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Vermisste Familie aus Drage

24.471 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Suizid, Verschwunden ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Vermisste Familie aus Drage

Vermisste Familie aus Drage

02.09.2018 um 15:25
Zitat von CappucinoTanteCappucinoTante schrieb:Und vielleicht war die Tat doch im Haus durch ersticken? Packte beide unbemerkt ins Auto (ohne das es jemand mit bekam vielleicht waren sie auch schon eingepackt) und fuhr um 20.58 Uhr los (deshalb auch das ausloggen vom Handy)
Ja, halte ich für plausibel und habe diesen Ablauf ebenfalls schon mal in den Raum gestellt (andere auch schon). Der Mühlenteichbesuch könnte kurz ausgefallen sein, weil man sich dort in die Haare gekriegt hat. Später dann Tatbegehung zuhause.

Das Haus bzw die Einfahrt/Parkplatz ist einerseits gut einsehbar, andererseits ist in diesem kleinen abgelegenen Neubaugebiet abends mit Sicherheit nichts los. Kein Durchgangsverkehr, keine Kneipen, keine Disco, nichts. Einzige kritische Phase ist die Verbringung ins Auto, aber das dauert nicht lange, und beide waren klein und leicht. Ca. ab 21:30 war es weitgehend dunkel.

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Vermisste Familie aus Drage

02.09.2018 um 16:41
Zitat von CorydalisCorydalis schrieb:Das Haus bzw die Einfahrt/Parkplatz ist einerseits gut einsehbar, andererseits ist in diesem kleinen abgelegenen Neubaugebiet abends mit Sicherheit nichts los. Kein Durchgangsverkehr, keine Kneipen, keine Disco, nichts. Einzige kritische Phase ist die Verbringung ins Auto, aber das dauert nicht lange, und beide waren klein und leicht. Ca. ab 21:30 war es weitgehend dunkel.
Das schafft man nicht spurlos. Im Auto hätten die Rücksitze umgeklappt werden müssen, weil der Kofferraum für 2 Personen zu klein ist. Dazu war die Mülltonne schon vorgeschoben. Folien etc hat er dann nicht mehr in die Tonne gepackt. Man sieht bei den Rücksitzen die hochgezogenen Kopfstützen, das spricht gegen ein Umklappen der Rücksitze. Haare , Hautfasern, Körperflüssigkeiten etc , nichts wurde an Spuren gefunden. Es hätte unglaublich sauber arbeiten müssen. Auch bei dieser Variante, die geplant sein muss, sollte der Ablageort feststehen. Bei einer Affekttat muss man überlegen: wohin nun mit den Leichen?

Der Ablageort bei diesem ungewöhnlichen erweiterten Suizid (in der Regel sind die Familienmitglieder bei solch einem Drama beieinander) ist für mich weiterhin ein Problem, weil er scheinbar perfekt erscheint. Angenommen er transportierte tatsächlich die Leichen spurenfrei, dann MUSS der Ablageort mit dem Auto perfekt erreichbar sein. Er kann UNMÖGLICH 2 Personen nacheinander mehrere 100 Meter tragen. Er bringt erst Person A weg, zurück zum Auto und dann noch Person B holen. Der Mühlenteich wäre daher schon fast perfekt gewesen. Kein Transport, keine Spuren im Auto. Tötung bei einem Ausflug, daher auch keine Hinweise im Haus.

Noch eine Anmerkung zur Zeugenaussage: "die Tochter spielte noch am Mittwoch Vormittag vor dem Haus". Ich stelle es nicht in Frage, bekomme aber keinen Griff daran:
- wenn die Tochter krank gemeldet ist
- angeblich Whatsapp nutzte
- wann kam denn die Freundin aus der Schule am letzten Schultag ?

Die SMS mit dem Inhalt wird dadurch noch kurioser. Die Aussage der neuen Pferdehofbesitzerin kann eine Täuschung ihrerseits im Tag sein. Wenn man die Ehefrau nach Hause bittet, dann fährt man nicht kurz nach der SMS mit der Tochter zu einem Pferdehof. Seitens den Ermittlern wurde diese Hofbesitzerin nicht genannt, sie hat auch keine Erwähnung im XY Film. Für mich ist das Thema mit ihr daher durch.


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Vermisste Familie aus Drage

02.09.2018 um 16:44
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Haare , Hautfasern, Körperflüssigkeiten etc , nichts wurde an Spuren gefunden.
Wären Haare und Hautfasern aber nicht normal gewesen in einem Auto das der Familie gehört?


