Mordfall Elias (6)

@hexe40
Gut :Y:

Wenn meine Tochter in so einer Umgebung spielen würde wie Inga oder der kleine Elias, was ist daran schlimm, wenn ich sie eben im Auge behalten will? Sie würde das gar nicht checken aber ich wäre da, wenn was klemmt. Wie heute beim baden z.B.: ich lasse sie paddeln - auch mit anderen Kids - aber der Papa passt auf wie ein Wolf und ihr werdet jetzt sicherlich lachen: ich checke alles und jedem im Umfeld meiner Tochter. Bekommt die Kleine das mit? Nur wenn sie wieder Wasser in die Nase bekommt und absäuft, denn dann bin ich da.
Ich will also versuchen zu erklären, dass es zwischen totaler Überwachung und absoluter Gleichgültigkeit ne ganze Menge mehr gibt die es erlaubt, das Kinder Kinder sein dürfen und auch ihre eigenen Erfahrungen machen können, ohne das die, wie es @Feelee vorhin beschrieben hat:

Feelee schrieb:dass die Kinder später, in der Pubertät, aus ihrem behüteten Elternhaus fliehen, um endlich auch mal selbstständig das Leben genießen zu können. Das führt dann leider zu Alkoholkonsum, langem raus gehen, obwohl verboten etc.

Hallo zusammen,
Hätte mal eine frage bzw diskussionsanregung.
Die leichenspürhunde haben ja an der nuthe angeschlagen. Vermutlich wenige stunden nach dem verschwinden. Oder?

Und nun meine frage: ab wann riechen leichenspürhunde eine leiche. Oder genauer: riechen die spurhunde auch eine frisch abgelegte oder erst vor kurzem gestorbene leiche... oder erst wenn die leiche eine gewisse dauer dort lag und anfängt zu verwesen?

Ich möchte mit diesem gedanken niemandem zu
nahe treten und hoffe natürlich auch nur das beste! Trotzdem würde mich interessieren wie ihr das bewerten würdet!

@S_C
Das ist auch richtig so. Aufpassen. So, dass die Kinder sich nicht eingeengt fühlen. Aber passieren kann eben immer was und wenn Wasser mit im Spiel ist, wäre ich auch ganz in der Nähe. Keine Frage.

@Juli2803
Das mit den Hunden steht hier irgendwo mehrmals im Thread. Die genauen Seitenzahlen kann ich Dir auf die Schnelle nicht nennen.

S_C schrieb: was ist daran schlimm, wenn ich sie eben im Auge behalten will?

Nichts. Aber es kommt der Punkt da schaffst du es nicht mehr, das ist ein riesiger Schreck.
Es beginnt damit, das die Spielkameraden bemerken...Papa/Mama ist immer in der Nähe.
Sie werden neidisch....weil der Papa/Mama immer zum kurzen kuscheln da ist.
Ergo beginnt...komm wir verstecken uns mal. Man könnte kotzen wenn es beginnt.
Meistens ist es nicht das eigene Kind das solche Zicken macht, nein es wird angestiftet.
Da kann man sich noch soviel mit seinem Kind drüber unterhalten haben....es passiert.

Aus diesem Grund finde ich den Sender mit dem Radius toll, kannste labern was du willst😉

Nicht das ich selber Erfahrungen mit Kindern hätte, habe ich alles in Büchern gelesen.

@Feelee
Leider ist das so. Geschehen kann immer etwas, aber man muss es nicht auch noch herausfordern. Bäder, Wälder, Spielplätze usw. sind für mich brisante Orte und das weiß ich alleine schon durch mein Hobby.


Schmeiß' die Bücher weg, @hexe40 .
Nein, ich weiß wie du das meinst. Allerdings weißt du nicht, wie ich das handhabe bzw. umsetze.

