Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

@F.Einstoff

Ich danke dir. So habe ich das auch in Erinnerung.
Ich denke aber, dass die Polizei dieser Sache nachgegangen ist.
Ich finde man sollte jetzt da nicht soviel Lebenszeit investieren, interessant wäre für mich und das werde ich nie heraus bekommen, wo dieser Pfarrer tätig war.

Sollte abseits der Örtlichkeit der Geschehnisse dieses Gespräch geführt worden sein, würde ich persönlich mehr dieser "Sache" glauben schenken, als wenn dieser Pfarrer in einer Dorfkneipe im Umfeld von Stendal dieses erfahren hätte.

Es wird unlösbar sein, zu wissen, ob das jemand war, welcher sich wichtig machen wollte, den Pfarrer noch ein Schnaps entlocken wollte oder wirklich Informationen ihm übermittelte.

Nicht verwunderlich, dass vielen hier die näheren Begleitumstände dieser Beichte und die Motivation des Geistlichen widersprüchlich und schwer nachvollziehbar erscheinen. Das ganze Setup - festgefahrener Mordfall, plötzliche Andeutungen über eine Beichte des vermeintlichen Täters, die nicht mehr zu verifizieren sind, weil der Geistliche das Zeitliche segnet und somit nie mehr dazu befragt werden kann - das alles klingt wie ein schlechter Film aus den Fünfziger Jahren, an welchen genau, daran kann ich mich leider nicht mehr erinnern.

Wo genau kommt denn eigentlich diese Information des Geistlichen her? Gibt es eine offizielle Quelle dafür?

Dassine schrieb:Nicht verwunderlich, dass vielen hier die näheren Begleitumstände dieser Beichte und die Motivation des Geistlichen widersprüchlich und schwer nachvollziehbar erscheinen. Das ganze Setup - festgefahrener Mordfall, plötzliche Andeutungen über eine Beichte des vermeintlichen Täters, die nicht mehr zu verifizieren sind, weil der Geistliche das Zeitliche segnet und somit nie mehr dazu befragt werden kann - das alles klingt wie ein schlechter Film aus den Fünfziger Jahren, an welchen genau, daran kann ich mich leider nicht mehr erinnern.

Ich beichte
1969
mit Montgomery Clift als Priester

Natürlich hofft jede Familie, dass ihr verschwundenes Kind noch lebt und eines Tages wieder auftaucht.

Das hoffen Eltern und Geschwister von Rebecca Reusch, und das hoffen auch Eltern und Geschwister von Inga. Aber wie oft wiederholt sich ein Fall Natascha Kampusch, wenn man realistisch ist??

Die Beichte muss ja nicht vom Täter abgelegt worden sein, sondern vielleicht auch von einem Mitwisser. Alles sehr schwer einzuschätzen. Wenn hier was dran wäre, würde ich auch nicht erwarten, dass man damit an die Öffentlichkeit geht. Die Gefahr für Inga wäre doch in dem Fall zu groß.

Oder es wird alles auf eine Karte gesetzt :"falls sie noch lebt, bekommen wir vielleicht den Täter dazu, sie damit freizulassen". Wenn das evangelische Beichtgeheimnis bei Gefahr für Personen nicht greift, verstehe ich nicht, warum es hier dann strikt befolgt worden sein soll.

Phisch schrieb:Wenn das evangelische Beichtgeheimnis bei Gefahr für Personen nicht greift, verstehe ich nicht, warum es hier dann strikt befolgt worden sein soll.

@Phisch
Wenn zB gebeichtet wurde, das Inga zwar entführt wurde, sie aber lebt und es ihr gut geht, dann gäbe es keinen zwingenden Grund das Beichtgeheimnis zu verletzen. Zudem könnte bei der Beichte sogar explizit gesagt worden sein, das Inga nicht aus sexuellen Motiven entführt wurde und auch nichts in der Richtung zu befürchten hätte.

https://www.deutsche-anwaltshotline.de/c/ratgeber/strafrecht/freiheitsberaubung/kindesentfuehrung (Archiv-Version vom 23.09.2020)

F.Einstoff schrieb:Wenn zB gebeichtet wurde, das Inga zwar entführt wurde, sie aber lebt und es ihr gut geht, dann gäbe es keinen zwingenden Grund das Beichtgeheimnis zu verletze

Kindesentziehung ist nach § 235 StGB strafbar, außerdem ist nicht gesagt, dass es der Wahrheit entspricht, dass es Inga gut geht. Es kann auch das Gegenteil der Fall sein.

F.Einstoff schrieb:Zudem könnte bei der Beichte sogar explizit gesagt worden sein, das Inga nicht aus sexuellen Motiven entführt wurde und auch nichts in der Richtung zu befürchten hätte.

Welche Motive sollten sonst der Grund sein? Eine Lösegeldforderung gab es bekanntlich nicht. Die Kindesentführung ist in jedem Fall ein Straftatbestand ganz egal, was das Motiv ist.
Auch wenn kinderlose Frauen, mit krankhaftem Kinderwunsch ein Kleinkind entführen, ist das strafbewährt.