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02.09.2018 um 17:22
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Das schafft man nicht spurlos. Im Auto hätten die Rücksitze umgeklappt werden müssen, weil der Kofferraum für 2 Personen zu klein ist.
Beide Autos waren klein, mit zu kleinem Kofferraum. Vor Eintritt der Leichenstarre hätte aber die Möglichkeit bestanden, beide auf den Sitzen unterzubringen und festzuschnallen, so wie man auch in lebendigem Zustand sitzt.
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Dazu war die Mülltonne schon vorgeschoben
... aber nicht festgeschraubt.
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:hochgezogenen Kopfstützen, das spricht gegen ein Umklappen der Rücksitze.
Wäre nicht nötig gewesen, siehe oben
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Haare , Hautfasern, Körperflüssigkeiten etc , nichts wurde an Spuren gefunden.
Es war ja kein Anhaltermord, beide benutzten das Auto viele zig male.


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02.09.2018 um 19:00
Zitat von CorydalisCorydalis schrieb:Beide Autos waren klein, mit zu kleinem Kofferraum. Vor Eintritt der Leichenstarre hätte aber die Möglichkeit bestanden, beide auf den Sitzen unterzubringen und festzuschnallen, so wie man auch in lebendigem Zustand sitzt.
Ich persönlich glaube ja, dass das Auto gar nicht benötigt wurde. Wenn er sie getötet hat, dann irgendwo vor Ort und sofort begraben oder versenkt (See, Fluss, Moor). Abgelegt in unwegbarem Gelände oder einfach nur Glück gehabt, dass die Leichen bisher nicht gefunden wurden.


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02.09.2018 um 19:06
Zitat von Robin76Robin76 schrieb:Ich persönlich glaube ja, dass das Auto gar nicht benötigt wurde. Wenn er sie getötet hat, dann irgendwo vor Ort und sofort begraben oder versenkt (See, Fluss, Moor). Abgelegt in unwegbarem Gelände oder einfach nur Glück gehabt, dass die Leichen bisher nicht gefunden wurden.
Dann hätte er aber Material dabeihaben müssen zum Vergraben. Insgesamt muss er erstaunlich sauber gearbeitet haben, was auch immer er getan hat. Zwei Leute ohne Spuren und (fast) ohne Zeugen getötet und die Leichen so entsorgt, dass sie bisher nicht gefunden wurden. Mit sowas tun sich selbst Geheimdienste und die Mafia schwer. Bemerkenswerte Leistung für einen schmächtigen Mann ohne kriminelle Vorgeschichte, insbesondere wenn man berücksichtigt dass es sich auch noch um die eigene Familie gehandelt hat.


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02.09.2018 um 19:29
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Dann hätte er aber Material dabeihaben müssen zum Vergraben. Insgesamt muss er erstaunlich sauber gearbeitet haben, was auch immer er getan hat. Zwei Leute ohne Spuren und ohne Zeugen getötet und die Leichen so entsorgt, dass sie bisher nicht gefunden wurden. Damit tun sich selbst Geheimdienste und die Mafia schwer - ganz erstaunlich.
Er kann zuvor schon irgendwo etwas vorbereitet gehabt haben. Es gibt so viele Vermisste, die nicht gefunden werden. Ob die alle gut versteckt wurden, ist die Frage. Es kann auch ein natürlicher Tod, Unfall oder Suizid dahinterstecken und die Lechen werden nie oder jahrelang nciht gefunden. Wenn ich jetzt nur an die Umgebung meines Heimatortes denke. Da gibt es sehr viele Weiher, Teiche und Wälder. Da müsste eine Leiche auch nicht unbedingt gefunden werden. Da müsste auch der Zufall helfen.


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02.09.2018 um 19:36
Zitat von Robin76Robin76 schrieb:Er kann zuvor schon irgendwo etwas vorbereitet gehabt haben. Es gibt so viele Vermisste, die nicht gefunden werden. Ob die alle gut versteckt wurden, ist die Frage. Es kann auch ein natürlicher Tod, Unfall oder Suizid dahinterstecken und die Lechen werden nie oder jahrelang nciht gefunden
Naja - es ist doch sehr unwahrscheinlich dass Mutter und Tochter innerhalb kürzester Zeit beide eines natürlichen Todes gestorben sind. Klar, es kommt immer wieder vor dass Verwandte sterben weil sie den tot eines nahen Angehörigen nicht verkraften. Aber welchen Grund hätte der Mann dann gehabt die Leichen zu verstecken?

