Berlin-Moabit: Flüchtlingsjunge Mohamed (4) ermordet

Der Videomann hatte keine Hemmungen.
Er wandert zwar etwas straff mit dem Jungen durch die Öffentlichkeit geht jedoch volles Risiko ein gesehen zu werden.

Meines erachtens war Mohammed ein Zufallsopfer !

Wir wissen nicht ob der Mann irgendwo einen PKW bereit stehen hatte mit dem er entkommen konnte.

Bevor Olaf H. den Mirco entführte fuhr er locker ca. 300 km durch die Gegend.
Nur mal als Beispiel um aufzuzeigen wieviel Mühe sich Täter machen um an ihr Ziel zu gelangen.

Ein bisschen hat die Polizei auch gepennt. Wie ich las, ist man auf das Video erst so spät gekommen, dass es nicht möglich war, Videos aus der U-Bahn zu nutzen, weil diese nach 48 Stunden gelöscht werden. Mit denen hätte man eventuell den Weg des Mannes mit dem Kind besser verfolgen können. Er lief Richtung Stromstraße und U-Bahnhof Turmstraße.

@peawe
Das lag aber nicht an der Polizei sondern an den unklaren und widersprüchlichen Aussagen der Mutter von Mohemed!

Erst nach 6 (!) Tagen war wohl klar wann (Uhrzeit) der Junge verschwand und so konnte zumindest das Videomaterial vom Lageso Gelände gesichtete werden!

@DS79

DS79 schrieb:Erst nach 6 (!) Tagen war wohl klar wann (Uhrzeit) der Junge verschwand und so konnte zumindest das Videomaterial vom Lageso Gelände gesichtete werden!

Eigentlich ein Unding. Die Frau hat doch angeblich schon am selben
Tag direkt nach dem Verschwinden die Polizei informiert.

Was hat denn dann noch 6 Tage gedauert? Das Anfordern
eines Dolmetschers?

@DS79

Und dieses Material bleibt 6 Tage auf den Bändern ohne gelöscht zu werden?

Könnte es denn sein, dass der TV und das Kind, welche auf dem Video zu sehen sind, ein Ablenkungsmanöver sind? Sie lassen sich seelenruhig filmen; um andernorts ungesehen die wahre Entführung zu ermöglichen?

@JuliaDurant
Die wahre Entführung von wem?

Von Mohamed. Es wurde doch in den letzten angezweifelt, ob er das wirklich ist. Nina hat doch sogar diesbezüglich der Polizei einen Hinweis gegeben

@peawe
In jedem Thread, in dem es um vermisste Kinder geht (Schadwald, Peggy Knobloch, Inga, Elias etc und jetzt hier) wird behauptet, irgendjemand hätte das Kind ins Ausland verbracht. Entweder es war ein ausländischer Kinderpornoring oder sonstjemand, der sich ins Ausland abgesetzt hat (fällt ja auch nicht auf...). Wieso kann man sich nicht mal eingestehen, dass hier in D das Problem liegt? In praktisch allen aufgeklärten Vermisstenfällen waren die Täter vor Ort und nicht im Ausland zu finden! In fast allen Fällen wurde einem gewaltsamen Verbringen zu spät nachgegangen.
Wie @kleinerprinz schon geschrieben hat, scheint auch in Polen ein Amber Alert möglich zu sein. Warum nicht in D? Würde man die Kinder zeitnah finden, würden sich vielleicht auch die Gerüchte um den ominösen ausländischen Kinderhändlerring endlich aufhören!

@DS79: Den genauen Tag wusste ja die Polizei. Wenn dann widersprüchliche Aussagen der Mutter kamen, hätte ich den ganzen Tag durchlaufen lassen und zwangsläufig die Stelle gefunden. Du weißt doch, wie das mit Aussagen selbst von Unbeteiligten ist. Und hier war es die unmittelbar Betroffene, die in einem absoluten seelischen Ausnahmezustand war. Ich sehe das schon als Fehler bei den Ermittlungen an.

@MaryPoppins
Oh, der Beitrag wurde gelöscht, aber es stimmt mit diesem Amber Alert wäre es eventuell besser und man könnte schneller noch reagieren. Sorry falls OT.

@MaryPoppins: In den von Dir angesprochenen Fällen gab es doch nie Videomaterial auf dem der Täter zu sehen war. Hier ist doch merkwürdig, dass trotz meine ich guter Identifizierbarkeit des Täters, dieser nicht identifiziert wurde. Und da kommt die nahe Grenze zu Polen ins Spiel. Ich behaupte nicht, dass der Täter aus Polen kommt. Aber es gibt Pädophilenringe, die in Deutschland und mit deutschen Mitglieder agieren aber eben auch international. Ab und zu wird ja Gottseidank einer ausgehoben, da waren dann manchmal deutsche Väter dabei, die ihre kleinen Kinder verkauften. In dem widerwärtigen Geschäft wird eine Menge Geld gemacht.

