Wer hat Marijana Krajina ermordet und ein weiteres Mädchen missbraucht?

Ich vermute Mal, dass die Täterbeschreibung in dem Missbrauchsfall mit einer Beschreibung von Marijanas Spielgefährten übereinstimmt, und man deshalb davon ausgeht, dass es sich bei dem ersten Kontakt um den späteren Täter handelte.

@Kolumbo1989
Das ist gut möglich. Deshalb hoffe ich dass dazu mehr kommt bei XY.

Erstens ist die Beschreibung deckungsgleich und zweitens hat man DNA bei beiden gefunden.

Die Frage die ich mich stelle ist, hat er wirklich keine weiteren Taten verübt?? Kann ich mir nicht vorstellrn

Die Beschreibung und das Phantombild von hier decken sich ja gar nicht mit dem von Aktenzeichen xy.
Leider hab ich das gerade nicht so genau mitbekommen. Ist der unbekannte Verdächtige mit Uniform (mutmaßlich Bundeswehr) ausgeschlossen worden?

Ich bin durch XY auf den Fall aufmerksam geworden und kenne nur die Details, die heute im Filmbeitrag der besagten Sendung gezeigt wurden. Dass der Täter wohl einen Bezug zu Essen-Altenessen hatte und vielleicht in der Tat beruflich viel unterwegs war (die Leiche wurde weit von Essen entfernt abgelegt), leuchtet ein. Als Beruf würden Vetreter, Handelsreisender oder Fernfahrer in Betracht kommen.

Etwa drei Wochen vor der Tat wollte er sich mit mit Marijana und ihrem Freund Igor zum Schwimmen verabreden, wozu es aber nicht kam. Es wird ihm wohl darum gegangen sein, das Vetrauen des Mädchens zu gewinnen, denn bei dem geplanten Schwimmbadbesuch wäre der Freund ja wohl immer in der Nähe gewesen, wie hätte es da zu einem sexuellen Übergriff kommen können?

Ob Marijana am 31.08.93 wirklich ihre Mutter im Kaufhaus aufsuchen wollte? Vielleicht war das ja auch nur ein Vorwand, das Haus zu verlassen, das Kaufhaus war ja in der Nähe, Marijana, ihr Vater und die Freundin der Familie, die zu Besuch war, hätten doch nicht lange auf Marijanas Mutter warten müssen. Sie ist, zumindest im XY-Film, allzu bereitwillig in Richtung Kaufhaus aufgebrochen, es war auch nicht so, dass sie irgendjemand geschickt hätte.

Es könnte so gewesen sein, dass der Täter sie irgendwann nach dem Sonntag, an dem er sich mit ihr und ihrem Freund treffen wollte, angesprochen und ihr ein schlechtes Gewissen gemacht hat ("Wo warst du, ich habe stundenlang auf dich gewartet."). Ihr Deutsch war zwar nicht gut, aber in Verbindung mit Mimik und Gestik ist die vom Täter intendierte Botschaft trotzdem angekommen: Er wollte sich mit ihr allein treffen. Sie wollte ihn dieses Mal nicht enttäuschen und hat unter dem oben genannten Vorwand die Wohung ihres Vaters verlassen, um sich mit ihm zu treffen. Dass sie auf dem Weg zum Kaufhaus zufällig auf den Täter traf, halte ich für weniger wahrscheinlich.

Ist denn überhaupt mit Sicherheit klar, ob der selbe Täter für die Entführung und Vergewaltigung eines ebenfalls neunjährigen Mädchens und den Mord an Marijana verantwortlich ist? Es gibt bei der Tatausführung einige Parallelen, allerdings hat der Täter im ersten Fall sein späteres Opfer nicht erst angesprochen, um sich mit ihm zu verabreden, sondern hat das Mädchen gleich in sein Auto gelockt.

Es fällt doch auf, wenn sich ein erwachsener Mann mit Kindern, die er gar nicht kennt, zum Schwimmem verabredet, die Eltern hätten die Polizei veständigen können. Wenn es aber der gleiche Täter war, hätte er doch wissen müssen, dass die Polizei nach ihm sucht. Würde ein Täter in einer solchen Situation durch das Ansprechen von Kindern am helllichten Tag wirklich ein solches Risiko eingehen?

KalterFall schrieb:Ist denn überhaupt mit Sicherheit klar, ob der selbe Täter für die Entführung und Vergewaltigung eines ebenfalls neunjährigen Mädchens und den Mord an Marijana verantwortlich ist?