Genauso unwahrscheinlich ist es, dass beide an einem Unfall gestorben sind. Denn dann müsste man sich fragen warum bisher keine Spuren oder Zeugen gefunden wurden und wieder: Welchen Grund hätte der Mann dann gehabt die Leichen verschwinden zu lassen anstatt Hilfe zu holen?

Genauso ist es unwahrscheinlich, dass sich ein Kind umbringt - kam schon vor , ist aber höchst selten. Und auch da wieder: Warum hätten sich dann die anderen beiden auch umbringen und einer die Leichen verstecken sollen?

Es war also ziemlich sicher Totschlag und Mord. Und dass das ohne Spuren und Zeugen abging und die Leichen bisher nicht gefunden wurden ist tatsächlich eine bemerkenswerte Leistung - und das soll jetzt nicht zynisch sein, oder eine rein objektive Feststellung.


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02.09.2018 um 20:39
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:wann kam denn die Freundin aus der Schule am letzten Schultag ?
In diesem Jahr war an der von Miriam mW besuchten Schule am letzten Schultag laut Homepage nach der dritten Stunde Unterrichtsende. Das war lt. aktuellem Stundenplan um 10:25 Uhr. Ob es 2015 ebenso organisiert war, weiß ich nicht.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Zwei Leute ohne Spuren und (fast) ohne Zeugen getötet und die Leichen so entsorgt, dass sie bisher nicht gefunden wurden. Mit sowas tun sich selbst Geheimdienste und die Mafia schwer. Bemerkenswerte Leistung für einen schmächtigen Mann ohne kriminelle Vorgeschichte, insbesondere wenn man berücksichtigt dass es sich auch noch um die eigene Familie gehandelt hat.
Und höchstwahrscheinlich ohne Helfer, jedenfalls ohne unterstützendes Netzwerk im Hintergrund. Ohne Anlernen, ohne einschlägige Erfahrung. Das lässt mich mitunter zweifeln, ob er sie überhaupt umgebracht hat. Wenn sie noch leben, wäre logisch, dass es keine Tatspuren gibt.
Zitat von Robin76Robin76 schrieb:Es gibt so viele Vermisste, die nicht gefunden werden.
Da hast du zweifellos recht, aber wenn ich mir einschlägige Fälle anschaue, hängt dss mE meist damit zusammen, dass es einfach keine Ermittlungsansätze gibt, weil die betreffende Person sich in einem unbekannten einsamen Winkel suizidiert hat bzw dort verunfallt ist, oder mutmaßlich von einem Unbekannten abgegriffen und sonstwohin verschleppt wurde (siehe zB Sonja Engelbrecht, Tanja Gräff, Bettina Trabhard u.v.m.). Hier im Fall Schulze sind aber die Personen und Orte, was die letzten relevanten Tage angeht, zu einem großen Teil bekannt (der Polizei noch weit mehr als uns), und trotzdem kommen sie nicht weiter, weil es offenbar einfach keine Spuren gibt.


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02.09.2018 um 21:24
@falstaff
War Marco ein schmächtiger Mann?

Sie, Sylvia, war kleinwüchsig, 1,48 m, mit Hackenschuhen 1,55 m.
Das ist schon extrem klein.
So habe ich das jedenfalls in Erinnerung.


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02.09.2018 um 21:26
Zitat von spookytoothspookytooth schrieb:@falstaff
War Marco ein schmächtiger Mann?

Sie, Sylvia, war kleinwüchsig, 1,48 m, mit Hackenschuhen 1,55 m.
Das ist schon extrem klein.
So habe ich das jedenfalls in Erinnerung.
Auf dem Passbild scheint er jedenfalls keinen Stiernacken zu haben. Aber selbst wenn man das schmächtig aus meiner Aussage streicht: Auch für einen normal gebauten Mann ist es eine unglaubliche Leistung, die eigenen Familie spurlos und zeugenfrei zu vernichten.


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02.09.2018 um 21:45
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Der Ablageort bei diesem ungewöhnlichen erweiterten Suizid (in der Regel sind die Familienmitglieder bei solch einem Drama beieinander) ist für mich weiterhin ein Problem, weil er scheinbar perfekt erscheint.
Irgendwie irritiert mich die Theorie des erweiterten Suizids ein wenig.

