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Kendrick Johnson - Unfall oder Mord?

574 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Mord, Unfall ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kendrick Johnson - Unfall oder Mord?

14.02.2016 um 23:12
whitelight schrieb:
Ich habe den Eindruck,als ob es für alle,bzw. der Schule,eindeutig das Beste war,einen Unfall daraus zu machen.

Tajna schrieb:
Für die Schule ist es auch nicht gut, wenn es als Unfall angesehen wird.
Vermutlich könnte sie auf eine Art Schadensersatz verklagt werden.
@Whitelight
@Tajna

Ich denke auch, es wirft kein gutes Licht auf die Schule, dass Kids in einer Sporthalle einfach so verunglücken können. Noch dazu, wenn sich am Ende herausstellt, dass die Videoüberwachung total unzulänglich funktioniert hat, weil relevante Ecken der Halle gar nicht richtig im Aufnahmebereich der Kameras liegen und auch der Eindruck besteht, dass die Bewegungssensoren der Kamera nicht immer oder nicht von allen Punkten der Halle aus lückenlos alle Bewegungen erkannt haben.

Außerdem muss man bedenken "die Schule" ist genau genommen ja keine lebloser Gegenstand. Es ist eine Institution in der Menschen wie wir alle arbeiten. Vom Schulleiter bis zum kleinen Angestellten. Ich kann mir schwer vorstellen, dass die Beteiligten sich nach diesem Unglück einstimmig zu Vertuschungshandlungen entschlossen haben, um den "Ruf der Schule" (oder was auch immer) zu wahren. Welcher Angestellte würde ein so hohes persönliches Risiko eingehen?


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Kendrick Johnson - Unfall oder Mord?

14.02.2016 um 23:22
@Dornröschen
Nein,ich denke auch nicht,daß da jemand seinen Kopf für hingehalten hätte,nur um einen guten Ruf zu wahren.
Allerdings war das,was Kendrick geschehen ist,auf keinen Fall alltäglich.
Deshalb könnte ich mir vorstellen,daß man direkt auf einen Unfall schloß,weil man sich einen Mord auch nicht vorstellen konnte.
Eine andere Erklärung hat es erstmal auch nicht gegeben.

Hätten die Eltern sich damit "zufrieden gegeben" wäre es eben ein schlimmer Unfall gewesen.
Schlimme Unfälle passieren leider.
Schlimme Morde(wenn es denn einer war)passieren eher weniger in Schulen.


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Kendrick Johnson - Unfall oder Mord?

14.02.2016 um 23:27
Zitat von WhitelightWhitelight schrieb:@Dornröschen
Wurde gar nichts von der Polizei veröffentlicht?
Woher stammt denn das death-scenevideo?
Kann man total vergessen, @Whitelight ! Die Ermittlungsbehörde gab sich von Anfang an enorm zugeknöpft. Ich glaube, die verstehen einfach nicht, dass der Fall einfach von hohem öffentlichen Interesse ist und dass die fortdauernde Intransparenz die kursierenden Spekulationen und das Misstrauen in die Behörden befeuert.

Mir fiel auch auf, dass die Familie Bell ebenso wie die Familie Johnson mit dem Schweigen des FBI unzufrieden ist. Der Bell-Anwalt z.B. kritisiert, dass das FBI ihm auf Nachfrage mitteilte (das müssen sie), dass seine Mandanten nicht mehr Teil der Ermittlungen sind, dass kein Verdacht bestehe und keine Anklage erhoben werde. Aber seiner Bitte, dies doch auch in einem öffentlichen Statement zu erklären, und die Entlastungsmomente offen zu legen, entspricht man nicht. Anscheinend sieht man sich beim FBI nicht in der Pflicht, öffentlich erklären zu müssen, ob und warum jemand verdächtigt wird, oder auch nicht. Dass etwas mehr Transparenz den Shitstorm gegen die Bells aber mindern könnte... das ist der Behörde offensichtlich egal.


