Brand in Pferdestall sollte Mord an Mutter und Tochter vertuschen
11.12.2015 um 00:43Anzeige
gittelinding schrieb:Zwei Dinge haben mich heute berührt. Erstens der Angeklagte hat schlecht über seine Verlobte geredet und sich indirekt über ihre mangelnde Intelligenz lustig gemacht. Desweiteren stellte sich herraus, daß seine Verlobte das ganze vergangene Jahr nicht allein sein sollte!! Das passt! Sie wurde heute nochmal aus dem Puplikum in den Zeugenstand gerufen. Sie kriegt keinen graden Satz hin, das Ganze war eine ziemliche Katastrophe.Kannst du das noch ein bisschen genauer erklären. Wann und wem gegenüber hat der Angeklagte über die Verlobte schlecht geredet? Und was bedeutet: "das ganze vergangene jahr nicht allein sein sollte"??
gittelinding schrieb:Zweitens kam noch raus, daß er mit der Lebensgefährtin eines Mithäftlings heftig geflirtet hat. Dieser Mithäftling hat ihn dann auch bei den Beamten der JVV verpfipfiffen. Übrigens wurden Mandy W. auch immer wieder Gelder von der Schwester des Angeklagten überwiesen, wofür blieb irgendwie unklar. Sogar ein Auto wurde versprochen. Die Kripobeamtin war der Ansicht das sei der Lohn für das Bunkern der Handys gewesen. Und zwar für die Zeit als der Tv in Kiel war.Verstehe ich das richtig, dass Mandy W. die Freundin des Mithäftlings ist?
emz schrieb:Der Prozess wird am 16. Dezember (9 Uhr) fortgesetzt. Dann werden die Plädoyers erwartet. Zuvor will das Gericht aber noch Zeugen zu weiteren Beweisanträgen der Verteidigung hören. Das Urteil soll am 21. Dezember verkündet werden.Bin gespannt, ob die Verlobte nochmals gehört wird. Die Frage ist, wird sie weiterhin zum Angeklagten halten, der sie derartig bloßgestellt hat, oder hat sie doch das ein oder andere auszuplaudern?
Kiel. Statt des 29-Jährigen werden darin zwei Kumpel der Tat bezichtigt, die ihm vor dem Kieler Landgericht ein Alibi verschafft hatten. Das Schreiben ging nach Angaben des Vorsitzenden Richters bei zwei Polizeistationen in Neumünster ein. Es wird nun kriminaltechnisch untersucht. Ob sich der Fortgang des Prozesses dadurch verzögert, blieb zunächst offen. Die Verteidigung berät, ob sich der Angeklagte dazu äußern wird. Er schweigt bislang. Die Verteidigung will einen Freispruch erreichen.http://www.shz.de/schleswig-holstein/panorama/doppelmord-in-haale-anonymes-schreiben-nicht-prozessrelevant-id12223176.html
Doppelmord in Haale: Anonymes Schreiben nicht prozessrelevanthttp://www.welt.de/regionales/hamburg/article150038101/Staatsanwaltschaft-fordert-lebenslange-Haftstrafe.html
Der überraschend aufgetauchte Brief wurde untersucht. Die Plädoyers sollen wie geplant am Mittwoch gehalten werden.
Kiel | Im Prozess um den Mord an zwei Frauen ... ist am Mittwoch überraschend ein anonymer Brief aufgetaucht - er wurde nach kriminaltechnischer Untersuchung jedoch als nicht prozessrelevant eingestuft. Das Schreiben ging nach Angaben des Vorsitzenden Richters bei zwei Polizeistationen in Neumünster ein.
Vor den geplanten Plädoyers am Mittwoch sollen noch ein Polizeibeamter gehört und weitere Beweisanträge der Verteidigung bearbeitet werden.
Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haftstrafe
Für den Mord an zwei Frauen gibt es nur Indizien. Der Staatsanwalt ist sich aber sicher: Der Angeklagte ist der Mörder. Einem Brief, in dem andere der Tat bezichtigt werden, glaubt er nicht.
Im Prozess um den Doppelmord an zwei Frauen auf einem Pferdehof in Haale (Kreis Rendsburg-Eckernförde) hat der Staatsanwalt für den Angeklagten lebenslange Haft gefordert. Er sprach von einer besonderen Schwere der Schuld. "Der Angeklagte ist der Mörder, daran gibt es nach der Beweisaufnahme keine vernünftigen Zweifel", sagte der Staatsanwalt. Der 29-jährige Automechaniker habe die beiden Frauen am 19. November 2014 im Streit um 7900 Euro aus Habgier und zur Verdeckung einer Straftat ermordet. Dabei habe er kaltblütig und heimtückisch gehandelt.
