Entführte Unternehmertochter Anneli-Marie R. tot aufgefunden

Es gibt aber genügend Täter- die nach der Tat ein Geständnis im vollen Umfang ablegen... Einfach um ihr Gewissen zu erleichtern und um reinen Tisch zu machen...

Aber ich ahne schon, wenn der Täter wirklich an Krebs erkrankt ist- bekommt er vermutlich noch eine "nette Sonderbehandlung" - im Strafvollzug...

@Nummer33
Glaub mir, Krebsbehandlung ist auch eine Strafe. Ich spreche aus Erfahrung.

Nummer33 schrieb:wenn der Täter wirklich an Krebs erkrankt ist- bekommt er vermutlich noch eine "nette Sonderbehandlung" - im Strafvollzug...

Du meinst mit Zimmerservice oder wie?

Nummer33 schrieb:Wenn ich sehe, dass der Täter sich in Schweigen hüllt, kommt mir das kalte Würgen...
Ganz ehrlich - ob nun Krebs oder sonste was... Hier macht der Täter deutlich, dass keinerlei Reue erkennbar ist... Hier gibt es jetzt Eltern, denen er mehr als eine Erklärung schuldig ist...
Sie kennen noch nicht einmal den Todeszeitpunkt ihrer Tochter- geschweige denn die Umstände...

Denkst du wirklich es würde die Eltern trösten wenn sie minutiös wüssten, aus welch banalen Gründen und wie grausam ihre Tochter umgebracht wurde? Ich bezweifle das sehr.

Das B. Krebs hat, war gestern oder vorgestern schon in einem Blog zu lesen, da war BILD entweder langsam oder hat den Fall Anneli schon auf die Prioritätenkategorie Sommerloch verschoben.

Ich wünsche mir ebenfalls für die Eltern und das Umfeld, daß B. bald sein Schweigen bricht und ihnen die Möglichkeit gibt, die letzten Stunden im Leben des Mädchens grob nachzuvollziehen und den fehlenden Rest Informationen zu verarbeiten.

Noch einmal die Frage an die "Experten" hier: Was bedeutet im Polizeideutsch eigentlich "keine Anzeichen sexuellen Mißbrauchs"? Heißt das nur, daß es keine Penetrationsspuren gab, oder werden da auch weitere Praktiken ausgeschlossen?

@KonradTönz
Nein... ich glaube keinesfalls, dass die Eltern irgendwas über den Verlust ihres Kindes hinwegtrösten könnte... Letztendlich wird es aber einen Prozess geben und ich stelle es mir einfach noch schlimmer vor, wenn man sieht, dass sich die Täter durch "schweigen" einer Strafe entziehen wollen und keienrlei Verantwortung für diese schreckliche Tat tragen wollen...

Zwischen Entführung und dem Auffinden des Mädchens - klafft ein Loch... ich könnte mir schon vorstellen, dass man wissen möchte - was passiert ist!?
Wie weit im Detail - oder nur grob.... weiß ich nicht!?

DnreB schrieb:Ich wünsche mir ebenfalls für die Eltern und das Umfeld, daß B. bald sein Schweigen bricht und ihnen die Möglichkeit gibt, die letzten Stunden im Leben des Mädchens grob nachzuvollziehen und den fehlenden Rest Informationen zu verarbeiten.

Ja das hilft sicher ungemein, wenn die Eltern hören wie das Mädchen gestorben ist:

"...Und dann hat mein Partner ihr eine in den Bauch gerammt und sie hat Blut gekotzt - danach hat sie nur noch ein bisschen gewimmert und als wir die Schlinge zugezogen haben sind die Augen plötzlich gaaaaaanz groß geworden..."

Sorry für die drastische Ausdrucksweise, aber dieser "Man muss nur drüber reden, dann wird alles gut" - Ansatz funktioniert vielleicht auf einem evangelischen Kirchentag, aber nicht in einem Mordfall.