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14.02.2016 um 23:32
@Dornröschen
Zitat von DornröschenDornröschen schrieb:Ich meine, wir machen einen Denkfehler, wenn wir aufgrund der uns vorliegenden Ermittlungsdetails (Autopsieberichte, Autopsiebilder, Teile der Überwachungsvideos und das Death-Scene-Video) darauf schließen, was die Polizei untersucht hat und was nicht.
Ich habe schon versucht, solche Fehler zu vermeiden.
Dieser Fall ist auch eine Ausnahme im Vergleich zu anderen Kriminalfällen, weil Autopsie- und Polizeiberichte veröffentlicht wurden.

Z.B. bei den Autopsie-Berichten ist ja genau angegeben, was untersucht wurde und wie die Befunde waren.

Im Polizeibericht findet man nur die Durchmesser der Löcher oben und unten in der Matte (14 - 15 Inch) und Kendricks Schulterbreite (19 Inch).
Daraus kann ich noch nicht schließen, wie beengend es für Kendrick in der Matte tatsächlich war.
Aber es wird schon klar, dass ein Schuh im Inneren der Matte vermutlich auf den Boden fallen würde und dort für Kendrick von oben, ohne Hilfsmittel unerreichbar wäre.
Die aufgestellte Matte war nämlich etwas größer als Kendrik (6 Feet).

Über vernichtete oder ignorierte Beiweismittel weiß man vor allem deswegen Bescheid, weil man das den veröffentlichten Polizei-Berichten entnehmen konnte.

Die Sache mit den falsch bearbeiteten Überwachungsvideos, bei denen im entscheidenden Zeitraum anscheinend alle Kameras ausgefallen waren, wurde öffentlich diskutiert.


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Kendrick Johnson - Unfall oder Mord?

14.02.2016 um 23:34
Zitat von WhitelightWhitelight schrieb:@Dornröschen
Nein,ich denke auch nicht,daß da jemand seinen Kopf für hingehalten hätte,nur um einen guten Ruf zu wahren.
Allerdings war das,was Kendrick geschehen ist,auf keinen Fall alltäglich.
Deshalb könnte ich mir vorstellen,daß man direkt auf einen Unfall schloß,weil man sich einen Mord auch nicht vorstellen konnte.
Eine andere Erklärung hat es erstmal auch nicht gegeben.
@Whitelight

So sehe ich das auch. Die Ermittler haben diesen Fall total unterschätzt. Ihrer Einschätzung nach, wies sicherlich alles auf einen Unfall hin. Vermutlich hat man auch nicht allzu aufwendig ermittelt (siehe 1. Autopsie). Möglicherweise hatte man auch Gelegenheit, mit einigen Kids zu sprechen, die sich während des mutmaßlichen Unfalls in der Turnhalle aufgehalten haben. Nachdem die offenbar nichts ungewöhnliches beobachtet hatten (Streit, Gerangel usw.), ging man eben von einem tragischen Unglück aus.


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Kendrick Johnson - Unfall oder Mord?

14.02.2016 um 23:53
@Tajna

Ich muss jetzt ganz offen sagen: Den Polizeibericht kenne ich gar nicht. Kann man den irgendwo im Internet einsehen?
Eigentlich war ich bisher davon ausgegangen, dass uns immer nur Bruchstücke aus den Ermittlungsakten bekannt geworden sind. Bruchstücke, die durch die Familie von Kendrick an Nachrichtenredaktionen weitergegeben wurden.


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Kendrick Johnson - Unfall oder Mord?

15.02.2016 um 04:16
@Dornröschen

Natürlich ist das nur ein Teil der Ermittlungsakten, es gibt vielleicht sogar noch mehr im Internet:

Der Crime-Lab-Report:
https://kjtheboywhodidntcomehome.files.wordpress.com/2014/01/crime-lab-report-in-kendrick-johnson-case.pdf

Lowndes-County-Incident-Report (enthält auch Zeugenaussagen):
http://www.scribd.com/doc/181050020/Lowndes-County-Incident-Report-pdf

Das Death-Scene-Video (wurde von der Polizei gefilmt):
https://www.youtube.com/watch?v=JHI4Zaudbv4 (Video: Kendrick Johnson Death Scene Video *TRIGGER WARNING*)

Du beurteilst das Vorgehen der Polizei ziemlich milde.
Ich finde, das Vorgehen zeigt, dass die Polizei sich kaum für die Aufklärung des Falls interessiert hat.