Ich fahre ab und an mal durch die Potsdamer Straße/Kurfürstenstraße, wo es den sogenannten Babystrich gibt. Was meinst Du, woher diese teils sehr jung aussehenden Frauen kommen? Es gibt genug Dokumentationen oder auch Krimis, die sehr authentisch zeigen, wie man sie zur Prostitution presst, droht ihren Familien irgendwo weit im Osten etwas anzutun. Dass Amnesty Zuhälter und Bordellbetreiber entkriminalisieren will, hat mich schlicht entsetzt. Das ist nicht mehr eine Organisation, zu der ich mich bekennen würde.

Ich bin bestimmt kein Freund von Vorratsdatenspeicherung und dergleichen und halte den Datenschutz an sich für ein hohes Gut. Deshalb finde ich es auch gut, dass in Berlin die Videoaufnahmen in den Bahnhöfen und Fahrzeugen der BVG nach 48 Stunden gelöscht werden.

Aber wenn ein kleines Kind verschwindet (oder ein anderes Verbrechen gegen das Leben oder die Unversehrtheit eines Menschen passiert), dann sollte die Polizei die Möglichkeit haben, die Aufnahmen der BVG aus den Bahnhöfen und Fahrzeugen innerhalb eines gewissen Umkreises zum Ort des Geschehens sichern zu lassen und deren Löschung erst mal zu verhindern.
Das kann ja mit richterlicher Anordnung geschehen, ähnlich einem Durchsuchungsbeschluss. Aber solange man nicht weiß, was mit dem Kind ist, kann man doch diese 48 Stunden nicht verstreichen lassen, ohne die Aufnahmen zu sichern. Ob sie dann auch tatsächlich angeschaut werden müssen, ist ja noch eine andere Frage, aber die Vernichtung der Aufnahmen muss unbedingt gestoppt werden.
Dass das hier nicht geschehen ist, scheint mir ein schlimmes Versäumnis der Polizei zu sein, mit Verständigungsschwierigkeiten nicht zu erklären. Eher sieht es so aus, dass man die Mutter zuerst nicht ernst genommen, sondern irgendwelche Mauscheleien wegen Verhinderung der Abschiebung vermutet hat. Womöglich ein Fehler, der den Kleinen das Leben gekostet hat.

Es muss doch bei der Polizei für solche Fälle Handlungsanweisungen geben, wie in Fällen vorzugehen ist, wo Kinder vermisst werden. Da muss doch die Sicherung der Aufnahmen der Umgebung an vorderster Stelle stehen. Ich versteh das alles nicht.

Hier gibt es einige neue Informationen über den 1.10

http://www.berliner-zeitung.de/berlin/entfuehrter-fluechtlingsjunge-vom-lageso-gelaende-das-raetsel-um-den-kleinen-mohamed,10809148,32221892.html (Archiv-Version vom 25.10.2015)

15 Uhr, Haupteingang des Berliner Landesamts für Gesundheit und Soziales. Viel los mal wieder. Wie an jedem anderen Wochentag in den letzten Monaten um diese Uhrzeit. Flüchtlinge kommen auf das Lageso-Gelände, Flüchtlinge gehen wieder. Familien mit Kinderwagen, junge und alte Männer, in Gruppen oder alleine, sie alle müssen hier vorbei.

Genauso wie die Mitarbeiter des Lageso, die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer, all die Menschen, die in Tüten Kleider, Essen und Spielsachen bringen. Hier, vor dem und im Lageso an der Berliner Turmstraße, treffen die Nöte, die Sorgen, die Wünsche der Flüchtlinge auf die Zuwendung der Betreuer, auf die Regeln von Bürokratie, auf die Gesetze des Staats. Und auf das Chaos des Ankommens.

Am 1. Oktober 2015, vor drei Wochen genau, ist der vierjährige Mohamed Januzi, ein Flüchtlingsjunge aus Bosnien-Herzegowina, vom Gelände des Lageso verschwunden. Und mit jedem weiteren Tag sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass Mohamed jemals wieder auftaucht.

Der Mann und das Kind

Die Videokameras am Haupteingang des Lageso haben aufgezeichnet, wie am 1. Oktober, einem Donnerstag, ein Mann mit Brille und Vollbart mit dem Jungen vom Gelände zum Ausgang an der Turmstraße läuft. Die Sonne scheint, das ist zu erkennen. Der Mann hält Mohamed an der rechten Hand, er führt ihn, aber er zieht ihn nicht, Mohamed tappt ein wenig hinter ihm her, schaute sich dabei neugierig um, so wie vierjährige Kinder es tun.

