Der Fall Birgit A. aus Lohmar

@all

Apropos Zeugen: Ich habe mir noch mal die Mühe gemacht und in den Veröffentlichungen zum Verschwinden von BA gelesen. Dabei fielen mir unterschiedliche Timelines auf. Im ersten Bericht ist von 7.00 Uhr die Rede, als BA den Tower verließ, aber in späteren Berichten von 7.45 Uhr, zwischendurch wieder von 7.00 Uhr.

Warum wurde die Aussage des Bruders nicht in der 1. Meldung veröffentlicht? War seine Aussage als Verwandter nicht neutral, bis die Aussage der Flughafenmitarbeiterin am Backshop seine Aussage zu bestätigen schien? Ich finde diese ganzen Meldungen eher verwirrend als hilfreich.

Eigentlich muss durch die Keycard eindeutig nachweisbar sein wann sie benutzt wurde unabhängig wer sie tatsächlich nutzte. Es sei denn es wird doch nicht registriert ( meine Vermutung).

Enterprise1701 schrieb:Eigentlich muss durch die Keycard eindeutig nachweisbar sein wann sie benutzt wurde unabhängig wer sie tatsächlich nutzte.

Kommt drauf an, wie lange diese Daten gespeichert werden. Beträgt die Speicherdauer auch bloß ein paar Tage (analog zu den Aufzeichnungen der Überwachungskameras) wird man womöglich auch nicht mehr darauf zurückgreifen können. Es dauerte bekanntlich bis zum Fund ihres Wagens, das man die Ereignisse als ein Kapitaldelikt einstufte.

Ich habe eben mit Hilfe Google Earth Pro nochmals 4 verfügbare Zeitachsen Fotos vom Gemeindehaus Parkplatz angeschaut. Der Parkplatz war immer leer.

Enterprise1701 schrieb:Der Parkplatz war immer leer.

Und das bedeutet was?

Plyxe schrieb:Und das bedeutet was?

Nix

Plyxe schrieb:Und das bedeutet was?

Es war kein heiß umkämpfter, frequentierter Parkplatz = weniger potentielle Zeugen.

Genau. Dieser Parkplatz wurde wohl selten stark genutzt

MissMary schrieb:Es war kein heiß umkämpfter, frequentierter Parkplatz = weniger potentielle Zeugen.

Enterprise1701 schrieb:Genau. Dieser Parkplatz wurde wohl selten stark genutzt

Und genau deswegen wurde er meiner Meinung nach ausgewählt. Noch dazu waren Osterfeiertage und im Gemeindehaus vermutlich keine Veranstaltungen. Die Karre war erst mal aus dem Weg und die Wahrscheinlichkeit, dass sie dort entdeckt worden wäre, sehr gering.

Es sei denn, einer der Dorfquerulanten wäre zu Hochform aufgelaufen, aber dieses Risiko ist der Täter wohl eingegangen.

Flavia schrieb: Und genau deswegen wurde er meiner Meinung nach ausgewählt. Noch dazu waren Osterfeiertage und im Gemeindehaus vermutlich keine Veranstaltungen. Die Karre war erst mal aus dem Weg und die Wahrscheinlichkeit, dass sie dort entdeckt worden wäre, sehr gering.

Der Platz war gut gewählt - selbst wenn sie sehr zeitnah entdeckt worden wäre, hätte man zunächst nicht gewusst (v.a. mit dem Abschleppseil), ob die Frau nicht eine Panne hatte und auf dem Weg, Hilfe zu holen, ob sie noch schnell bei Arbeitskollegen vorbeischaut und sich verhockt hat ... es hätte doch einige mögliche Erklärungen gegeben.

lucyvanpelt schrieb am 26.05.2021:GigiNazionale schrieb:
Ein Trend ist ja nun nicht von der Hand zu weisen - wenn die Polizei keine klaren Beweise für das Gegenteil findet (und das ist leider gar nicht so selten der Fall), dann gehen die Behörden von Selbstmord aus.

@lucyvanpelt & Co.

Ihr habt vollkommen recht, ich habe mich da etwas missverständlich ausgedrückt. Natürlich ging hier die Polizei früh und klar von einem Fremdverschulden aus, aber hier im Thread wurde das ja immer wieder infrage gestellt. Und es gibt leider einige Fälle (auch hier bei Allmy nachzulesen), wo die Polizeibehörden trotz erheblicher Zweifel eben kein Fremdverschulden sehen. Das kommt teilweise eben schon etwas willkürlich rüber und die Angehörigen haben es da nicht immer leicht, das wollte ich eigentlich zum Ausdruck bringen.

