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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

11.655 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wald, Entführung, München ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.08.2018 um 17:17
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Selbst wenn Mazurek diese Strafe getilgt hat, ist er immer noch jemand der wegen Betrugs und Urkundenfälschung verurteilt wurde.
Die Verurteilung erfolgte rund 20 Jahre nach der Entführung und dem Mord an Ursula, und betraf überdies ein Vermögensdelikt, sodass es keinen unmittelbaren Zusammenhang gibt. Es ist auch keine Spitzfindigkeit: Das Grundgesetz sieht vor, dass das ewige Vorhalten einer bereits abgetanen gerichtlichen Strafe der Chance auf Wiedereingliederung des Delinquenten in die Gesellschaft zuwiderläuft. So gibt es auch keine "echte" lebenslange Haftstrafe.

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.08.2018 um 17:27
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Die Verurteilung erfolgte rund 20 Jahre nach der Entführung und dem Mord an Ursula, und betraf überdies ein Vermögensdelikt, sodass es keinen unmittelbaren Zusammenhang gibt. Es ist auch keine Spitzfindigkeit: Das Grundgesetz sieht vor, dass das ewige Vorhalten einer bereits abgetanen gerichtlichen Strafe der Chance auf Wiedereingliederung des Delinquenten in die Gesellschaft zuwiderläuft. So gibt es auch keine "echte" lebenslange Haftstrafe.
Erwin, bei aller Liebe - nicht nur ich argumentiere mit dem Charakter und der Persönlichkeit eines potentiellen Täters. Das tut auch das Gericht und die Staatsanwaltschaft. Und selbst wenn die Verurteilung erst 20 Jahre danach war: Ursula wurde "kurz" nach dieser Betrugsverurteilung lebendig begraben. Und Ursulas Kidnapping war auch ein Vermögensdelikt, denn es gab eine Lösegeldforderung bzw. es ging um Geld/Bereicherung.


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31.08.2018 um 19:48
Zitat von roberndrobernd schrieb:HeinzHaferkamp schrieb:
So schnell bekomme ich es reproduzierbar hin, den selben Jingle vom Band wiederholt abzuspielen.

robernd schrieb:
Ganz herzlichen Dank für deine Mühe. Ich habe mich natürlich gleich auf die Audiospur gestürzt. Dort stecken mehr Informationen drin, als du wahrscheinlich ahnst.
1. Du bist Weltmeister in Geschwindigkeit und Präzision. Der durchschnittliche Abstand zwischen START und Jingle beträgt 0,56 sec. Der längste ist 0,12 sec länger. Der kürzeste ist 0,21 sec kürzer.
Nachdem ich gestern deine Aufzeichnung überflogen habe, war für mich so etwas wie Weihnachten und Ostern auf einen Tag :)
Aber der Reihe nach:

1. Schaltzeiten
Du bist Weltmeister in Geschwindigkeit und Präzision. Der durchschnittliche Abstand zwischen START und Jingle beträgt 0,56 sec. Der längste ist 0,12 sec länger. Der kürzeste ist 0,21 sec kürzer.
Der Abstand zwischen dem Jingle-Ende und dem STOP Kommando beträgt durchschnittlich 0,19 sec (Maximum 0,24 sec, Minimum 0,09 sec).
Abweichungen in der Größenordnung von 0,1 sec sind für manuellen Betrieb ein ausgezeichnetes Ergebnis.

Etwas Ähnliches hätte ich mit meinem Vergleichsgerät nicht produzieren können, weil ein Schlupf zwischen Antrieb und linker Spule besteht. Nach Drücken von ZURÜCK kommt das Band nur langsam in Schwung. Dasselbe Problem hat übrigens auch das beschlagnahmte Gerät von Werner M.
Gutachterin: Es war lediglich so, dass sich in der Rückspulfunktion das Band nur sehr träge bewegt hat, das Abspielen funktionierte ohne Probleme, ebenso das Vorspulen."
Selbst wenn die Gutachterin es versucht hätte, wäre es deshalb niemals gelungen, mit diesem TK 248 einen Zusammenschnitt für die Telefonübertragung herzustellen.

2. Amplitudenverhältnisse
Ich behaupte, dass sich beim akustischen Überspielen die Amplituden der einzelnen Töne fast beliebig verändern können. Es hat mich natürlich auch interessiert, ob in deiner "Tastenakrobatik" ein Effekt in dieser Richtung sichtbar ist.

