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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

11.655 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wald, Entführung, München ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.10.2018 um 22:42
Zitat von MaxiM3838MaxiM3838 schrieb:2. Oder es war tatsaechlich ein Auslaender der falsch übersetzt hattte (Ungar?)
Weiß jemand wie der ungarische Segellehrer hieß, der im Jahr 1981 am Ammersee lebte? Interessant wäre auch, ob er noch länger in dem Gebiet blieb. Info gerne per PM.

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.10.2018 um 22:43
@SirMarvel
Wenn ich es so interpretiere wie Du macht es tatsaechlich mehr Angst als dass es beruhigt.

Was mir sonst noch in den Sinn kam: Natürlich kommen wegen der mangelnden Empathe u.a. immer noch Jugendliche oder junge Erwachsene in betracht.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.11.2018 um 09:16
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:MaxiM3838 schrieb:
Mein Interpretationsversuch dieser Message:

Es sollte wohl heißen, das Ursa lebt. Dass sie (also die die Taeter) Ursula nicht für immer entführen wollen und ihr auch nichts antun werden und die Taeter auch Kinder haben. Es sollte wahrscheinlich beruhigen. So nach dem Motto wir wissen wie man mit Kindern umgeht.
Das wäre eventuell möglich, allerdings macht der Satz "Wir brauchen ihr Leben nicht" so dann ja keinen Sinn, weil er genau das Gegenteil ausdrückt. Wurde "brauchen" hier versehentlich benutzt? Der ganze Satzbau macht so ja eher Angst als das er beruhigen könnte.
Ich würde es eher so interpretieren, dass sie ihr nicht das Leben nehmen wollten.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.11.2018 um 13:20
@franki2k3
Ich denke auch, es sollte heißen, die Entführer wollten ihr nicht das Leben nehmen. Die unlogische Satzreihung zeigt mE diese immer wieder auffallende Diskrepanz zwischen pseudoprofessioneller Brutalität (brauchen ihr Leben nicht) und grotesk anmutender Empathie (haben selber Kinder). Das ist dasselbe Muster wie bei der Kiste (die für mich Dreh- und Angelpunkt ist);

Ich kann nach wie vor HW nicht abhaken; für mich ist die Herkunft der Tierhaare (Eichhörnchen, Hund, Schaf) nicht befriedigend erklärt mit „damals gab es im Wald eine Eichhörnchenplage“, Eichhörnchen rennen nicht massenhaft am Boden herum, sondern leben nahezu ausschließlich in den Bäumen, im September und erst Recht zum Zeitpunkt des Kistenbaus sammeln sie auch noch nicht Vorräte). Eichhörnchenhaare fliegen ganz sicher nicht haufenweise am Boden herum, bei einem Jäger oder auch jagdinteressierten Jugendlichen, v.a. wenn es wegen der Plage erwünscht war, sie zu jagen (mit Fallen und evtl. Schießen), fände ich es denkbar. Das mit dem Schaf wäre nur logisch, wenn Ursula am selben Tag intensiv Kontakt zu Schafen gehabt hat. War das so?
Ich interessiere mich zwar nicht für Jagd und Forst, kenne aber einige Jäger. Es gibt eine ganze Reihe von Anhaltspunkten, dass die Täter eine starke Affinität zu diesem Themenbereich hatten. Auch kann ich nicht glauben, dass HW als aktiver Jäger mit Stand inmitten des Tatortumfelds nicht mitbekommen haben will vom Platzieren der Kiste und Vorbereitung der Tat inklusive Pflanzen von Tarnfichten. Fragt mal einen Jäger, ob das möglich ist!
Ich war vor einigen Tagen mit meinem Hund im Weingarten spazieren, mir ist dann etwas abseits vom Weg ein „Lager“ aufgefallen, das richtig aufwändig mit Baumstämmen und Ästen gebaut war, mit Feuerstelle, Lager, Hochsitzen und sogar ein kleiner Steg über einen dieser (jetzt ausgetrockneten) Sümpfe. Mein 1. Gedanke war: da hatten ein paar Jugendliche aber richtig viel Spaß im Sommer! Das waren eher keine Jäger, aber auch keine Kinder, die Bauten waren zu schwierig und körperlich nur machbar für ausgewachsene, männliche Jugendliche, würde ich sagen. Ich frage mich: wenn der Weingarten damals Revier der LEH- Schüler war, galt das auch für solche wildromantischen Abenteuerlager im Wald? Ich habe schon öfter an anderen Stellen solche Lager gesehen, die offenbar sehr alt waren, schon ganz zerfallen, aber noch sichtbar, die waren ganz sicher von früheren Landheimern, da diese Lager ganz nah am LEH-Gebiet waren, wo damals ansonsten weit und breit nichts war.