Ein lagerungsbedingter Erstickungs-Tod, wie zunächst angenommen, ist auch keine Todesart, die nur bei Unfällen auftritt, sondern im Gegenteil:

So ein lagerungsbedingter Erstickungs-Tod kann in Zusammenhang mit kämpferischen Auseinandersetzungen auftreten, z.B. bei Versuchen, eine um sich schlagende oder sich wehrende Person festzuhalten.
Auch bei Festnahmen durch die Polizei gab es öfter schon Fälle, bei denen es zu einem lagerungsbedingten Erstickungstod kam - manchmal reichte für einen derartigen Erstickungstod schon aus, dass die Person mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden lag.

Deswegen werden Polizisten in der Regel bei ihrer Ausbilung auf die Gefahr eines lagerungsbedingten Erstickungstods besonders hingewiesen.


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Kendrick Johnson - Unfall oder Mord?

15.02.2016 um 08:50
Lagebedingter Erstickungstod

Der lagebedingte Erstickungstod ist eine zum Tode führende Form der Asphyxie, die auftritt, wenn sich eine Person in einer Körperhaltung befindet, die sie bei der Atmung behindert. Man nennt dieses Phänomen auch Positional Asphyxia Syndrom, kurz PAS.
Diese Art der Erstickung spielt in verschiedenen Situationen eine Rolle:

Personen sterben am lagebedingten Erstickungstod, weil sie sich selbst in eine Lage gebracht haben, die die Atmung behindert, aus der sie sich nicht mehr befreien können. Dies kann aufgrund von Unachtsamkeit oder wegen eines Unfalls sein oder auch durch gewaltsam herbeigeführte Asphyxie, z. B. durch Folter- und Tötungstechnik Burking.

Kleine Kinder unter zwei Jahren haben ein erhöhtes Risiko, am lagebedingten Erstickungstod zu sterben (s. plötzlicher Kindstod).

Eine Anzahl von Personen stirbt plötzlich und ohne offensichtlichen Grund, während sie von der Polizei, von Vollzugsbediensteten oder von Pflegepersonal gefesselt worden sind (Gewahrsamstod). Der lagebedingte Erstickungstod könnte einer der Faktoren in einigen dieser Fälle sein.

Möglicherweise ist eine Person, die mit dem Gesicht nach unten gefesselt ist, stärker beim Atmen behindert, als wenn sie mit dem Gesicht nach oben liegt. Fast alle Personen, die während der Fesselung starben, haben sich über längere Zeit erheblich gegen die Fesseln gewehrt.
Beim lagebedingten Erstickungstod spielen körperliche Positionierung, Sauerstoffdefizit aufgrund unterschiedlichster Faktoren, Belastungen des Brustkorbs und andere Faktoren eine Rolle. Weitere Faktoren, die das Todesrisiko erhöhen, sind Übergewicht, Herz- oder Atemerkrankungen und Drogenmissbrauch.
Erkennungsproblematik
Der lagebedingte Erstickungstod spielt in der Selbstverteidigungsausbildung der Polizei eine zunehmend größere Rolle. Polizeibeamte werden inzwischen über die Problematik informiert und entsprechend ausgebildet.
Jedoch ist es lt. Aussage von Prof. Penning, Uni München, nicht nur für einschreitende Polizisten, sondern selbst für Ärzte und medizinisches Personal sehr schwer zu erkennen, ob es sich bei einer Gegenwehr der betroffenen Person um „Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte“ oder um einen Überlebenskampf handelt.

