Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Tritonus schrieb:Warum kann den kein Mensch sagen, welche Farbe diese vermaledeite Box hatte??? Warum hat die Polizei nicht einfach von vorn herein gefragt: da fehlt eine rote/blaue/grüne.... Box, wer hat die gesehen?

Vielleicht, weil die Angehörigen die Farbe nicht genau benennen konnten. Dass der Ehemann das nicht weiß, ist verständlich. Er arbeitete ja in München und war demzufolge selber viel unterwegs, die Kinder studierten teilweise, da kann man schon mal leicht den Überblick über den häuslichen Bestand an Klappboxen verlieren.

Da der Bruder die Farbe nicht angeben konnte, vermute ich, dass die Box nicht rot ist, sondern in einer anderen unspezifischen Farbe, die weniger auffällt. Wenn der Bruder Rot-Grün-Verwechsler wäre, würde er rot und grün als grau sehen. Dann wäre auch klar, dass er zur Farbe nichts sagen könnte, bei einer roten, grauen oder grünen Box.

sören42 schrieb:Da der Bruder die Farbe nicht angeben konnte, vermute ich, dass die Box nicht rot ist, sondern in einer anderen unspezifischen Farbe, die weniger auffällt.

Aber die Ermittler ziehen die rote Box ja zumindest in Erwägung.
Sie wurde ca 10 Tage nach dem Verschwinden von BA gefunden, also zeitnah. Hat man DNA-Abgleiche gemacht? Warum hat man damals nicht gleich ein Foto veröffentlicht und nach dieser Box gefragt sondern erst nach 6(!) Jahren? Also manches kann man wirklich nicht nachvollziehen.

sören42 schrieb:Da der Bruder die Farbe nicht angeben konnte, vermute ich, dass die Box nicht rot ist, sondern in einer anderen unspezifischen Farbe, die weniger auffällt. Wenn der Bruder Rot-Grün-Verwechsler wäre, würde er rot und grün als grau sehen. Dann wäre auch klar, dass er zur Farbe nichts sagen könnte, bei einer roten, grauen oder grünen Box.

Daß der Bruder Rot Grün blind ist, kann man sich ja noch vorstellen und er die Farbe nicht benennen kann, wenn sie rot, grün oder grau ist, aber daß NIEMAND aus der Familie das kann finde ich dann doch etwas auffällig. Es hieß ja BA habe IMMER ihre Lebensmittel damit transportiert, nicht nur ein oder zwei mal, da wird der Mann sie doch gelegentlich mal mit der Box gesehen haben, oder war der nie daheim, wenn BA zur Arbeit fuhr oder von dort kam? Wenn man weiß, daß sie ihre Lebensmittel immer damit transportierte, müsste man doch meinen, daß man ungefähr weiß, wie diese Box aussah, also die Farbe benennen können. Oder findet ihr das normal, daß man so wenig auf seine Partnerin/seinen Partner achtet? So eine Box, die hin und her getragen wird, ist ja nicht wie ein T-Shirt, von dem man ein duzend verschiedene hat.

Mickelangelo schrieb:Oder findet ihr das normal, daß man so wenig auf seine Partnerin/seinen Partner achtet? So eine Box, die hin und her getragen wird, ist ja nicht wie ein T-Shirt, von dem man ein duzend verschiedene hat.

War es nicht so, dass der Mann beruflich oft in München unterwegs war? Korrigiert mich gerne.

@Rotkäppchen
ja, das stimmt wohl.

Hinsichtlich des Videos mit Benecke muss ich mich korrigieren. Da gibt es schon sehr spezifische neue Infos, die nicht aus einer schlampigen Recherche oder einer falsch verstandenen übernommenen Berichterstattung herrühren können.
Macht nachdenklich.

Tritonus schrieb:Hinsichtlich des Videos mit Benecke muss ich mich korrigieren.

Ich habe es mir auch zwei Mal angeschaut. Ich denke das Wesentliche sind die Punkte, die B. selbst aufgreift. Kannst du in Worte fassen, was genau dich inwiefern nachdenklich macht? Welche spezifischen Infos meinst du?

