Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

Ich glaube beim Thema Freigänger gehen hier einige Phantasien zu weit. In jener Klinik gibt es 212 Plätze, und diese sind vornehmlich von Straftätern belegt, die "gerichtlich eingewiesen [wurden], wenn nach sorgfältiger Abwägung der Persönlichkeit und der Straftatumstände festgestellt wurde, dass sie aufgrund ihrer seelischen Erkrankung schuldunfähig oder vermindert schuldfähig und von ihnen wegen ihres Zustandes weitere Straftaten zu erwarten sind.

Da laufen keine Horden von Freigängern herum. Wenn da überhaupt jemand Freigang erhält, dann ist das extrem strukturiert und nicht für ausgedehnte Waldspaziergänge am Abend gedacht. Üblicherweise ist Freigang begleitet, und führt meistens in die nächste Stadt, zum Einkaufen etc.

@Atlanta

Da gibt es überhaupt nichts zu tolerieren! Das ist einfach nur erbärmlich! Wenn jemand, ohne dabei gewesen zu sein, ohne die Gegebenheiten zu kennen, Kritik an der Aufsichtspflicht der Eltern übt, dann ist das einfach nur widerlich gegenüber den Eltern, die jetzt wahrscheinlich den Horror erleben. Es ist völlig normal, eine Fünfjährige mit anderen Kindern für eine gewisse Zeit unbeaufsichtigt zu lassen. Vor allem, wenn drei weitere Geschwister dabei sind. Und wenn du hier von Toleranz faselst, wo ist dann bitte deine, wenn du es für kritikwürdig hälst, wenn man seine Kinder nicht zu 100% oberserviert? Furchtbar so was!

@ Andy

Die Nähe zu dieser Einrichtung kann natürlich kompletter Zufall sein. Aber eine gewisse Kausalität drängt sich schon auf. Es wird mit Sicherheit ergebnisoffen in alle Richtungen ermittelt.

@Egi

Das soll es auch, aber so etwas kann auch ungewollt von der richtigen Fährte ablenken. Ich denke, die Wahrscheinlichkeit, es hier mit einem Freigänger zu tun zu haben ist extrem gering.

@ Andy

Darauf können wir uns einigen - die Wahrscheinlickeit ist sehr gering, aber nicht Null. Was auch denkbar wäre: Ein Unfall beim Spielen der Kinder, die nun Angst haben, mit der Wahrheit herauszurücken. Wobei dann die Hunde sicher Spuren gefunden hätten und erfahrene Vernehmer Widersprüche in den Aussagen der Kids entdecken müssten

Wölfe? War auch einer meiner Gedanken, im Umkreis von Stendal gibt es vereinzelt welche.
Wildschweine könnten kleinen Kindern ebenfalls gefährlich werden.
Oder Inga ist viel weiter gelaufen als der Suchradius vermuten lässt.

@oldways
Uuuups...ich hab hier doch niemanden für dumm hingestellt.Du hast mich total falsch gelesen,und dich gleich angegriffen gefühlt ?? Heee sehr Schade !! Macht aber nix,kommt vor !
Das mit den Kinderriegeln und Keksen,Äpfel und Birnen meinte ich doch nur,weil es hier um ein kleines Kind geht und es nicht irgendwelche Blätter im Wald in sich hineinstopfen würde...du hast das komplett falsch aufgefasst...

@Rick_Blaine

Rick_Blaine schrieb:Da laufen keine Horden von Freigängern herum. Wenn da überhaupt jemand Freigang erhält, dann ist das extrem strukturiert und nicht für ausgedehnte Waldspaziergänge am Abend gedacht. Üblicherweise ist Freigang begleitet, und führt meistens in die nächste Stadt, zum Einkaufen etc.

Das klingt so harmlos...da widerspreche ich Dir entschieden, aktuell laufen mindestens zwei einschlägig bestrafte herum:

http://www.br.de/nachrichten/oberpfalz/inhalt/fahndung-freigaenger-psychiatrie-100.html (Archiv-Version vom 25.04.2015)

Schon zum dritten Mal auf der Flucht
Ein entflohener Sexualstraftäter aus Regensburg, nach dem seit eineinhalb Wochen erfolglos gefahndet wird, ist bereits zum wiederholten Mal auf der Flucht. Ihm ist seit 1997 schon drei Mal die Flucht aus der geschlossenen Psychiatrie gelungen....
...
Beschreibung der beiden Männer

1) Christoph Janßen, 40 Jahre alt, ca. 1,75 Meter groß, 109 kg schwer, kräftige Figur, er war bekleidet mit einer dunkelblauen Kapuzenjacke und einem dunkelblauem T-Shirt . Er wird von der Polizei als "eher gefährlich" eingestuft.
2) Karl-Heinz Lippert, 68 Jahre alt, 1,70 Meter groß, 76 kg schwer, schlank, angeblich zur Zeit mit Oberlippenbart, graue Haare, graue Augen. Bekleidet mit: grauer Jacke, grau/blauer Mütze (Marinelook), Näheres nicht bekannt

Das gibt es immer wieder.

"Nur" Psychiatrie, bei Forensik nur "am Ende der Strafe":
Je nach Politik des Hauses (wenn keine Forensik), muss zumindest in Bayern die Polizei erst mal "wissen dürfen", warum Abgängige in der Psychiatrie waren...wenn denn die Klinik unverzüglich meldet, dass jemand fehlt...

Ein vermisstes Kind ist so ziemlich das Schlimmste was ich mir vorstellen mag.
Meine kleine Nichte wird im Juli 5 und sieht genauso aus wie die kleine Inga.
Sie wollen schon so groß sein, sind aber doch noch klein und hilfsbedürftig.
Ich hoffe inständigst, dass das Kind noch lebt und wohlbehalten zurückgebracht wird.

