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Die Isdal Frau

2.188 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Frau, Mysteriös ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Isdal Frau

16.02.2017 um 05:59
@spiky73
Noch mal zu Deiner Frage: die französische "Handschrift" würde ja zu einer Belgierin passen. In Belgien gibt es ja zwei bzw. drei Sprachen, die dort gesprochen werden (Niederländisch, Deutsch, Französisch). Das belgische Französisch ist zwar ein klein wenig anders als das französische Französisch, aber hinsichtlich der Schreibstile etc. gibt es keinen Unterschied. Das ist ungefähr so wie Deutsch und Österreichisch, m.E. sogar mit weniger Unterschieden.

Von daher braucht man als Ursache der "französischen Handschrift" kein weiteres Land. Wie ich oben schon sagte, ich nehme an, sie hatte tatsächlich eine Verbindung zu Belgien.

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Die Isdal Frau

18.02.2017 um 19:09
Ich habe mir mal die Hotels angehen, von denen wir wissen, dass sie dort genächtigt hat: Es handelt sich meist um 4-Sterne - Häuser oder manchmal um 3-Sterne - Häuser, alle zentral gelegen, die Hotels in Bergen liegen immer direkt am Hafen oder zumindest in Hafennähe. (Was die Qualität der Hotels anbelangt, gibt es nur einzige Ausnahme: in Paris ging sie für eine Nacht in das ** - Hotel Altona Nähe Gare du Nord). In Norwegen handelt es sich fast immer größere Häuser, die z.Tl etwas unpersönlich wirken. Folglich: Wert auf Romantik hat sie wohl weniger gelegt.
In einem Fall, nämlich im Fall ihres vermutlich letzten Hotels (Hordaheimen in Bergen) wissen wir, dass sie bar bezahlt hat. In den anderen Hotels kann man vermuten, dass das auch der Fall war.
Sie muss also folglich über reichlich Barmittel verfügt haben, denn so ganz billig werden die Aufenthalte nicht gewesen sein.


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Die Isdal Frau

19.02.2017 um 13:22
Noch einmal zum Geld:
Sie hat also wahrscheinlich neben den im Koffer versteckten 500 DM noch weitere Summen zur Verfügung gehabt haben oder konnte sie sich kurzfristig besorgen, nehme ich an. Denn 500 DM waren zwar 1970 ca. 1/2 Durchschnitts-Monatsgehalt, aber den Lebensstil hätte sie sich auf Dauer damit auch nicht leisten können.
Alternativ zu Barzahlung waren in dieser Zeit in Europa Reiseschecks in Gebrauch, die aber eine Ausweisvorlage erforderten. Das wäre wahrscheinlich zu gefährlich gewesen.
@Rick_Blaine
Zur Frage der echten Biographie:
Ich halte die Überlegung, sie habe eine echte Beziehung zu Belgien gehabt, auch für wahrscheinlich.
Mir ist noch aufgefallen, dass sie in den Pariser Hotels den Namen "Vera Schlosseneck" also einen deutsch klingenden Namen verwendet hat. Den hat sie, nach dem, was bekannt ist, in Norwegen nicht verwendet. Lässt das darauf schließen, dass sie in Frankreich lieber als Nicht- Französin/Belgierin gelten wollte?
(Quelle:https://www.nrk.no/dokumentar/xl/das-ratsel-von-isdalen-1.13249266 )
Mir ist außerdem aufgefallen, dass sie auf den Meldezetteln zu ihrem Geburtsjahr die Jahre 1943- 1945
verwendet. Dann wäre sie 1970 25- 27 Jahre alt gewesen. Von Zeugen wird sie allerdings oft älter beschrieben (in den 30ern). Was könnte stimmen?

Zu dem Medikament Fenemal, das in ihrem Körper und am Tatort gefunden wurde:
Fenemal wird  von der norwegischen Firma Takeda aus Asker hergestellt und wird vorwiegend eingesetzt bei Epilepsie und zur Bekämpfung von Alkoholsucht. Es ist wohl (zumindest heute) nur in Norw. zugelassen. Die Selbstmordrate mit diesem Medikamennt wird als relativ hoch angegeben. Aber es kann natürlich auch zum Mord verwendet werden.
Also ist es wahrscheinlich, dass dieses Medikament, von wem auch immer( Ob von ihr selbst oder jemand anderem, wissen wir nicht) in Norwegen besorgt wurde.