@Raissa
- das 3/4 Stunden-Gespräch hat wohl gar nicht im Tower stattgefunden. Benecke sprach davon, dass die beiden sich auf dem Weg Tower-Appartement trafen. Ich hab noch mal im Stern nachgelesen: da steht nicht explizit, wo das Gespräch stattgefunden hat, nur dass es nach Schichtende war. Ich bin nur immer davon ausgegangen, es sei im Tower gewesen, das war aber anscheinend ein Irrtum.

- selbst die Polizei sieht nach langer Recherche keinen Grund, warum BA selbst zum Gemeindeparkplatz gefahren sein soll (trotz des Autoschlüssels bei der Leiche!). Auch sie halten es für möglich, dass es der Täter war.

- sie halten es für wahrscheinlich, dass der Täter das Handy in den Flugmodus gestellt hat. Es scheint nicht Birgits Gewohnheit gewesen zu sein.

- das nähere Umfeld von Birgit, also die Mitarbeitenden auf dem Hahn und überhaupt die da ständig waren, sind alle überprüft worden. B. meinte, es habe sich "kein konkreter Verdacht" ergeben. Nun, das kann manches heißen. Vielleicht kein konkreter, aber doch ein vager Verdacht.

- die Sache mit dem Autoschlüssel bei der Leiche ist natürlich der Paukenschlag schlechthin. Wobei das nicht zwangsweise heißt, dass BA zum Gemeindeparpkplatz gefahren sein muss, s.o.

Zumindest deutet alles auf einen Täter, der BA kannte.
So weit erst mal, es ist schon spät :-)

Tritonus schrieb:- das 3/4 Stunden-Gespräch hat wohl gar nicht im Tower stattgefunden. Benecke sprach davon, dass die beiden sich auf dem Weg Tower-Appartement trafen. Ich hab noch mal im Stern nachgelesen: da steht nicht explizit, wo das Gespräch stattgefunden hat, nur dass es nach Schichtende war. Ich bin nur immer davon ausgegangen, es sei im Tower gewesen, das war aber anscheinend ein Irrtum.

Was dann natürlich bedeuten würde, das das Büro des Wetterdienstes im Tower eine ganze Zeit lang unbesetzt gewesen wäre.
Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.
Weiterhin macht dann eine Suche mit Hunden im Tower selbst (die es laut Stern-Artikel gab) gar keinen Sinn mehr, da sie in dem Szenario ihren Arbeitsplatz unbeschadet verlassen hätte.

MettMax schrieb:Weiterhin macht dann eine Suche mit Hunden im Tower selbst (die es laut Stern-Artikel gab) gar keinen Sinn mehr, da sie in dem Szenario ihren Arbeitsplatz unbeschadet verlassen hätte.

Nun, die müssen halt alles prüfen.

MettMax schrieb:Was dann natürlich bedeuten würde, das das Büro des Wetterdienstes im Tower eine ganze Zeit lang unbesetzt gewesen wäre.

Weiß nicht, ob das problematisch ist, die haben 12-Stunden-Schichten immer nur mit einer Person, die können ja nicht lückenlos anwesend sein, gibt ja auch Mittagspausen. So weit ich verstanden habe, müssen die eh bloß alle Stunde die Daten durchgeben.

MettMax schrieb:Weiterhin macht dann eine Suche mit Hunden im Tower selbst (die es laut Stern-Artikel gab) gar keinen Sinn mehr, da sie in dem Szenario ihren Arbeitsplatz unbeschadet verlassen hätte.
...

Aber das konnte man zum Zeitpunkt der Hundesuche ja noch nicht wissen, bzw. konnte man ja damals, nur auf die Aussage des Bruders hin, nicht einfach sagen “ach, hier müssen wir nicht suchen, weil der Bruder gesagt hat....” dafür musste er ja auch erst mal eingehend überprüft und als Täter ausgeschlossen werden.

Aber daß das Büro so lange unbesetzt gewesen sein sollte, weil die Beiden irgendwo zwischen Büro und Appartement eine Unterhaltung geführt haben, kann ich mir auch nicht vorstellen. Da kann etwas nicht stimmen.

