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Die Isdal Frau

2.188 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Frau, Mysteriös ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Isdal Frau

15.05.2022 um 21:35
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Rue du Chateau stimmt nicht, aber Villers - les - Nancy war damals ein kleines Dorf mit 3 oder 4 Schlössern oder größeren Anwesen, auch Bildungseinrichtungen. Es ist erst in den 1970er Jahren mit Nancy zusammengewachsen.
So ein kleines Dorf kann man eigentlich nur kennen, wenn man dort schonmal war, und es passt auch zu der Isotopenanalyse.
Das ist doch mal eine gute Spur bei der Suche im Heuhaufen!

Wenn ich das mit der Isotopenanalyse richtig verstanden habe, könnte sie als Heranwachsende nahe Nancy gewohnt haben.

Wo sie als Erwachsene gelebt hat, lässt such anhand dessen wohl leider nicht feststellen.

Wenn sie als Kind/ Jugendliche um Nancy gewohnt hat, muss sie dort zur Schule gegangen sein - hier wären Klassenlisten interessant, v. a. auch Fotos.

Zu den Namen die sie benutzte:

Falls ihr Auftraggeber ihr die Namen zuteilte, könnte man daraus wenig ablesen. Allerdings denke ich nicht dass ihr die Identitäten zugeteilt wurden, dafür waren es zu viele.

Falls sie sich die Namen selbst ausgesucht hat: nach welchen Kriterien? Wenn ihr Name unauffällig klingen soll, dann waren die Komponenten Genevieve, Finella, Alexia und Schlosseneck sicher eher ungünstig. Mochte sie diese Namen einfach nur vom Klang? Oder, und das ist meine Theorie, dass sie Namen von Freundinnen oder Verwandten verwendet und abgewandelt haben könnte. Aus dem Namen einer Schulfreundin (z B Vera Tilt) wurde Vera mit einem anderen Nachnamen, von ihrer Lehrerin Anna Jarle benutzte sie den Nachnamen in anderer Zusammensetzung, ihre (Pflege?)mutter Hildegard stand Pate bei einer Adressangabe.

Es ist jetzt natürlich wahnsinnig mühsam bis unmöglich Personen mit diesen Namen clustermässig zu erfassen und bei möglicher Übereinstimmung dort genauer zu schauen. Trotzdem, vielleicht erkennt jemand ein Muster, z B den Namen der Urgrossmutter und deren Schwestern...

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Die Isdal Frau

15.05.2022 um 22:49
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Meine Theorie zu ihrem Tod: Es war Selbstmord mit Mitwissern
An die Selbstmordtheorie glaube ich nicht.

Angenommen, sie hätte tatsächlich Suizid begehen wollen: warum ist sie Ende November ins Isdal gegangen dazu, wo sie doch nachmittags in ihrem Hotelzimmer die Tabletten hätte schlucken können, evtl zusätzlich Fön in die Badewanne fallen lassen (weiss ich nicht ob es damals in den Bädern Wannen oder Duschen gab).

Ich denke es war Mord, weil sie entweder zu viel wusste oder die gewünschten Informationen nicht beschaffen konnte (Zeugen berichteten von ernsten Gesprächen mit ihren Geschäftspartnern, bisweilen Streit).

Da in ihrem Koffer im Schliessfach 500DM waren, ging es den Tätern wohl nur um ihre Person, nicht um ihr Geld.

Vielleicht hat sie zusätzlich zu ihrem eigentlichen Auftrag noch etwas "eigenes" gemacht, was ihr zum Verhängnis wurde.
Doppelspionin vielleicht?

Das viele Reisen und das viele Geld das das gekostet hat, deutet auf einen finanzkräftigen Auftraggeber und eine wichtige Tätigkeit.


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Die Isdal Frau

16.05.2022 um 09:18
Als Geheimdienstler muß man Nägel mit Köpfen machen, d.h. sie mußte dafür sorgen, daß sie wirklich tot ist.
Im Hotel hätte das Personal sie retten können und ihre Gegner wären später gleich vor der Krankenhaustür gestanden.

Man weiß leider nicht, wie lange sie sich in Villers - les - Nancy aufgehalten hat. Es gab jedenfalls in der NS - Zeit Kindertransporte nach Nordfrankreich, die katholische Kirche Nordfrankreich sorgte für deren Unterbringung und Versorgung. Wenn es da Listen gäbe, könnte man einiges ausschließen. Jungs, hellblonde Mädchen...