Es hat mich glatt umgehauen! Eine so perfekte Bestätigung meiner Behauptung hätte ich niemals erwartet.
- In der BR-Tonträgervorlage ist der 6. Ton 5 dB lauter als die Nachbartöne.
- In der Tätertonfolge (Polizeimitschnitt) ist der 6. Ton durchschnittlich 4,3 dB leiser als die Nachbartöne.
- In deiner Tastenakrobatik ist der 6. Ton 3,4 dB leiser als die Nachbartöne.

Du hast mit deiner Überspielung ungewollt die Tätertonfolge produziert! Ohne Zeitversatz zwischen den Spuren, ohne Lautsprecherschwäche und mit einem normalen Abstand vom Gerät (also nicht 10 cm vor den Hochtonlautsprechern).
Auffallend ist, dass die Töne 1 bis 3 der Folge in deiner Aufzeichnung erheblich leiser sind als in den beiden anderen Aufzeichnungen.
- In der BR-Tonträgervorlage sind die Töne 1 bis 3 um 7 dB leiser als der Ton 4 (meine Referenz).
- In der Tätertonfolge (Polizeimitschnitt) sind die Töne 1 bis 3 ungefähr 2 dB leiser als der Ton 4 (Referenz).
- In deiner Tastenakrobatik sind die Töne 1 bis 3 ungefähr 15 dB leiser als der Ton 4 (Referenz).

TonfolgenOriginal anzeigen (0,3 MB)

In diesem Fall hat ziemlich sicher die Raumakustik beim 6. Ton ähnlich gewirkt wie bei der Tätertonfolge. Die Töne 1 bis 3 wurden noch stärker gedämpft. Interessant wäre noch zu wissen, wie du dein TK 248 betrieben hast. Stereo-Wiedergabe oder Mono-Wiedergabe?

3. Lautstärkenverhältnis Schaltgeräusche / B3-Jingle
So wie ich es auch von meinen Überspielungen kenne, sind auch in deiner Aufzeichnung die Schaltgeräusche erheblich lauter als das B3-Jingle. Die Schaltgeräusche erreichen die Maximalamplitude (digitale 0 dB), während die lautesten Jingle-Töne bei -16 dB liegen.
Die Schaltgeräusche sind hier also 16 dB lauter als die Jingle-Töne.
Im Polizeimitschnitt der Telefongespräche sind Schaltgeräusche um 4 dB leiser als die Jingle-Töne, bzw. die Jingle-Töne sind 4 dB lauter als die Schaltgeräusche.
Die Lautstärke der Schaltgeräusche ist unveränderbar (allenfalls durch Verändern des Mikrofonabstands). Um die Lautstärke der Jingle-Töne den Schaltgeräuschen anzugleichen, muss also die Jingle-Lautstärke beim akustischen Überspielen zunächst einmal um 16 dB erhöht werden. Darüber hinaus müssen die Jingle-Töne um weitere 4 dB verstärkt werden, um im Überspielergebnis lauter als die Schaltgeräusche zu sein.

Gegenüber der Wiedergabelautstärke, die du während der Tastenakrobatik verwendet hast muss also die Lautstärke um 20 dB erhöht werden, um ein Ergebnis zu liefern, das den Telefonmitschnitten der Polizei entspricht. Du hattest darauf hingewiesen, dass die von dir eingestellte Lautstärke recht gering war. Immerhin war sie so laut, dass deine Kamera sie bei einigem Abstand gut aufnehmen konnte.

20 dB Lautstärkeerhöhung bedeutet ein um den Faktor 10 Lauteres Signal. Nach den Gesetzen der Elektrotechnik bedeutet das um den Faktor 100 höhere Verstärkerleistung. Ob das in deinem Fall realistisch wäre, kann ich nur schwer abschätzen. Wahrscheinlich wären die TK-248-Verstärker damit überfordert, denn sie liefern nur 4 Watt je Kanal.

Anfangs waren die zu lauten Schaltgeräusche für mich ein Gegenargument zur Überspielprozedur der Gutachterin. Nachdem sie locker behauptet hat, man müsse die Abspiellautstärke nur erhöhen, habe ich die nötige Verstärkerleistung mal überschlagen. In meiner Anordnung hätte ich die Leistung auf 50 Watt erhöhen müssen. So ist das halt, wenn eine Phonetikerin das Rechnen nicht gewöhnt ist.