Obwohl im Fall BA die Hinterbliebenen nun 'Gewissheit' haben, bleiben noch viele Fragen offen. Ich würde mir so sehr wünschen, dass man in diesem Fall einen Täter ermitteln könnte.

Zu der Parkplatz-Diskussion. Der Wagen wurde rückwärts eingeparkt, in der letzten Bucht, auffällig akkurat. Und bitte jetzt keine Genderdiskussion. Aber ich bleibe dabei, dass Frauen lieber vorwärts einparken, sofern es geht. Die Frage ist, warum hat der Täter dann keine Spuren im Auto hinterlassen? Der Mord an BA war doch wohl nicht geplant, da saß doch keiner im SpuSi-Anzug hinter dem Steuer? Ich bin mir sicher, dass nicht BA das Auto dort parkte, kann mir aber nicht die fehlenden Spuren erklären ...

Enterprise1701 schrieb:Ich habe eben mit Hilfe Google Earth Pro nochmals 4 verfügbare Zeitachsen Fotos vom Gemeindehaus Parkplatz angeschaut. Der Parkplatz war immer leer.

Google Earth ist ja ein Flickenteppich aus Satellitenbildern/Luftbildern.

Meine Annahme ist, dass es wegen der optimalen Lichtverhältnisse, nur ein kleines Zeitfenster gibt, in denen diese Aufnahmen gefertigt werden.

Luftbildaufnahmen würde ich zwischen 11 Uhr und 14 Uhr einordnen. Satellitenaufnahmen eigentlich auch. Wobei man den Zeitpunkt von Luftbildaufnahmen, genau timen kann. Bei Satellitenaufnahmen, aber warten muss, bis sich selbiger über dem Zielgebiet befindet.

Deshalb besteht meiner Meinung nach eine große Wahrscheinlichkeit, dass alle von dir verglichenen Aufnahmen, in etwa die selbe Tageszeit abbilden, grob um die Mittagszeit herum .

Das wäre dann ein Zeitpunkt, wo eher wenige Veranstaltungen, in eben jenem Gemeindehaus stattfinden würden. Vielleicht in einem Dorf wie Lautzenhausen, alle paar Wochen mal eine Trauergesellschaft, die nach einer Beerdigung, noch im Gemeindehaus bei Kaffee und Kuchen beieinander sitzt.

Aus diesem Grund, zweifele ich die Aussagefähigkeit "der Parkplatz ist immer leer" deiner Recherche an. Weil wohl Zeitspannen, in denen er nicht leer ist, von vorneherein aus dem Aufnahmeraster fallen.

@EDGARallanPOE
Immer ist er sicher nicht leer, da hast du recht, aber wohl meistens, eben wenn keine Veranstaltungen sind. Die 4 oder 5 Male, als ich da war, war er immer so gut wie leer; es sind ja eigentlich mehrere kleine Parkplätze, die alle zum Gemeindehaus gehören, und da standen dann ein, zwei Autos drauf. Es waren Wochentage, vor- und nachmittags.
Allerdings kann ich mir vorstellen, dass da Ostern schon was stattfindet. Grade dann wäre das Auto eben nicht aufgefallen. Osterfrühstück nach der Messe ist ja immer beliebt, aber ich kenne die Bräuche in Lautzenhausen nicht.

GigiNazionale schrieb:Zu der Parkplatz-Diskussion. Der Wagen wurde rückwärts eingeparkt, in der letzten Bucht, auffällig akkurat. Und bitte jetzt keine Genderdiskussion. Aber ich bleibe dabei, dass Frauen lieber vorwärts einparken, sofern es geht.

Das kann glaube ich, nur ihre Familie genau beantworten.

Ich parke auch rückwärts ein, hätte aber niemals mein Auto auf dem letzten Parkplatz so nah an dem Schild abgestellt, wenn ich meinen Kofferraum öffnen möchte. Darin befand sich ja ihre Jacke und Tasche, die man beim verlassen des Autos normalerweise mitnimmt.

Auch ich vermute,daß ihr Mord nicht geplant war.
Deswegen gehe ich zum Beispiel nicht davon aus,daß das Abschleppseil vom Täter platziert worden ist. Es lag vermutlich schon länger auf der Rückbank mit den anderen Sachen.

