Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

IamSherlocked schrieb:Könnte es auch sein, dass Inga in einen nicht abgeschlossenen Transporter/kleinen LKW o.ä. geklettert ist, also hinten rein,

Interessanterweise habe ich kürzlich gelesen, dass Katzen gern irgendwo hineingehen, wo sie danach nicht wieder heraus kommen. Wenn so ein Geschehen vorliegt, hätte Inga ja auch einer Katze gefolgt sein können.

War hier nicht einmal irgendwann von einer Katze die Rede?

IamSherlocked schrieb:Könnte es auch sein, dass Inga in einen nicht abgeschlossenen Transporter/kleinen LKW o.ä. geklettert ist, also hinten rein, und es dann doch sowas wie ein Unfall war, sie erstickt ist, unbemerkt erstmal auch von dem Fahrer und logischerweise auch den anderen Leuten? Sie könnte eingeschlafen sein oder hat es einfach nicht geschafft, wieder raus zu kommen. Bzw. sich bemerkbar zu machen.
Dann fuhr der Fahrer los und weg war sie.

Also, wenn ich der Fahrer wäre. Und sie entdecken wird. Würde ich doch sofort die Polizei rufen.

Was ist meine Theorie. Gute Frage. Die hat sich schon ein paar mal geändert. Letztlich machen die nicht von den Spuren den Fall so schwierig.
Ich denke, es hat sich jemand entführt. Ja, vom inneren Kreise. Also kein unbekannte Besucher. Kein zufällig auftretende Lieferant. Ich denke es war ein Insider. Da sie wie auch immer. Verschleppt hat

@sallomaeander

sallomaeander schrieb:Interessanterweise habe ich kürzlich gelesen, dass Katzen gern irgendwo hineingehen, wo sie danach nicht wieder heraus kommen. Wenn so ein Geschehen vorliegt, hätte Inga ja auch einer Katze gefolgt sein können.

Hierzu habe ich schon einmal das folgende geschrieben ...

HolzaugeSHK schrieb am 05.11.2023:Was ist mit Kater "Garfield" der versehentlich im Auto eingeschlossen war als die Männer die Sachen umgeladen haben? Die Ermittler haben ja auch diese Spur verfolgt, hatten die Kinder doch am Nachmittag mit dem Kater noch gespielt.

Wem gehört der Kater? Ist er in sein zu Hause getigert weil er Hunger hatte und Inga ist ihm gefolgt? Hat der Besitzer dann einfach die Tür hinter "Garfield" und Inga verschlossen?

Bisher haben wir keine Antwort zum Besitzer bekommen

Man kann bei solchen dubiosen Fällen nicht davon ausgehen, dass alle Zeitangaben und Sichtungen korrekt sind. Desweiteren kann man nicht automatisch von einem intelligenten, planvoll agierenden Täter ausgehen, der in dem Moment der Tat Risiko und persönlichen Nutzen korrekt abwägt, so wie es im nachinnein spekulativ gemacht wird. Er wird diese Entscheidung in wenigen Sekunden getroffen haben, wahrscheinlich in einem Bruchteil davon. Das er nicht erwischt wurde, war Glück.
Das mach es so schwierig.
Möglicherweise hatte er Tatwerkzeuge bei sich. Ich habe neulich einen Podcast gehört, indem ein verurteilter Mörder sich dazu geäussert hat, dass er häufig Fesselwerkzeug dabei hatte, ohne ein konkretes Vorhaben geplant zu haben.
Das die Privaträume nicht durchsucht wurden, finde ich dramatisch. Zu ändern ist es nicht. Die rechtliche Grundlage wird gefehlt haben. So ist es leider.

MissMary schrieb:Wir wissen nicht, was da passiert ist. Vielleicht fing jemand Inga ab und sagte "ich habe mit deiner Mutter ausgemacht, dass du schnell bei mir Ketchup ausleihst, ihr habt nämlich keinen, komm, ich gebe ihn dir, dann kannst du ihn zu deiner Mutter bringen!".

@MissMary
Natürlich könnte das so gewesen sein.

Da würde ich voraussetzen, dass der Täter bereits Umgang mit Kindern in Ingas Alter hatte. Vielleicht total harmlos, beruflich-oder über einen Verein. - Dass er genau wusste, mit welchem Verhalten er ein Kind neugierig machen kann, wie er Vertrauen aufbaut und die kindliche Naivität ausnutzt.
Ich denke, dass Inga entführt wurde und dass sie die ersten entscheidenden Meter völlig still und ahnungslos mitgegangen ist. Vielleicht sogar von selber in das Auto des Täters gestiegen ist.
Der Täter hat ihr vielleicht etwas versprochen- oder ihr eine erlogene Geschichte aufgetischt.