Der Betroffene verfällt beim Eintreten eines lagebedingten Erstickungstodes während des polizeilichen Einschreitens in einen sogenannten Teufelskreis, bei dem ein Faktor wiederum einen anderen, die Situation weiter verschlechternden auslöst.
Dieser Teufelskreis besteht aus:
erhöhter Adrenalinausschüttung durch vorausgegangene Flucht oder Tätlichkeiten erhöhtem Sauerstoffbedarf in Gehirn und Muskulatur
Atemnot durch die atmungshemmende Positionierung
Todesangst, welche wiederum einen Anstieg des Adrenalingehalts zur Folge hat.
Der Betroffene kämpft nun nicht mehr um seine Freiheit oder gegen die Polizei, sondern ringt schlichtweg um sein Leben. Dieser Umstand, in dem der Betroffene nun alle Kraft aufbietet, wird durch die Polizei sehr leicht als Gegenwehr gegen die Gefangennahme fehlinterpretiert, was in aller Regel die Verstärkung des unmittelbaren Zwangs zur Folge hat.
Hierdurch fällt es dem Betroffenen noch schwerer zu atmen, bis er schließlich bewusstlos wird.
Im Regelfall wird den einschreitenden Beamten erst an diesem Punkt – und oft zu spät – bewusst, dass der Betroffene unter dem PAS leidet.
Wikipedia: Lagebedingter Erstickungstod

@Tajna
kopiere doch gleich den ganzen wiki-artikel, haben die anderen user auch mehr davon, da sie dann wissen, woher du dein wissen beziehst.


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Kendrick Johnson - Unfall oder Mord?

15.02.2016 um 12:13
@Theheist

In dem Wikipedia-Artikel wird zu wenig herausgestellt, dass der lagerungsbedingte Erstickungstod durch längere Behinderung der Atmung infolge von Druck-Ausübung auf Brustkorb oder Oberbauch oder infolge von Behinderung der Einatmung durch Nase oder Mund zustandekommt.

Gerade weil Polizisten der lagerungsbedingte Erstickungstod schon aufgrund ihrer Ausbildung ein Begriff ist, hätten sie nicht vorschnell von einem Unfall ausgehen dürfen.

Das angenommene Unfallszenario ist nicht plausibel:
Kendrick, der sich in fast 2m Höhe oben auf den Matratzen befunden hat, soll geglaubt haben, er könnte einen Schuh aus dem Hohlraum im Inneren der Rolle herausholen, der unten am Boden lag und dabei soll er kopfüber dort hineingefallen sein?
(Wenn das Loch in der Mitte der Rolle groß genug für Kendrick war, dann wäre ein hineingeworfener Schuh bis auf den Boden gefallen.)


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15.02.2016 um 21:23
Zitat von TajnaTajna schrieb:@Dornröschen

Natürlich ist das nur ein Teil der Ermittlungsakten, es gibt vielleicht sogar noch mehr im Internet
Na ja, genau um diesen Umstand geht es mir eben, @Tajna ! Die uns bekannten Informationen sind unvollständig. Daher tue ich mir schwer, auf Grundlage dieser Informationen polizeiliche Versäumnisse formulieren zu wollen. Höchstens kann man manches in Frage stellen.
Zitat von TajnaTajna schrieb:Du beurteilst das Vorgehen der Polizei ziemlich milde.
Ich finde, das Vorgehen zeigt, dass die Polizei sich kaum für die Aufklärung des Falls interessiert hat.
Na ja, was heißt "milde". Ich habe den Eindruck, den Ermittlern erschien die Todesursache sicherlich durch hinlänglich viele Indizien gesichert. Weiter konnten sie keine Hinweise auf eine Unfall- bzw. Tatbeteiligung weiterer Personen feststellen. Es wurden seitens der Johnsons Hinweise gegeben, dass die Bell-Brüder über ein Tatmotiv verfügt haben sollen... aber dieser Verdacht erwies sich als Sackgasse. Auch sonstigen Verdachtshinweisen aus den Sozialen Medien die zu weiteren Jugendlichen führten wurde ja durchaus nachgegangen. Zu welchem Ergebnis soll man aber kommen, wenn sich kein Hinweis und keine heiße Spur für ein Tötungsdelikt findet und sich der Tod plausibel durch ein Unfallgeschehen erklären lässt?
Zitat von TajnaTajna schrieb:Ein lagerungsbedingter Erstickungs-Tod, wie zunächst angenommen, ist auch keine Todesart, die nur bei Unfällen auftritt, sondern im Gegenteil.
@Tajna da rennst Du bei mir offene Türen ein. Ich hatte ja bereits mehrfach moniert, dass ein Erstickungstod durchaus unfallbedingt eingetreten sein kann, aber eben nicht nur. Ja, zu dem 1. Obduktionsergebnis fehlt mir die Darlegung "warum" es zweifelsfrei nur ein unfallbedingter Erstickungstod gewesen sein kann. Und bei dem Privatgutachten sehe ich das gleiche Problem: M. E. kann die festgestellte Verletzung vielfältige Ursachen haben und ich erkenne nicht, mit welcher Begründung der Privatgutachter als Todesursache so treffsicher eine "inflicted injury" dignostiziert.