Nehmen wir mal an, meine Tochter hätte so ein Ding/ Sender am "Mann". Wasserfest natürlich, denn wir sind ja noch immer im Spaßbad. Ich lasse die Maus also laufen und glotze ständig auf das scheiß Handy in der Hoffnung, dass der Empfang aufrecht bleibt. Was sagt mir das Ding? Das sich meine Tochter im Bad befindet. Und? Nichts weiter. Hast du in etwa eine Ahnung, was "Mann" mit einem Mädchen in einem Bad alles anstellen kann, ohne das jemand etwas davon mitbekommt? Nix, denn ich habe ja diesen Apparillo, wegen dem mir die Augen aus dem Kopf fallen. Was kann da schon passieren...

Es geht ja nicht speziell nur im Schwimmbad um das Teilchen @S_C. Es geht ja vielmehr darum, wenn Deine Tochter mal draußen alleine spielt und, was wir natürlich nicht hoffen, verschwindet. Sie muss ja nur zum Nachbarskind gelaufen sein, um zu fragen, ob XY raus zum spielen kommt. Aber Du bist beruhigt, weil der Sender Dir zeigt, Maus ist gegenüber. Zur Not gehst Du noch selber gucken und gut ist.

@Feelee
Du bist ein Goldstück, sag ihm unsere Meinung 😂
Meine Zustimmung hast du.....

@S_C weiß noch nicht wie schön Entspannung sein kann.

@Feelee
Genau. Es geht nicht nur um dies oder um das oder um jenes... Um was dann?
Mein Tochter spielt nicht draußen alleine. Warum auch? Da hätte sie selbst keinen Bock dazu.
Ich denke, dass das individuell zu handhaben ist und auch vom Kind und dessen Charakter usw. beeinflusst wird. Auch die Reife oder Vernunft ist dabei sehr wichtig, aber kein Garant für nichts. Die Zeiten, wie wir sie hatten, die sind aber definitiv vorbei.

Mittwoch, 8. Juli 2015
Am Mittwochnachmittag gegen 17:30 Uhr verabschiedet sich Elias in der Potsdamer Neubausiedlung Schlaatz von seiner Mutter. Er geht vor die Tür, um draußen auf einem Spielplatz vor dem Haus zu spielen.

Um 18:43 Uhr will die Mutter den Jungen zum Abendbrot holen, doch Elias ist nicht mehr da.

Und jetzt nenne mir bitte einen einzigen Erziehungseffekt, den diese unbeaufsichtigte Zeitspanne bringen soll.

@hexe40

hexe40 schrieb:weiß noch nicht wie schön Entspannung sein kann.

Doch. Und zwar von Müttern, die im Ernstfall den Vätern die Schuld geben, wenn es zum "Vorfall" kommen sollte.

@S_C

S_C schrieb: Doch. Und zwar von Müttern, die im Ernstfall den Vätern die Schuld geben, wenn es zum "Vorfall" kommen sollte.

So solltest du das aber jetzt nicht verstehen, echt nicht. Tut mir leid.

S_C schrieb: Und jetzt nenne mir bitte einen einzigen Erziehungseffekt, den diese unbeaufsichtigte Zeitspanne bringen soll.

Da gibt es keinen Erziehungseffekt.....und abgesehen von allen Nebeneffekten.....
die Zeitspanne wäre mir zu lang.

@hexe40

hexe40 schrieb:Da gibt es keinen Erziehungseffekt.....und abgesehen von allen Nebeneffekten.....
die Zeitspanne wäre mir zu lang.

Wir bzw. ich kenne den kleinen Elias nicht. War es angemessen, ihn um diese Zeit und am diesen Ort alleine dort spielen zu lassen? War er schon reif genug um zu wissen, dass er sich nicht vom Sandkasten entfernen darf? Ist er schon schlau genug gewesen um zu wissen, dass er sich nicht von (eventuellen) anderen Kindern dazu verleiten lassen darf, mit denen einen anderen "Spielplatz" aufzusuchen? Das sind nebst anderen die Fragen, die sich Eltern generell stellen sollten, bevor sie solche Entscheidungen treffen. Ich treffe die für mich und entscheide dann und wenn jemand besser damit zurecht kommt, in dem er seinem Kind einen Sender verpasst... von mir aus. Vielleicht hätte es in diesem Fall sogar geholfen. Keine Ahnung. Aber wir wissen ja noch nicht einmal was dem Kleinen passiert ist und deshalb ist es schwer zu beurteilen.