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16.05.2022 um 23:42
Es ist alles nicht so einfach...es gab z.B auch die Enfants de la Guette. Auf einem Schloss der Rothschilds in Villeneuve - Saint Denis (bei Paris) wurden bis 1941 Flüchtlingskinder untergebracht, danach wurde es als Schullandheim benutzt. Aber die Resistance brachte dort auch Kinder unter Decknamen unter ohne Wissen der Angestellten.
Passt nicht zur Achse Nancy - Metz aus der Isotopenanalyse, aber die Resistance hatte bestimmt auch andere Unterbringungsmöglichkeiten. Vielleicht hat sie so erste Geheimdienstkontakte geknüpft.

Enfants de la Guette


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Die Isdal Frau

28.09.2022 um 15:38
So, ihr Lieben, ich habe mich dann auch mal in den Fall eingelesen.

Sollte ich ihn ganz kurz und knapp beschrieben, so würde ich sagen "Es ist zu viel!".
Tatsächlich ist zu viel von allem da:

- Während Täter üblicherweise darauf achten, einen Tatort so spurenfrei wie möglich zu hinterlassen, so finden wir am Fundort der Isdal-Frau ein ganzes Sammelsurium an Gegenständen, ich habe sie nicht einmal alle im Kopf (Kleidung, Gummistiefel, Flaschen, Benzienreste, ect..)

- Während eine Leiche in vielen Kriminalfällen eine oder zwei verschiedene Arten von Verletzungen aufweist (z.B. erschossen und erstochen, erwürgt und erschossen...) haben wir hier neben einer Tablettenvergiftung auch noch einen Schlag in den Nacken, schwere bis schwerste Verbrennungen, einen Kohlenmonoxidvergiftung und ein Fuß fehlt wohl auch noch. Die geringen Alkoholwerte lasse ich mal weg.

- Während unbekannte Personen in etlichen Threads, die ich gelesen oder Videos, die ich gesehen habe keine oder eine falsche Identität haben, haben wir hier gleich neun. Neun!

- Ungewöhnliche Gepäckzusammenstellungen kennt man, z.B. von der Plaza-Frau oder dem Frisör vom Bodensee. Aber auch dabei wird hier "noch eine Schippe drauf" gelegt.

Deswegen würde ich mich zuerste mit dem Inhalt der Koffer, säuberlich aufgezählt von @Tuxhater, beschäftigen. Auf einige wenige Teile wurde dabei eingegangen (Schildchen "London", Ton) auf andere aber wiederum noch gar nicht. Dabei würde mich der Austausch darüber besonders interessieren. Aufgrund der Fülle der Gegegnstände (ich sage ja - von allem zu viel!), würde ich mich zunächst auf Stücke beschränken, die mir besonders ins Auge gefallen sind.


Legen wir also los:
Zitat von TuxhaterTuxhater schrieb am 29.08.2018:-Dunkelbraune Ledersportschuhe Marke „Stormrand“ mit Einlegesohlen “Naturform Marke Salamander“
-Hohe Stiefel in Beige, auf dem Reißverschluss das Wort „Eclair“
-Eine Plastiktüte mit dem Aufdruck „Oscar Rörtvedts skotøiforretning, Nygaten 18, Stavanger“, mit Schuhen aus Leder, diese wiederrum in einer goldenen Plastiktüte mit dem Aufdruck „Nicol Shoes, Nicolbaby, Roma - Via Barberini 30“
-Hausschuhe, dunkelblau, Leder
Zitat von TuxhaterTuxhater schrieb am 29.08.2018:-Ein Paar Stoffslipper
5 Paar Schuhe, dazu noch die Gummistiefel. Zwei mal Haussschuhe.
Die "Hohen Lederstiefel" passen durchaus zu den geblümten Röcken, die "Schuhe aus Leder" aus Rom werden sicher auch normale Damenschuhe gewesen sein.
Ins Auge hingegen fallen die Ledersportschuhe. So sinnvoll diese im November in Norwegen sind: Womit wollte sie sie tragen?
Nicht nur sehe ich keinerlei "Outdoor-Kleidung" in den Koffern (Sportrock, lange Hosen, Kniebundhosen...) - es gibt auch nur hauchfeine Nylons. Und mit denen kann man Sportschuhe nicht gut tragen (Davon ab, dass Nylons in Gummistiefeln eine reine Katastrophe sind!) Wo sind also die praktischen, angemessenen Strümpfe oder Strumpfhosen aus Wolle oder Baumwolle, die man braucht, um solche Schuhe sinnvoll tragen zu können?
Zitat von TuxhaterTuxhater schrieb am 29.08.2018:Verschiedene Jacken und Schals, alle ohne Etiketten oder mit entfernten Schildern
Zitat von TuxhaterTuxhater schrieb am 29.08.2018:-3 Paar Damenhandschuhe, eins davon in Beige aus imitiertem Schlangenleder mit Etikett „Gant Neyret, Paris 7“
-Fellmütze, Schwarz
Zitat von TuxhaterTuxhater schrieb am 29.08.2018:-Regenmantel, keine Markierungen
-Fellmütze in Kosakenform, Etiketten entfernt
Gegen Kälte war sie aber doppelt und dreifach gerüstet.
Zitat von TuxhaterTuxhater schrieb am 29.08.2018:-2 BH´s, drei Unterhosen, 4 Nylonstrümpfe