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Die Isdal Frau

19.02.2017 um 14:28
Also, ich persoenlich glaube, dass sie eine Agentin aus einem Balkanland war, und ich stimme @Rick_Blaine zu, dass sie wahrscheinlich eine Zeit lang in Bruessel gelebt hat. Niederlaendisch ist eine eher ungewoehnliche Sprache, die lernt man normalerweise nicht in der Schule. Die anderen Sprachen hingegen schon. Und so gut sprach sie sie nun auch wieder nicht...


Wenn nicht Bruessel, dann doch zumindest Belgien, Holland oder Suedafrika.

Die Berufe sollten wohl glaubhaft erklaeren, weshalb sich eine Frau alleine auf Reisen befindet. Verziererin sollte meiner Ansicht nach wohl so etwas wie Dekorateurin heissen. Die Silberloeffel koennten eine Art Alibi sein, sollte sie mal durchsucht werden, dann koennte sie zumindest etwas vorweisen, um den (Antiquitaeten)handel plausibel erscheinen zu lassen.

In den meisten westeuropaeischen Laendern durften damals veheiratete Frauen nur mit Zustimmung des Ehemannes arbeiten, und insgesamt haben nur wenige Frauen einen Job gehabt. In den meisten Faellen waere das dann eher ein klassischer Frauenberuf wie Grundschullehrerin, Bibliothekarin oder Sekretaerin gewesen. Im Ostblock war es hingegen nicht so ungewoehnlich, dass eine Frau auch unabhaengigere Taetigkeiten ausueben konnte. Vielleicht kam daher auch der Eindruck, dass sie sehr selbstbewusst war?

Mich erinnert diese Geschichte irgendwie an eine Anekdote von einem frueheren (nicht deutschsprachigen) Chef, der zu dieser Zeit alleine auf dem Balkan unterwegs war, touristisch, und der aus Jux ueberall vorgab, ein Schweizer zu sein. Das ging wohl solange gut, mit nur ein paar Saetzen aktivem deutschen Wortschatz und relativ gutem passiven Wortschatz, und ein bisschen Italienisch und Franzoesisch, bis er jemand anderem begegnete, der ebenfalls vorgab, Schweizer zu sein, aber die Sprachen ebensowenig sprach wie er.... Selbiger wurde dann allerdings panisch, als seine Deckung aufflog.

Damals scheinen wohl in manchen Gegenden einfach viele Spione unterwegs gewesen zu sein. Ueber Norwegen hoert man nichts in dieser Hinsicht, aber Schweden hatte schon immer einen Ruf, ein Umschlagplatz in dieser Hinsicht gewesen zu sein.

Ihc denke, eine Isotopenuntersuchung koennte wohl noch weiterhelfen. Ansonsten werden sich die Auftraggeber sicherlich weiterhin ausschweigen.


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Die Isdal Frau

19.02.2017 um 15:21
Weiß man genaueres über die Creme, die im Koffer gefunden wurde? Der Wirkstoff ist wohl gegen schwere Ekzeme/Psoriasis, hatte sie sowas? Im Gesichtsbereich wohl nicht, das hätten Zeugen sicher gesehen. Für was kann man die Creme noch verwenden? Zum "abätzen" von Fingerabdrücken zB wenn man sie regelmäßig länger einwirken lässt?
Es waren ja Teile des Etiketts abgerissen, ob da nur die verkaufende Apotheke drauf stand oder ihr Name, weil die Creme rrezeptpflichtig ist?

Weiters frage ich mich, wie sich alle als Zeugen befragten Hotelangestellten anhand der Skizze an sie erinnern konnten, sah sie immer gleich aus und benutzte ihre Perücken und Brillen gar nicht? Wozu hatte sie sie dann dabei?


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19.02.2017 um 17:19
@teeramisou
Über diese Creme habe ich - außer einer Abildung der Tube auf den Seiten des nowegischen Fernsehsenders NRK - auch nichts weiter gefunden.
Die Information über die abgeätzten Fingerabdrücke ist mit allergrößter Wahrscheinlichkeit eine Falschinfo, die durch einen Übersetzungsfehler vor allem auf den englischsprachigen Seiten Verbreitung gefunden hat.
Auf den Seiten des NRK und in den dortigen Materialien finden sich darauf keinerlei Hinweise, ganz im Gegenteil: Es findet sich eine Karte mit den Abdrücken aller ihrer Finger in den Materialien. Und durch den Abdruck auf der im Koffer gefundenen Brille konnten ja dann durch Vergleich die Koffer der Toten zugeordnet werden, wenn ich es richtig verstanden habe.