Der grobe Ablauf wäre ja demnach: Marco bringt Frau und Tochter um, lässt die Leichen so verschwinden, dass sie bis heute nicht aufgetaucht sind, danach begeht er Suizid, in dem er von einer Brücke in die Elbe springt, in der Hoffnung selbst nie mehr aufzutauchen.

Ich frage mich allerdings dann: Wozu?

Wären Frau und Kind tot und man beginge danach selbst Suizid, dann wäre es doch eigentlich vollkommen egal, ob man die Leichen finden/bergen kann. Man selbst kann ja nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden.
Ich hoffe, dass man mich nicht falsch versteht, aber ich sehe keinen Sinn dahinter, bei einem erweiterten Suizid alle so zu verstecken, dass sie nicht mehr gefunden werden.
Was soll hier impliziert werden? Welche Botschaft würde dahinterstecken?

Bisher ging eigentlich doch aus dem Thread hier hervor, dass sich Marco mit der älteren Tochter seiner Frau, Hope, soweit doch ganz gut verstanden hat. Außerdem gab es doch ein eher enges Verhältnis zwischen Miri und Hope.
Würde er es Hope wirklich antun, sie so in Ungewissheit zu lassen über ihre kleine Schwester? Er galt ja als Kümmerer, Vermittler, Ausgleicher, also jemand, dem man vertrauen kann, der auch mal bereit ist, zuzuhören...so kommt es zumindest bei mir an.

Was kann ihn dazu bewogen haben, sich selbst und seine Familie auf "Nimmerwiedersehen" verschwinden zu lassen, was ja letztlich bei ihn nicht funktioniert hat.
Auch irritiert es mich, dass er anscheinend Mutter und Tochter gemeinsam an einer Stelle abgelegt haben soll. Gerade zu seiner Tochter war doch das Verhältnis extrem eng. Hätte er sie wirklich einfach so irgendwo anders, weit weg von sich selbst, abgelegt?


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Vermisste Familie aus Drage

02.09.2018 um 21:53
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Wären Frau und Kind tot und man beginge danach selbst Suizid, dann wäre es doch eigentlich vollkommen egal, ob man die Leichen finden/bergen kann. Man selbst kann ja nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden.
Ich hoffe, dass man mich nicht falsch versteht, aber ich sehe keinen Sinn dahinter, bei einem erweiterten Suizid alle so zu verstecken, dass sie nicht mehr gefunden werden.
Was soll hier impliziert werden? Welche Botschaft würde dahinterstecken?
Jemand kann ja auch durchaus aus Scham Suizid begehen - also aus Sorge darüber, schlecht vor seinen Mitmenschen dazustehen. Oder eben um einen Grund für Scham zu vertuschen (finanzielles oder sonstiges Versagen). Und dieses Motiv kann sich ja durchaus über den Tod hinausziehen. Es ist ja sogar häufig so, dass Menschen sich um ihren Nachruf sorgen und alles so regeln wollen, dass sie nach ihrem Tod gut dastehen. Warum sollte das nicht auch bei Selbstmördern so sein, insbesondere wenn deren Motiv in irgendeiner Weise mit der Sorge um die eigene Reputation zu tun hat? Im Falle eines erweiterten Suizids könnte der Täter nun eben daran interessiert sein alle Spuren eines erweiterten Suizids zu vertuschen, um nicht selbst als Mörder dazustehen. Hat in dem Falle nicht geklappt, aber der Versuch ist erkennbar - und erklärbar.

Bisschen spekulativ, aber konntest du dem folgen?


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02.09.2018 um 22:03
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Jemand kann ja auch durchaus aus Scham Suizid begehen - also aus Sorge darüber, schlecht vor seinen Mitmenschen dazustehen. Oder eben um einen Grund für Scham zu vertuschen (finanzielles oder sonstiges Versagen). Und dieses Motiv kann sich ja durchaus über den Tod hinausziehen. Es ist ja sogar häufig so, dass Menschen sich um ihren Nachruf sorgen und alles so regeln wollen, dass sie nach ihrem Tod gut dastehen. Warum sollte das nicht auch bei Selbstmördern so sein, insbesondere wenn deren Motiv in irgendeiner Weise mit der Sorge um die eigene Reputation zu tun hat? Im Falle eines erweiterten Suizids könnte der Täter nun eben daran interessiert sein alle Spuren eines erweiterten Suizids zu vertuschen, um nicht selbst als Mörder dazustehen. Hat in dem Falle nicht geklappt, aber der Versuch ist erkennbar - und erklärbar.