-5 Damenbinden
Also gut: Nylons im Waschbecken waschen und über einem Handtuch aufhängen: Kann man machen. Und wenn man nicht viel schwitzt, gehen sich 2 BHs auch aus. Aber DREI Unterhosen? So viele Unterhosen wie Handschuhe? Ein Drittel so viele Unterhosen wie Identitäten? Ernsthaft?
Dazu erwähne ich bewusst noch die 5 Damenbinden. Möglicherweise erwartete sie, ihre Periode zu bekommen und hatte sie zur "Sicherheit" dabei (Nachkaufen kann man ja immer) Aber insbesondere in dem Fall nimmt frau mehr als drei Unterhosen mit.
Zitat von TuxhaterTuxhater schrieb am 29.08.2018:-Teelöffel, Stahl
Zitat von TuxhaterTuxhater schrieb am 29.08.2018:-Sechs Teelöffel aus transparentem Kunststoff
Sieben Teelöffel. Wobei die sechs transparenten vielleicht als Set gekauft wurden (Picknikgeschirr- und Besteck) Ich nehme auch auf Reisen immer ein Besteck-Set mit, aber keine 7 Teelöffel.
Zitat von TuxhaterTuxhater schrieb am 29.08.2018:-Weiße, unbedruckte Plastiktüte, darin in doppellagigem Papier etwas Töpferton. Teile der Tüte waren herausgeschnitten, möglicherweise um Aufdrucke zu entfernen
-Skalpell mit 5 Ersatzklingen, Stahl, Beschriftung „Stainless steel, INOX nr. 4“, in einer Plastikhülle mit der Aufschrift „Aesculap“
Und hierbei musste ich witzigerweise gar nicht wie viele hier an Ton zum Abdrücke nehmen denken, z.B. für Schlüssel, sondern in Kombination mit den Skalpellen daran, dass sie vielleicht (Hobby-)Bildhauerin war. Grade bei Büsten werden Feinheiten des Gesichts wie Brauen und Wimpern mit scharfen Messern herausgearbeitet.
Warum man aber sein Hobby im Koffer nach Norwegen tragen soll, verschließt sich mir auch...
Zitat von TuxhaterTuxhater schrieb am 29.08.2018:-Weißer Kerzenstumpf
Je nun. Für Stromausfälle. Für Siegel. Für... ich weiß es einfach nicht. Ich habe noch nie gehört, dass so etwas je in einem Koffer gefunden wurde...


So, das waren meine ersten Gedanken, die ich los werden wollte. Vielleicht möchtet ihr ja auch was zu dem Gepäck oder einzelnen Stücken und deren Besonderheiten schreiben - es würde mich freuen.

Gibt es eigentlich Bilder der Gepäckstücke?


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Die Isdal Frau

28.09.2022 um 18:56
@Nala-Nyna guter Ansatz.

Der Kofferinhalt errinert irgendwie an den Somerton Man. Da war auch alles mögliche dabei, nur nicht genug Unterwäsche. Aber in den späten 40ern war das vielleicht weniger überraschend. Da wir im Somerton Fall jetzt eine Identifizierung haben, können wir scheinbar sagen: das war einfach ein armer Hund, vielleicht psychisch gestört, auch physisch krank und vielleicht einfach am Ende. Kann auch bei der Isdal Frau so gewesen sein.