Mhm, die Frage nach den Brillen und Perücken ist eine gute Frage! Keine Ahnung, darüber habe ich nicht das Geringste gefunden, auch keine Abbildungen der Perücken.
Allerdings war es Anfang der 70er "Mode" ein oder mehrere Perücken mit unterschiedlichen Frisuren zu besitzen, meine Mutter hatte auch zwei. Damit konnte man immer gut frisiert sein ;-). Es gab sie in Kunsthhaar-( billig!) oder in Echthaarversion (teuer!)


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Die Isdal Frau

19.02.2017 um 19:14
Folgendes ist mir auch noch aufgefallen, vielleicht kann jemand von euch was dazu sagen/habe ich etwas übersehen:

1) Wenn sie einen festen Wohnsitz hatte (innerhalb Europas), was ist bis heute damit passiert? Wurde er aufgelöst? Wenn ja, von wem und wäre sie dann nicht irgendwann vermisst gemeldet worden? Ich gehe eher davon aus, dass sie keinen Wohnsitz mehr hatte und die Silberlöffel vllt. das einzige waren, was sie aus ihrem alten Leben mitgenommen hat, als Erinnerung oder so. Vllt. waren es auch Familienerbstücke (man weiß ja leider nichts über das Alter der Löffel).

2) Mehreren Zeugen fiel auf, dass sie nach Knoblauch roch. Wenn jemand über längeren Zeitraum/permanent so riecht, ist davon auszugehen, dass er sich auch kontinuierlich davon ernährt. In Norwegen war Knoblauch in der Essenszubereitung in den 70ern weitgehend unbekannt, aber da sie in Hotels wohnte und folglich auch dort oder in Restaurans aß, wie konnte sie dann weiterhin nach Knoblauch riechen? Kann sowas auch duch bestimmte Nahrungsergänzungsmittel verursacht werden und wenn ja, gab es die damals schon und für was waren die gut?

3) Zu den Zähnen fiel mir ein, dass sie vielleicht nicht krankenversichert war (ich kenne mich mit den 70ern nicht aus, gab es das damals überhaupt?) bzw. hätte sie ja dann in mehreren Ländern versichert sein müssen und auf all ihre Identitäten. Ich könnte mir vorstellen, dass sie zu einem Landsmann (welcher Nationalität auch immer) als Zahnarzt ging, dieser kann ja überall in der Welt praktiziert haben (sei es Südafrika oder Westeuropa oder auch der Ostblock). Kann also sehr gut jemand aus den Balkanländern oder Russland gewesen sein, was aber nicht heißt, dass sie sich auch in diesen Ländern hat behandeln lassen.

4) Weiß man so gar nichts zu den Perücken? Ob sie grundverschieden waren (blond, brünett, gelockt etc.) oder zB alle schwarz und nur die Frisuren/Haarlänge unterschiedlich?

5) Weiß man sonst etwas über die Kofferinhalte? War zB MakeUp enthalten? Dies braucht man ja höchstwahrscheinlich, um sein Äußeres verändern zu können.

6) Die Einträge zu ihren Reisen sehen alle "wie aus einem Guss" aus, also wie alle auf einmal aufgeschrieben und nicht jeweils nachträglich ergänzt. Kann man daher davon ausgehen, dass die komplette Reise nach dem letzen Ziel offiziell beendet sein sollte? Die Einträge decken einen sehr langen Zeitraum ab, aber für die Zeit nach ihrem Tod war nichts weiter geplant? Das kommt mir merkwürdig vor, eben weil es so aussieht, als sei die gesamte "Tour" weit im Vorfeld geplant und die Ziele bekannt gewesen


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Die Isdal Frau

19.02.2017 um 19:16
Bereits auf S.7 dieses Threads wird (als Zitat) berichtet:

@MissMietzie
Later on, police also discovered in a safety deposit box at a train station two suitcases that belonged to the victim. However, all her clothes were left without labels. There were also various fake passports that had entrance stamps from Moscow, a prescription bottle with no label, 500 Deutsche marks and an impressive collection of wigs.