Bisschen spekulativ, aber konntest du dem folgen?
Jaja, klar...folgen kann ich dem schon. Verstehen irgendwie auch.
Ich überlege gerade, ob es einen vergleichbaren Fall irgendwo schon gegeben hat, aber ich persönlich kenne hier keinen. Was natürlich nicht heißt, dass es ihn 1. nicht gibt oder 2. die Schulzes nicht der Erste sind.

Irgendwie irritiert es mich aber doch, dass er wohl, so ist es ja die Theorie und sofern es sich hier wirklich um einen erweiterten Suizid handeln sollte, Mutter und Tochter gemeinsam abgelegt haben soll. Hätte er sich im Tod wirklich von seinem geliebten Kind getrennt?

Oder ging er sogar davon aus, dass die beiden oder eine der beiden schnell gefunden würde/~n?

Letztlich, wenn ich lese, dass das Verhältnis zwischen ihm und Hope ja auch (relativ?) gut gewesen sein soll, verstehe ich nicht, dass er ihr dann Mutter und Schwester *genommen* hat, ohne ihr Gewissheit zu gaben.
Ein "Kümmerer" macht sowas doch nicht, der will doch immer alles geklärt haben...zumindest sind die Kümmerer, die ich so kenne, so, aber das heißt ja eigentlich nichts.

Für mich ein ganz merkwürdiger Fall.


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02.09.2018 um 22:06
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Jaja, klar...folgen kann ich dem schon. Verstehen irgendwie auch.
Ich überlege gerade, ob es einen vergleichbaren Fall irgendwo schon gegeben hat, aber ich persönlich kenne hier keinen. Was natürlich nicht heißt, dass es ihn 1. nicht gibt oder 2. die Schulzes nicht der Erste sind.
Kommt drauf an was du als vergleichbar ansiehst. Dass bei einem erweiterten Suizid nur die Selbstmörder gefunden wurden nicht aber die Mordopfer kam sicher schon mal vor - denn es ist die leichter fremde Leichen zu verstecken, als die eigene. So ungewöhnlich finde ich das erstmal nicht, wenn man davon ausgeht dass solche Fälle an sich ungewöhnlich sind. Aber einfach ist es sicher auch nicht.


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02.09.2018 um 22:08
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Letztlich, wenn ich lese, dass das Verhältnis zwischen ihm und Hope ja auch (relativ?) gut gewesen sein soll, verstehe ich nicht, dass er ihr dann Mutter und Schwester *genommen* hat, ohne ihr Gewissheit zu gaben.
Der SMS-Schwall den Hope so merkwürdig fand, könnte hier Ausdruck eines schlechten Gewissens gewesen sein. Er soll ja nochmal einiges an freundlichen Worten in die Kommunikation einfließen haben lassen.


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Vermisste Familie aus Drage

02.09.2018 um 22:11
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Was soll hier impliziert werden? Welche Botschaft würde dahinterstecken?
Das kommt darauf an, was überhaupt passiert ist. Wir wissen ja nicht einmal ganz sicher, ob er Frau und Kind wirklich getötet hat.

Aber ich finde die Frage nach der Botschaft interessant. Für mich ist die Botschaft, die er durch das offenbar extrem geordnete Hinterlassen des Hauses geschaffen hat, dass er geradezu das Gegenteil eines Tatortes inszeniert hat. Keine Leichen (nicht mal seine eigene), kein Blut, keine Spuren, ordentlich geparkte Autos. Alles sah aus, als würden die Bewohner gleich zurückkommen, berichteten die Ermittler.

Wenn er Frau und Kind getötet hat, war diese Botschaft ("hier ist alles unauffällig und in bester Ordnung") wohl für die Nachwelt bestimmt, und für die Ermittler, mit deren baldigem Auftauchen er rechnen musste.

Wenn Frau und Kind noch leben, könnte die Botschaft für sie bestimmt gewesen sein. Dass sie nicht zurückkehrten, wusste er ja vielleicht einfach nicht.

Oder möglicherweise hatte er, wenn er beide getötet hat, anfangs, nach den Taten, noch gar nicht vor, sich umzubringen, sondern wollte schlicht versuchen, einer Strafverfolgung durch gutes Verbergen der Leichen zu entgehen. Er wäre ggf. nicht der erste Ehemann-Täter gewesen, der behauptet, die Ehefrau sei abgehauen, in dem Fall eben mit der Tochter.