Er könnte Inga gefragt haben, was sie gerade macht und da hat sie dann erzählt, was er wiederum für seine Story gebrauchen konnte .
In dem Alter wundern sich Kinder nicht, wenn erst später erwähnt wird:
Ich kenne deine Eltern. Ich bin auch eingeladen. Sie haben gesagt, wir sollen noch etwas holen...

Natürlich "Narurtalente" gibt es auch, die können sich mit Kindern wunderbar unterhalten, - aber auch dann hätte der Täter schon vorher Umgang mit kleinen Kindern gehabt.

Mir ist klar, dass das Feld dadurch nicht verkleinert wird.
Mir geht es darum zu sagen, dass weder Gewalt noch K.O.Tropfen im Spiel gewesen sein werden.

Was ist eigentlich aus dem Klebeband geworden, aufgrund dessen wohl die Polizei in Staats anrückte und nun die Knochen fand?
Der Knochenfund scheint ja tierischen Ursprungs zu sein, aber könnte das Klebeband nach wie vor interessant sein?
Martin H., der das Haus als eine Art Verlies umbaute, hatte in seiner Berliner Wohnung auf dem Dachboden einen bereits gepackten Rucksack, der Utensilien für eine Entführung enthielt, u.a Klebeband.
Ob es lohnen könnte, diese Klebebänder zu vergleichen?

Auf dem Dachboden des Neuköllner Mietshauses stellen die Ermittler außerdem einen gepackten Rucksack sicher. Darin befinden sich Utensilien für die Umsetzung der Tat: Handschuhe, um am Ort der Entführung keine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Sechs Kabelbinder als Fesselwerkzeug. Ein Pfefferspray, falls das Kind Widerstand leistet. Klebeband für den Mund, um es am Schreien zu hindern.

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/wer-entfuhrte-inga-gehricke-das-vermisste-madchen-und-das-leere-verlies-10535326.html

Leppy schrieb:Der Knochenfund scheint ja tierischen Ursprungs zu sein, aber könnte das Klebeband nach wie vor interessant sein?

Tierischen Ursprungs? Alle? Ist das denn so verlautbart worden? Sorry, wenn ich da etwas verpasst habe, wo konnte man denn etwas über die Einzelheiten der Analyse lesen?

sallomaeander schrieb:Tierischen Ursprungs? Alle? Ist das denn so verlautbart worden? Sorry, wenn ich da etwas verpasst habe, wo konnte man denn etwas über die Einzelheiten der Analyse lesen?

Deswegen schrieb ich ja „es scheint so zu sein“.
War meine eigene Schlussfolgerung. Die Gerichtsmedizin braucht wohl keine 2 Wochen um einen menschlichen Knochen zu identifizieren, sei er noch so klein….Wenn ein menschlicher dabei gewesen wäre, hätten wir davon doch bereits gehört.

Leppy schrieb:Die Gerichtsmedizin braucht wohl keine 2 Wochen um einen menschlichen Knochen zu identifizieren, sei er noch so klein….Wenn ein menschlicher dabei gewesen wäre, hätten wir davon doch bereits gehört.

... Weihnachtsfrieden?? Die schlimme Nachricht erst nach den Feiertagen?

@Leppy Ah, danke, dann hatte ich das missverstanden.

Meinung2023 schrieb:.. Weihnachtsfrieden?? Die schlimme Nachricht erst nach den Feiertagen?

Oder einfach eine Frage freier Termine? Wir wissen ja nicht, wie die Gerichtsmedizin Vorgänge priorisiert.

Ein schöner, romantischer Gedanke, dass man auf das Weihnachtsfest Rücksicht nimmt. Denken die Menschen heute noch so?

sallomaeander schrieb:Ein schöner, romantischer Gedanke, dass man auf das Weihnachtsfest Rücksicht nimmt. Denken die Menschen heute noch so?

... ist in Behörden üblich. Und mit Rücksicht auf die Eltern sinnvoll...

frauZimt schrieb:noch K.O.Tropfen im Spiel gewesen sein werden.

Da halte ich dagegen. Wenn sie vom Hof verbracht wurde, dann wahrscheinlich betäubt, während die Leute Inga Gehricke im Wald gesucht haben. Das widerspricht nicht deiner Theorie, dass sie vorher angesprochen wurde, erklärt aber, warum ihre Spuren sehr plötzlich aufhören. Zumal sie in einem therapeutschen Umfeld verschwunden ist, indem Benzodiazepine vorhanden gewesen sein können. Auch in größeren Mengen. Wegen den alkoholkranken Menschen. Zu deren Behandlung werden diese und ähnliche Gabasubstanzen verwendet.