4 Obertöne
Ich finde es ganz toll, dass du deine Übungen mit der BR-Tonträgervorlage gemacht hast. Darin fehlen nämlich einige Obertöne (und zwar die geradzahligen Harmonischen). In der Tätertonfolge (Polizeimitschnitt) sind sie vorhanden. Die Gutachterin behauptet, fehlende Obertöne kämen durch Tonbandaufnahmen zustande. Ich behaupte das Gegenteil, das feste Lehrmeinung der Magnettontechnik ist. Mit Genugtuung stelle ich fest, dass auch bei deiner Aufzeichnung die entsprechenden Obertöne nicht entstanden sind.
Was auf diese Weise produziert ist, passt zwar im interessanten Bereich im Lautstärkenverlauf, es unterscheidet sich aber von der Tätertonfolge deutlich durch fehlende Obertöne.

Gruß RoBernd


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31.08.2018 um 20:28
0,12/0,21

5DB/3,4DB

1-3 ungefähr 15 db leiser...

etc. man könnte das jetzt noch beliebig weiterführen.

Ein paar Menschen kapieren wovon ihr redet.

Nichts desto trotz ist das alles klick und klack und noch der Störfaktor, der nochmal den Wert verändert.

Menschen reden zu Menschen.

In Amerika machen sich Geschworene Gedanken um einen Fall. Wenn ihr denen eure, "Daten" versucht zu vermitteln
dann macht sich der ein oder andere sicher erst mal Gedanken, jedoch weiss es ja von euch jeder besser und somit löscht ihr

alles.

Kein Mensch auch hier bei uns kapiert euer Geschwofel und an der Freilassung von WM ändert das nichts. Der Mann bleibt weiter in Haft.

Da sollte man vielleicht seine Energie auf andere Schwerpunkte den Fall betreffend konzentrieren.

Zugegeben ist das schon vielleicht anmassend, jedoch meine Meinung.


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31.08.2018 um 22:37
@DrSüdhessen: Das Dezibel ist eine logarithmische Hilfsmaßeinheit zum Vergleichen von zwei Werten und wird in der Akustik und Elektrotechnik bevorzugt verwendet, um das Verhältnis zwischen Signalpegeln anzugeben. Im Fall des Verhältnisses zwischen den Schaltgeräuschen und dem Jingle bedeutet das, dass der Jingle 20 dB lauter als die Schaltgeräusche sein müsste, damit man das gleiche Oszillogramm wie bei der Tätertonfolge erhält. Sagen wir, mein TK 248 hat den Jingle mit 0,5 W wiedergegeben, müsste der eingebaute Verstärker für 20 dB mehr Lautstärkepegel an den selben Lautsprechern eine Leistung von 50 W bringen. Das schafft er aber nicht. Demnach kommen die Schaltgeräusche von einem Gerät, was eine erheblich leisere Mechanik als der alte Trecker TK 248 hat. Oder der Täter hat den Jingle über einen externen Verstärker und Lautsprecherboxen wiedergegeben und damit die ganze Nachbarschaft beschallt.

Nächster Punkt ist die Schaltreihenfolge: Man muss immer über STOP gehen, direkt von PLAY auf REWIND geht nicht. Somit machen die Schaltgeräusche aus der Tätertonfolge für das TK 248 keinen Sinn.

Ich habe in der Zwischenzeit die Dauern für Tastendrücken und Abspielen/Rückspulen ausgemessen. Ich habe 0,4 s gebraucht, um 2,6 s Jingle (inkl. Stille) zurückzuspulen. Der Täter hat das Band zwischen zwei Schaltgeräuschen 5,5 s laufen lassen und soll das (je nach dem, was man als Rückspulvorgang identifiziert) in nur 0,2 s zurückgespult haben. Da hilft auch schnelleres Drücken nichts, das ist durch den Antrieb (Motordrehzahl) und den Kraftschluss über Riemen und Reibräder beschränkt.

@robernd: Ich habe mich beim ersten Betrachten der Signale in Audacity gewundert, wo die ersten drei Töne geblieben sind... es zeigt einmal mehr, dass es keine Fehlstellung des Tonkopfes braucht, um beim akustischen Überspielen krumme Übertragungskennlinien zu erhalten. Mit Kompression wäre der Lautstärkeunterschied geringer. Eigentlich hat es nur der Täter geschafft, dass die ersten drei Töne eine hohe Amplitude erreichen. Das ist prägnanter als der sechste Ton, der kommt offenbar bei jedem TK 248 schlecht ;)

Mein Gerät war im Stereomodus, der Jingle wurde auf beide Spuren mit gleicher Amplitude aufgezeichnet (manuell ausgesteuert, die Automatik wurde nicht verwendet).