Zu dem Geldbetrag:

@ligala
Mir liegt ein alter Zeitungausschnitt aus dem November 1968 mit Gehaltstabellen vor. Danach müßte man das DM-Grundgehalt von damals ungefähr mit dem Faktor knapp 4,5 multiplizieren, um auf das Euro-Grundgehalt derselben Gehaltsgruppe von heute zu kommen. Danach könnte man ganz grob schätzen, daß die 500DM (sofern es wirklich "West-Mark" waren) eine Kaufkraft von heute gut 2200 Euro hatten.

Das ist bei weitem nicht genug, um sich so zu bewegen, wie es die Isdals-Frau in dem Jahr getan hat.

Ich glaube eher, daß die Koffer im Bahnhofsschließfach deponiert wurden, um bei Bedarf so schnell wie möglich verschwinden zu können und, daß die 500 "Deutsche marks" so eine Art eiserne Reserve für den Notfall waren - daß sie nämlich alles im Hotel stehen und liegen lassen mußte. Sie müßte erheblich höhere Barbeträge bei sich im Hotel gehabt haben. (Wo sind diese geblieben?)

Zu der Vermutung, daß es sich beim Kofferinhalt um das Nötigste für ein eventuell schnelles Verschwinden handelte, paßt auch, daß dabei auch von mehreren gefälschten Pässen die Rede ist.

Woanders kann man hingegen lesen, daß es diese zwar gegeben habe, sie aber verschwunden seien, mutmaßlich an der Fundstelle ihrer Leiche mit verbrannt. Das halte ich für unwahrscheinlich. Im Ort brauchte sie nur einen Paß - den mit dem Fakenamen beim Einchecken. Die anderen blieben am besten im Koffer im Bahnhof. Man hätte sie bei einer Flucht dringend gebraucht.

Wenn das Einchecken unter 9 verschiedenen Namen in Hotels belegt ist, muß es auch dazu passende Pässe geben, denn alles andere wäre viel zu riskant gewesen.

Wenn die Pässe aber tatsächlich im Koffer gefunden wurden, so müssen die darin befindlichen Fotos ihres Gesichts staatlichen Stellen Norwegens zur Verfügung gestanden haben. Man [wer genau?] wußte also - und weiß es auch heute, wenn die Paßfotos nicht vernichtet wurden - wie die Isdals-Frau ausgesehen hat. Statt dessen werden nach Jahrzehnten Phantombilder mit Hilfe von Zeugen von damals angefertigt. Man wollte (und, wenn die Fotos noch existieren, will bis heute) nicht, daß die Identität der Isdals-Frau bekannt wird.

Wiederholt wurde berichtet, daß die Isdals-Frau in den letzten Tagen ihres Lebens den Eindruck machte, sie fühle sich verfolgt. Dazu paßt auch, daß sie Wert darauf legte, ein Zimmer ohne Balkon [das wurde bisweilen falsch gegenteilig übersetzt!] zu haben, weil ein Balkon prinzipiell ein Eindringen von außen erleichtert. Verschiedene Versionen gibt es davon, daß sie am 24. 11. 70 in der Gegend, wo sie 5 Tage später gefunden wurde, in für die Gegend unnatürlich eleganter Kleidung angetroffen wurde, mit einem Gesichtsausdruck panischer Angst und verfolgt von zwei ausländischen Männern in schwarzen Mänteln. (Mal hat sie ein "Professor" gesehen, mal ein Familienvater mit Kindern, mal ein 26-jähriger Radfahrer aus dem Ort; was stimmt den nun? Ist da überhaupt etwas dran?) Wenn es stimmt, war ihr Gespür für Verfolgung ganz sicher kein Wahn.

Persönlich denke ich, daß die Frau ermordet wurde. Dabei wurden ihre wahrscheinlich erheblichen Barbeträge mitgenommen. Ihr Schmuck wurde nicht mitgenommen, weil er im Falle einer Kontrolle nicht zu erklären gewesen wäre.  Kurz vor ihrer Ermordung wurde sie gezwungen, Tabletten zu schlucken. (Hätte sie sich selbst umgebracht, so hätte sie auch gewartet, bis diese wirkten!) Beraubung war aber nicht das Hauptmotiv der Tat. Dieses lag tiefer, nach allen Informationen, die man lesen kann, in Hochkarätig-Geheimdienstlichen. Nur einer "Spitzenkraft" hätte man so viel Geld für Flüge und Hotels zur Verfügung gestellt, wie die Isdals-Frau offenbar ausgegeben hat. [Ich kann das nur als meine Vorstellung entwerfen, nicht belegen.]