Meinung2023 schrieb:so?
... ist in Behörden üblich. Und mit Rücksicht auf die Eltern sinnvoll...

Die Eltern wünschen sich Gewissheit. Da wäre das zurückhalten von Informationen eine Verlängerung des schlimmen Zustandes und das Gegenteil vom Weihnachtsfrieden.
Wenn das wirklich üblich wäre, dann wäre es unglaublich respektlos den vielen Angehörigen gegenüber, die einfach nur abschließen wollen und hingehalten werden.

@Meinung2023 Ja, das mag stimmen. Ich persönlich bin zurückhaltend, was die Funde anbelangt. Ich unterstütze aber die Suche ausdrücklich, der Fall darf auch in der Öffentlichkeit nicht von der Agenda verschwinden.

Ich finde auch die Fähigkeiten der Hunde beeindruckend - die Ergebnisse, die sie erarbeiten, bedürfen aber immer der weiteren Untersuchung und Interpretation. Das nur am Rande, weil der Hundeeinsatz hier ja teils auch kritisch kommentiert wurde.

Ergebnisse auf dem Silbertablett aus Computer, Labor oder durch Hundenasen wird man realistisch nicht erwarten dürfen. Es steckt viel Arbeit in der Suche, das wird auch mit den besten Methoden und Hilfsmitteln nie anders sein.

Man müsste das gesamte Szenario mal in eine dafür vorgesehe KI eingeben und schauen was da rauskommt.

Leider ist bei Kapitaldelikten das Nähre Umfeld in vielen Fällen - also jemand involviert und/oder Täter.

Merkwürdig finde ich, den ganzen Langem Tag über hat es mit an wahrscheinlich hoher Sicherheit andere(geeignetere) Möglichkeiten gegeben das Kind zu entführen.
Aber unter den Augen der Mutter und Vater, zwischen Grillplatz und Küche ist augenscheinlich keine geeignete Situation jemanden abzugreifen, wo Menschen unkontrolliert hin und herlaufen.

Daher. Vielleicht war der Trieb einer Person abends aufgestaut? (Eingehen eines hohen Risiko)
War irgendwer auf irgendwen sauer und man hat sich einen prank erlaubt, aus dem es ernst wurde?andererseits wenn xy mit Inga „erwischt“ worden wäre, hätte die Person tausend Ausreden haben können (Katze gesehen, Hände waschen, Sitzgelegenheiten holen, Stöcke suchen, was auch immer.

Heribert schrieb:Leider ist bei Kapitaldelikten das Nähre Umfeld in vielen Fällen - also jemand involviert und/oder Täter.

Heribert schrieb:Aber unter den Augen der Mutter und Vater, zwischen Grillplatz und Küche ist augenscheinlich keine geeignete Situation jemanden abzugreifen, wo Menschen unkontrolliert hin und herlaufen.

Eine wichtige Überlegung, wie ich finde. Der Täter wusste evtl, wo sich die Mutter befindet - in der Küche, wo sie Inga nicht im Blick hatte.
Und womit der Vater beschäftigt sein würde - Auto umparken für Sachentausch.
Und dass die anderen Personen der Grillfreundetruppe nicht (mehr) unkontrolliert hin und her laufen - weil die "Aufgaben" erfüllt waren und sich jeder auf seine Art die Zeit vertrieb, bis die Mütter das Essen zum Grillplatz tragen würden.

Heribert schrieb:wenn xy mit Inga „erwischt“ worden wäre, hätte die Person tausend Ausreden haben können

Ja, so denke ich auch. Die besten Ausreden - auch für Inga verständlich - hätte eine Person aus dem engsten Kreis haben können.

Heribert schrieb:Merkwürdig finde ich, den ganzen Langem Tag über hat es mit an wahrscheinlich hoher Sicherheit andere(geeignetere) Möglichkeiten gegeben das Kind zu entführen.
Aber unter den Augen der Mutter und Vater, zwischen Grillplatz und Küche ist augenscheinlich keine geeignete Situation jemanden abzugreifen, wo Menschen unkontrolliert hin und herlaufen.