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.08.2018 um 22:38
Ein technisches und ausgezeichnetes Kompliment an
@SirMarvel
@robernd
@HeinzHaferkamp

Es ist alles sehr nachvollziehbar. Aber jetzt wird es an der Zeit, dass ihr zusammenarbeitet und euch dementsprechend ergänzt. So wie beim "Superpositionsprinzip".

JagBlack


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.09.2018 um 00:09
Ich weiß nicht ob das nützt, aber bei meinem Tape war es früher soweit "ausgeleiert", dass ich direkt von Play auf Rück gehen konnte. Das muss man nur oft genug machen dann geht das. :)


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01.09.2018 um 00:12
Zitat von HeinzHaferkampHeinzHaferkamp schrieb:Oder der Täter hat den Jingle über einen externen Verstärker und Lautsprecherboxen wiedergegeben und damit die ganze Nachbarschaft beschallt.
Bitte verzichten sie auf ironische Übertreibungen ;) Es ist durchaus möglich das das Tonbandgerät am Verstärker hing.
Zitat von HeinzHaferkampHeinzHaferkamp schrieb:und soll das (je nach dem, was man als Rückspulvorgang identifiziert) in nur 0,2 s zurückgespult haben
Ich habe nur den Vorgang ab der letzten Amplitude als Rückspuhlvorgang markiert - der wirkliche Rückspuhlvorgang würde allerdings direkt ab Tastendruck gestartet. Er wäre also wesentlich länger als die 0,2 Sekunden die ich im Schaubild angezeigt habe. Kannst Du mir sagen wie lange das TK241 braucht um eine Sekunde Tonband zurückzuspulen? Das wäre hilfreich.
Zitat von HeinzHaferkampHeinzHaferkamp schrieb:Man muss immer über STOP gehen, direkt von PLAY auf REWIND geht nicht. Somit machen die Schaltgeräusche aus der Tätertonfolge für das TK 248 keinen Sinn.
Diese Information lag mir bis gestern nicht vor. Es ist aber in jedem Fall eine wichtige Information die ich bei weiteren Überlegungen berücksichtigen werde. Kann man die Tastensperre übergehen/umgehen? Siehe dazu ECHOs Post. Und noch eine Frage: Haben beide STOP Tasten die exakt gleiche Funktion?
Zitat von HeinzHaferkampHeinzHaferkamp schrieb:die Automatik wurde nicht verwendet
Ich weiß es ist viel verlangt, aber könntest Du uns mal die Automatik präsentieren? Dann haben wir ein Recht gutes Bild der Funktionen des behaupteten Tatgeräts.
Zitat von JagBlackJagBlack schrieb:Es ist alles sehr nachvollziehbar. Aber jetzt wird es an der Zeit, dass ihr zusammenarbeitet und euch dementsprechend ergänzt. So wie beim "Superpositionsprinzip".
Damit hast Du absolut Recht. :) Einzig ob der Wille da ist, muss sich noch zeigen, denn wir sind schon bei der Grundannahme etwas auseinander und haben scheinbar


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.09.2018 um 00:44
@SirMarvel: Die automatische Aussteuerungsfunktion regelt die Verstärkung des Signals so ein, dass die Aufzeichnung bei hoher Aussteuerung ohne Verzerrungen erfolgt. Da die Funktion nicht in die Zukunft schauen kann, wird ein zu leises Signal natürlich nur langsam hochgefahren, kommt plötzlich ein lautes Signal, wird die Verstärkung nachträglich reduziert. Purer Luxus Anfang der 70er Jahre, aber mehr was für unbedarfte Nutzer. Der ambitionierte Tonbandamateur wird das das aufzunehmende Musikstück komplett abspielen und die Aussteuerung manuell vornehmen. Je nach Bandmaterial kann man auch höher aussteuern, als die Automatik das machen würde. Ich kann mal versuchen, ein Video dazu aufzunehmen.

Die Rückspulgeschwindigkeit werde ich versuchen zu messen. Sie hängt aber sicherlich vom Durchmesser des Wickels auf der Spule ab. Dabei muss ein größerer Durchmesser nicht zwangsläufig eine höhere Geschwindigkeit bedeuten, da aufgrund des höheren Drehmoments der Reibradantrieb eventuell stärker rutscht. Generell muss man aber betonen, das die Gummiteile heute in einem schlechteren Zustand sind, als wenige Jahre nach Herstellung des Geräts.

Es gibt nur eine "STOPP-Taste", die beiden Tasten sind über den Steg unterhalb der anderen Tasten miteinander verbunden. Die Tasten verriegeln sich gegenseitig. Die Pause-Funktion wird durch leichtes Anheben der Andruckrolle von der Capstan-Welle realisiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da was ausleiert, der Mechanismus besteht aus gestanztem Stahlblech. Eher blockiert sich da etwas.