Zum Detail des Kofferinhalt fällt mir spontan ein...

1) ich habe vor einiger Zeit das gleiche Besteck auf eBay gefunden. Aus DDR Bestand.

2) die Skalpelle sind wahrscheinlich in der Original Hülle. Die Marke Aesculap stammt aus Tuttlingen und produziert seit 1867 Werkzeug für Chirurgie.

3) Soviel Oberbekleidung braucht man nicht um warm zu bleiben, sondern um sich zu verkleiden.


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Die Isdal Frau

28.09.2022 um 19:31
Zitat von KraftwerkerKraftwerker schrieb:1) ich habe vor einiger Zeit das gleiche Besteck auf eBay gefunden. Aus DDR Bestand.
Heißt das, dass du Bildquellen zu den einzelnen Gepäckstücken kennst? Von hier kenne ich die beiden (Kunst-)Lederkoffer, die Salbentube, das Bild mit den beiden türkisblauen Kosmetikflaschen und das Bild, auf dem noch zwei weitere Kosmetikbehälter stehen.

Tatsächlich habe ich mich nur durch ausgewählte Links geklickt und habe deshalb vielleicht genau den wichtigen übersehen...


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Die Isdal Frau

28.09.2022 um 19:48
Zitat von KraftwerkerKraftwerker schrieb:Da wir im Somerton Fall jetzt eine Identifizierung haben, können wir scheinbar sagen: das war einfach ein armer Hund, vielleicht psychisch gestört, auch physisch krank und vielleicht einfach am Ende. Kann auch bei der Isdal Frau so gewesen sein.
Die Identifizierung ist beim Somerton-Mann meines Wissens noch nicht offiziell bestätigt und auch nicht ganz unumstritten oder irre ich mich da ? Wie dem auch sei: Ich habe nicht den Eindruck gewonnen, die Isdal-Frau wäre eine psychisch kranke und/oder verarmte Person mit suizidaler Absicht gewesen. Das es sich nicht um einen Suizid handelte, wird ja schon durch die Verbrennung deutlich. Es gab am Fundort nirgends eine Feuerstelle.
Zitat von KraftwerkerKraftwerker schrieb:(...) Aus DDR Bestand.
Es gibt ja Hinweise auf die DDR über die von Dir benannten Artikel hinaus... So gab sie ja auch "Kreisleitung" bei der Passbehörde an. Ein Begriff, der allgemein mit der DDR in Zusammenhang gebracht wird. Komisch ist dann allerdings, dass es ebenso Hinweise auf Nürnberg (Isotopenanalyse) als auch auf das recht nahe gelegene Meersburg (anonymer Hinweis per Postkarte) gibt. Das liegt nicht einmal in der Nähe der ehem. DDR. Das finde ich alles ziemlich merkwürdig.


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Die Isdal Frau

28.09.2022 um 20:20
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Die Identifizierung ist beim Somerton-Mann meines Wissens noch nicht offiziell bestätigt und auch nicht ganz unumstritten oder irre ich mich da ? Wie dem auch sei: Ich habe nicht den Eindruck gewonnen, die Isdal-Frau wäre eine psychisch kranke und/oder verarmte Person mit suizidaler Absicht gewesen. Das es sich nicht um einen Suizid handelte, wird ja schon durch die Verbrennung deutlich. Es gab am Fundort nirgends eine Feuerstelle.
Doch Sie ist bestätigt, https://www.smithsonianmag.com/smart-news/have-scholars-finally-identified-the-mysterious-somerton-man-180980540/


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28.09.2022 um 22:30
Zitat von KerinyaKerinya schrieb:Doch Sie ist bestätigt
Nein, Abbott und Fitzpatrick konnten zwar mit der DNA-Analyse eine ziemlich sichere Identifikation liefern, aber das Ergebnis ist derzeit (noch) nicht behördlich bestätigt.
Leider gibt es sonst bisher keine Ansatzpunkte, um zu prüfen, ob der Somerton-Mann tatsächlich mit Charles Webb identisch ist.
Quelle: https://scienceblogs.de/klausis-krypto-kolumne/2022/07/27/ist-der-somerton-mann-identifiziert/


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28.09.2022 um 23:46
Es gibt offenbar wieder "Leben" in dem Thread.