@S_C

S_C schrieb:Die Zeiten, wie wir sie hatten, die sind aber definitiv vorbei.

Wieso sind diese Zeiten vorbei?
Wann bist du aufgewachsen? du kannst davon ausgehen, dass zu "deiner Zeit" einige Kinder mehr verschwunden, ermordert, misshandelt, sexuell missbraucht wurden als 2015

es war noch nie so sicher für Kinder (bezogen auf Deutschland) wie heute.

Völlig richtig, @lawine und deswegen sagte ich auch, dass wir wohl einfach nur Glück hatten.
Die Zeiten sind sind aber dennoch vorbei, weil wir inzwischen wesentlich sensibler mit diesen Themen umgehen als unsere Eltern damals und durch die moderne Medienwelt auch rund um die Uhr über solche Vorfälle in Kenntnis gesetzt werden. Und wie du siehst, wären manche sogar für eine totale Videoüberwachung und Peilsender für die Kids.

Wenn ich mir vorstelle, ich sei die Mutter des kleinen Elias, hätte ich ihn vermutlich auch allein draußen spielen lassen.
Warum?
Weil der Junge noch keine richtigen Freunde in der Nachbarschaft gefunden hatte. Das geht aber normalerweise recht schnell bei Kindern in dem Alter, deswegen hätte ich versucht, ihm jede Chance zu geben, die anderen kennenzulernen. Aber: Wenn ein Kind seine Mutter ständig dabei hat, dann wäre das viel schwieriger geworden mit dem Anfreunden, weil das Kind selber sich in Gegenwart der Eltern nicht ganz so unbefangen verhält und auch nicht so beharrlich Kontakt zu anderen sucht - und andere Kinder eher keine Lust haben, Mama gleich mit kennenzulernen.
Mir wäre das sehr wichtig gewesen, dass mein Junge schnell neue Freunde findet, ironischerweise auch, weil es natürlich für Kinder viel sicherer ist, nicht allein zu spielen, und da muss man nicht an den Extremfall denken, sondern es reicht, sich die vielen kleinen Unfälle zu vergegenwärtigen, die alltäglich passieren - blöd hingefallen, sich fies irgendwo gestoßen, an etwas geschnitten.
Ob Elias´Mutter ähnlich dachte wie ich, weiß ich natürlich nicht. Aber ich finde, dass man ihr keinerlei Vorwürfe machen sollte, denn aus ihrer Sicht war es für den Jungen draußen halt sicher. Dass sie sich offenkundig geirrt hat, ist für sie am tragischsten.

@S_C

S_C schrieb: Und wie du siehst, wären manche sogar für eine totale Videoüberwachung und Peilsender für die Kids.

Läster du ruhig über meine Ansicht/Vorsichtsmaßnahme....kannst mich garnicht
treffen. Immer diese Seitenhiebe, ich bin sensibel.

@Noella
Traurig aber wahr, wenn wir alle wüssten was richtig ist gäbe es weniger Leid auf der Welt.
Denke auch nicht das die Mutter etwas falsch gemacht hat. Naja, die Zeitspanne evt.

wenn schon Peilsender für die kids, dann auch Peilsender für die lieben, besorgten Eltern. damit man im Fall des Falles nachschauen kann, wo sie waren und warum sie nicht vor Ort bei ihrem Kind waren

außerdem eine Dauervideoaufzeichnung in den privaten Räumen, damit die mit Peilsender und chip ausgestatteten kids später nachschauen, womit ihre werten Eltern die Zeit verdattelt haben statt ihnen die Welt als lebens- und liebenswerten Ort zu zeigen, ihnen Werte und Ideale zu vermitteln, Zeit in die Erziehung und Beaufsichtigung ihrer Kinder zu investieren

(Ende Ironie)

@lawine
Also Ideen hast du ja....nicht schlecht 😂

@hexe40
Ich lästere nicht über deine Vorsichtsmaßnahmen. Jeder wie er will, sagte ich sinngemäß.
Aber weil es stimmt, was @lawine vorhin geschrieben hatte, ist es nahzu paradox, eine solche Phobie zu entwickeln. Aber du hast die bereits ;)

@Noella

Aber ich finde nicht, dass man ihr keinerlei Vorwürfe machen sollte, denn aus ihrer Sicht war es für den Jungen draußen halt sicher.