Einen Trick gibt es jedoch: Man kann die REWIND-Taste nur leicht drücken, so dass sie nicht einrastet. Dann spart man sich anschließend das Drücken der STOPP-Taste. Der Schleifpunkt ist aber sehr schwer zu treffen, dosiert einige Sekunden zurückzuspulen wird damit noch schwerer.


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01.09.2018 um 00:49
@HeinzHaferkamp: Alles hilfreiche Informationen. Danke schonmal dafür :)


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01.09.2018 um 01:02
@HeinzHaferkamp: Toll wäre auch eine Aufnahme der Tastenutzung bei maximaler Lautstärke. :)


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01.09.2018 um 08:39
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Bitte verzichten sie auf ironische Übertreibungen ;) Es ist durchaus möglich das das Tonbandgerät am Verstärker hing.
Ich kann mir bis heute nicht vorstellen, dass ein so aufwendiges Gerät wie das TK 248 alleine betrieben wird. Deshalb haben wir die Gutachterin gefragt, ob sie der Meinung wäre, dass das Gerät Bestandteil einer Stereoanlage wäre.
Der Richter hat diese Frage abgeblockt, weil sie Spekulation sei.
Dass es mit den eigebauten Lautsprechern betrieben wurde, ist ebenso Spekulation.

@DrSüdhessen
Es besteht nicht das Problem, einem Richter zu erklären, was Lautstärke ist (das versteht er in der Regel ohnehin nicht). Unser wahres Problem ist, dass kein Richter etwas glaubt, das nicht aus dem Mund eines Gutachters stammt. Und ob ein Gutachten angefordert wird, entscheidet allein er. In der Branche wird nicht über Fakten diskutiert, sondern allein darüber, welcher "bessere" Gutachter vielleicht einen weniger guten ausstechen könnte. Und wir gehören per Definition zu den weniger guten.

Darauf bin ich nur eingegangen, weil ohne das kein Beweis in Zusammenhang mit Elektroakustik möglich ist. @HeinzHaferkamp hat bewiesen, dass sich der charakteristische Lautstärkenverlauf, auf dem das gesamte Gutachten beruht, nicht nur mit den "Alleinstellungsmerkmalen" des beschlagnahmten TK 248 erzeugen lässt. Dass es auch mit einem einfachen Kassettenrecorder geht, hatte ich schon vor längerer Zeit gezeigt.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.09.2018 um 12:12
Zitat von roberndrobernd schrieb:In der Branche wird nicht über Fakten diskutiert, sondern allein darüber, welcher "bessere" Gutachter vielleicht einen weniger guten ausstechen könnte. Und wir gehören per Definition zu den weniger guten.
Da stimme ich Bernd zu. Das ist der Fall in der Rechtssprechung und es hat natürlich einen guten Grund. Da der Richter keine Fachkraft ist, muss er den bestellten, renommierten Gutachtern vertrauen. In diesem Fall hatte man sich, wie man glaubte, sogar den besten Fachgutachter bestellt. Ich denke dem Richter kann man da keine Schuld geben. Man hat sich hier durchaus bemüht das richtige zu tun und keine Kosten und Mühen gescheut. Das Wort der Gutachterin wirkt hier schwer - und die Gutachterin hat ihr Gutachten ja auch nach fast 10 Jahren im Zivilprozess erneut massiv verteidigt; auch wenn sie sich in Detailfragen noch etwas bewegt hat.

Wie schon mal gesagt liegt (im Gegensatz zu Bernd) MEIN Fokus nicht darauf Teile des Gutachtens zu widerlegen, sondern die Richtigkeit einzelner Kernaussagen des Gutachtens zu prüfen. Kurz gesagt: Bernd fokussiert sich auf die möglichen Fehler im Gutachten - ich fokussiere mich auf das potentiell Richtige im Gutachten.