@Slaterator
Wenn es um Spionage ging, ist es nicht unwahrscheinlich, daß die DDR dabei eine Rolle hätte spielen können. Aber die "Kreisleitung" kann auch auf die Nazizeit zurückgehen. Wir wissen, daß die Frau ihre Kindheit, zumindest die ersten Jahre, in Deutschland verbracht hatte, und da sie wohl um 1930 geboren wurde, hat sie die Nazizeit mehr oder weniger mitbekommen und die "Kreisleitung" gab es auch im Nazijargon. Wir wissen nicht, wie gut ihr Deutsch wirklich war, aber wenn man schon als Kind in ein fremdsprachiges Land kommt, eine neue Sprache lernt und die Muttersprache nicht mehr regelmäßig spricht, können sich da auch schon Fehler einschleichen, und auf den Formularen schien sie auch Schwierigkeiten bei einigen deutschen Wörtern zu haben. Da kam die "Kreisleitung" (der NSDAP?) vielleicht aus uralter Kindheitserinnerung.

@Nala-Nyna

Das ganze "Fundstücksammelsurium" wirkt ja in der Tat eher verwirrend, aber man kann sehr gut Spuren verwischen, indem man zuviele falsche Spuren legt. Sie war gut gegen Kälte gerüstet, aber offenbar viel zu leicht gekleidet für einen Ausflug in den Bergen (das hat auch der Zeuge ausgesagt, der sie angeblich kurz vor ihrem Tod in Begleitung ihrer mutmaßlichen Mörder gesehen haben soll, eher für die Stadt gekleidet, als für die norwegischen Berge Ende November. Stellt sich die Frage: War der Fundort wirklich der Tatort? Falls ja, kommt Suizid (den man auch nicht hunderprozentig ausschließen kann) nicht in Frage.

Ich habe heute noch einen Podcast gehört der sich mit dem Fall beschäftigt. Falls es jemanden interessiert: Youtube: Mysterybanden Talk #24 - Das Rätsel der Isdalen Frau
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Einiges dabei ist sehr spekulativ (z.B. die Vermutung, daß der Knoblauchgeruch von einer Vergiftung herrührt), aber dann gibt es auch noch einige andere neue Dinge die durchaus interessant sind. Ich habe jetzt weder Lust noch Zeit oder "die Augen" um noch einmal den kompletten Thread hier durchzulesen, aber wurden hier schon Mariann Thunestvedt und Galina Bredemeijer erwähnt? Thunestvedt wurden 1972 in Bergun ermordet, der Fall ist bis nicht geklärt, aber es gab auch schon Vermutungen, dies könne mit der Isdalfrau zusammenhängen, denn Marianns Mutter war Zimmermäden in einem der Hotels gewesen in denen die Isdalfrau abgestiegen ist, und sie hat auch eine ziemlich genaue Beschreibung von ihr abgegeben.

Galina Bredemeijer wurde 1966 von Kindern in Norwegen tot aufgefunden, halb sitzend, halb liegend, das Gesicht dem Meer zugewandt, neben sich ein Lagerfeuer, eine Menge Schlaftabletten, darum wurde sie nicht obduziert, die Polizei ging von Selbstmord aus. Sie hat wohl auch mehrere Identitäten benutzt, allerdings fand man ihren echten Paß und ihren Ehemann der aussagte, sie hätte psychische Probleme gehabt. Zur Isdalfrau gibt es keine Verbindung, interessant ist es schon. Über sie und Mariann Thunestvedt ist nicht so viel im Internet zu finden. Nur das hier: Youtube: Mysterybanden Talk #24 - Das Rätsel der Isdalen Frau
Mysterybanden Talk #24 - Das Rätsel der Isdalen Frau
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(Nein, ich kann kein Norwegisch, aber die Googleübersetzung ist nicht allzu verwirrend)

In dem erwähnten Podcast wurde übrigens auch gesagt, daß die sowjetischen Agenten allenfalls mit zwei Identitäten unterwegs waren, nicht so viele wie die Isdalfrau angab (habe ich auch schon von den Stasispionen gehört). Vermutlich weil es auf Dauer zu verwirrend ist, die Gefahr, daß man sich nicht mehr zwischen den verschiedenen Identäten zurechtfindet, zu groß. Das würde vielleicht ausschließen, daß sie für den Ostblock spionierte. Wobei es natürlich auch immer Ausnahmen gibt.