Der Mann blickt geradeaus, er geht zielstrebig, nicht langsam, in der linken Hand hält er einen Teddy. Um 14.40 Uhr laufen Mann und Kind an der Pförtnerloge vorbei, in der wie an jedem anderen Tag Mitarbeiter des Wachpersonals sind. Dann sind der Mann und das Kind plötzlich nicht mehr zu sehen.

Das sind die bisher letzten Aufnahmen von Mohamed. Hier beginnt das Rätseln. Wo ist der Junge? --- der Artikel geht noch weiter >>>


Eine Stunde lang, sagt Viola Förster, habe sie mit der Mutter zusammen gesucht, ohne Erfolg. Dann seien zur Polizei gegangen. „Die Polizei hat alles aufgenommen und reagiert“, sagt Viola Förster. In der Hoffnung, dass jemand das Kind gesehen haben könnte, hängten die Polizisten auf dem Lageso-Gelände und in den umliegenden Straßen Fahndungsplakate mit Mohameds Bild auf. Aber erst sieben Tage später.

@peawe
Die Identifizierung von Tätern auf Videos ist meines Erachtens deshalb so schwierig, weil es einerseits Menschen gibt, die sozial abgeschottet leben, andererseits man aufgrund verschwommener Aufnahmen niemanden anzeigen möchte. Nahe Angehörige werden tendenziell sowieso schweigen. Dass jemand nicht gefunden wird, muss also nicht heissen, dass er aus dem Ausland kommt.
Der internationale Kinderpornohandel funktioniert vorwiegend über Tausch. Da gabs auch aktuell einen Fall eines belgischen Vaters, der seinen jahrelang selbst missbrauchten Sohn im Internet anbot.

@peawe

Woher willst du wissen wann die Polizei was wusste?
Du glaubst doch nicht ernsthaft das die uns das alles SOFORT brühwarm wissen lassen!

Geh lieber davon aus das der Gang in die Öffentlichkeit gut durchdacht war.

@eldec

eldec schrieb:Es muss doch bei der Polizei für solche Fälle Handlungsanweisungen geben, wie in Fällen vorzugehen ist, wo Kinder vermisst werden. Da muss doch die Sicherung der Aufnahmen der Umgebung an vorderster Stelle stehen. Ich versteh das alles nicht.

Bei einem verschwundenen Kind sollte man vom "worse case" Szenario ausgehen, also von Verbrechen oder Notlage des Kindes durch Unfall. Warum nicht parallel schon Massnahmen wie Sicherung von Videomaterial ergriffen wurden, ist mir auch schleierhaft.

@Bluelle
Danke für den Link. Sehr ausführliche Schilderung der einzelnen Abläufe, auch in zeitlicher Hinsicht, wenn denn alles richtig recherchiert wurde.

Mich macht dabei stutzig, dass dort angegeben wird, die Mutter hätte sich um 14.00 Uhr an die Betreuer in der Kinderbetreuung gewandt. Die Videoszene mit dem Mann wurde um 14:40 Uhr gedreht. Dann wäre er ja noch mit dem Kind auf dem Gelände gewesen, als Helfer ihn bereits suchten. Das klingt sehr unwahrscheinlich. Wurde nicht sonst immer davon berichtet, die Mutter hätte sich erst später gemeldet?

Am Tag, als Mohamed entführt wurde, stand Diana Henniges draußen vor der Tür. Es war kurz nach 14 Uhr, als die aus Bosnien-Herzegowina stammende Mutter des Vierjährigen ankam, wann genau, ist unklar. „Kind weg“, habe die Mutter gesagt, ein Foto von einem Ausweis gezeigt. Völlig apathisch sei sie dabei gewesen, sagt Henniges.

Mann kommt hier echt immer wieder völlig durcheinander

@Elefant100: Die Mutter hat das doch am selben Tag gemeldet. Was wäre dabei gewesen, die Bänder des ganzen Tages im schnelleren Durchlauf zu sichten?

Dann hätte man alle Kameras (Banken, Juweliere) die auf dem Weg liegen, die der Mann mit dem Kind nahm, sichten können. Und natürlich auch die Kameras im U-Bahnhof Turmstraße und in den U-Bahnen. Die Polizei wäre unter Garantie ein gutes Stück weiter, hätte vielleicht auch besseres Bildmaterial. Da lasse ich mich nicht von abbringen, dass das ein grober Ermittlungsfehler war, nicht schneller gehandelt zu haben.