Mein 2. Gedanke: Könnte z.B. eine waldbegeisterte Gruppe LEH-Jugendlicher Kontakt zu HW gehabt haben, einfach weil er im Weingarten Jäger war und sie sich dadurch immer wieder über den Weg gelaufen sind? Das Motiv wäre bei HW genauso fraglich wie bei LEH- Jugendlichen. Andererseits gab es ja z.B. die Entführung von A.S.Springer durch 2/3 Mitschüler im Schweizer Internat, die einfach (naiv, undurchdacht, trotzdem brutal) einen Batzen Geld zur eigenen Verfügung abgreifen wollten (subjektive Assoziation: HW‘s damals Freundin/später Frau, bei der er wohnte, hatte mehr Geld als er).
Könnte HW als erwachsener „Kopf“ zusammen mit Landheimern sowas ausgeheckt haben? Für mich würde das auch diese Hin- und Hergerissenheit zwischen Brutalität und Pseudoempathie erklären; sie reden sich ein, dass dem Kind (dabei sicher eigentlich nicht Ursula als Opfer geplant) nichts schlimmes passiert, die Kiste wird mit Licht/Comics/Essen&Trinken ausgestattet und dort platziert, wo sie sich sicher fühlen.

3. Gedanke: HW war selber abhängig, wurde einfach psychisch unter Druck gesetzt, war von seiner Persönlichkeit her schwach und machte unterstützend mit (Fahrten mit Transit, „wegschauen“ im Wald). Die wahren Täter sind im Umfeld einer WSG-Gruppierung zu finden, mit denen einige Landheimer sympathisierten, im Hintergrund evtl auch Dr.M der WSG-Umtriebe wohlwollend sieht. Motiv dann: Geld für die Gruppierung, bei den Landheimern auch: sich etwas beweisen wollen


