Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

Sie haben ein Haar des Ehemannes auf der nackten Leiche gefunden, desweiteren Faserspuren, die auch im Auto und in der Wohnung der Nadine zu finden waren, das sind vermutlich Faserspuren von Handschuhen. Interessant, die Leiche lag ja auch tagelang im Freien, bis sie gefunden wurde, dennoch haben sie nich was gefunden.
Der Angeklagte kann jetzt natürlich schweigen, ohne das Messer und die Sachen der Toten wirds schwierig.

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.prozess-im-fall-der-getoeteten-nadine-e-aus-ludwigsburg-ein-haar-auf-der-leiche-als-staerkstes-indiz.7f594fd5-2159-4f9a-94a3-f8e26c2abd1c.html

@Kreuzbergerin

Kreuzbergerin schrieb:...auch gegenüber NE im Vorfeld übergriffig wurde, war bisher nicht bekannt...

Ich denke das die Zeugen vor allem das belegen werden. Hier in seinem "Bekanntenkreis" war das nicht unbekannt... wird dann ja gerne als "Temperamentvoll" abgetan.

Swagger schrieb:Laut Staatsanwaltschaft hat der TV das Opfer gewürgt oder so stark in den Schwitzkasten genommen, dass es verstab.

Das ganze erinnert mich ein bisschen an den Mordfall Aline Körner, München 2015.
Auch dort gab es Streit wegen einer bevorstehenden Trennung.
Auch dort wurde dem Opfer nachspioniert und das Handy kontrolliert (hier stehen die Emails im Raum).
Auch dort war das Opfer "verschwunden".
Auch dort wurde das Opfer erwürgt.

Allerdings wurde in München der Angeklagte wegen Mordes verurteilt

Wer eine körperlich klar unterlegene Person über mehrere Minuten mit beiden Händen würge, der handle mit „absolutem Vernichtungswillen“, so der Richter.

(http://www.goettinger-tageblatt.de/Welt/Panorama/Uebersicht/Moerder-von-Aline-K.-muss-lebenslang-in-Haft (Archiv-Version vom 13.11.2016))

Wenn die Faserspuren also im eigenen Auto und auch der Wohnung gefunden wurden, kann man ja einen Fremdtäter dann ausschließen?
Vorausgesetzt, es sind eben Spuren, die von Handschuhen stammen und auch an den Würgestellen auftauchen.
Dann kommt die Verteidigung aber kaum damit durch, dass es keine Beweise gibt.

Wenn der Mann schon seiner Frau ihre Emails und Nachrichten liest,sie unter Druck setzt und Wutausbrüche ihr gegenüber hat ist das mMn schon ein Vorbote auf ein Gewaltausbruch der auch klar tödlich enden kann.
Dazu kommt auch noch die Trennung und trotz dem das Zusammenleben unter einem Dach.
Die Mama von NE hat sich große Sorgen gemacht und das zu Recht.Eine Mutter spürt wenn was nicht in Ordnung ist.

Vielleicht könnt ihr mir mit meinen Gedankengängen helfen. Aber ist es nicht schlecht für ihn, wenn er aussagt bzw aussagen lässt, dass an diesem Tag "nichts Besonderes" vorgefallen war. Weil falls sie ihn doch überführen, bekäme er doch eine "mildere" Strafe, wenn es aus dem Streit heraus im Affekt wäre? Oder sehe ich das jetzt falsch?
Zudem frage ich mich, woher die Quelle stammt, dass es vorher einen Streit gegeben hätte?

Schlimm, dass ihn damals niemand gesehen hat, als er das Auto erst in der Nachbarschaft und dann erst am Favoritepark abgestellt hat.
In einer der ersten Pressemitteilungen stand ja geschrieben, dass sie wohl mit einem Auto abgelegt wurde. Reifenspuren hätten sie doch schon früher zuordnen können?

@Karmäleon
Ja man sagt dann immer "Ach das ist halt Balkantemperament" wenn der Mann mal austickt.So habe ich das öfters schon gehört.
Für RE war das wohl nichts Besonderes egal was vorgefallen war.Für ihn war es sicher völlig normal auszuticken.
Da kommt mir echt die Galle hoch.

Warum die Schnitte am Hals bei der Schwitzkasten-Variante? Das hinterlässt mE nicht so eindeutige Spuren wie das Würgen.

Die Schnitte wurden nachträglich zugefügt, als sie schon tot war, wohl um die eigentliche Tat zu vertuschen.

@Lulula

Lulula schrieb:Vielleicht könnt ihr mir mit meinen Gedankengängen helfen. Aber ist es nicht schlecht für ihn, wenn er aussagt bzw aussagen lässt, dass an diesem Tag "nichts Besonderes" vorgefallen war. Weil falls sie ihn doch überführen, bekäme er doch eine "mildere" Strafe, wenn es aus dem Streit heraus im Affekt wäre? Oder sehe ich das jetzt falsch?

Es ist ohnehin Totschlag angeklagt, also nicht Mord. Da kann man schon aufs Ganze gehen und den Tatvorwurf rundweg bestreiten. Damit ist die Anklage gezwungen, die Tat zweifelsfrei zu beweisen. Scheint also eine übliche Verteidigungsstrategie zu sein.

Lulula schrieb:Zudem frage ich mich, woher die Quelle stammt, dass es vorher einen Streit gegeben hätte?

Die Quelle ist die Staatsanwaltschaft, die das behauptet und im Verfahren nun beweisen muss.

Lulula schrieb:Schlimm, dass ihn damals niemand gesehen hat, als er das Auto erst in der Nachbarschaft und dann erst am Favoritepark abgestellt hat. In einer der ersten Pressemitteilungen stand ja geschrieben, dass sie wohl mit einem Auto abgelegt wurde. Reifenspuren hätten sie doch schon früher zuordnen können?