Der Zeitraum von Ingas Verschwinden lag eigentlich in einer Zeit, in der sich alle Bewohner in die Kantine zurückgezogen hatten, um dort zu Abend zu essen.
Es könnte auch ein Schichtwechsel der Mitarbeiter um 18 Uhr stattgefunden haben, rein theoretisch gesehen. Da würde 18.40 h (etwaiger Verschwindezeitpunkt) auch eher wenig Frequentierung hergeben.
Die Mutter bzw die Frauen und 2 bis 3 Töchter (insgesamt) waren wohl drinnen in der Küche und sie waren beschäftigt. Ihre Konzentration hat sich auf ihre Beschäftigung gerichtet, nicht auf den Außenbereich.
Einer oder zwei der Männer waren wohl ebenfalls beschäftigt, wohl konzentriert auf die Übergabe der Mitbringsel (Stichwort Kofferraum, Garfield etc). Auch sonst behinderte wohl eine Baumfront die freie Sicht auf den Grillplatz.
Da wird in den Momenten der hintere Bereich, bzw der Grillbereich eher unbeobachtet und ruhig gewirkt haben.

sallomaeander schrieb:Ich finde auch die Fähigkeiten der Hunde beeindruckend - die Ergebnisse, die sie erarbeiten, bedürfen aber immer der weiteren Untersuchung und Interpretation. Das nur am Rande, weil der Hundeeinsatz hier ja teils auch kritisch kommentiert wurde.

Wenn man bedenkt, dass die Hunde bei der anfänglichen Suche eher auf den Spielzeug-Verschlag fokussiert waren, bzw auf den Grillplatz dort, finde ich es, trotz des Bestehens weiterer Möglichkeiten, am plausibelsten, dass sie an dem Weg verschwand, der horizontal den oberen Bereich des Grillplatzes vom unterhalb gelegenen Mitarbeitergebäude trennt bzw durchläuft.
Es sieht zumindest in der heutigen Maps Ansicht so aus, als wäre dieser Weg mit dem Auto befahrbar. Er führt durch den Wald grob Richtung Uchtspringe.

Dieser Weg als möglicher Verschwindeort würde eine Erklärung für den o.g. Fokus der Hunde erklären und einen vom Bereich des Mitarbeiterhauses aus nicht einsehbaren Bereich bilden, so denn meine Vorstellung der Örtlichkeit dort stimmen sollte.
Allerdings, möchte ich dazu erwähnen, ist dieser Weg nicht die exakte Stelle wo der Spielzeug Verschlag steht.

Sollte sie wirklich exakt dort am Verschlag verschwunden sein, fiele mir nur noch ein größeres und tragbares Behältnis als Transportmittel ein. Das kann ich mir hingegen weniger gut vorstellen. Dazu hätte ein Täter ein bisschen Planzeit benötigt, um das Behältnis aufzutreiben etc. Die Umstände Ingas Verschwinden wirken auf mich aber eher wie ein Ad hoc Ereignis.

Blaubeeren schrieb:Die Umstände Ingas Verschwinden wirken auf mich aber eher wie ein Ad hoc Ereignis.

auf mich von Anfang an - also seitdem ich (auch) hier bin..

und sofern ich mich richtig erinnere, war es gar nicht geplant solange zu bleiben?

Blaubeeren schrieb:Der Zeitraum von Ingas Verschwinden lag eigentlich in einer Zeit, in der sich alle Bewohner in die Kantine zurückgezogen hatten, um dort zu Abend zu essen.
Es könnte auch ein Schichtwechsel der Mitarbeiter um 18 Uhr stattgefunden haben, rein theoretisch gesehen

Wie sah das praktisch mit dem Schichtwechsel aus? Hat evtl. ein Mann seine Frau, die als Köchin tätig ist, mit dem Auto von der Arbeit abgeholt? Hat ein Haustechniker mit seinem Transporter den Wilhelmshof verlassen? Haben sich Familienangehörige von Bewohnern verabschiedet, es war ja jetzt gemeinsames Abendbrot?

Es gab keinen Pförtner, man konnte ohne weiteres das Grundstück ohne Registrierung verlassen. Hatte man überhaupt eine genaue Übersicht über alle zum Zeitpunkt des Verschwindens von Inga Anwesenden Personen?

Blaubeeren schrieb:Da wird in den Momenten der hintere Bereich, bzw der Grillbereich eher unbeobachtet und ruhig gewirkt haben.

Aber sagte Frau G nicht, dass es einen Zeugen gab, der Inga am Gastgeberhaus gesehen hätte?!
Zwei Kinder sagten, Inga sei zu den Häusern zurückgelaufen, und ein Zeuge sagte (später) aus, er hätte Inga am Haus des Gastgebers gesehen. Soll Inga dann wirklich kehrt gemacht und wieder zum Sportplatz gelaufen sein, wo sich Geschwister von Inga aufhielten (am Blechpferd)?