Die Krebserkrankung und die damit verbundene Behandlung- mag schon sehr schlimm sein...
Trotzdem würde ich das nicht als "gerechte Strafe" ansehen...

@KonradTönz
Ich glaube, da hast du jetzt was falsch verstanden!?
Es ging jetzt in erster Linie um die Motivation der Täter - um den Zeitpunkt und die Umstände.

Ich stelle es mir schlichtweg unvorstellbar vor- dass dort zwei Typen sitzen- die nach so einer schrecklichen Tat - schweigen! Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies im Sinne der Angehörigen ist!?

@DnreB
Ich denke mal... "Keine Anzeichen sexuellen Missbrauchs" wird nur die Spurenlage beschreiben können... Inwieweit die Täter eine sexuelle Motivation hatten - werden nur sie wissen und aufklären können...
Und genau diese Frage beleibt eben durch das Schweigen offen... und lässt gedanklich einen großen Spielraum...

Nummer33 schrieb:Ich stelle es mir schlichtweg unvorstellbar vor- dass dort zwei Typen sitzen- die nach so einer schrecklichen Tat - schweigen! Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies im Sinne der Angehörigen ist!?

Ich schon. Das andere Extrem wäre das, was in den sogenannten "Barby and Kent" Morden geschehen ist: Da hat das Mörderpaar die zum Teil tagelange Folterung ihrer Opfer pausenlos mitgefilmt, so dass die Eltern die Gespräche der Täter sowie das Sterben der Kinder detailiert nachvollziehen konnten. DAS ist nicht im Sinne der Angehörigen.
Zumal man eh nicht steuern kann, was die Angeklagten sagen. Es ist eher unwahrscheinlich, dass so jemand die richtigen Worte findet und sich pietätvoll und empathisch äußert. Dann lieber schweigen.

Ich hab ganz sicher auch nicht gemeint, daß die Eltern im Detail und minutiös wissen wollen, wer was wann wie mit ihr gemacht hat.

Aber als Elternteil würde ich schon wissen wollen, wann genau mein Kind gestorben ist und, sofern mein mich betreuender Polizeikontakt mir nicht mit niedergeschlagenem Blick davon abrät, ob es sehr leiden mußte oder ob der Mörder "nur" irgendwann zu ihm rübergegangen ist und es "nur" zwei Minuten Todeskampf hatte.

@Nummer33
So viele voll umfänglich Geständige gibt es mWn nicht.
Es ist eher die Ausnahme, dass ein Täter geständig wird, vor allem bei Mord.
Ich hoffe, er legt eines ab, glaube aber nicht daran.
Die Krebserkrankung könnte ein weiteres Indiz für die Gewissenlosigkeit und somit für die Tötung sein.

DnreB schrieb:Ich hab ganz sicher auch nicht gemeint, daß die Eltern im Detail und minutiös wissen wollen, wer was wann wie mit ihr gemacht hat.

Aber wie will man die richtige Granularität einer solchen Aussage steuern? Wer garantiert, dass der Angeklagte mit der notwendigen Feinfühligkeit allzu grausame Details, allzu banale Beweggründe ausblendet? Die Wahrscheinlichkeit dass die Mörder genau die Worte finden die die Angehörigen brauchen um die Tat besser verarbeiten zu können, ist eher gering. Das sind keine Seelsorger, sondern brutale und skrupellose Mörder, von denen zumindest einer schon ein veritables Vorstrafenregister vorweisen kann.

Für mich zählt überhaupt nicht wer gemordet hat. Es waren beide. Und auch das Gesetz wird beide in lebenslänglich einstufen. Und wenn ich mir das fb profil von dem alten anschaue würde ich nicht ausschließen das der auch gemordet hat. Und das der nicht der hellste ist merkt man auch.

Wenn der junge Täter seine Familie absichern wollte aufgrund des Krebses wäre er nicht so dämlich vorgegangen und hätte das Mädel am Leben gelassen.

Schade das der in Deutschland schweigen darf. Mir würden durchaus Methoden einfallen die ihn zum sprechen bringen.