Mickelangelo schrieb:Aber das konnte man zum Zeitpunkt der Hundesuche ja noch nicht wissen, bzw. konnte man ja damals, nur auf die Aussage des Bruders hin, nicht einfach sagen “ach, hier müssen wir nicht suchen, weil der Bruder gesagt hat....” dafür musste er ja auch erst mal eingehend überprüft und als Täter ausgeschlossen werden.

Da ist natürlich etwas dran...

Mickelangelo schrieb:Aber daß das Büro so lange unbesetzt gewesen sein sollte, weil die Beiden irgendwo zwischen Büro und Appartement eine Unterhaltung geführt haben, kann ich mir auch nicht vorstellen.

Zumal es sicherlich eine "Dienstübergabe" bei solchen Tätigkeiten gibt.

Mickelangelo schrieb:Aber daß das Büro so lange unbesetzt gewesen sein sollte, weil die Beiden irgendwo zwischen Büro und Appartement eine Unterhaltung geführt haben, kann ich mir auch nicht vorstellen. Da kann etwas nicht stimmen.

Ich bin mal davon ausgegangen, dass Benecke sagte, Birgit traf ihren Bruder auf dem Weg vom Tower zum Appartement (ob das stimmt, weiß ich natürlich nicht).
Und wie gesagt: die Schichten waren nur mit jeweils einer Person besetzt, und die kann ja nicht 12 Stunden ununterbrochen dort sitzen. Das ist doch normal.

Tritonus schrieb:Und wie gesagt: die Schichten waren nur mit jeweils einer Person besetzt, und die kann ja nicht 12 Stunden ununterbrochen dort sitzen. Das ist doch normal.

Die Info kann zutreffen, weil sie, wie du geschrieben hast, nicht im Widerspruch zum Sternartikel steht. Ich hielt es dennoch für ein Redaktionsversehen, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass sich jemand seelenruhig 45 Minuten unterhält, obwohl er eigentlich am Arbeitsplatz sein müsste und sich noch nicht einmal eingeloggt hat.

@Raissa
Beamte halt :-)
Nee mal im Ernst, je nach Job und Gehaltsklasse wird das nicht immer eng gesehen.

Tritonus schrieb:Beamte halt :-)
Nee mal im Ernst, je nach Job und Gehaltsklasse wird das nicht immer eng gesehen.

Ich weiß ja nicht. Wer seine Mitarbeiter so sparsam unterbringt, achtet doch auch auf Arbeitszeiten? Im ÖD hat sich viel verändert.

@Raissa
Ich finde ja auch, dass das alles etwas seltsam klingt: Matratzen hin- und herschieben, kommen und gehen, wann man will, hm, aber wir können erst mal nur von dem ausgehen, was uns da erzählt wird.

Raissa schrieb:Ich weiß ja nicht. Wer seine Mitarbeiter so sparsam unterbringt, achtet doch auch auf Arbeitszeiten? Im ÖD hat sich viel verändert.

Wenn das Ganze mehr oder weniger nur aus jeweils einer Person besteht, die von einer anderen Person abgelöst wird, wer kann das kontrollieren wie die beidem beim Übergang halt mal eine "Dienstbesprechung" abhalten?

Andererseits kann der Job auch wieder nicht so völlig banal sein, dann hätte man doch längst alles vollständig automatisiert. Also würde ich eher vermuten, dass es nicht nur darum ging, hin und wieder mal zu überprüfen ob die Messgeräte noch richtig arbeiten. Und dann wird es vermutlich doch auffallen, wenn mal 45 Minuten keine Daten weitergegeben werden oder was auch immer.

Von daher halte ich es auch für plausibler, dass das Gespräch am Arbeitsplatz stattfand, während einer der beiden eben gearbeitet hat.

brigittsche schrieb:Und dann wird es vermutlich doch auffallen, wenn mal 45 Minuten keine Daten weitergegeben werden oder was auch immer.

Die Daten werden nicht ständig weiter gegeben, sondern einmal pro Stunde. Steht, glaube ich, auch im Stern-Artikel.

Tritonus schrieb:Die Daten werden nicht ständig weiter gegeben, sondern einmal pro Stunde.

Naja, deshalb glaube ich eben nicht, dass man da blos herumsaß, nur um dann einmal in der Stunde etwas weiterzugeben. Sondern dass es eben doch auch andere Dinge zu tun gab.