Die Kommissarin im Studio erwähnte, dass an der Kleidung beider Opfer identische unbekannte männliche DNA gefunden wurde, die dem Täter zugeordnet wird.

KalterFall schrieb:Würde ein Täter in einer solchen Situation durch das Ansprechen von Kindern am helllichten Tag wirklich ein solches Risiko eingehen?

Ich persönlich würde meinen, unter Umständen ja! Diese Art von Tätern ist triebgesteuert und trotz aller Vernunft sind sie nur schwer in der Lage ihren Trieb zu kontrollieren.

von wann stammt der ungeklärte mord beitrag?
da wurde noch keine verbindungen zu anderen fällen gesehen. aber alleine der umstand dass 2 mädchen aus altenessen mit ähnlichem tatbild entführt wurden hätte die ermittler bemerkt haben.

Ca 100 Hinweise sind schon eine Menge und dass sich Zeugen gemeldet haben, zu denen es ähnliche Kontaktversuche gegeben hat , auch zu dem Kastenwagen gab es Hinweise

Insgesamt sind bislang circa 100 Hinweise zu beiden Taten bei der Kripo eingegangen. Viele beziehen sich auf ähnlich gelagerte Kontaktversuche bei Kindern im selben Zeitraum.

Quelle: https://teletext.zdf.de/teletext/zdf/?seite=707

Also das Phantombild von hier deckt sich ja gar nicht mit dem gezeigten von gestern.
Da muss man schon sehr phantasievoll sein um eine Übereinstimmung von dem Bild auf S7 und diesem hier zu sehen:





Quelle: https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xy580-fall1-kindermoerder-gesucht-100.html (Archiv-Version vom 04.08.2022)

Der Fall Deborah Sassen passt vom Opfer, Zeitraum und der räumlichen Nähe nahezu perfekt ins Schema. Der Typ wird ja 1993 nicht damit aufgehört haben wo er so "erfolgreich" war.

Der Fall Ramona Herling könnte auch passen, Bad Driburg 1989

Etwas seltsam finde ich die Angaben zu dem möglichen Auto des Täters. Auf der Seite von AzXY heißt es:

Möglicherweise fuhr der Täter einen Renault Rapide.
Quelle: Kripo Essen

Quelle: https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xy580-fall1-kindermoerder-gesucht-100.html (Archiv-Version vom 04.08.2022)

Abgesehen davon, dass das Auto 'Rapid' heißt, also ohne 'e' am Ende, zeigt die Abbildung einen Fiat.

Ein ähnliches "Hundefängerauto" , das in den 90er Jahren noch recht häufig war, ist der Simca VF2 , also ein Pkw mit hinterem Kastenaufbau.

Offenbar ist man sich über das Fabrikat des Autos nach den Angaben des ersten Opfers nicht ganz im Klaren. Jedenfalls muss es sich um ein Auto ähnlich einem Renault Rapid oder einem Simca VF2 gehandelt haben.

Interessant in diesem Zusammenhang könnte sein, dass der Renault Rapid in den 90er Jahren von der Bundespost /Telekom genutzt wurde. Und zwar ebenfalls in weiß.

In den späten 1980er Jahren war der Rapid das erste ausländische Fahrzeug, das von einer deutschen Behörde in größerer Stückzahl angeschafft wurde; die Deutsche Bundespost setzte den Wagen in der Sparte Telekom ein.

Quelle: Wikipedia: Renault Rapid

Ich habe mir die Fälle Deborah und Ramona schnell durchgelesen. Deborah verschwand nach dem Schwimmunterricht, Ramona auf dem Weg zum Schwimmbad. Im XY Beitrag wurde es so dargestellt, dass der Mann, der sich mit Marijana und ihrem Freund unterhalten hat, auch gefragt haben, ob sie das örtliche Schwimmbad kennen...

SweetRosesPJ schrieb:Ich habe mir die Fälle Deborah und Ramona schnell durchgelesen. Deborah verschwand nach dem Schwimmunterricht, Ramona auf dem Weg zum Schwimmbad. Im XY Beitrag wurde es so dargestellt, dass der Mann, der sich mit Marijana und ihrem Freund unterhalten hat, auch gefragt haben, ob sie das örtliche Schwimmbad kennen...

sic!