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02.09.2018 um 22:19
Zitat von CorydalisCorydalis schrieb:Das kommt darauf an, was überhaupt passiert ist. Wir wissen ja nicht einmal ganz sicher, ob er Frau und Kind wirklich getötet hat.
Ich denke er wollte sich und seine Familie verschwinden lassen, aber so dass er nicht als Mörder dasteht. Wenn man davon ausgeht, passt alles. Dass sein Plan dann nicht aufgegangen ist, spricht nicht dagegen. Denn er hat alles getan um den Plan erfolgreich umzusetzen und fast hätte es ja auch geklappt.


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02.09.2018 um 22:19
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Der SMS-Schwall den Hope so merkwürdig fand, könnte hier Ausdruck eines schlechten Gewissens gewesen sein. Er soll ja nochmal einiges an freundlichen Worten in die Kommunikation einfließen haben lassen.
Da gehe ich durchaus schon mit.
Allerdings meinte ich jetzt nicht den "SMS-Thread", den er an diesem Montag losließ, sondern auch die Beschreibung, die Hope über das Verhältnis zwischen ihm und ihr angab.
Das scheint ja durchaus, nach meiner Interpretation, fast besser gewesen zu sein, als das Verhältnis zwischen ihrer Mutter und ihr.

Merkwürdig. Für mich ist das alles merkwürdig.
Zitat von CorydalisCorydalis schrieb:Aber ich finde die Frage nach der Botschaft interessant. Für mich ist die Botschaft, die er durch das offenbar extrem geordnete Hinterlassen des Hauses geschaffen hat, dass er geradezu das Gegenteil eines Tatortes inszeniert hat. Keine Leichen (nicht mal seine eigene), kein Blut, keine Spuren, ordentlich geparkte Autos. Alles sah aus, als würden die Bewohner gleich zurückkommen, berichteten die Ermittler.
Für mich ist halt immer das "Warum hat jemand so und so gehandelt?" sehr interessant.

Ist ein Haus wirklich "extrem geordnet", wenn ein Kind in dem Alter darin wohnt? Und wer in der Familie hat dafür gesorgt, dass das Haus in Ordnung gehalten wird?
Wenn ich mich erinnere, wir hatten auch ein Haus und ich habe gerne an einigen Stellen etwas liegen lassen...

Impliziert es nicht eher, wenn noch irgendwo bspw. ein Kleidungsstück herumliegt, oder gebrauchtes Geschirr in der Spüle liegt, dass man eher zurückkommt, als ein sehr gut aufgeräumtes Haus?
Ist es sehr aufgeräumt, hat das für mich immer etwas Steriles, nichts Heimeliges, in das man gerne zurückkehren möchte.
Aber ich habe auch bisher, wenn ich mich recht erinnere, nur ein Ausschnittbild aus Miriams Zimmer gesehen, daher kann ich "extrem geordnet" nicht so recht hier interpretieren.

Würde ich wirklich wollen, dass man glaubt, ich käme gleich wieder zurück, ich hätte deutliche Lebenszeichen hinterlassen, bspw. einen gedeckten Tisch, einen Topf mit Essen auf dem (kalten) Herd...also alles, was impliziert "Hey, ich bin in ein paar Minuten/Stunden wieder daheim."

Aber ggf. war auch die ganze Familie Schulze sehr ordentich und es gab niemals irgendwo Stäubchen...


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Vermisste Familie aus Drage

02.09.2018 um 22:22
Zitat von CorydalisCorydalis schrieb:Wenn er Frau und Kind getötet hat, war diese Botschaft ("hier ist alles unauffällig und in bester Ordnung") wohl für die Nachwelt bestimmt, und für die Ermittler, mit deren baldigem Auftauchen er rechnen musste.
Und Kontrolle.

Er wollte die Kontrolle behalten. Schon die letzten Tage vor dem Verschwinden der Familie wollte er kontrollieren; man denke an die SMS an seine Stieftochter, das Fernbleiben seiner kleinen Tochter von der Schule, die SMS an seine Frau... irgendwas entglitt ihm ganz gewaltig. Und das wollte er genau mit dem ordentlichen Szenario, das oben beschrieben wurde, unterstreichen: Ich habe die Kontrolle.

Bis auf sein "Auftauchen" ist es ihm gelungen.

Das tut mir vor allem für seine Stieftochter leid, die ja sehr große Stücke auf ihn hält.


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