Vermisste Familie aus Drage

E_M schrieb:Das ist richtig, spielt aber eigentlich keine Rolle. MS hat SS kontaktiert, den wirklichen Inhalt kennen wir nicht. SS hat den Kollegen gesagt „Miriam geht es schlechter, ich muss heim“, das klappte aber zunächst nicht mangels Vertretung. Ob der Inhalt der SMS wirklich so war? Vielleicht schrieb MS auch was ganz anderes, SS wollte deswegen eher weg, fand es aber nicht so bedrohlich, dass sie Hals über Kopf aufgebrochen ist...

Aber eben doch ausreichend um am Arbeitsplatz negativ aufzufallen. Wenn es einem Kind wirklich schlecht geht, geht man zum oder holt den Arzt. Da kann die Frau dann auch nichts ausrichten. Wenn es dem Kind nicht wirklich schlecht geht, gibt es keinen Grund am Arbeitsplatz so ein Trara zu machen. Wenn ein Kind todkrank ist, dann wartet eine Mutter hingegen auch nicht am Arbeitsplatz bis eine Vertretung gefunden ist.

Das mit der SMS passt also nicht. Da muss etwas weitaus Schlimmeres im Gange gewesen sein und der Frau muss das klar gewesen sein. Durch Kopfschmerzen oder Bauchweh der Tochter sind die Ereignisse rund um die SMS nicht zu erklären. Und zwar auch dann, wenn das nur ein Vorwand von Marco gewesen sein soll - denn als Vorwand wäre es dann eben auch nicht ausreichend gewesen.

falstaff schrieb:Wenn es dem Kind nicht wirklich schlecht geht, gibt es keinen Grund am Arbeitsplatz so ein Trara zu machen.

Naja, sie kann ja ein komisches Bauchgefühl gehabt haben, hat es dann halt versucht. Ging aber nicht so spontan, also blieb sie erstmal. Da war doch sowieso schon was „unrund“ bei denen, SS hat da wohl noch nicht den Ernst der Lage erahnt...

@falstaff
Du hast es auf den Punkt gebracht. Die Familie stand vor Problemen. Und nach Zeugenaussage ging es Miriam nachmittags so gut, dass sie spazieren gehen konnte?! Was also war das Problem, dass alle so handelten, wie sie handelten...

LG

E_M schrieb:Falstaff schrieb:
Wenn es dem Kind nicht wirklich schlecht geht, gibt es keinen Grund am Arbeitsplatz so ein Trara zu machen.
Naja, sie kann ja ein komisches Bauchgefühl gehabt haben, hat es dann halt versucht. Ging aber nicht so spontan, also blieb sie erstmal. Da war doch sowieso schon was „unrund“ bei denen, SS hat da wohl noch nicht den Ernst der Lage erahnt...

Ja absolut - aber eben nicht wegen dem Bauchweh der Tochter. Die ganze Familie stand zu dem Zeitpunkt bereits an irgendeinem Abgrund. Es brauchte kein Vorwand wie Bauchweh oder Kopfweh. Oder zumindest musste der Frau klar sein, dass da was schwerwiegenderes im Gange ist.
Die SMS war bereits Teil eines krisenhaften Geschehens das die gesamte Familie umfasste und sich nicht nur in Marco's Kopf abspielte.

falstaff schrieb:Oder zumindest musste der Frau klar sein, dass da was schwerwiegenderes im Gange ist.

Ja, bestimmt - aber mal ehrlich, selbst wenn man Zirkus zu Hause hat, die Wenigsten rechnen wohl damit, dass sie abgemurkst werden, wenn sie in ein kriselndes Zuhause zurück kehren?

Die wenigsten verlassen den Arbeitsplatz eher, weil zu Hause Zirkus ist. Und die meisten holen das zeugnis ab und würden ein gesundes Kind am Zeugnistag in die Schule schicken oder mit einem kranken Kind zum arzt fahren.

E_M schrieb:Falstaff schrieb:
Oder zumindest musste der Frau klar sein, dass da was schwerwiegenderes im Gange ist.
Ja, bestimmt - aber mal ehrlich, selbst wenn man Zirkus zu Hause hat, die Wenigsten rechnen wohl damit, dass sie abgemurkst werden, wenn sie in ein kriselndes Zuhause zurück kehren?

Natürlich, daher ist sie ja auch zurückgekehrt anstatt Hilfe von außen zu holen.

Die Krise die ich annehme war zumindest aus Sicht der Frau zu diesem Zeitpunkt noch nicht akut, sondern schwelend. Zuhause kann es da schon ganz anders ausgesehen haben. Die Einschätzung der Frau in Bezug auf die Krise hat sich sicher maßgeblich von der Einschätzung ihres Mannes deutlich unterschieden. Sonst hätte die Frau Hilfe von außen geholt oder zumindest sich mal entsprechend geäußert.

Warum wurde der Inhalt der SMS eigentlich nicht bekannt? Oder kennen ihn die Ermittler und die haben ihn nur nicht veröffentlicht?