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Die Isdal Frau

29.09.2022 um 00:09
Hallo Frannie !
Zitat von FrannieFrannie schrieb:Wenn es um Spionage ging, ist es nicht unwahrscheinlich, daß die DDR dabei eine Rolle hätte spielen können.
Ich bin eigentlich mehr im Fall der Plaza-Frau zuhause, aber dieser Fall ist ja nun sehr -ich sage mal- verwandt. Wie dort, ist auch hier die DDR nicht unwahrscheinlich beteiligt zu sein. Ich persönlich bin da eher anderer Meinung. Ihre Aufenthaltsorte (fast ausschließlich in Nato-Gebiet) sprechen eher für einen westlichen Dienst.
Zitat von FrannieFrannie schrieb:die "Kreisleitung" kann auch auf die Nazizeit zurückgehen.
Jap, das möchte ich nicht bestreiten oder widerlegen.
Zitat von FrannieFrannie schrieb:War der Fundort wirklich der Tatort? Falls ja, kommt Suizid (den man auch nicht hunderprozentig ausschließen kann) nicht in Frage.
Für mich ist der Fundort keinesfalles der Tatort. Es gab dort nichts, was auf ein Feuer hingewiesen hat. Da sie sowohl starke Verbrennungen als auch eine entsprechende Rauchgas-Intox hatte, würde ich von der These absehen, dass sie dort getötet wurde, wo sie auch gefunden wurde.
Zitat von FrannieFrannie schrieb:In dem erwähnten Podcast wurde übrigens auch gesagt, daß die sowjetischen Agenten allenfalls mit zwei Identitäten unterwegs waren, nicht so viele wie die Isdalfrau angab (habe ich auch schon von den Stasispionen gehört). Vermutlich weil es auf Dauer zu verwirrend ist, die Gefahr, daß man sich nicht mehr zwischen den verschiedenen Identäten zurechtfindet, zu groß.
Normalerweise gibt es nur eine neue Identität neben der Tatsächlichen. Der Pass ist dann im Normalfall tatsächlich echt, lediglich Foto und ggf. Unterschrift werden ersetzt. Die Person existiert also wirklich. Das macht den Pass sicher und er kann problemlos Kontrollen standhalten. Das sind sog. Wegwerfpässe. Es gibt alternativ noch tatsächlich neu angelegte, komplett gefälschte Identitäten. Aber das ist sehr sehr selten und im Normalfall auch nicht nötig. Das ist wohl auch der Grund, warum kein Passdokument gefunden wurde. Niemand hat 9 per Pass nachweisbare Identitäten. Das gibt es meineswissens nicht.


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29.09.2022 um 07:00
Zitat von FrannieFrannie schrieb:aber wurden hier schon Mariann Thunestvedt und Galina Bredemeijer erwähnt? Thunestvedt wurden 1972 in Bergun ermordet, der Fall ist bis nicht geklärt, aber es gab auch schon Vermutungen, dies könne mit der Isdalfrau zusammenhängen, denn Marianns Mutter war Zimmermäden in einem der Hotels gewesen in denen die Isdalfrau abgestiegen ist, und sie hat auch eine ziemlich genaue Beschreibung von ihr abgegeben.
Hallo Frannie, den Podcast habe ich gestern auch gehört. Tatsächlich sind die beiden anderen Damen hier noch nicht im Kontext zur Isdal-Frau aufgetaucht. Ich fand beide Nennungen und die zum Fall gezogenen Bezüge durchaus spannend. Bei Galina Bredemeijer gab es ja auch ein paar direkte Parallelen zur Isdal-Frau, wie merkwürdige Gegenstände am Fundort, ein Feuer ect. Aber das müsste man natürlich jetzt erst mal in Quellen gegenlesen und prüfen.