Rotmilan schrieb:Kindesentziehung ist nach § 235 StGB strafbar, außerdem ist nicht gesagt, dass es der Wahrheit entspricht, dass es Inga gut geht. Es kann auch das Gegenteil der Fall sein.

@Rotmilan
Das Entführungen strafbar sind bedeutet nicht zwangsweise, das deshalb das Beichtgeheimnis nicht greift.
Und wie du richtig schreibst muss eine Beichte auch nicht wahr sein. Also muss an der ganzen angeblichen Entführungsbeichte nichts Wahres drann sein.
Frag mich jetzt nicht nach einer Quelle, aber ich meine mal irgendwo hier im Forum von einem Fall gelesen zu haben, wo es um entführte Kinder ging, die nicht des Geldes wegen oder aus sexuellen Motiven entführt wurden.

Das mit dem Holzsammeln im Wald hat tatsächlich die Aufmerksamkeit in die falsche Richtung gelenkt. Wer hat das denn aufgebracht? Ich dachte immer, die Kinder. Aber wenn es jemand anderer war, könnte es tatsächlich ein absichtlich falsche Fährte gewesen sein.

F.Einstoff schrieb:Das Entführungen strafbar sind bedeutet nicht zwangsweise, das deshalb das Beichtgeheimnis ni

Ich bin selbst evangelisches Kirchenmitglied und war eine Zeit lang sehr aktiv in der Kirche, meine Mutter war im Kirchenvorstand. Ich habe eine Menge evangelischer Pastoren kennen gelernt und kann mir keinen vorstellen, der bei Kenntnis einer Kindesentführung, nicht die Polizei informieren würde.
In einem solchen Fall kann man ja nicht sicher davon ausgehen, dass Inga noch lange leben wird, dazu kommt der seelische Schaden beim Kind, selbst ohne Missbrauch.
Für eine Fünfjährige ist es eine große Qual ihrem Elternhaus, ihren unmittelbaren und vertrauten Bezugspersonen gewaltsam entzogen worden zu sein. Pastoren haben nicht nur Kenntnisse des Evangeliums, sie haben auch Grundlagen in Psychologie erlernt. Diese sind auch Gegenstand des Studiums und der Vikariatsausbildung.
Entwicklungspsychologie gehört dazu, daher weiß man, dass das für ein Kleinkind in jedem Fall eine Qual darstellt.

Für mich ist es ebenfalls eine geplante Tat. Jetzt oder nie, gehe von Entführung aus - vielleicht ein Kind für jemanden der sein eigenes Kind „verloren“ hat und durch Inga einen Ersatz bekommen hat.

Lebt sie noch?
Chance ist noch vorhanden, wenn auch gering. Aber jemand mit „Neuem“ Kind -Erde das Dritten nicht auffallen?

Heribert schrieb:Für mich ist es ebenfalls eine geplante Tat. Jetzt oder nie, gehe von Entführung aus - vielleicht ein Kind für jemanden der sein eigenes Kind „verloren“ hat und durch Inga einen Ersatz bekommen hat.

Und wie stellst Du Dir das so im Alltag vor? Wer beaufsichtigt Inga, wenn ihre Entführer arbeiten müssen? Sie können Inga kaum in einer KITA oder Schule anmelden.
Inga könnte versuchen zu fliehen. Sie müsste falsche Papiere bekommen und ihre Fotos sind überall bekannt. Zwar verändern Kinder ihr Äußeres im Laufe der Entwicklung, aber man könnte Inga sicher " Draußen" wieder erkennen.

Rotmilan schrieb:Und wie stellst Du Dir das so im Alltag vor? Wer beaufsichtigt Inga, wenn ihre Entführer arbeiten müssen? Sie können Inga kaum in einer KITA oder Schule anmelden.

Wieso müssen der/die Entführer/in alle einer (geregelten) Arbeit nachgehen? Es gibt doch hier kein Drehbuch. Wer zum Beispiel, die finanziellen Möglichkeiten besitzt, sich über Menschenhändler den eigenen Kinderwunsch zu erfüllen, besitzt eventuell auch ganz andere Möglichkeiten was Räumlichkeiten, Betreuung. Privatsphäre usw. angeht.

Phisch schrieb:Oder es wird alles auf eine Karte gesetzt :"falls sie noch lebt, bekommen wir vielleicht den Täter dazu, sie damit freizulassen". Wenn das evangelische Beichtgeheimnis bei Gefahr für Personen nicht greift, verstehe ich nicht, warum es hier dann strikt befolgt worden sein soll.

Wie kommst du darauf?
Natürlich ist die Beichte, das seelsorgerische Gespräch auch in der evangelischen Kirche geschützt.

x-aequitas schrieb:Es gibt offenbar einen neuen Ermittlungsansatz. Demnach lebt Inga und wird gefangen gehalten. Das hat ein Pfarrer ausgesagt, der sich ansonsten auf sein Beichtgeheimnis berief und mittlerweile verstorben ist.