SistaB schrieb:Die wenigsten verlassen den Arbeitsplatz eher, weil zu Hause Zirkus ist. Und die meisten holen das zeugnis ab und würden ein gesundes Kind am Zeugnistag in die Schule schicken oder mit einem kranken Kind zum arzt fahren.

Das bestärkt mich eben in der Annahme, dass Miriam zu dem Zeitpunkt entweder bereits tot, oder schwer verletzt war.

falstaff schrieb:Das bestärkt mich eben in der Annahme, dass Miriam zu dem Zeitpunkt entweder bereits tot, oder schwer verletzt war.

Das könnte ich mir auch vorstellen. Teil A „erledigt“, und dann wollte er vielleicht zeitnah Teil B auch „erledigen“, darum der Versuch SS schnell nach Hause zu bekommen.

So schwelend und dramatisch kann es nicht gewesens sein, da sie versuchte ihn zu erreichen, dies ihr aber nicht gelang. Darauf hat sie aber nicht reagiert, in dem sie den Arbeitsplatz dann z. B. trotzdem verlies. Nachbarn bat mal nach dem Rechten zu sehen ... etc.
Es war wichtig genug um eine Vertretung anzufordern, nicht wichtig genug um Ärger auf Arbeit zu riskieren ..

SistaB schrieb:So schwelend und dramatisch kann es nicht gewesens sein, da sie versuchte ihn zu erreichen, dies ihr aber nicht gelang. Darauf hat sie aber nicht reagiert, in dem sie den Arbeitsplatz dann z. B. trotzdem verlies. Nachbarn bat mal nach dem Rechten zu sehen ... etc.
Es war wichtig genug um eine Vertretung anzufordern, nicht wichtig genug um Ärger auf Arbeit zu riskieren ..

Die Suche einer Vertretung ist bereits Ärger. Jedenfalls wird das sicher nicht gerne gesehen und gestaltete sich auch entsprechend schwierig. Das spricht daher auch nicht gegen eine sich entwickelnde Krise. Alles was man daraus ablesen kann ist dass die Frau die Krise wohl als wesentlich weniger schlimm einschätzte, als sie tatsächlich war.

SistaB schrieb:So schwelend und dramatisch kann es nicht gewesens sein, da sie versuchte ihn zu erreichen, dies ihr aber nicht gelang.

Hier waren mindestens 2 Menschen involviert. Sie mag es vielleicht als „nicht so tragisch“ angesehen haben, für ihn war es wohl doch so tragisch, dass er sich und seine Lieben (womöglich) umgebracht hat.

Inzwischen denke ich, dass die (angebliche) SMS ein Vorwandt seitens S. S. war,
um n. H. zu fahren.
Vermutlich hatte sie ein ungutes Gefühl, dass sie allerdings nicht einordnen konnte.

E_M schrieb:SS hat den Kollegen gesagt „Miriam geht es schlechter, ich muss heim“, das klappte aber zunächst nicht mangels Vertretung. Ob der Inhalt der SMS wirklich so war? Vielleicht schrieb MS auch was ganz anderes, SS wollte deswegen eher weg, fand es aber nicht so bedrohlich, dass sie Hals über Kopf aufgebrochen ist...

Das frage ich mich auch schon die ganze Zeit: stand das wirklich so in der SMS? Hat diese SMS jemand gesehen? Konnte die Nachricht im Nachhinein ohne Handy überprüft werden? Vielleicht kam sie ja von Miriam und nicht vom Vater? Es sind doch alle Handys verschwunden, oder?
Ich weiß ja nicht was technisch möglich ist, habe aber mal gelesen, dass Inhalte nicht vom Provider weitergegeben werden dürfen... Korrigiert mich, wenn das nicht stimmt!

E_M schrieb:Das ist richtig, spielt aber eigentlich keine Rolle. MS hat SS kontaktiert, den wirklichen Inhalt kennen wir nicht. SS hat den Kollegen gesagt „Miriam geht es schlechter, ich muss heim“, das klappte aber zunächst nicht mangels Vertretung. Ob der Inhalt der SMS wirklich so war? Vielleicht schrieb MS auch was ganz anderes, SS wollte deswegen eher weg, fand es aber nicht so bedrohlich, dass sie Hals über Kopf aufgebrochen ist...

Schwierig, weil eine SMS nur einen Text darstellt. Ein Gespräch am Telefon:
- ist eine deutlich engere Kommunikation
- ist für Aussenstehende wahrnehmbar