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29.09.2022 um 11:04
Zitat von FrannieFrannie schrieb am 14.12.2020:Aber vielleicht entdeckt irgendjemand bei Nachforschungen (zum Familienstammbaum) eine Großtante, die auf dem Familienphoto eine verblüffende Ähnlichkeit mit den Zeichnungen der Isdal-Frau aufweist und die irgendwann in Richtung Belgien verschwunden ist, dann wäre ein Gentest möglich.
Das wäre natürlich der „Hauptgewinn“ im Hinblick auf eine mögliche Lösung dieses rätselhaften Falles, ist natürlich nicht auszuschließen, m. E. aber - leider - doch eher sehr unwahrscheinlich.
Zitat von TuxhaterTuxhater schrieb am 29.08.2018:Skalpell mit 5 Ersatzklingen, Stahl, Beschriftung „Stainless steel, INOX nr. 4“, in einer Plastikhülle mit der Aufschrift „Aesculap“
Aesculap ist eine Firma, die Medizintechnik-Zubehör herstellt, wie z. B. eben Skalpelle.
Heutzutage gehört Aesculap zu B. Braun (siehe Homepage: https://www.bbraun.de/de/ueber-uns/unternehmen/zahlen-und-fakten/aesculap-partner-der-chirurgie.html )
Wofür die Isdal-Frau die Skalpelle inklusive der 5 (!) Ersatzklingen verwendete bzw verwenden wollte, würde mich sehr interessieren.


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29.09.2022 um 11:44
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Wofür die Isdal-Frau die Skalpelle inklusive der 5 (!) Ersatzklingen verwendete bzw verwenden wollte, würde mich sehr interessieren.
Man benutzte es früher auch um Sachen zu fälschen. Schrift (Tinte) vom Papier abkratzen, eingeklebte Fotos rausschneiden...

Wenn sie wirklich ein Flüchtlingskind war, war sie schon seit der Jugend damit vertraut, Identititäten zu fälschen,
und hatte auch mit mehreren Identititäten keine Probleme. Ein echter Profi!


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29.09.2022 um 14:55
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Tatsächlich sind die beiden anderen Damen hier noch nicht im Kontext zur Isdal-Frau aufgetaucht. Ich fand beide Nennungen und die zum Fall gezogenen Bezüge durchaus spannend. Bei Galina Bredemeijer gab es ja auch ein paar direkte Parallelen zur Isdal-Frau, wie merkwürdige Gegenstände am Fundort, ein Feuer ect. Aber das müsste man natürlich jetzt erst mal in Quellen gegenlesen und prüfen.
Für mich ist das jetzt auch Neuland. Ich werde mal selbst Recherche betreiben. Spannend klingt es in jedem Fall.
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Man benutzte es früher auch um Sachen zu fälschen. Schrift (Tinte) vom Papier abkratzen, eingeklebte Fotos rausschneiden...
Ich denke auch, dass die Skalpelle zum Zwecke der Anfertigung von Dokumenten etc. benutzt wurden.


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29.09.2022 um 15:46
@Dancingfool
@Slaterator

Der Gedankengang, dass sie die Skalpelle zum anfertigen/fälschen von Dokumenten verwendet haben könnte, erscheint mir schlüssig, immerhin wissen wir ja von 9 (!) verschiedenen Identitäten, die die „Isdal-Frau“ verwendet hat.

Habe die Aufzählung der gefundenen Gegenstände jetzt gerade nicht mehr so wirklich präsent - wurden denn noch weitere Gegenstände/Utensilien gefunden, die in diese Richtung deuten?

Frage mich, ob dies - wenn wir mal annehmen, dass die „Isdal-Frau“ tatsächlich selbst Dokumente anfertigte bzw fälschte - nun eher für oder gegen die Geheimdienst-Hypothese spricht?
Gehe eigentlich davon aus, dass ein Geheimdienst seine Agenten*innen mit (falschen) Dokumenten ausstattet, die diese für ihre Tätigkeit benötigen und dies nicht den Agenten*innen selbst überlässt?!
Auch in der damaligen Zeit schon, würde ich annehmen.
Und selbst wenn die „Isdal-Frau“ wirklich eine Agentin gewesen sein sollte, wofür brauchte sie neun verschiedene/falsche Identitäten (auf einmal)?
Eine oder zwei „Legenden“, okay, aber gleich neun?!
Bei welcher Art von Auftrag könnten so viele Identitäten notwendig sein - da fehlt mir gerade wohl ein bisschen die Phantasie?


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29.09.2022 um 16:03
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Habe die Aufzählung der gefundenen Gegenstände jetzt gerade nicht mehr so wirklich präsent - wurden denn noch weitere Gegenstände/Utensilien gefunden, die in diese Richtung deuten?
Das Wachs des Kerzenstumpen könnte vielleicht dazu verwendet werden, etwas zu lösen (?) oder zu überziehen.