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01.11.2018 um 13:53
@panta_rhei
Bei HW und anderen Jagdberechtigten bzw. Forstarbeitern müssen wir bedenken, dass sie in den Sommerferien gar nicht oder nur sehr unregelmäßig im Weingarten waren. Es ist auch so, dass HW der Gehilfe von Dr. M, oder wie er es selbst einmal einer Spaziergängerin zum Ausdruck gebracht hat, der „Günstling“, war.
Wenn wir eine Verbindung zwischen Jägerei und LEH herstellen wollen, läge Dr. M näher. Das ist auch aktenkundig, es gab eine Verbindung zwischen Schülereltern und Dr. M. Und wenn wir bei dem Gedankengang von rechten Umtrieben im Wald bleiben, war HW sicher nicht der erste Ansprechpartner, sondern sein Chef, von dem ja auch bekannt ist, dass er ein Altnazi war.
Die Lager wurden von LEH Schülern vielfach gebaut. Offensichtlich ist das auch heute noch so. (Ich war gestern wieder mit einer Journalistin im Weingarten und auch vor ein paar Wochen schon mit einer anderen Journalistin und habe ebenfalls ein solches Lager gesehen, weiß aber nicht, wie alt es ist)
Die Kombination aus abenteuerlustigen Schülern und einem ernsthaft rechtsgerichteten Personenkreis würde schon Sinn machen. Aber wie gesagt hätte ich hier eher Dr. M als Mitwisser oder besser noch als einer, der hier die „Erlaubnis“ gibt, im Blick. HW erscheint mir hier als zu kleines Licht.
Und übrigens: Wir hatten damals Schafe auf einer Wiese neben unserem Grundstück in Eching. Dies zur Erklärung neben den Eichhörnchen- und Hundehaaren, die natürlich x-beliebigen jägerisch aktiven Personen zuzuordnen wären.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.11.2018 um 14:04
@AnnaKomnene
Lachgas war 1981 und in den Jahrzehnten davor sehr viel eingesetzt, wenn eine s He schnell wirkende und schnell wieder nachlassende Schmerzbetäubung erwünscht war. In Zahnarztpraxen war ein Narkosegerät mit Lachgas Standard, ebenso im Kraissaal ( bei meiner Geburt 1975 hatte meine Mutter eine Maske in der Hand, mit der sie sich selbst betäuben konnte, wenn es zuviel inhaliert wurde, also der Patient „abtrat“, sank die Hand herab und der Patient atmete wieder Sauerstoff. Verbreitet schon Jahrzehntelang waren übrigens recht handliche Notfallkoffer (bei der Bundeswehr auch „Feldkoffer“) mit 5l-Lachgasflasche und Maske. Allerdings haben, glaube ich, erst neuere Geräte eine Arrettierung für den Anteil an Lachgas, davor konnte man den Anteil einfach mit einem Hebel hoch- und runterdrehen. Es gab und gibt ja diese Y- Ventile für Anschluss von 1 Sauerstoff- und 1 Lachgasflasche, aber im Notfall (Unfall, „Feld“) konnte man eine schnelle Sedierung mit kurzer, kontrollierter Gabe von reinem Lachgas erreichen.
Ich denke, dass die Täter Ursula durch einen in den Weg gelegten Ast o.ä. dazu gebracht haben, vom Rad abzusteigen und dann ist es nicht sehr schwierig, wenn einer die Überraschung nutzt und sie von hinten umfängt und festhält, während ein anderer eine übrigens ganz weiche Maske über Mund und Nase drückt, die an eine Lachgasflasche angeschlossen ist. Sie war innerhalb von Sekunden narkotisiert, allerdings würde sie ja bei einer angemessenen Dosierung recht schnell wieder erwachen und unruhig werden. Es könnte also sein, dass von vornherein, quasi zur Sicherheit überdosiert wurde um eine tiefe Bewusstlosigkeit zu erreichen. Dafür spricht ja der überstreckte Nacken. Ich hänge hier eine Tabelle an für die Stadien an Sedierung für den Einsatz bei Kindern.
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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.11.2018 um 14:23
@panta_rhei

Hast Du mehr Informationen zu Lachgas bei der Bundeswehr?

Ich hatte mich seinerzeit mal umgehoert, in normaler deutscher Notfallmedizin wurde das nicht verwendet, das weiss ich aus guter Quelle. In anderen Laendern aber schon. Da ist es das Mittel der Wahl.

Es gab es wohl in einigen Zahnarztpraxen, vereinzelt bei der Geburtshilfe und auch in der Paediatrie. Als Droge war es in Deutschland damals wenig verbreitet, das ist erst seit einigen Jahren in Mode.