Genauer gesagt interessiert mich das folgende:
1) Wo ist das TK Tonbandgerät geblieben das sich Anfang der Achtziger Jahre bei Mazurek in Besitz befand?
2) Handelt es sich bei dem TK248 um das Gerät, das sich Anfang der Achtziger Jahre im Besitz von Mazurek befand?
3) Ist es möglich, das Schaltgeräusche div. Art bewusst zusammen geschnitten wurden und das TK248 darin eine Rolle spielt?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.09.2018 um 13:00
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Ich weiß es ist viel verlangt, aber könntest Du uns mal die Automatik präsentieren? Dann haben wir ein Recht gutes Bild der Funktionen des behaupteten Tatgeräts.
Das bezweifele ich. Vielleicht helfen die Betriebs- und Serviceanleitung weiter. Dort ist zumindest die Aussteuerungsautomatik genau beschrieben.
Zitat von HeinzHaferkampHeinzHaferkamp schrieb:Einen Trick gibt es jedoch: Man kann die REWIND-Taste nur leicht drücken, so dass sie nicht einrastet.
Das geht auch einfacher, indem man die Spulen mit der Hand zurück dreht. Wenn man eine Markierung darauf malt, trifft man sogar problemlos die richtige Stelle. ABER dann gibt es nur die zwei Schaltgeräusche START und STOP. Das sind zu wenige, um zum Telefonmitschnitt zu passen.

@SirMarvel
Du wirst ohne eigenes TK 248 vermutlich nicht weit kommen, weil du auch auf Nachfrage nicht über alle Eigenarten Auskunft erhalten wirst. Auch die Aussagen der Gutachterin zeugen von wenig Sachverstand (in diesem fachfremden Bereich) und sind im Zweifelsfall zu prüfen.

Die Gutachterin hat zunächst die PLAY Taste des TK 248 wenig überzeugend identifiziert:
"Das Drücken der "Play"-Taste am Tonbandgerät klingt ähnlich. Es verursacht ebenfalls ein komplexes Geräusch und die im Original* auffallende Friktion. Die Ähnlichkeit liegt hauptsächlich im auditiven Bereich. Visuell ist allerdings auch eine ähnliche unscharfe Struktur aus mehreren ineinander übergehenden Teilen zu erkennen."
* Polizeimitschnitt

Die Zuordnung des Drückens der PAUSE-Taste ist etwas überzeugender:
"Die Vergleichsgeräusche stimmen mit dem Original darin überein, dass es sich jeweils um eine Gruppe aus vier Komponenten handelt. Ein Unterschied zwischen Original- und Vergleichsgeräusch besteht darin, dass im Original (Tatmaterial) die einzelnen Teile klarer ausgeformt sind. Dieser Unterschied stellt kein Ausschlusskriterium dar, da sich die Charakteristik einer mechanischen Taste in diesem Punkt durch Abnutzung ändern kann."
Diese Argumentation ist ganz typisch: Wenn es nicht passt, wird das Altern des Geräts bemüht. Wenn es passt, wird das Altern ignoriert.

Mir ist aufgefallen, dass die erwähnten vier Komponenten nur dann auftreten, wenn sich das TK im Ruhezustand befindet (also Stellung STOP). In Stellung PLAY tauchen nur drei Komponenten auf. Darauf angesprochen, hat die Gutachterin das vehement abgestritten, die vier Komponenten würden in Stellung PLAY auftreten. Ich spüre die unterschiedliche Anzahl von Komponenten bereits in der Fingerspitze, wenn ich auf die PAUSE-Taste drücke, weil der Reihe nach mehrere mechanische Widerstände überwunden werden müssen.
Vielleicht kann @HeinzHaferkamp dazu einen Kommentar geben.

Später hat die Gutachterin noch ein weiteres Schaltgeräusch nachgeschoben: Das elektrische Betätigen der PAUSE-Funktion (Fernbedienung). Allerdings hat sie nicht erwähnt, welchem Geräusch des Tatmaterials dieses entsprechen soll. Das TK 248 enthält eine Magnetspule, die zusätzlich die Andruckrolle abheben kann.
Mir erschein das eine Retourkutsche zu sein auf den Hinweis der Verteidigung (während des Strafprozesses), dass die PAUSE-Funktion immer elektrisch geschaltet würde (was falsch ist). Solche schiefen Aussagen kommen zustande wenn man das Gerät nicht kennt.

Auch die neue Aussage der Gutachterin, dass die Täter die Geräusche aus beliebigen Komponenten auf unbekannte Weise zusammen gebastelt hätten, sehe ich als Retourkutsche auf einen ähnlichen Einwand der Verteidigung. Diese Aussage hat sie allein damit begründet, dass Werner M. das bereits selbst behauptet hätte. Daraus schließe ich, dass er sein Gerät überhaupt nicht kannte, dass er also nicht wusste, was damit geht und was nicht. Was wiederum für seine Flohmarkt-Geschichte spricht, und nicht für den Jahrzehnte langen Umgang damit.