Abgesehen davon, wenn es sich tatsächlich um einen mobilen Täter handeln sollte, und so sieht es ja aus, muss man ja den Blickwinkel erweitern. Dann wäre es möglich, dass er bundesweit oder gar europaweit agiert haben könnte und genau deswegen den Ermittlern damals auch nicht auffiel oder in die Fänge bzw den Fokus geriet. Man müsste eigentlich sämtliche Fälle aus den 80ern und 90ern, die auch nur annähernd passen könnten neu beleuchten und einen DNA-Abgleich vornehmen, wo immer möglich. Und man sollte sich auch nicht zu sehr einengen mit den sogenannten ähnlichen Mustern und modi operandi. Mittlerweile weiß man, dass viele Serientäter eben genau keine gleichen Vorgehensweisen und Opfertypen und regionale Begrenzungen hatten. Genau deswegen wurden früher fälschlicherweise viele Täter nicht gefunden oder als Verdächtige sogar ausgeschlossen.

Ein sehr trauriger Fall.
Bei diesem Täter ist leider davon auszugehen, dass es noch weitere Opfer gibt, denn warum sollte er plötzlich aufhören.
Als weitere Taten sehe ich auch eher Vermisstenfälle, ansonsten wäre die DNA des Täters irgendwann wieder aufgetaucht.
1995 gab es in Dortmund noch den Fall Sandra Niemczyk.
Das Mädchen verschwand in der Innenstadt und wurde vorher anscheinend von einem Unbekannten auf ein Eis eingeladen.
https://germanmissing.blogspot.com/2020/01/dortmund-vermisst-sandra-niemczyk-1995.html
Bundesweit gibt es noch weitere ähnliche Fälle, ich hoffe dass mögliche Zusammenhänge noch weiter überprüft werden.

darkstar69 schrieb:Abgesehen davon, wenn es sich tatsächlich um einen mobilen Täter handeln sollte, und so sieht es ja aus, muss man ja den Blickwinkel erweitern. Dann wäre es möglich, dass er bundesweit oder gar europaweit agiert haben könnte und genau deswegen den Ermittlern damals auch nicht auffiel oder in die Fänge bzw den Fokus geriet. Man müsste eigentlich sämtliche Fälle aus den 80ern und 90ern, die auch nur annähernd passen könnten neu beleuchten und einen DNA-Abgleich vornehmen, wo immer möglich.

Im gestrigen Beitrag wurden drei größere Städte erwähnt, zu denen der Täter einen Bezug haben könnte: Bremen, Hamburg und Lübeck.

Mir fiel in dem Zusammenhang auf, dass Iris Schwarz, die 1963 geboren und bis heute vermisst wird, in Altenessen geboren wurde:

Die damals Auszubildende Iris Schwarz – geboren am 27. Februar 1963 in Altenessen in Nordrhein-Westfalen – lebt im Februar 1980 in Hamburg in einer Einzimmerwohnung, die sie sich zeitweise mit ihrem Vater, einem Monteur, teilt.

Quelle: https://www.shz.de/lokales/itzehoe/artikel/spuren-fuehren-nach-wilster-kripo-untersucht-vermeintlichen-mord-an-iris-schwarz-41778072

In Altenessen lebten 2021 knapp 44tausend Einwohner, also war der Stadtteil nicht riesig.

Am 31. Dezember 2021 lebten 43.671 Einwohner in Altenessen.

Quelle: Wikipedia: Altenessen

Die Familie ist häufig umgezogen. Iris' Vater arbeitete bundesweit als Monteur und verging sich nachweislich an Kindern, das Hamburger Abendblatt berichtete in den 1980ern ausführlich darüber, demnach hat er drei Sexualdelikte an Kindern gestanden. Aus dem Artikel geht auch hervor, dass er im gesamten Bundesgebiet unterwegs war:

Original anzeigen (0,2 MB)
Quelle: https://www.abendblatt.de/archive/1980/pdf/19800311.pdf/ASV_HAB_19800311_HA_001.pdf

1972 war er mit seiner Familie von Gelsenkirchen nach Brunsbüttel gezogen

Quelle: https://www.abendblatt.de/archive/1980/pdf/19800308.pdf/ASV_HAB_19800308_HA_003.pdf

Zum Zeitpunkt des Verbrechens an Marijana Krajina dürfte er demnach etwa 50 Jahre alt gewesen sein.

sören42 schrieb:In Altenessen lebten 2021 knapp 44tausend Einwohner, also war der Stadtteil nicht riesig.

Altenessen ist der Stadtteil mit den meisten Einwohnern in Essen, auch flächenmäßig nicht so klein. Streng genommen setzt er sich allerdings aus Altenessen-Süd und Altenessen-Nord zusammen. Ein sozial schwaches (Arbeiter)Viertel mit einem recht hohen Ausländeranteil.