Hier ist noch mal mein Beitrag.
Beitrag von AnnaKomnene (Seite 136)


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01.11.2018 um 15:15
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Das mit dem Schaf wäre nur logisch, wenn Ursula am selben Tag intensiv Kontakt zu Schafen gehabt hat. War das so?
Ursula wird wohl Haare von Schafen an den Schuhen gehabt haben. Wir reden hier ja nicht von ganzen Haarbüscheln, sondern eher von Kleinsthaaren. Die Schafwiese war direkt neben Herrmans Haus.
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Eichhörnchenhaare fliegen ganz sicher nicht haufenweise am Boden herum
Das ist richtig, aber sie liegen vereinzelt und verstreut im Boden und befinden sich unter den Schuhen fast aller Waldbesucher.
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Auch kann ich nicht glauben, dass HW als aktiver Jäger mit Stand inmitten des Tatortumfelds nicht mitbekommen haben will vom Platzieren der Kiste und Vorbereitung der Tat inklusive Pflanzen von Tarnfichten. Fragt mal einen Jäger, ob das möglich ist!
Die Täter hatten sich halt die richtige Zeit dafür ausgesucht; offenbar früh morgens gegen 5-7. Es gibt diesbezüglich Zeugenaussagen die Grab- und "Psscht" Geräusche gehört haben. Außerdem hatten sie den Parkplatz im Blick und waren damit auch über die Anwesenheit von HW oder Dr. Müller informiert.


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01.11.2018 um 21:36
@2r2n
Es gab also Verbindungen zwischen LEH-Schülereltern und Dr. M? Das wusste ich nicht. Sind die Ermittlungen rund um Dr. M eigentlich auch im Sande verlaufen, ähnlich wie die in Richtung LEH?
Zitat von 2r2n2r2n schrieb:Die Kombination aus abenteuerlustigen Schülern und einem ernsthaft rechtsgerichteten Personenkreis würde schon Sinn machen. Aber wie gesagt hätte ich hier eher Dr. M als Mitwisser oder besser noch als einer, der hier die „Erlaubnis“ gibt, im Blick. HW erscheint mir hier als zu kleines Licht.
Das sehe ich genauso.


@2r2n
(Nicht off-topic, aber jenseits des „ungelösten Kriminalitätsfalls“) Ich wünsche deiner Familie und dir gerade jetzt an den Feiertagen, wo die Gedanken noch häufiger als sonst bei den geliebten Menschen sind, die schon verstorben sind, ganz viel Kraft.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.11.2018 um 22:44
@AnnaKomnene
Vielen Dank für den Link zu deinem Beitrag, ich hatte schon gelesen, dass du dich mit der BTM- Frage sehr beschäftigt hast, aber nicht mehr die betreffenden Stellen gefunden.
Nein, ich weiß leider nicht mehr über Lachgas bei der Bundeswehr aus 1. Hand, ich habe nur folgende Informationen:

In den 50er Jahren gab es an die Firma Draeger, diesbezüglich in Deutschland Marktführer, den Auftrag, für die Bundeswehr ein mobiles Gerät für die Lachgassedierung (nach Bedarf für Narkose kombinierbar mit Äther) zu entwickeln, angelehnt an die in USA und GB schon lange weit verbreiteten Geräte.

„(...) wurde nach ausreichender Erprobung 1958 in der Bundeswehr eingeführt, und bis 1962 waren bereits ca. 750 Stück ausgeliefert.“

Die überarbeitete Version (auch für größere chirurgische Einsätze, mit frei dosierbarer N2O und Ätherzusetzung, außerdem zusätzl. an Kinder angepasste Ausstattung)
„Bis 1964 erhielten die Bundeswehr etwa 750 und der zivile Bevölkerungsschutz etwa 1200 Geräte.“
Von der weiters überarbeiteten Version wurden bis Mitte der 70er Jahre 1100 Geräte an die Bundeswehr ausgeliefert.