Das Auto war nicht in der Nachbarschaft abgestellt. Nach Ansicht der Anklage hätte der Angeklagte vermutlich nach der Tötung im Haus sein Opfer offenbar mit deren Auto erst zum Favoritepark gefahren und dort abgelegt und danach das Auto auf dem S-Bahnhof-Parkplatz abgestellt. Ob Reifenspuren noch 10 Tage später gesichert werden konnten, wissen wir nicht.

@Hammurapi:
Dann habe er die Leiche mit einer Nylonschnur gefesselt, sie ins Auto geladen und den grauen VW Caddy in der Nachbarschaft abgestellt, erläuterte Schweitzer.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.prozess-im-fall-der-getoeteten-nadine-e-aus-ludwigsburg-ein-haar-auf-der-leiche-als-staerkstes-indiz.7f594fd5-2159-4f9a-94a3-f8e26c2abd1c.html

@Lulula

Stimmt, habe ich auch gerade gesehen, sorry. Das wäre wirklich neu und ungewöhnlich, aber hoffentlich belegbar. Warum sollte er den Wagen zunächst in der Nachbarschaft abstellen und dann Stunden später noch einmal aus dem Haus und das Werk vollenden? Hatte er Sorge um die schlafenden Kinder und wollte sie erstmal aus dem Haus haben, um dann tiefer in der Nacht den Rest zu erledigen? Ich bin wirklich gespannt auf die Beweise, die diese Thesen untermauern.

@Hammurapi

Es ist ohnehin Totschlag angeklagt, also nicht Mord. Da kann man schon aufs Ganze gehen und den Tatvorwurf rundweg bestreiten. Damit ist die Anklage gezwungen, die Tat zweifelsfrei zu beweisen. Scheint also eine übliche Verteidigungsstrategie zu sein.xt

Und es ist auch gut so, dass die Tat zweifelsfrei nachgewiesen werden muss.

Was wäre, wenn er wirklich unschuldig ist und große Zweifel bestünden? Damit wäre niemandem geholfen.

@Hammurapi

Wer sagt dass die Kinder da waren? Wissen wir das?

@Schneeglocke

Es gibt keinen Anlass zu vermuten, dass die Kinder an diesem Abend nicht in ihren heimischen Bettchen geschlafen haben. Wäre das so, dann wäre es ungewöhnlich und sicherlich auch berichtet worden.

@jane.marple

Ja, ich finde das auch gut. Ein Angeklagter kann schweigen, er kann aber genau so gut sagen: das stimmt nicht, ich weise den Tatvorwurf zurück. Der Unterschied zwischen diesen beiden Taktiken besteht darin, dass die Anklage nun umso mehr unter Druck steht, die angeklagte Tat eben auch zweifelsfrei nachweisen zu müssen. Das Material muss reichen. Ich bin momentan auch noch sehr skeptisch, aber auch voller Erwartungen, was die Anklagevertreter noch an Eindeutigkeiten aus dem Hut zaubern werden.

@Hammurapi

Hammurapi schrieb:Warum sollte er den Wagen zunächst in der Nachbarschaft abstellen und dann Stunden später noch einmal aus dem Haus und das Werk vollenden?

vielleicht hat er zwischen den Tätigkeiten durch telefoniert oder gechattet ? Alibi ?

Mord, chat/phone, verschnüren,chat/phone, in den caddy verbringen, chat/phone

immer nur Teilschritte

@Hammurapi
Ich vermute, sie werden noch einiges auf Lager haben, um die Indizien eindeutig zu belegen.

Ich meine aber nicht, dass es einen Unterschied in der Beweis- bzw. Indizienführung macht, ob der Angeklagte nun schweigt oder die Tat bestreitet. Die Schuld muss immer zweifelsfrei und schlüssig geklärt sein.

Taktisch klug fand ich jedenfalls seine kurze Einlassung heute. Man kommt doch ins Grübeln alleine durch den sinnemäßen Satz: Ich hätte meiner Frau nie etwas Böses antun können.

Aber das gefundene Haar an der Leiche und die Faserspuren müsste er erst einmal erklären.

@jane.marple

Naja, einen kleinen Unterscheid macht es, weil die Anklage durch diese Positionierung einen etwas stärkeren Beweisdruck erfährt. Die Verteidigung wird nach diesem Auftakt wohl offensiv in die Beweisaufnahme gehen. In Fällen, in denen die Verteidigung einfach schweigt, erlebt man überwiegend eine recht passive Gangart und nur ein fulminantes Schlußplädoyer, in welchem die Beweiskette dann final madig gemacht wird. Hier sieht es mir aber danach aus, als würde die Verteidigung mit kühnem Schwung jedes Detail anfechten, um so in Summe die Indizienkette zu erschüttern. Ich mag diesen Verteidigungsstil.

2 eloxin
auch eine trainierte Frau hat keine Chance aus einem Schwitzkasten eines trainierten Mannes zu kommen.


Zumindest die nachträglich durchgeschnittene Kehle läßt darauf schließen, dass der/die Täer/in aus dem Bekanntenkreis kommt. Denn warum sollte ein vollkommen fremder Täter sowas tun (Zufallsopfer)? Ein vollkommen Fremder muss doch nichts vertuschen, der verschwindet nach der Tat einfach wieder anonym in der Bevölkerung.

@Blondine
So steht es in der Printausgabe ähnlich drin heute. Dass sein Handy was sonst wohl nie der Fall war nach Mitternacht bis morgens ausgeschaltet war und davor immer wieder abgebrochene Chats waren...leider hab ich ihn nicht fotografiert da ich dachte es steht auch online so drin.