Ihr Mörder stand meiner Meinung nach unter Zeitdruck, wollte möglicherweise ihr Auto so gut es geht aus dem unmittelbaren Umfeld vom FH entfernen. Da war dieser Parkplatz in der kurzen Zeit der ideale Ort um vom FH abzulenken.

Wenn BA wirklich selbst ihr Auto dort geparkt hat,kann ich mir nur vorstellen,daß sie bei jemandem in der näheren Umgebung etwas abholen oder abgeben wollte. Aber sowas wäre den Ermittlern bei der Befragung der Anwohner aufgefallen.

Als Treffpunkt hätte sie doch bestimmt weiter vorne geparkt,da hat man einen besseren Überblick über ankommende Autos usw.....

ich kann einfach nicht an einen Mord glauben!

ja ja ich weiss, die EB gehen davon aus, und rational mag es ja auch so sein, obwohl...nichts spricht dafür!
keine Beweise, keine Indizien...


in meinen Kopf will es einfach nicht rein...warum, wieso??

lucyvanpelt schrieb:Wenn BA wirklich selbst ihr Auto dort geparkt hat,kann ich mir nur vorstellen,daß sie bei jemandem in der näheren Umgebung etwas abholen oder abgeben wollte

Genau das denke ich auch immer wieder. Sie wollte etwas abholen oder - was ich persönlich vermute - abgeben. Vielleicht unaufgebrauchte Lebensmittel, die sich in der Klappbox befanden.
Ich meine mich zu erinnern, dass @Dew hier Bilder eingestellt hatte, die er selbst unweit des Parkplatzes aufgenommen hat...

Hier der Link, in dem das Schild zu sehen ist, welches offensichtlich von einem Obdachlosen geschrieben wurde... Beitrag von Dew (Seite 93)

Darüber stolpere ich seit Jahren immer wieder, seitdem ich diesen Thread und Dews Bilder kenne. Das und die verschwundene Box ergeben für mich genauso immer wieder ein Bild.

Bandura schrieb:ich kann einfach nicht an einen Mord glauben!

Was denkst du dann, was passiert sein könnte ?
Für einen Suizid gab es keinerlei Anzeichen, was ja dann auch bei den forensischen Untersuchungen und Rekonstruktion des Tathergangs bestätigt worden ist.
Würde mich jetzt wirklich interessieren, welche Möglichkeit es da noch geben könnte.

Bandura schrieb:in meinen Kopf will es einfach nicht rein...warum, wieso??

Und bei einem Suizid wäre das anders?

Bandura schrieb:ja ja ich weiss, die EB gehen davon aus, und rational mag es ja auch so sein, obwohl...nichts spricht dafür!
keine Beweise, keine Indizien...

Das passt aber nicht so ganz zusammen: Du schreibst, dass die EB von einem Gewaltverbrechen ausgehen, aber nichts dafür spricht.

Also gehen die einfach mal so davon aus, weil sie nichts anderes zu tun haben? Oder wird das ausgewürfelt? Oder geknobelt? Oder gibt es da eine Vorgabe, und es hat jemand gesagt: "Oh, verdammt, wir haben dieses Jahr noch zu wenige Gewaltverbrechen, da müssen wir das hier halt mal dazu erklären, damit wir auf unsere Zahl kommen!" ?

Ich habe ja selbst auch lange gezögert, ein Gewaltverbrechen anzunehmen, aber mittlerweile (!) gibt es dazu ja wohl eindeutige Erkenntnisse darüber dass es eines gewesen ist.

Bandura schrieb:ja ja ich weiss, die EB gehen davon aus, und rational mag es ja auch so sein, obwohl...nichts spricht dafür!
keine Beweise, keine Indizien...

Das können wir doch gar nicht wissen. Die EB wissen da doch einiges mehr als die Öffentlichkeit. Es würde ja schon reichen, dass die Auffindesituation einen Suizid oder Unfall mehr als unwahrscheinlich erscheinen lässt. Wenn z.B. der Leichnam (teilweise) vergraben war oder gefesselt oder in einer Weise bedeckt, dass die Person dies nicht selbst hätte bewerkstelligen können, dann liegt nunmal ein Verbrechen mehr als nahe. Auch dann, wenn vielleicht die Todesursache nicht mehr eindeutig zu klären ist.