Das kann ich mir nur sehr schwer vorstellen.

musikengel schrieb:vieles könnte einfach vorher gewesen sein...für mich ist interessant, sie bringt die Wasserflaschen an den Platz und geht zurück ..(Gebäude )..da dürfte die letzte Sichtung von Inga gewesen sein, also auf dem Hof..nicht am Waldrand.

Ich verstehe ebenfalls nicht, wieso das überhaupt noch in Frage gestellt wird. Die letzte Sichtung war, als sie sich aufmachte wieder zurück zu den Häusern zu gehen.
Ich vermute, dort wurde sie von der falschen Person abgefangen und in eines der Gebäude verbracht oder sie wurde direkt entführt.

frauZimt schrieb:Wie kommst du darauf?
Natürlich ist die Beichte, das seelsorgerische Gespräch auch in der evangelischen Kirche geschützt.

Ja, aber es gibt eben keinen Beichtstuhl oder so etwas. Die Beichte findet entweder im persönlichen Gespräch statt oder per Telefon/Mail/Internet.

Wie ist das eigentlich mit den Beichtinformationen, egal ob evangelisch oder katholisch, dürfen diese von einem Pfarrer/Priester im Nachgang niedergeschrieben oder dokumentiert werden. z.B. in einem Tagebuch?

Da viele Beichten über verschlüsselte Internetportale stattfinden, sind die Informationen im Prinzip auch dort gespeichert, wenn nicht instantan gelöscht wird.

Einige Gegebenheiten beschäftigen mich zur Zeit sehr.

x-aequitas schrieb:So wurde es gestern bei Kripo Live nochmals bestätigt. Laut der Mutter verschwand Inga, als sie auf dem Weg in Richtung der Wohnhäuser war.

Wenn sie zurück zu den Wohnhäusern der Mitarbeiter sich begab und nicht zu dem etwas weiter entfernten Haupthaus/Gästehaus, dann wäre diese Örtlichkeit nicht nur mit 90-100 Meter in unmittelbarer Umgebung, sondern auch in Sichtweise gewesen.
Zudem kreuzte keine Straße ihren Weg, was so einige von uns angedachte Vermutungen, zunichte macht.

Für mich ist das dann noch unverständlicher, dass sie auf diesem Weg spurlos verschwunden ist.

Eine andere Sache wird von dem Anwalt in dem Beitrag von Kripo-Live angesprochen.
Die Familie Gehricke plante ihre Abfahrt gegen Abend und entschlossen sich spontan, die Einladung der Freunde zum Grillen anzunehmen.

Die Familie wäre eigentlich gar nicht mehr zu dieser Zeit auf dem Wilhelmshof gewesen und kurze Zeit später verwindet ihr Kind dann auch noch spurlos. (Schlimmer geht es gar nicht)

Da es sich um eine diakonische Einrichtung handelt, welche dem Wohlfahrtsverband der evangelischen Kirche angehört und der Pfarrer auch evangelischer Pfarrer war, stellt sich für mich die Frage, ob das in einem kausalen Zusammenhang steht.

Ich meine damit, dass sich jemand diesem Pfarrer anvertraute (auch als Mitwisser angedacht), weil dieser den Menschen in dieser Einrichtung bekannt war.
Das können Mitarbeiter sein, aber auch Besucher/Gäste dieser Einrichtung.

Sven1213 schrieb:Die Familie Gehricke plante ihre Abfahrt gegen Abend und entschlossen sich spontan, die Einladung der Freunde zum Grillen anzunehmen.

Die Familie wäre eigentlich gar nicht mehr zu dieser Zeit auf dem Wilhelmshof gewesen und kurze Zeit später verwindet ihr Kind dann auch noch spurlos. (Schlimmer geht es gar nicht)

Das wundert mich etwas sollte das stimmen denn es hieß doch die Familie sei dort explizit zum Grillfest eingeladen gewesen. Dieses war länger geplant und nicht spontaner Natur und auch bereits mindestens im Vorjahr war die Familie auch schon beim Grillfest dort

Wenn ein Pfarrer auf dem Sterbebett etwas beichtet, dann wohl wieder einem Pfarrer. Dann wäre der ja wieder an das Beichtgeheimnis gebunden.
oder er hätte jemand anderem etwas erzählt um sein Gewissen zu erleichtern.

Vielleicht wurde das nur erwähnt, um einen möglichen Täter nervös zu machen.

Ähnlich wie beim Fall Tristan, die Schweizer Spur und angebliche neue Ermittlungsansätze.

Sinnvoll wäre es ein Bild Ingas - durch diese Alterungssoftware - zu jagen um zu sehen, wie Inga heute aussehen könnte.
So wie es bei Maddie gemacht wurde...
hier ein Beispiel-Bild vom Fall Maddie. (madeleine mc cann)

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/fall-maddie-wie-madeleine-mccann-heute-aussehen-wuerde/8935078-all.html

dann würde sie vielleicht auch eher erkannt. Falls sie überhaupt das Haus verlassen darf.
Wenn, wird sie wahrscheinlich das Haus / Wohnung der Entführer nicht verlassen, Risiko zu groß. (Erkennen, Fluchtversuch).