natürlich hat jeder andere Lärmschwellen ,wieso möchte dieser" Lärmgeplagte"dann noch ein Kind bekommen .....furchtbarer Lärm.
Weil er sich vom Geschrei seiner Kinder ziemlich sicher nicht belästigt fühlt.

Ich versuchs mal über ein Beispiel:

Die allermeisten Menschen ekeln sich vor Körperausscheidungen anderer Menschen - sind bei ihren eigenen Kindern in der Hinsicht aber eher unempfindlich...


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02.04.2014 um 08:10
Dann war er vielleicht doch nicht so empfindlich ,wie man annehmen mag .


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02.04.2014 um 08:20
Zitat von mattulamattula schrieb:Dann war er vielleicht doch nicht so empfindlich ,wie man annehmen mag .
Offensichtlich empfindlich genug um die Polizei zu holen, sich im Kollegenkreis über den Nachbarn zu beschweren, nach Möglichkeiten zu recherchieren die nervigen Nachbarn loszubekommen und nach Wohnalternativen zu suchen.


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02.04.2014 um 08:21
Also, dass ein als verschlossen beschriebener Mensch sich bei der Arbeit über Lärm Zuhause beschwert, würde ich dann doch eher darauf schieben, dass der Lärm nachts war und ihn um seinen Schlaf gebracht hat, denn nur dann würde man doch als verschlossener Typ im Büro quasi schon was dazu sagen müssen, allein schon aufgrund der Tatsache, dass man so müde ist dauernd.

Ich kenne es nur von mir selbst - wenn meine Nachbarn tagsüber draußen rumoren und Krach machen, nervt mich das in DEM Moment, ja, aber wenn der Lärm abends vorbei ist, habe ich das doch spätestens am nächsten Morgen nach einem erholsamen Schlaf schon wieder vergessen. Dann würde man es wohl höchstens beiläufig mal im Gespräch erwähnen im Büro, wenn jemand anders z.B. von seinem furchtbaren Nachbarn erzählt, nach dem Motto "Dann kennst du MEINE scheinbar noch nicht..." Hat mich der Lärm allerdings um den Schlaf gebracht, würde ich morgens entsprechend gelaunt ins Büro gehen und wohl jedem, den ich treffe, mein Leid klagen.

Zumal er ja tagsüber arbeiten war und so gar nicht viel Lärm mitbekommen haben kann, außer abends und nachts. Außerdem haben die D's DREI kleine Kinder, die sicher auch nicht immer ruhig waren. Ob da dann noch die Nachbarin ein bisschen mitkreischt, macht doch TAGSÜBER gar keinen Unterschied.


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02.04.2014 um 09:17
Warum hat er sich eigentlich im Prozess nicht geäußert, wäre das nicht
"vernünftiger" wenn man unschuldig angeklagt wird ?

Was meint ihr dazu ?


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02.04.2014 um 09:23
Wenn Herr Darsow wirklich so geräuschempfindlich war, warum kaufte er dann ein Haus das zum einen direkt an einer Kaserne zum anderen sehr nahe an der Bundeststasse B26 und dem Bahnhof liegt ? Also sehr ruhig ist die Lage des Hauses ohnehin nicht.


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02.04.2014 um 10:17
Zitat von Risk-OfficerRisk-Officer schrieb:Warum hat er sich eigentlich im Prozess nicht geäußert, wäre das nicht
"vernünftiger" wenn man unschuldig angeklagt wird ?

Was meint ihr dazu ?
Weil man, wenn man sich dazu entschließt, als Angeklagter in den Zeugenstand zu treten, nicht nur einfach von sich aus erzählen kann, was war aus eigener Sicht und dann war's das, sondern man muss vielmehr die Fragen des Staatsanwalts beantworten, und was der so alles fragen könnte, um einen in Widersprüche zu verwickeln, darauf hat man ja dann keinen Einfluss. Es ist dann in jedem Fall besser, GAR nicht auszusagen, als im Zeugenstand auf nur ganz bestimmte Fragen die Aussage zu verweigern. In dem Fall wäre es immer besser, einfach nur eine eigene schriftliche Erklärung abzugeben und ansonsten die Aussage komplett zu verweigern.


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02.04.2014 um 10:57
@KonradTönz1
Zitat von KonradTönz1KonradTönz1 schrieb:Da hilft es nichts, wenn man hier im Nachhinein Alternativen aufzeigt wie "Polizei rufen", "Lärmdämmung" usw. Wenn einer seine Frau aus Eifersucht ersticht kann man ihm im Nachhinein auch eine Therapie empfehlen, an der Tat ändert das nichts.
Gutes Beispiel.


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02.04.2014 um 11:10
@Lorea
Nein so gut ist das Beispiel nicht. Wenn man die Frau aus Eifersucht ersticht, macht man dies im Affekt. Andreas D. wird aber ein absolut kontrollierter Umgang mit der Situation bescheinigt (laut Urteil). Er hat nichts im Affekt gemacht, sondern genau überlegt wann und wie er die Tötung durchführt. Die Annahme, er hätte alle anderen Optionen erst einmal ausgeschöpft, ist nicht zwingend, aber liegt nahe.