Dazu paßt nicht das amateurhafte Ausfallen der Hotel-Formulare. Vielleicht schätze ich das falsch ein, und es war doch nicht riskant für sie. Aber es wundert mich, weil so unnötig. Mir scheint übrigens, die Berufsbezeichnung der "Elizabeth Leenhouwer" wird mit

Geschäft Teilhabrin (sic!)

angegeben (S.16). Da ist m.E. kein e zwischen b und r, sondern nach dem b geht gleich der Bogen des r los. Ich vermute, daß man für die Bezeichnung in so gut wie jeder anderen Sprache, außer im Deutschen, mindestens zwei Wörter braucht.

Wenn sie sich in Frankreich mit einem deutschen Namen, in Norwegen aber mit belgischem Namen im Hotel eincheckt, andererseits übereinstimmend berichtet wird, ihr Englisch sei schlecht gewesen, so denke ich, daß weder Englisch noch Französisch ihre Muttersprache war. Sollte es Deutsch gewesen sein, so hätte sie absichtlich Fehler eingebaut. Ich tippe eher auf Rumänien oder Slovenien (oder ein anderes Land im Balkan). @KrimiFan72 (S.13, 18.02.2015 um 03:28) schmuggelt in die Liste ihrer Aufenthalte auch Hamburg mit ein, was ich sonst nirgendwo gesehen habe. Ich weiß nicht, woher er das hat. Wäre sie dort gewesen, wäre es interessant zu wissen, unter welchem Namen.


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Die Isdal Frau

19.02.2017 um 19:26
Zitat von teeramisouteeramisou schrieb:Zu den Zähnen fiel mir ein, dass sie vielleicht nicht krankenversichert war (ich kenne mich mit den 70ern nicht aus, gab es das damals überhaupt?) bzw. hätte sie ja dann in mehreren Ländern versichert sein müssen und auf all ihre Identitäten.
Aber klar gab es 1970 gut und international funktionierende Krankenversicherungen!! Jedenfalls in Deutschland. Manchmal habe ich den Eindruck, man stelle sich da die Steinzeit vor...

Eine Spionin hätte sich sicher nicht von ihrer Aufgabe durch den Gedanken abbringen lassen, sie sei nicht ausreichend krankenversichert! Selbst wenn der Name nicht stimmte und man deswegen eine etwaige bestehende reguläre Krankenversicherung lieber nicht in Anspruch nehmen wollte, so hätte man sich immer in privater Abrechnung behandeln lassen können, wenn die Sache wirklich keinen Aufschub erduldete. Teuer, aber Geld spielte ja bei ihr keine Rolle, wie es scheint.


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19.02.2017 um 19:34
@snowdon

So meinte ich das nicht ;) Ich dachte nur, dass damals keine KV-Pflicht bestand und man sich nicht, wie heute, versichern lassen MUSSTE. Hätte sie sich denn in Dtl. versichern lassen können, wenn sie keine Deutsche war? Einen deutschen Pass hatte sie ja nicht, oder?
Ich meinte eher, dass sie, wo auch immer sie vor ihrer Reisezeit gelebt hat, dort nicht offziell zum Zahnarzt ging, sondern die Behandlung "schwarz" und somit ohne jegliche Nachweise wie Patienenkarteien o.ä. hat durchführen lassen. Und da sie auffällig viele Goldfüllungen und eine weiße Füllung hatte, wie sie wohl überwiegend in Russland gemacht wurden, dachte ich, dass diese von einem russischen Zahnarzt gemacht worden sein könnten, aber eben nicht in Russland (obwohl es von dort ja auch Stempel im Pass gab), sondern sonstwo und man nur anhand der Füllungen nicht nachweisen kann, dass sie zwingend auch in dem entsprechenden Land gewesen sein muss.