@Rick_Blaine

Die Bundesstraße Richtung Stendal kenne ich. Es ergeben sich zwei weitere Szenarien: Das Mädchen hat es bis zur Bundesstraße geschafft und wird dort von jemandem - aus welchen Gründen auch immer - mitgenommen.

Oder es kam beim Überqueren der Bundesstraße zu einem Unfall mit einem Fahrzeug und dessen Fahrer beseitigt die Spuren, weil er z.B. zu schnell oder alkoholisiert unterwegs war und eine Bestrafung fürchtet.

Hoffen wir, dass die Sache gut ausgeht. Wenn sich Inga wirklich nur im Wald verirrte und dort Wasser findet, hat sie gute Chancen.

@Egi

Egi schrieb:Oder Inga ist viel weiter gelaufen als der Suchradius vermuten lässt.

Oder auch nicht. Neben der weiter ausgedehnten
Suche würde ich eine erneute Suche im nahen und
nächsten Umfeld zu Grillplatz, Spielplatz und den Gebäuden
ebenfalls für sinnvoll halten.

@Egi

Wie schon beschrieben, ist es unwahrscheinlich, dass das Kind tatsächlich im Wald bleiben würde. Wenn du dir das Gebiet bei Google Maps ansiehst, erkennst du, dass die Wälder durch unzählige Forstwege oder -straßen zerteilt werden. Kein Mensch, nicht mal ein dreijähriges Mädchen, würde weiter im Wald herumirren, wenn es auf solch einen Weg stößt. Einfach aus dem Grund, weil man im Wald nicht voran kommt und jeder Weg und jede Straße irgendwo hinführt.

@lisabau

Dazu müsste man wissen, wie weit ein fünfjähriges Mädchen im Höchstfall laufen kann. Sind hier Ärzte oder wandernd Eltern im Forum, die das beantworten könnten? Mehr als fünf bis maximal zehn Kilometer am Stück dürfte doch so ein kleines Kind vermutlich kaum schaffen?

3 km sind es auf dem kürzesten Weg zur Bundesstrasse. Den wird sie aber kaum gegangen sein, denn 1. ist das die Strasse, die zum Wilhelmshof führt. Wäre sie auf diese getroffen, hätte sie vermutlich die Gebäude gesehen bzw. gehört. 2. Wäre sie später auf diese gestossen, wäre die Wahrscheinlichkeit gross, dass die herbeieilenden Polizeifahrzeuge etc. auf sie gestossen wären, denn die waren genau dann zum Wilhelmshof unterwegs.

Also muss sie erst in eine andere Richtung gegangen sein, bevor, wenn überhaupt sie auf einen Weg oder diese Strasse geraten wäre, die zur Bundesstrasse führen. Und dann reden wir schon von 5 km oder gar mehr? Und einem grossen Zufall, dass sie diesen Weg gefunden hätte. Und einen noch grösseren Zufall, dass es dort zu einem Unfall kommt und dem allergrössten Zufall, dass es auch noch ein so verantwortungsloser Fahrer ist.

Mir wieder zuviel Zufall im Spiel.

Ein Erwachsener schafft in der Stunde ca. sechs Kilometer. Ein Kind in Panik schafft bestimmt auch eine große Strecke, aber das hängt natürlich davon ab, wie sich das Kind verhält. Einige würden wahscheinlich stehen bleiben, weinen und rufen. Andere eher hastig den Weg zurück suchen. Wie gesagt, habe ich mich selbst mal extrem verlaufen, und ich bin immer weiter gelaufen! Ich war kurz vor der Ohnmacht, da hat mich ein uralter Mann gefunden und mit Wasser versorgt, weil es brütend heiß war.

@Egi

Ich kann dir nur sagen das ein 2 jähriger in 6Std 3km laufen kann durch den Wald, aber amTag. Das kam bei uns in der Naehe voriges Jahr vor.

@Nina75
Ist okay, man kann eben nicht den Ton mitlesen.

@lisabau

Mir ging es darum, zu welcher Höchststrecke ein fünfjähriges Kind körperlich in der Lage ist. Zum Vergleich: Bei der Armee haben wir Märsche über 30 bis maximal 40 Kilometer absolviert. Das würde so ein kleines Mädchen nie schaffen. Man müsste daher den maximalen Radius für ein eventuelles Verlaufen definieren. Wobei Menschen ohne Kompass bzw. entsprechender Ausbildung dazu neigen, im Kreis zu laufen, vor allem nachts.

lisabau schrieb:Einige würden wahscheinlich stehen bleiben, weinen und rufen. Andere eher hastig den Weg zurück suchen. Wie gesagt, habe ich mich selbst mal extrem verlaufen, und ich bin immer weiter gelaufen!

Das Laufen bis zur Ohmacht stellt genau das dar, was ich vermute. Ich würde sogar behaupten, meine Tochter würde den Waldweg, den sie durch Zufall vielleicht findet wieder verlassen und in den Wald zurücklaufen. Einfach weil sie merkt "hier bin ich falsch, ich muss auf die andere Seite".
Kinder denken noch nicht so komplex, dass ein Weg sie zu einem rettenden Ziel führt. Kinder wollen schnell wieder in ihre gewohnte Umgebung, zu Mama oder Papa.

Je nachdem wie dicht,kann man im Wald eh nicht so schnell laufen,nicht mal als Erwachsener,geschweige den ein kleines Kind...sie kann,falls sie da drin war,nicht weit gekommen sein meine ich.