Wikipedia: Liste der Stadtbezirke und Stadtteile von Essen

sören42 schrieb:Iris' Vater arbeitete bundesweit als Monteur und verging sich nachweislich an Kindern, das Hamburger Abendblatt berichtete in den 1980ern ausführlich darüber, demnach hat er drei Sexualdelikte an Kindern gestanden.

Siehst du hier eine Verbindung? Gäbe es dann nicht evtl. einen DNA-Treffer?

Dasdeeeeniz schrieb:Siehst du hier eine Verbindung? Gäbe es dann nicht evtl. einen DNA-Treffer?

Daran habe ich auch schon gedacht.

Nach den im BKA-Gesetz (§ 32 BKAG) vorgeschriebenen Löschfristen von zehn Jahren bei Erwachsenen und fünf Jahren bei Jugendlichen wird geprüft, ob die Daten zu berichtigen oder zu löschen sind. Spuren werden ebenfalls nach zehn Jahren vom BKA intern überprüft. In der Entschließung der 53. Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder vom 17./18. April 1997 haben die Datenschutzbeauftragten Richtlinien formuliert für den Umgang mit genetischen Informationen in Datenbanken der Polizei für erkennungsdienstliche Zwecke. Der dort geforderte und zunächst gesetzlich vorgesehene Richtervorbehalt vor staatlicher Speicherung von Erbgutinformationen auch bei Tatortspuren ist mittlerweile aufgehoben worden.[11]

Quelle: Wikipedia: DNA-Analysedatei

Die DNA Spur könnte auf Antrag gelöscht worden sein.

sören42 schrieb:Im gestrigen Beitrag wurden drei größere Städte erwähnt, zu denen der Täter einen Bezug haben könnte: Bremen, Hamburg und Lübeck.

Mir fiel in dem Zusammenhang auf, dass Iris Schwarz, die 1963 geboren und bis heute vermisst wird, in Altenessen geboren wurde:

sören42 schrieb:Die Familie ist häufig umgezogen. Iris' Vater arbeitete bundesweit als Monteur und verging sich nachweislich an Kindern, das Hamburger Abendblatt berichtete in den 1980ern ausführlich darüber, demnach hat er drei Sexualdelikte an Kindern gestanden. Aus dem Artikel geht auch hervor, dass er im gesamten Bundesgebiet unterwegs war:

Das ist durchaus ein guter Ansatz! Ich wäre jetzt so gar nicht auf ihn gekommen. Allerdings war er in den neunzigern doch eigentlich schon zu alt gemäß Zeugensichtung?

Dasdeeeeniz schrieb:Siehst du hier eine Verbindung? Gäbe es dann nicht evtl. einen DNA-Treffer?

DNA-Treffer gibt es teilweise nur in begründeten Verdachtsfällen, weil nicht immer alle DNA in die Datenbanken (mittlerweile) eingestellt sind und nicht immer alle werden. Da Udo Schwarz aber mWn rechtskräftig wegen Sexualdelikten verurteilt wurde, könnte seine DNA in der Datenbank sein. Allerdings war die Verurteilung dann lange vor den Datenbanken? Wurde er wirklich eingepflegt? Und lebt er noch? Ich meine, er sei mittlerweile gestorben. Dann könnte es sein, dass seine DNA auch nur aufgrund richterlicher Verfügung nach begründetem Antrag abgeglichen werden darf. Und teilweise werden sie zeitlich begrenzt eingestellt oder gelöscht.

Weshalb bezieht sich die Polizei bzw XY wohl auf Bremen, Hamburg und Lübeck? Wegen der Autobahn?
Im bundesweiten Kontext würden mir dann auch die Fälle Adelina Pismak (Bremen), und Seike Sörensen (Dreisdorf), Hilal Ercan (Hamburg), Annika Seidel (Kelheim) noch einfallen. Da gibts aber sicherlich noch viel mehr.

Hallo Zusammen,

ich kann mich noch sehr gut an die beiden Fälle erinnern. Dazu habe ich damals in Essen gewohnt und hatte in Altenessen viele Schulfreunde.

Was gestern nicht gesagt wurde, Marijana wohnte damals 2 Gehminuten von Woolworth entfernt und musste dabei am Marktplatz vorbei.

Ich denke, hier wurde sie abgepasst.

Direkt vor Woolworth glaube ich nicht, da die Altenessener Str. sehr belebt ist.

Die Adresse wo sie gewohnt hat, weiß ich auch. Das wurde damals offen kommuniziert. Ich schreibe sie hier aber nicht, da ich nicht weiß, ob das gewünscht ist.