Ich lade ein Bild von einem Bundeswehr-Notfallkoffer und einem Lachgasflaschen-Koffer hoch


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01.11.2018 um 23:07
@panta_rhei

Ich habe die Lachgastheorie bisher immer sehr kritisch gesehen. Aber wenn ich mir das Notfallset mit den weichen Masken ansehe, dann denke ich dass es durchaus so stattgefunden haben könnte. Einer der Täter kam von vorne und stoppte Ursula, bis sich sich versah hielt sie ein zweiter Täter durch umklammern der Arme fest und ein weiterer oder derjenige der Ursula stoppte setze ihr die Maske auf. Zwei weitere standen schmiere an den Beobachtungspunkten. Sie wurde durch das Lachgas betäubt und zur Kiste verbracht wo sie bewusstlos in die Kiste gesetzt wurde. Der überstreckte Kopf rundet das Gesamtbild ab und ist ein Indiz dafür. die unbekannten Täter haben sie bewusstlos in der Kiste abgelegt und das ist glatter Mord mit Vorsatz dolus eventualis. Wahnsinn...


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01.11.2018 um 23:15
@panta_rhei

Das ist ja in Hammer. Ich wette, dass das von den Amerikanern uebernommen wurde. Wie gesagt, bei der deutschen Notfallmedizin gab es so etwas nicht. Das kann nur vom Bund oder vom Zivilschutz kommen.

Den Zivilschutz hatte ich uebrigens auch schon im Visir. Mich erinnert diese Kiste einfach zu sehr an einen Bunker. Es war zu dieser Zeit sehr in Mode, sich kleine Atombunker aus Beton im Garten anlegen zu lassen. Heute wuerde man diese Menschen Prepper nennen. Es gab auch ein amerikanisches Handbuch zum Bau von Behelfsbunkern. Ich persoenlich sehe Parallelen zwischen diesem Buch und der Kiste.


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01.11.2018 um 23:33
@panta_rhei

Das vielleicht noch zu Deinem geposteten Koffer der zur Zeit, allerdings leer, bei Ebay angeboten wird :)

Ab seite 75 dieses PDF Dokumentes ist interessant. Dort sind die verschiedensten Geräte noch mal genau erklärt.
https://www.draeger.com/Library/Content/9097410_fibel_die.pdf

Narkoseapparat „Feld klein“
oder auch Halothan-Cato u.a.


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01.11.2018 um 23:50
@MaxiM3838

Vielen Dank.

@panta_rhei

Laut S. 75 dieses pdf
https://www.draeger.com/Library/Content/9097410_fibel_die.pdf

ist das tragbare Geraet auf Deinem Photo aber fuer ein trimix aus Lachgas, Aether und Sauerstoff. Aether wurde aber nachweislich nicht verwendet.


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01.11.2018 um 23:59
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Es gab also Verbindungen zwischen LEH-Schülereltern und Dr. M? Das wusste ich nicht. Sind die Ermittlungen rund um Dr. M eigentlich auch im Sande verlaufen, ähnlich wie die in Richtung LEH?
Es wurde nicht gegen ihn ermittelt. Es gab ein Gespräch zwischen ihm und dem damaligen Polizeichef von FFB, dessen Inhalt jedoch nicht bei den Akten ist. Die beiden Herren kannten sich.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

02.11.2018 um 01:04
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb: Auch kann ich nicht glauben, dass HW als aktiver Jäger mit Stand inmitten des Tatortumfelds nicht mitbekommen haben will vom Platzieren der Kiste und Vorbereitung der Tat inklusive Pflanzen von Tarnfichten. Fragt mal einen Jäger, ob das möglich ist!
Das war in diesem Fall gut möglich wenn man sich vergegenwärtigt, wie Dr. M und sein Jagdhelfer W. Zeugenaussagen zufolge die Jagd betrieben haben. Nicht mittels mobiler Pirschjagd (no sports!), sondern per statischer Ansitzjagd am Hochstand. Und zwar ausschliesslich. Das hat zur Folge, dass man tatsächlich nicht unbedingt mitbekommt was im Revier so vor sich geht, vor allem wenn es sich um nicht bejagbare Teile davon handelt. Und die Mini-Lichtung, wo die Kiste vergraben wurde gehörte als Dickung nachweislich dazu.

Weil du die Baulichkeiten wie Hütten im Westteil erwähnst: als Dr. M. einmal bei Gelegenheit dort hineinging war er angeblich erstaunt darüber wer hier das alles gebaut haben mag.