Allerdings stimme ich @KonradTönz1 zu. Im Nachhinein aufzuzählen, was noch alles als Lösung in Frage gekommen wäre, macht keinen Sinn, zumal auch niemand sagen, was Andreas D. bekannt war und was nicht und was er als Lösungsmöglichkeit erkannte oder eben auch nicht.

Das Motiv steht, wenn man das Motiv nicht direkt entkräften kann (z.B. Schallgutachten), dann bleibt es auch weiterhin bestehen, völlig unabhängig davon, ob eine andere Verfahrensweise auf Grund des Charakters von Andreas D. logischer wäre.


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02.04.2014 um 11:17
@alibi
Zitat von alibialibi schrieb:Wenn Herr Darsow wirklich so geräuschempfindlich war, warum kaufte er dann ein Haus das zum einen direkt an einer Kaserne zum anderen sehr nahe an der Bundeststasse B26 und dem Bahnhof liegt ? Also sehr ruhig ist die Lage des Hauses ohnehin nicht.
:)
Man wird ja nicht als entnervter Mensch geboren, man macht sich meist dazu. War man beim Einzug noch fit und frisch, kann sich das im Laufe der Zeit rapide geändert haben.

Vielleicht hatte man auch diese, schon nervlich leicht belastende, Lage auf Dauer unterschätzt.

Insgesamt waren diese genannten Geräuschquellen vermutlich kleine Puzzleteile zum Ganzen Belästigungsspektrum.

Ein beruflich sehr angespannter Mann (2 Jobs), mittlerweile 3 Kinder, trägt ja dadurch schon mehr Stressfaktoren, als jemand, der in den Tag hineinlebt.

Dauerhafter, sich aufschaukelnder Stress sowie sich steigernde Wut und Sorge können zur Verzweiflung führen. Wenn sie kein Ventil finden, zur Ohnmacht oder Flucht nach vorn.


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02.04.2014 um 11:22
@Wireless
Zitat von WirelessWireless schrieb: Wenn man die Frau aus Eifersucht ersticht, macht man dies im Affekt
Oh nein. "MAN" macht zunächst garnichts. Weil MAN individuell ist. Verzeihung, aber es gibt doch nicht nur Eifersuchts-Affekttaten. Durch Eifersucht können ebenso Vernichtungsgedanken entstehen. Je nach Impulskontrolle gesteuert - also geplant oder im Affekt begangen.

Es ist ja auch dabei, wie hier, oft ein Zusammenspiel von kränkenden oder stark belastenden Faktoren. Verbunden mit dem jeweiligen Ego und Charakter des jeweiligen.


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02.04.2014 um 11:38
@Lorea
Zitat von LoreaLorea schrieb: aber es gibt doch nicht nur Eifersuchts-Affekttaten
Das mag so sein. Dazu kenne ich keine Statistiken. Es gibt aber sicher Menschen ,welche die jahrelang planen, ihre Eifersucht verbergen, ein ganz normales Leben führen und dann zu einem vorher festgelegten Zeitpunkt, der nichts mit einer gerade aufgewühlten Emotion zu tun hat, die Frau töten ohne vorher jemals gewalttätig gewesen zu sein. Ist das die Regel? Ist es das was man sich typischer Weise unter einer Tötung aus Eifersucht vorstellt? Ich weiß es nicht, jedenfalls habe ich die von KonradToölz geschilderte Situation als Affekthandlung empfunden. Du offensichtlich nicht, insofern korrigiere ich meinen Einwand:

Meiner Meinung nach ist es kein gut gewähltes Beispiel.


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02.04.2014 um 11:58
@Wireless
Zitat von WirelessWireless schrieb:Ist es das was man sich typischer Weise unter einer Tötung aus Eifersucht vorstellt?
Ist ja auch eine Charakter- und Persönlichkeitsfrage. Der, nach außen beherrscht wirkende Charakter mordet oft eher perfide, planend - ist es gewohnt oder hat es gelernt, sich eine Fassade aufrechtzuerhalten. Hat vielleicht sogar hohe Moralvorstellungen. Und verzeiht sich keine Ausraster.

Der impulsive, temperamentgesteuerte, vielleicht cholerische Typ reagiert spontan, um sich Luft zu verschaffen. Er kann seine Impulse eben nicht gut steuern.

Aber auch das alles ist ja nicht DIE REGEL. Es gibt absolut typische Verläufe und weniger typische bis total abweichende.

Es gibt ja auch Fälle absoluter Mordlust. Ohne vorherige Kränkungen oder Verletzungen. Ohne erkennbare Motive.

Oder Verbrechen aus einem Wahn heraus.

Alles individuell. Aber meist mit einer gewissen prägenden Vorgeschichte seitens des Täters oder der Tat.


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02.04.2014 um 12:02
Vollkommen klar, warum die Ehefrau den Lärm im Nachhinein relativiert. Da die Familie jetzt 5 Jahre nicht mehr neben ihr wohnt, ist es jetzt natürlich ruhiger und die Erinnerung an den Lärm verblasst, aus den Ohren, aus dem Sinn sozusagen ;-)

Was jedoch nicht die Fakten hinwegfegt, dass Andreas D. sich nachgewiesen bei zahlreichen ArbeitskolegInnen beschwerte.

Und der Nachbar, der die Lärmvorwürfe vor laufender Kamera in 37 Grad negierte, war kurz darauf bei der Montecristo Gruppe zu sehen, natürlich reiner Zufall.


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