Ansonsten könnte der Ton vielleicht für das eigene Gesicht genutzt werden, wenn man maskenbildnerisch begabt ist - auch wenn ich denke, dass das, egal wie gut man sich danach schminkt, auffällt (wobei sie natürlich einen ganzen Malkasten an Schminkutensilien hatte...). Vielleicht zur Veränderung der Stirnwölbung unter einer Perrücke?
Zitat von TuxhaterTuxhater schrieb am 29.08.2018:Flasche Vitamin B Nahrungsergänzung „Tonipan“
Wofür speziell brauchte sie das? Heute würde ich sagen: Veganerin. Da supplementiert man schon mal B12. Ansonsten gibt es auch Medikamente, die die Vitamin B Aufnahme hemmen können (Pille).


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29.09.2022 um 20:06
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Für mich ist der Fundort keinesfalles der Tatort. Es gab dort nichts, was auf ein Feuer hingewiesen hat. Da sie sowohl starke Verbrennungen als auch eine entsprechende Rauchgas-Intox hatte, würde ich von der These absehen, dass sie dort getötet wurde, wo sie auch gefunden wurde.
Die Theorie der Gerichtsmediziner war ja, daß sie in schon benommenen Zustand, nachdem sie die Tabletten geschluckt hatte, vornüber in ein Feuer fiel, aber das war auch der Punkt, denn von den Überresten eines Lagerfeuers war wohl nirgendwo etwas zu lesen. Auch wenn ein Feuer abgebrannt ist, müßten die Beamten der Spurensicherung schon extrem unfähig sein, um keine Spuren eines erloschenen Lagerfeuers zu sichern.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Normalerweise gibt es nur eine neue Identität neben der Tatsächlichen. Der Pass ist dann im Normalfall tatsächlich echt, lediglich Foto und ggf. Unterschrift werden ersetzt. Die Person existiert also wirklich. Das macht den Pass sicher und er kann problemlos Kontrollen standhalten. Das sind sog. Wegwerfpässe. Es gibt alternativ noch tatsächlich neu angelegte, komplett gefälschte Identitäten. Aber das ist sehr sehr selten und im Normalfall auch nicht nötig. Das ist wohl auch der Grund, warum kein Passdokument gefunden wurde. Niemand hat 9 per Pass nachweisbare Identitäten. Das gibt es meineswissens nicht.
Das war hier auch schon Thema. Zwar hat die Frau sich unter zig verschiedenen Namen in den Hotels registrieren lassen, aber es ist nicht bekannt, ob sie tatsächlich einen Paß vorweisen mußte. Allzu viele Identitäten sind auch ein Sicherheitsrisiko, weil der Agent (oder die Agentin) riskiert, irgendwann das falsche Geburtsdatum dem falschen Namen zuordnet. Außerdem erregt man unter Umständen mehr Verdacht wenn bekannt, daß eine bestimmte Person in jedem Hotel einen anderen Namen hat. Falls sie Spionin war, egal für welche Seite, hat sie sich jedenfalls unprofessionell verhalten. Für echte Agenten gilt: nur nicht auffallen.


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Die Isdal Frau

29.09.2022 um 20:15
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Hallo Frannie, den Podcast habe ich gestern auch gehört. Tatsächlich sind die beiden anderen Damen hier noch nicht im Kontext zur Isdal-Frau aufgetaucht. Ich fand beide Nennungen und die zum Fall gezogenen Bezüge durchaus spannend. Bei Galina Bredemeijer gab es ja auch ein paar direkte Parallelen zur Isdal-Frau, wie merkwürdige Gegenstände am Fundort, ein Feuer ect. Aber das müsste man natürlich jetzt erst mal in Quellen gegenlesen und prüfen.
Bei Bredemeijer gab es wohl die medizinische Vorgeschichte mit psychischen Problemen (wobei das Verhalten der Isdal-Frau auch auf eine psychische Erkrankungen schließen lassen könnte). Hinweise auf mögliche Spionage, wie bei der Isdal-Frau, scheint es bei Niederländerin nicht gegeben zu haben. Vielleicht war ihr Tod eine Inspiration für den oder die Mörder der Isdal-Frau? Über die tote Mariann habe ich leider nur einen kurzen Artikel gefunden in dem sie in Verbindung mit der Isdal-Frau gebracht wurde, ohne Einzelheiten.

Norwegen hat eine sehr niedrige Mordrate, aber man muß schon sagen, die Morde die dort passieren sind höchst interessant.


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