Bei W. wird es das gleiche gewesen sein. Es nutzte nichts, dass sein Hochstand in unmittelbarer Nähe der Kiste war, wenn er nur oben gesessen hat und die Täter ausserdem offenbar wussten wann mit seinem Auftauchen zu rechnen war.

W. soll außerdem kein besonders talentierter Jäger gewesen sein, ich frage mich warum ihn Dr. M. angestellt hat; private Gründe?
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Ich denke, dass die Täter Ursula durch einen in den Weg gelegten Ast o.ä. dazu gebracht haben, vom Rad abzusteigen und dann ist es nicht sehr schwierig, wenn einer die Überraschung nutzt und sie von hinten umfängt und festhält, während ein anderer eine übrigens ganz weiche Maske über Mund und Nase drückt, die an eine Lachgasflasche angeschlossen ist.
Genau das glaube ich auch, wobei für mich trotzdem das zusätzliche Bedrohen mit einer Pistole möglich ist. Das nötigt sie zum Schweigen und läuft ohne Blessuren ab.

Aber mir kommt das Bundeswehrgerät auf dem Foto etwas sperrig vor? Am Seeweg musste es möglichst schnell gehen. Da spricht eine plötzliche hohe Dosis reines Lachgas dafür. Glaubst du, dass die Verwendung eines solchen Gerätes wie im auf Seite 135 von mir geposteten Film auch in Deutschland möglich gewesen wäre, man sieht darauf deutlich die charakteristische weiche Maske.

Beitrag von ErwinKöster (Seite 136)

Die Tabelle über die Sedierung zeigt nur wieder wie gefährlich der unsachgemässe Umgang mit größeren Mengen N2O sein kann. Ich glaube die Täter hatten keine Ahnung von dessen Physiologie; ich wäre nicht überrascht, wenn sich herausstellen sollte, dass sie ihr Wissen aus Krimis und Hollywoodfilmen bezogen hatten.
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Sie war innerhalb von Sekunden narkotisiert, allerdings würde sie ja bei einer angemessenen Dosierung recht schnell wieder erwachen und unruhig werden.
Ich habe euch ja schon von meiner Operation 1980 erzählt. Damals war es bei uns üblich Kindern die Angst zu nehmen, indem man ihnen vorab einen mit Anästhetikum gefüllten Luftballon vors Gesicht gehalten hat. Man musste das Zeug einatmen. Ich habe heute noch diesen komischen süßlichen Geruch in der Nase. Dann war ich sofort weg; erst anschließend kam die Maske zur richtigen Anästhesie und das ganze Programm.

Ich muss glatt recherchieren was da drin war; sollte im Luftballon tatsächlich N2O oder Halothan gewesen sein, dann war Ursula nach spätestens 3 Sekunden bewusstlos. Und zumindest das müssen die gewusst haben.


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02.11.2018 um 07:22
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:panta_rhei schrieb:
Auch kann ich nicht glauben, dass HW als aktiver Jäger mit Stand inmitten des Tatortumfelds nicht mitbekommen haben will vom Platzieren der Kiste und Vorbereitung der Tat inklusive Pflanzen von Tarnfichten. Fragt mal einen Jäger, ob das möglich ist!