Fühle mich nicht angesprochen.

S_C schrieb:Das sind nebst anderen die Fragen, die sich Eltern generell stellen sollten, bevor sie solche Entscheidungen treffen. Ich treffe die für mich und entscheide dann...

... und wenn ich eines Tages falsch entscheiden sollte und meiner Kleinen würde etwas zustoßen... jedenfalls versuche ich brisante Situtionen zu vermeiden oder zu entschärfen, in dem ich ein Auge auf meine Tochter und die Umgebung habe. Mehr ist das eigentlich nicht. Warum Elias' Mutter so entschieden oder gehandelt hat, geht mich nichts an und würde auch nichts mehr ändern. Elias ist verschwunden und es gibt wichtigeres, als jemanden Vorwürfe zu machen. Im nachhinein ist das eh immer einfacher zu beurteilen und demnach unfair.

Wo ich aber bei dir bzw. deinen Beitrag einhaken möchte:
Wenn wir irgendwo fremd wären, würde ich es eben nicht den Zufall überlassen, wen meine Tochter kennenlernt oder nicht. Mir wäre es auch nicht egal, mit wem sie wo spielt. Auch das gehört für mich zu den sehr wichtigen Dingen, die es im Vorfeld gilt zu klären. Ich würde mit meinem Kind den Kontakt zu anderen über die Schule oder dem Kindergarten oder einem Sportverein oder sonst was suchen und knüpfen, denn dann würde ich auch die Eltern oder Mütter oder Väter kennenlernen und nicht nur deren Kids und die würden im Gegenzug uns kennenlernen, denn immerhin haben deren Kids eventuell Kontakt mit uns. Und wenn mir dabei jemand nicht gefällt, dann ist das Thema erledigt. Basta.
Wenn ich weiß, oder glaube zu wissen, dass meine Tochter bei den Meiers und Hubers gut aufgehoben ist und mit deren Lenchen und dem Michel gut kann... alles gut. Wenn trotzdem etwas geschehen sollte, dann habe ich alles mögliche getan, was natürlich nichts anden Fakten ändern würde. Aber wenn es nur einen Punkt geben würde, den ich hätte besser machen können oder aus Faulheit, Unlust oder sonstwas nicht getan habe, dann wäre das ungleich schwerer zu verdauen. Verstehst du, wie ich das meine?

ich arbeite derzeit viel mit alten, demenzkranken Menschen und höre mir deren Lebensgeschichten und Kindheitserinnerungen an.

sie strahlen oder lachen wenn sie von früher, von ihren Streichen usw erzählen.
DAS sind Erinnerungen, an denen sie sich im Alter "wärmen" können.

soll ich mir vorstellen, wie irgendwann eine Generation alter Menschen erzählt, wie sie per Sender von ihren Eltern überwacht wurden? Sie keine Freiheiten hatten?
eine Fußfessel quasi von Geburt an tragen mussten, einem Schwerverbrecher gleich?
Die Totalüberwachung, von den Eltern angezettelt und verordnet?
Soll man den Menschen, schon bevor sie richtig ins Leben starten, die Chance nehmen, Erfahrungen und Erlebnisse für's Leben zu sammeln?



btw: mein Großvater (lebte in einer Kleinstadt) war mit 7 (sieben) Jahren Ziegenhirt.
Nach der Schule musste er die Ziegen eines Bauern hüten, und zwar allein und unbeaufsichtigt.

Kinder konnten "früher" sogar Verantwortung für andere übernehmen (Geschwister!!!)

Selbstzensur, sonst gibt es Ärger ;)