Gruß RoBernd


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.09.2018 um 13:24
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb: In diesem Fall hatte man sich, wie man glaubte, sogar den besten Fachgutachter bestellt.
Es wurde überhaupt kein Gutachter bestellt. Das Gutachten stammt aus der Zeit vor der Verhandlung. Das Bayerische LKA hat den Fall an sich gezogen. Üblicherweise beantragen die Ermittlungsbeamten ein Gutachten.
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Wie schon mal gesagt liegt (im Gegensatz zu Bernd) MEIN Fokus nicht darauf Teile des Gutachtens zu widerlegen
Weil ich nicht glauben konnte, was in den Zeitungen stand, habe ich der Verteidigung meine Hilfe angeboten. Mit dem Hinweis, dass ich mir beim besten Willen nicht vorstellen könnte, auf welche Weise so ein altes Gerät als Beweismittel taugen könnte. Allerdings auch mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass ich mich dem Gutachten anschließen würde, falls darin mir unbekannte und überzeugende Argumente enthalten wären. Tja, und die konnte ich bis heute nicht erkennen.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.09.2018 um 13:41
Zitat von roberndrobernd schrieb:Auch die neue Aussage der Gutachterin, dass die Täter die Geräusche aus beliebigen Komponenten auf unbekannte Weise zusammen gebastelt hätten, sehe ich als Retourkutsche auf einen ähnlichen Einwand der Verteidigung. Diese Aussage hat sie allein damit begründet, dass Werner M. das bereits selbst behauptet hätte.
Auf das "Zusammenbasteln" der Geräusche gibt es sehr konkrete Hinweise, wie ich es schon mehrfach geschrieben habe:

1. Das Runterregeln der Geschwindigkeit beim Abspielen
2. Der Doppelklack, der sich in der "unabhängigen Sequenz" befindet und der auch dort eigentlich erstmal keinen Sinn ergibt
3. Der komplizierte Einsatz gleich mehrerer Geräte zur Überspielung
4. Generell die Schaltgeräusche, die man ohne Probleme leicht hätte weglassen können - die also bewusst Teil des Plans sein können
5. Die komplexe Schaltung schon zu Beginn des ersten Abschnitts (anstatt nur PLAY zu drücken)

Daher gibt es meiner Meinung nach nur 2 Möglichkeiten:
Möglichkeit 1: Verschleierungstaktik
Es wurde bewusst so komplex gemacht um zu verschleiern. Und dann muss/kann man die Schaltgeräusche generell auch als falsche Fährte begreifen und darf sich davon nicht ins Bockshorn jagen lassen

Möglichkeit 2. Das Ganze hat eine schlüssige Logik.
- Das Diktiergerät war nur zufällig auf niedrige Geschwindigkeit eingestellt
- Die Tasten mussten so gedrückt werden. Das kann aber nur sein, wenn man a) wie von mir behauptet schon beim ersten Jingleabschnitt zurückspulen musste - oder man b) Tasten versehentlich gedrückt hat (halte ich für unwahrscheinlich) oder c) an Tasten einfach rumgespielt wurde (z.B. Pause rein, Pause raus, Start - halte ich auch für unwahrscheinlich) oder d) es die Schaltung eines unbekannten Geräts ist (beispielsweise GERÄT ANSCHALTEN, Kassettendeck anwählen, Play)


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01.09.2018 um 20:31
Hallo zusammen,

ich habe jetzt einige Versuche unternommen, mit welchen die offenen Fragen zu den Eigenschaften des TK 248 hoffentlich geklärt werden können. Zunächst möchte ich auf die Aussteuerungsautomatik eingehen, auch wenn das mit der eigentlichen Fragestellung zur Tätertonfolge nichts zu tun hat.

Im folgenden Bild sieht man die Oszillogramme der Rundfunkvorlage des Jingles und einer Aufnahme auf dem Tonbandgerät, welche ich über die Diodenbuchse (also kabelgebunden) zurück auf den PC gespielt habe.

Vergleich Rundfunk ManuellOriginal anzeigen (0,2 MB)

Wie man sieht, wird das Signal recht gut reproduziert, der rechte Kanal (unten) ist ganz leicht abgeschwächt, aber das ist bei einem Gerät dieses Alters völlig normal. Diese Aufnahme habe ich manuell ausgesteuert.

Das TK 248 hat eine Aussteuerungsautomatik, die durch einen elektronischen Regelkreis den Aufnahmepegel dem eingespeisten Signal anpasst. Es gibt eine Stellung für Musik und für Sprache, ich habe Musik gewählt. Normalerweise sollte man die Musik vor dem Start des Laufwerks einige Zeit spielen lassen und den Aufnahmeknopf dabei drücken, damit die Automatik den Pegel einstellen kann. Ich habe das absichtlich nicht gemacht und sofort den Jingle in einer Endlosschleife (mit 3 Sekunden Pause) abgespielt.