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Die Isdal Frau

20.02.2017 um 18:03
@teeramisou
Zu deinen obigen Fragen und Überlegungen:
Über die Sache mit dem Knoblauch- Geruch bin ich auch schon gestolpert. Knoblauchpillen gab es damals- wenn ich mich recht erinnere- auch schon, aber die riechen nicht.
Aber Knoblauch hält sich ja lange, vielleicht hatte sie die im Gepäck. In Frankreich wurde schon damals viel Knoblauch gegessen.
Deine Überlegung zu ihrer Zahnbehandlung:  Ob versichert oder nicht, eine Patientenkarte hat vielleicht mal existiert, aber sehr unwahrscheinlich, dass es sie heute noch gibt. Ich bin gespannt, was bei den Untersuchungen des NRK herauskommt, das kann ja nicht mehr so lange dauern.
Zu den Perücken ist bis jetzt nichts weiter bekannt, auch die NRK-Akten sagen dazu nur, dass eine Anzahl Perücken in den Kofffern gefunden wurden. Und eine Zeugin ( Hotelangestellte) erwähnte, dass die Frau Perücken getragen habe ( Quelle: NRK).
Ja, als Kofferinhalt wurde auch Schminke angegeben, so weit ich mich erinnere.
Die Beobachtung, dass der codierte Zettel "wie aus einem Guss" aussieht, ist interessant. Vielleicht war sie aber auch einfach nur eine ordentliche Person, die für die Aufzeichnungen immer den gleichen Stift benutzte?


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Die Isdal Frau

20.02.2017 um 18:43
@snowdon
Was das Geld anbelangt, gebe ich Dir völlig recht, ich halte es auch für eine Art eiserne Reserve. In irgendeinem der NRK - Materialien las ich übrigens von einer Bankangestellten als Zeugin, bei der sie Geld getauscht habe. Die Google- Übersetzung aus dem Norwegischen war aber ein wenig "kryptisch", d.h. ich hab nicht viel verstanden.
Zu den Pässen: Ich gehe davon aus, dass diese existiert haben, dass man sie aber, ähnlich wie das andere Geld, das sie besessen haben muss- nicht gefunden hat. In den NRK- Materialien ist die Rede davon, dass man schlussfolgert, sie hätte Pässe  auf die bekannten Namen gehabt - eben aufgrund der Tatsache, dass sie sich ab und zu ausweisen musste. Und selbst wenn sie in den Hotels und auf Inlandsflügen keinen Pass vorzeigen musste (was ich nicht weiß), so musste sie zumindest bei Auslandsflügen. Bei Grenzübertritten musste man immer den Pass vorzeigen. Dass die Polizei/ der norwegische Geheimdienst die Pässe bis heute "unterschlägt" ist eine kühne These, ich weiß nicht recht...
Dass sie in ihren letzten Tagen einen gehetzten Eindruck machte, wurde von mehreren Zeugen berichtet, scheint also recht gesichert. Was ich von den schwarz- gekleideten Männern halten soll, die der Zeuge gesehen haben will, weiß ich noch nicht so recht, er (dieser Zeuge) wird nur in wenigen Materialien erwähnt.
Und: man weiß aus den an der Leiche gefundenen Kleidungsresten, was sie angehabt hat ( u.a. Gummistiefel). Ich mach demnächst mal, wenn ich Zeit und Muße habe, eine Auflistung, wenn gewünscht. Und das entspricht m.E. nicht dem, was der Zeuge berichtete.
Mit Professor ist wohl der Auffinder der Leiche(gemeinsam mit seinen Töchtern) gemeint; er wird in manchen Veröffentlichungen als Professor bezeichnet, obwohl er eigentlich Jurist war.
Hamburg: Unter den gefundenen Reisebelegen und Fahrkarten hat man wohl, wenn ichs richtig verstanden habe, ab dem 1.4.1970 die Route Bergen> Stavanger>Kristiansund>Hirtshals>Hamburg> Basel
ermittelt. Möglicherweise hat man ja das Hotel in HH nicht gefunden oder sie ist am gleichen Tag weiter gereist.
Ich neige auch dazu, anzunehmen, dass sie für einen Geheimdienst tätig war, aber es gibt einige Widersprüche, wie du ja auch schreibst.


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Die Isdal Frau

20.02.2017 um 19:25
Zitat von ligalaligala schrieb:Zu den Pässen: Ich gehe davon aus, dass diese existiert haben, dass man sie aber, ähnlich wie das andere Geld, das sie besessen haben muss- nicht gefunden hat. In den NRK- Materialien ist die Rede davon, dass man schlussfolgert, sie hätte Pässe  auf die bekannten Namen gehabt - eben aufgrund der Tatsache, dass sie sich ab und zu ausweisen musste. [...] Dass die Polizei/ der norwegische Geheimdienst die Pässe bis heute "unterschlägt" ist eine kühne These, ich weiß nicht recht...
Es hieß zunächst, die Pässe hätten sich in den Koffern im Schließfach befunden. Wenn das stimmt, so müssen sie damals ins Gewahrsam der Polizei gelangt sein. Und nur unter der Voraussetzung (daher extra das "Wenn" in Fett!) folgere ich das, und ich sehe auch nicht, was an der Folgerung DANN zweifelhaft oder kühn sein sollte.