Frau Schulze hat danach wohl mehrfach versucht ihren Mann telefonisch zu erreichen, daher sehe ich die SMS als Fakt an. Ihr Mann wollte kein persönliches Gespräch. Die Aussage "Miriam geht es schlechter, ich muss heim" lässt den Schluß zu, die KollegInnen wussten um die Krankheit der Tochter ? Der Zeitpunkt der SMS war gegen 13.45 Uhr, richtig ? Frau Schulze verliess den Lidl Backshop dann gegen 16.20 Uhr. Das ist 2,5 Stunden nach der Nachricht. Gab es zwischen den KollegInnen kein Gespräch mehr darüber, warum der Mann sich in dieser Zeit nicht mehr meldete bzw sie ihn nicht erreichen konnte ? In welchem Gemütszustand muss sich Frau Schulze befunden haben ? War sie unruhig, nervös ? Welche Schlüsse zog sie daraus ,wenn der Mann nicht erreichbar ist ? Bei einem dramatischen oder akuten Notfall fährt man zügig nach Hause. Sylvia Schulze kam um 16.50 Uhr nach Hause, unwissend angeblich ob ihr Mann mit dem Kind bereits im Krankenhaus war ? Es war Mittwochnachmittag, die Ärzte werden auch in Drage am Mittwochnachmittag kaum Sprechstunde haben. Wäre es tatsächlich sehr akut gewesen , hätte sich doch der Mann nochmals gemeldet. Das tat er nicht. Warum also fuhr Frau Schulze dann 2,5 Stunden später nach Hause, hätte sie die Schicht dann nicht normal beenden können ? Die SMS kam zu dem Zeitpunkt als "Miriam" noch bis 14.00 Uhr Whatsapp nutzte. Miriam in Anführungszeichen, da ich davon ausgehe, dass M. Schulze das Handy seiner Tochter nutzte. M. Schulze musste eigentlich davon ausgehen, dass die Mutter auch versucht die Tochter zu kontaktieren ;-). Wir hatten hier schon die Diskussion, wir wissen nicht, wann Frau Schulze die SMS tatsächlich gelesen hat.

@falstaff
Sie hat sich aber auch nicht um viel mehr als ihre Arbeit an dem Tag gekümmert (Arzttermin absagen Zeugniss holen), warum?
Sie hat Hope nicht mehr zur zweiten Schwangerschaft gratuliert, sie hat den Schulspind Tage vorher ausgeräumt (was in der Gründlichkeit als ungewöhnlich angesehen wurde).
Ich finde man kann diese Handlungen -bzw. nicht Handlungen- auch anders deuten.

Wäre Miriam im Haus verstorben, verletzt gewesen, hätte die Polizei spuren gefunden (Hunde, Wischspuren etc.). Hinzu kommt die Zeugin vom späten Nachmittag/Abend am Teich.

Also, ich meine der Inhalt der SMS ist nicht bekannt, wurde nur so von XY? Dargestellt. Inhalt kann meiner Meinung nach auch anders gewesen sein...

What ever. Ich denk mir, da brodelte es schon länger, SS war allein bei Udo Lindenberg, er hat sein Ticket verklingelt. Die wollten wahrscheinlich nix mehr zusammen machen. Ich glaube immer noch, dass Frau Schulze sich trennen wollte, und er das nicht verkraftet hat... (vielleicht ging es ihm hauptsächlich um das Umgangsrecht für Miriam)

Enterprise1701 schrieb: Es war Mittwochnachmittag, die Ärzte werden auch in Drage am Mittwochnachmittag kaum Sprechstunde haben. Wäre es tatsächlich sehr akut gewesen , hätte sich doch der Mann nochmals gemeldet. Das tat er nicht. Warum also fuhr Frau Schulze dann 2,5 Stunden später nach Hause, hätte sie die Schicht dann nicht normal beenden können ? Die SMS kam zu dem Zeitpunkt als "Miriam" noch bis 14.00 Uhr Whatsapp nutzte.

Hinzu kommt, dass sie wohl ungewöhnlich lange für den Nachhauseweg gebraucht haben soll. ... Die Information ist nicht gesichert. Inwiefern darf man in dem Backshop sein Handy bei sich tragen und nutzen? Kann es sein, dass MaSch die SMS wesentlich früher schickte, als Frau Schulze sie las?

Enterprise1701 schrieb: Bei einem dramatischen oder akuten Notfall fährt man zügig nach Hause.

Richtig - hier geht es aber nicht darum ob der eigentliche Notfall dramatisch war oder nicht, sondern um die Einschätzung der Frau. Sie hat durch eine SMS irgendwas erfahren, was sie beunruhigt hat - nicht genug um den Arbeitsplatz umgehend zu verlassen, aber doch um nach einer Vertretung zu suchen. Das ist aber unabhängig von den Ereignissen zu Hause: Die Lage dort könnte zwischenzeitlich schwer eskaliert sein, während Sylvia eine falsche Einschätzung davon hatte.

Fakt ist: Sie hatte Grund zu einer gesteigerten Beunruhigung. Und Bauch- oder Kopfweh der Tochter scheint hier wenig plausibel.

Vielleicht gab es die SMS auch garnicht und das ganze war ein Vorwand der Frau, um die Arbeit früher verlassen zu können?

SistaB schrieb:Wäre Miriam im Haus verstorben, verletzt gewesen, hätte die Polizei spuren gefunden (Hunde, Wischspuren etc.). Hinzu kommt die Zeugin vom späten Nachmittag/Abend am Teich.

Nein, bei stumpfer Gewalt wie einem Treppensturz , einem gegen-die-Wand-knallen oder Würgen müssen sich nicht unbedingt Spuren finden.