Das war in diesem Fall gut möglich wenn man sich vergegenwärtigt, wie Dr. M und sein Jagdhelfer W. Zeugenaussagen zufolge die Jagd betrieben haben. Nicht mittels mobiler Pirschjagd (no sports!), sondern per statischer Ansitzjagd am Hochstand. Und zwar ausschliesslich. Das hat zur Folge, dass man tatsächlich nicht unbedingt mitbekommt was im Revier so vor sich geht, vor allem wenn es sich um nicht bejagbare Teile davon handelt. Und die Mini-Lichtung, wo die Kiste vergraben wurde gehörte als Dickung nachweislich dazu.
Zu einem Jäger, der eine Pacht betreibt oder nutzt, gehört einiges mehr als nur auf einen Hochstand zu steigen und wahllos Tiere zu erschießen! Die Hege und Pflege der Flora und Fauna nehmen deutlich mehr Zeit in Anspruch, als das Jagen selbst. Ich gebe da @panta_rhei absolut recht: Ein Jäger, der seine Aufgabe auch nur halbwegs ernst nimmt, kennt sein Jagdgebiet sehr gut. Hier wurde auch oft geschrieben das HW körperlich nicht in der Lage zu so etwas gewesen wäre. Wenn er gejagt und auch etwas geschossen hat, wie hat er das Wild denn dann aus dem Wald bekommen? Das aufbrechen und verbringe der Stücke ist Schwerstarbeit...


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02.11.2018 um 08:26
@ErwinKöster

Hier ist eine Liste
https://www.meduniwien.ac.at/hp/fileadmin/zpp/downloads/narkose.pdf

Da steht allerdings drauf, dass medizinisches Lachgas leicht suesslich riecht. Das kann ich nicht bestaetigen, meiner Erfahrung nach riecht es nach gar nichts. Vielleicht ist das eine Beimischung, um Unfaelle zu vermeiden, die aber nicht immer gemacht wird?


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02.11.2018 um 08:55
Zitat von franki2k3franki2k3 schrieb:Zu einem Jäger, der eine Pacht betreibt oder nutzt, gehört einiges mehr als nur auf einen Hochstand zu steigen und wahllos Tiere zu erschießen! Die Hege und Pflege der Flora und Fauna nehmen deutlich mehr Zeit in Anspruch, als das Jagen selbst.
Das ist, was der Oberförster an den Jagdberechtigten kritisiert hat. Dass sie ihren Pflichten nicht nachkamen. Etliche Aufgaben wurden so vom Oberförster selbst und einem weiteren Waldbeauftragten übernommen. Der Weingarten ist ja recht überschaubar. Da ist man schnell durch mit Hege und Pflege. Offensichtlich haben sich die Jagdberechtigten auf den Abschuss von Tieren konzentriert, was sicher nicht wahllos war. Man muss dabei nicht notwendigerweise der Pirschjagd nachgehen. Die Auswahl der Tiere kann man auch vom Jägersteig vornehmen. Und die Leute, die dann eher durch den Weingarten liefen, weil sie den Rest der Arbeit machten, waren den ganzen August und den halben September nicht im Wald.


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02.11.2018 um 09:21
Zitat von franki2k3franki2k3 schrieb:Zu einem Jäger, der eine Pacht betreibt oder nutzt, gehört einiges mehr als nur auf einen Hochstand zu steigen und wahllos Tiere zu erschießen! Die Hege und Pflege der Flora und Fauna nehmen deutlich mehr Zeit in Anspruch, als das Jagen selbst.
@2r2n

War den Herr Dr.M Förster und Jagdpächter in personalunion im Weingarten ? Meist sind das getrennte Aufgabenbereiche - vereinfacht kümert sich der Förster um den Waldbestand und der Jäger um das Wild. d.h. die Hege des Wildes ist etwas anderes als die Hege des kompletten Waldes (Überschneidungen gibt es natürlich). Ich kann mich erinnern, dass am Weingartenweg in den 80ern immer wieder sauber gestapelte und auf Länge geschnitte Holzstämme lagen - ideal zum Hochklettern für uns Kinder. Dafür braucht man aber entsprechende Technik und Arbeitskräfte/Waldarbeiter. Lag das im Aufgabenbereich von Dr. M oder gab es damals noch einen zuständigen Förster ? Der Revierförster (Oberförster) wird sich in dem (Privatwald ?) nicht darum gekümmert, sondern nur kontrolliert haben ? Meines Erachtens kam als Aufgabe Anfang oder Mitte der 80er noch das regelmäßige Kontrollieren der Fichten auf Borckenkäferbefall dazu.


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