Wenn das zu abstrus ist - und den Eindruck teile ich prinzipiell! -, so folgt anders herum, daß die Berichte davon, daß man in den Koffern Pässe gefunden habe, falsch sein müssen. Du sagst ja auch: Man schlußfolgert, sie hätte Pässe auf die bekannten Namen gehabt. Wenn das nur so ist, so hat man die Pässe also nie gesehen, und in dem Fall behaupte ich ja auch gar nichts über ein bewußtes Zurückhalten der Paßfotos.

Dann aber stellt sich die Frage: Wieso sollte sie die Pässe mit ins Hotel genommen haben, statt im Schließfach-Koffer zu lassen?  Da sie (klugerweise) an einem Ort auch bei mehreren Hotels immer nur einen Namen benutzt hat, wäre dafür kein Grund zu sehen, eher die Gefahr, versehentlich einen Paß mit "falschem" Namen vorzuzeigen. Die Deutung, notfalls mit dem Schließfach-Inhalt schnell über alle Berge zu sein, wäre dann ebenfalls nicht möglich. (Für mich wäre es für diesen Gesichtspunkt daher einleuchtender, sie hätte nur einen Paß in den Ort mitgenommen und die anderen im Schließfach gelassen.)

Wenn die Pässe tatsächlich nicht im Schließfach gewesen sein sollten, wieso sollte sie diese denn in ihrem eleganten Aufzug mitgeschleppt haben, als sie zu Tode kam? Dann wird es wohl so sein, daß sie von dem Ort, wo sie umgebracht wurde, mit einem Auto an die Stelle befördert wurde, wo man sie später fand. Man hätte sie dann wohl ihres Geldes beraubt und dort inklusive ihrer Pässe verbrannt. Aber Geld und Pässe hätte sie zu dem Zeitpunkt bei sich haben müssen, als man sie umbrachte.

Du, @ligala , kennst offenbar einige Quellen, die mir bisher entgangen sind, so die Route über Hamburg, aber auch die Sache mit dem Geldwechseln. Ist bekannt, von welcher Währung aus gewechselt wurde und in welcher Höhe?

Was ich noch etwas eigenartig finde: Im Bahnhofsschließfach waren zwei Koffer, jedenfalls habe ich eine solche Abbildung gesehen. Mit mindestens einem weiteren Gepäckstück muß die Frau ins Hotel gegangen sein. Wohl möglich, aber doch ungewöhnlich: eine allein reisende elegante jüngere Frau - mit drei Koffern. (Aber mit nur zwei Händen.)


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Die Isdal Frau

20.02.2017 um 20:14
@snowdon
Ganz kurz, morgen ausführlicher: So weit ich mich erinnere, fuhr die Isdal- Frau am Morgen des 23.11. mit einem vom Hotel aus bestellten Taxi mit den zwei Koffern zu der Gepäckannahmestelle und gab erst dann die Koffer auf, sie hatte sie also im Hotel Hordaheimen noch dabei.
Zu den Quellen: Das was ich gestern schrieb habe ich nahezu alles von der website des NRK, die norwegischen Seiten habe ich mit Hilfe des Google - Übersetzungsprogramms (manchmal grenzwertig!) gelesen.
Von diesem Link kommst du auch auf norwegischen Seiten:


https://www.nrk.no/dokumentar/xl/das-ratsel-von-isdalen-1.13249266

Außerdem finden sich viele Informationen in diesem Blog:

http://cowhimpering.blogspot.de/2016/11/isdal-woman-part-i-facts-dreams-and.html

Das ist zwar ein teils etwas seltsamer blog, aber ab part II (rechts neben dem Text anklicken, es gibt ca. 8 Beiträge ) druckt sie auch viele Materialien ab und hat auch sehr viel aus den Videos vom NRK üersetzt, so dass ich den meisten gegebenen Infos erstmal traue.