Die 57-jährige Hofbesitzerin starb durch Schüsse in Rücken und Hals, ihrer hinzueilenden 83-jährigen Mutter wurde erst von hinten die Kehle durchtrennt. Dann schoss ihr der Täter noch in den Hinterkopf und zündete anschließend die Leichen an.
Indizien sollen Täterschaft belegen
Den Unschuldbeteuerungen des Angeklagten schenkte der Staatsanwalt keinen Glauben. Zwar gebe es keine direkten Beweise, aber eine Vielzahl von Indizien, die seine Täterschaft belegten, machte der Ankläger in seinem fast zweistündigen Plädoyer deutlich. Der 29-Jährige schwieg vor Gericht. Die Verteidiger wollen Freispruch.
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Auch die Verteidiger verzichteten darauf, die Beweiskraft des Schreibens überprüfen zu lassen.
gittelinding schrieb:Grund: das anwaltliche Plädoye erwähnte heute eine zeugin die um 2055 sicher war das im Pferdestall noch kein Rauch oder Feuer zu sehen war.War das nicht einer der Zeugen, der zu der Geburtstagsfeier fuhr?
gittelinding schrieb:Auch hat die Schwester heute dann noch mal final für ihren Bruder ausgesagt. Sie habe ihn um 2045 auf dem Hof laufen sehen.Da haben wir die gleiche Zeitangabe, wie die der beiden Alibigeber. Wird auch durch einen dritten Zeugen nicht unbedingt glaubwürdiger.
gittelinding schrieb:Um 2120 hat er seinen Computer nachweislich hochgefahren in Beringstedt.Wie lange er da schon zuhause war, weiß man nicht.
Fast zwei Stunden lang knüpfte der Staatsanwalt das Netz von Indizien gegen den Angeklagten. Die 57-jährige Hofbesitzerin habe am Tattag die knapp 8000 Euro zurückgefordert, die sie ihm für einen dringend benötigten, aber von ihm mit immer neuen Ausflüchten nicht gelieferten Transporter gezahlt habe, sagte Holleck.
Der Frau sei die Geduld gerissen. Sie habe den Angeklagten vor die Wahl gestellt: „Geld oder Fahrzeug“. Denn auch sie und ihre 83-jährige Mutter „waren sozusagen pleite“. Angeblich sollte sie den Wagen dann endlich bekommen. Doch es wurde ihr Todestag.
Den Unschuldsbeteuerungen des Angeklagten schenkte der Staatsanwalt keinen Glauben. „Er hat kein Alibi“, sagte er. Dass er zur Tatzeit in seiner Werkstatt am PC saß, sei ebenso unglaubhaft wie die Alibis, die ihm zwei Kumpel plötzlich im Prozess hätten geben wollen. „Ihre Aussagen wären ein Festschmaus für jeden Aussagepsychologen gewesen“, sagte er.
Weitere Indizien für den Staatsanwalt: An und im Fahrzeug des Angeklagten sei Blut der 83-Jährigen gefunden worden. Nach der Tat habe der 29-Jährige seine Arbeitskleidung gewaschen, um Spuren zu beseitigen. Insgesamt „gibt es keinen anderen Täter der in Frage kommt“, sagte Holleck. „Der Angeklagte hatte ein Motiv. Er war am Tatort“. Hinzu käme: „Er hat nachweislich in unzähligen Punkten gelogen.“
Der 29-Jährige selbst schwieg vor Gericht. Wie an den anderen Verhandlungstagen zeigte er fast keine Regung, schüttelte nur gelegentlich kaum merklich den Kopf. Er bestreitet über seine Verteidiger den Mordvorwurf. Sie beantragten Freispruch. Ihrer Ansicht nach reichen die Indizien nicht aus.
Der Nebenklagevertreter der beiden Kinder der 57-Jährigen folgte dem Antrag des Staatsanwalts. Ohne Auswirkungen auf den Fortgang des Prozesses blieb ein anonymes Schreiben, in dem statt des Angeklagten zwei seiner Kumpel der Tat bezichtigt werden. Die beiden Männer hatten dem 29-Jährigen im Prozess ein Alibi geliefert. Auch die Verteidiger verzichteten darauf, die Beweiskraft des Schreibens überprüfen zu lassen