@KonradTönz
Glaubst Du wirklich, daß die Täter ein solch detailiertes Geständnis ablegen ? Ich nicht, sie werden mit allen Mitteln versuchen selbst am besten wegzukommen, das heißt, es evtl. als Unfall, oder Tat im Affekt darzustellen. Zugeben werden sie wie die meisten solcher Täter nur das, was man ihnen nachweisen kann.

seli schrieb:Glaubst Du wirklich, daß die Täter ein solch detailiertes Geständnis ablegen ? Ich nicht, sie werden mit allen Mitteln versuchen selbst am besten wegzukommen, das heißt, es evtl. als Unfall, oder Tat im Affekt darzustellen. Zugeben werden sie wie die meisten solcher Täter nur das, was man ihnen nachweisen kann.

Nein ich bin davon überzeugt sie werden weiterhin schweigen. Kein Anwalt würde solchen Dumpfbacken dazu raten, sich auch noch vor Gericht über die Tat zu äußern. Sie können sich dadurch nur verschlechtern.

Es ging ja hier nur darum - ähem - was es mit den Eltern macht (sorry für den Birkenstockduktus). Einige waren der Meinung dass es für die Trauerarbeit der Eltern (again: sorry) wichtig sei, dass die Angehörigen von den Tätern hören, wie die Tat abgelaufen ist und welche Motive dahintersteckten. Und dem habe ich widersprochen.

Mir persönlich stößt es übel auf, daß sie noch ihren Schmuck trug. Das Tragen von Schmuck auf dem nackten Körper dient im Rahmen normaler / gängiger Sexualpraktiken schließlich als Stimulationsmittel für den Mann. Aber ob es nun (teilweise) ein Sexualdelikt war, wird man spätestens beim Prozeß wohl erfahren.

Manchmal denke ich mir inzwischen, daß vielleicht doch eher B. der Pinky war und K. der Brain. Und nicht andersherum.

@KonradTönz
Ich stimme dir zu...
Hier sieht man aber, dass wir in unseren Köpfen alle unterschiedlich ticken und dies keinesfalls auf die angehörigen des Opfers - Münzen können...
Ich als Mutter - stelle mir gedanklich vor, dass ich das Schicksal meines Kindes bis zu einem gewissen Punkt wissen möchte... Vom Rad runter- und in den Graben- ist für mich ein so großer "Cut" ... der mir nicht ausreichen würde...
Das natürlich nur in der Theorie... Manche Angehörige wollen den Täter nochmal direkt in die Augen schauen- andere sind überhaupt nicht fähig überhaupt an einem Prozess teilzunehmen...

@DnreB
Keine Ahnung - derzeit wird es ja so dargestellt, als seinen die Täter nur "strohdumm" !?
Spuren beseitigen- durch verbrennen der Kleidung... und die Leiche auf dem Grundstück der Schwiegermutter zurücklassen... passt da nicht wirklich ins Bild!
Man muss nicht sonderlich intelligent sein- um auf den Gedanken zu kommen, dass dort eine Leiche sehr schnell gefunden wird und sich in null-Komma-nix Rückschlüsse ziehen lassen...

Nummer33 schrieb:Manche Angehörige wollen den Täter nochmal direkt in die Augen schauen- andere sind überhaupt nicht fähig überhaupt an einem Prozess teilzunehmen...

In einer Hinsicht ticken aber viele ähnlich: Trostmechanismen funktionieren je besser, desto realitätsferner sie sind. Man bewegt sich da im Spannungsfeld zwischen maximaler Aufklärung und maximaler Einbildung. Je mehr man von den realen Abläufen weiß, desto weniger Raum bleibt für positiven Selbstbestrug (e.g. "Sie war bewusstlos und hat nichts mehr mitbekommen). Je mehr man zu Trostzwecken auf positiven Selbstbetrug angewiesen ist, desto weniger sollte man sich um detailiertes Wissen bemühen.