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Die Isdal Frau

20.02.2017 um 22:59
Der penetrante Knoblauchgeruch der Dame irritiert mich etwas.

Über längere Zeit ist diese Ausdünstung nur zu halten, wenn ständig Knoblauch konsumiert wird.
Hatte sie denn einen Knoblauchvorrat dabei?

Es gibt auch Vergiftungen, zu deren Symptomen Knoblauchgeruch des Atems und des Körperschweißes gehören. Selen oder Arsen zum Beispiel.

Zu viel Selen kann in der Glas- und Porzellanproduktion aufgenommen werden.
Und es gibt Gegenden auf der Welt mit hohen Arsenwerten im Trinkwasser, z.B. Ungarn, Serbien und Kroatien.


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Die Isdal Frau

20.02.2017 um 23:19
Zitat von Penelope05Penelope05 schrieb:Der penetrante Knoblauchgeruch der Dame irritiert mich etwas.

Über längere Zeit ist diese Ausdünstung nur zu halten, wenn ständig Knoblauch konsumiert wird.
Hatte sie denn einen Knoblauchvorrat dabei?

Es gibt auch Vergiftungen, zu deren Symptomen Knoblauchgeruch des Atems und des Körperschweißes gehören. Selen oder Arsen zum Beispiel.
Das mit dem Knoblauch hat mich auch schon beschäftigt. Meine Überlegungen gingen in Richtung Krankheit. Sie hatte wohl häufiger Haferbrei (porridge) bei ihren Hotelaufenthalten bestellt - könnte mit Magenproblemen zusammenhängen.

Möglicherweise nahm sie auch ein Medikament, das entsprechende Ausdünstungen verursachte.

Oder der Geruch kam durch schlechte Zahnhygiene.


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Die Isdal Frau

20.02.2017 um 23:32
Für eine Krankheit würde auch sprechen, dass sie älter wirkte als sie vielleicht tatsächlich war (zumindest nach ihren Altersangaben).
Ohne @ligala wäre mir das gar nicht aufgefallen:
Zitat von ligalaligala schrieb:Mir ist außerdem aufgefallen, dass sie auf den Meldezetteln zu ihrem Geburtsjahr die Jahre 1943- 1945
verwendet. Dann wäre sie 1970 25- 27 Jahre alt gewesen. Von Zeugen wird sie allerdings oft älter beschrieben (in den 30ern). Was könnte stimmen?
Und dass sie Perücken trug - denn die tragen nicht nur Agentinnen, sondern auch Menschen, denen die Haare ausfallen.


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Die Isdal Frau

20.02.2017 um 23:33
@yasumi
Vergiftungen verursachen auch Magenprobleme.

Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass der Knoblauchgeruch durch Ernährung über Wochen anhält, wenn man von der Knoblauchversorgung abgeschnitten ist....


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Die Isdal Frau

20.02.2017 um 23:43
Zitat von Penelope05Penelope05 schrieb:Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass der Knoblauchgeruch durch Ernährung über Wochen anhält, wenn man von der Knoblauchversorgung abgeschnitten ist....
Ja eben. Und es gibt wohl Menschen, die nach Knoblauch riechen, obwohl sie keinen Knoblauch gegessen haben. Zumindest fragen sich das einige, wenn man Google glauben schenken darf. Eine klare Antwort auf die Frage hab ich jedoch nicht gefunden - außer eben Selen und möglichweise Sodbrennen oder ähnliches.


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Die Isdal Frau

21.02.2017 um 00:21
Sodbrennen wäre eine harmlose Erklärung für den Knoblauchgeruch. Aber soviel ich weiß, ist Knoblauch ein möglicher Auslöser für Sodbrennen, nicht aber führt umgekehrt ein irgendwie entstandenes Sodbrennen zu Knoblauchgeruch.

Kann eine Selenvergiftung langfristig wirken? D.h., kann sie auch bereits vor der Ankunft in Norwegen eingetreten sein und dort permanent Knoblauchgeruch zur Folge haben?

Wenn die Perücken allerdings wegen Haarausfalls mitgenommen wurden, so muß ja die Vergiftung schon eine chronische Erkrankung gewesen sein. Denn wenn sie akut gewesen wäre, so hätte man ja nicht sofort mehrere Perücken deswegen. Das kommt mir wenig wahrscheinlich vor. Personen, die an Haarausfall leiden, haben in der Regel eine Perücke, nicht mehrere.


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