Vergleich Rundfunk Automatik 1Original anzeigen (0,2 MB)

Vor dem Ton des Jingles ist der Aufnahmepegel hoch eingestellt, wie man auch am Rauschen sieht. Der erste Ton ist dann von der Lautstärke her am Anschlag, aber ziemlich schnell wird der Aufnahmepegel durch die Automatik reduziert. Drei Sekunden später, beim nächsten Jingle, ist alles passend eingestellt:

Vergleich Rundfunk Automatik 2


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01.09.2018 um 20:59
Für die Bestimmung der Rückspulgeschwindigkeit habe ich Musik aufgenommen (ich hoffe, die Auswahl gefällt) und nach einer gewissen Zeit die Aufnahme abgebrochen. Dann habe ich bis kurz nach Anfang der Aufnahme zurückgespult und die Musik mit dem Tonbandgerät wiedergegeben. Die Zeitdauer des Spulens kann aus den Tastengeräuschen bestimmt werden, die Zeitdauer der zurückgespulten Musik ist dann vom Start der Wiedergabe bis zum Ende der Aufnahme. Das Spulen dauerte 4,36 s, die Musik 88,0 s, das macht in dieser Konfiguration (links volle 13 cm Spule, rechts leere 18 cm Spule, 9,5 cm/s) eine Rückspulgeschwindigkeit von 20,2 s Band pro 1 s Spulen.

Hier ist ein Link zum Video: Versuch Rückspulgeschwindigkeit


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01.09.2018 um 21:12
@HeinzHaferkamp
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie mühsam es ist, die Grafiken so präzise zusammenzustellen. Vielen Dank für deine Mühe.

Die Automatik funktioniert ungefähr so, wie ich es erwarten würde (ich hätte erwartet, dass sie schneller herunter regelt). Entsprechend Bild 2 erkennen wir, dass sie aktiv ist und wie sie in den Aufnahmeprozess eingreift. Wichtig ist, dass in Bild 3 die Lautstärken der einzelnen Töne im ursprünglichen Verhältnis zueinander stehen.
Schön wäre es, wenn auch die Polizei-Experten das in ihrem Kopf hätten. Um den Tatzeitpunkt herum wurde die Lautstärkereduzierung des 6. (ursprünglich lautesten) Tons unter Anderem mit einer Aussteuerungsautomatik begründet. Das können wir übrigens der Gutachterin nicht vorwerfen. Jeder Mensch mit einiger Erfahrung auf dem Gebiet sagt sich "Nanu!?", wenn er so etwas liest.

Gruß RoBernd


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01.09.2018 um 21:41
Zitat von roberndrobernd schrieb:Üblicherweise beantragen die Ermittlungsbeamten ein Gutachten.
Nope, Auswahl und Anzahl der Gutachter bestimmt grundsätzlich das Gericht. Im Rahmen der Ermittlungen im Vorverfahren kann aber auch der Ermittlungsrichter oder der Staatsanwalt einen Gutachter bestimmen, der dann nach Absprache mit dem zuständigen Gericht auch für die Hauptverhandlung übernommen wird. Das dürfte bei Frau Dr. B. passiert sein.

Ärgerlich ist die stetige Weigerung des Gerichts trotz der offenkundigen Mängel des Gutachtens ein zweites zuzulassen.

Warum habt ihr eigentlich am Beginn des Zivilprozesses nicht zumindest versucht einvernehmlich einen Gutachter zu bestimmen?
§ 404
Sachverständigenauswahl (...) (5) Einigen sich die Parteien über bestimmte Personen als Sachverständige, so hat das Gericht dieser Einigung Folge zu geben; das Gericht kann jedoch die Wahl der Parteien auf eine bestimmte Anzahl beschränken.
Das wäre bei eurem speziellen Zivilverfahren, bei dem weitgehend eine Übereinstimmung der Parteien herrscht, doch einen Versuch wert gewesen?

Ich möchte auch darauf hinweisen dass ein Richter, der ein zweites Gutachten ablehnt oder eines "beweiswürdigt" nicht von "sachfremden Erwägungen" ausgehen darf bzw. offensichtliche Widersprüche ignorieren darf. "Einwendungen der Parteien sind sorgfältig zu würdigen" ((BGH NJW 86, 1928 [BGH 06.03.1986 - III ZR 245/84]). Davon kann im Urteil vom 2. August nach meinem Verständnis keine Rede sein.

Gruß EK


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