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Kendrick Johnson - Unfall oder Mord?

15.02.2016 um 22:09
@Tajna
Zitat von TajnaTajna schrieb:Wenn das Loch einen Durchmesser von 14 Inch hatte, dann wäre ein Schuh bis zum Boden durchgefallen und Kendrick hätte ihn ohne ein Hilfsmittel, wie z.B. einen Stock etc., nicht herausfischen können.
So ein Hilfsmittel hat Kendrick aber nicht gehabt, denn das wäre mit ihm zusammen in der Matte gefunden worden.
Er kann also höchstens von oben in die Matte geschaut haben, ob der Schuh drin ist.

Damit scheidet ein selbstverschuldeter Unfall für mich praktisch aus.
Es gab ja ein solches Hilfsmittel, und es ist in seiner Hand gefunden worden: Der Kopfhörer. Wenn ich in Kendricks Situation gewesen wäre und gemerkt hatte, dass ich mit Oberkörper plus Armlänge nicht an den Schuh herankomme, und mir noch 30 cm fehlen, hätte ich es mit dem nächsten verfügbaren Hilfsmittel probiert. Ich hätte versucht, aus dem kleinen Kopfhörer eine Angel zu basteln. Vielleicht ist Kendrick über diesem Versuch immer tiefer hineingerutscht. Hier wäre ein exaktes Nachstellen des möglichen Ablaufes wirklich sehr hilfreich.


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Kendrick Johnson - Unfall oder Mord?

15.02.2016 um 23:09
Ich könnte mir vorstellen,daß gerade diese kleine Öffnung Kendrick ein Gefühl der Sicherheit gegeben hat und ich glaube auch nicht,daß-sollte der Schuh tatsächlich bis ganz unten durchgefallen sein-er diesen überhaupt sehen konnte.

Es ist doch sicher stockduster in der Rolle gewesen.

Ich überlege die ganze Zeit,was für einen Vergleich man anstellen könnte,um besser zu verstehen,wie,sagen wir mal,etwas größeres in etwas kleineres hineinrutscht.
Mir fällt nichts ein.

Irgendwo gibt es ein Foto,auf dem Kendrick eine Brille trägt.
Auch das-vielleicht in Verbindung mit vor dem Gesicht hängenden Dreadlocks-könnte zum Verhängnis geworden sein.


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Kendrick Johnson - Unfall oder Mord?

15.02.2016 um 23:35
Zitat von WhitelightWhitelight schrieb:Ich könnte mir vorstellen,daß gerade diese kleine Öffnung Kendrick ein Gefühl der Sicherheit gegeben hat und ich glaube auch nicht,daß-sollte der Schuh tatsächlich bis ganz unten durchgefallen sein-er diesen überhaupt sehen konnte.

Es ist doch sicher stockduster in der Rolle gewesen.

Ich überlege die ganze Zeit,was für einen Vergleich man anstellen könnte,um besser zu verstehen,wie,sagen wir mal,etwas größeres in etwas kleineres hineinrutscht.
Mir fällt nichts ein.
@Whitelight

Ich finde, das Unfallszenario (oder, was zu beweisen wäre: die technische Unmöglichkeit des Unfallszenarios) ließe sich ja hervorragend nachstellen. Bisher gibt es lediglich einen öffentlich einsehbaren Test (bei Youtube), bei dem eine vergleichbare Situation nachgestellt wird. Allerdings wurde bei diesem Test lediglich erprobt, ob ein in der Matte gefangener Mensch die Matte umstoßen kann und ob dessen Hilferufe außerhalb der Matte vernehmbar sind.

Mich würde aber sehr interessieren, ob und auf welche Weise(n) ein oberhalb der Matte befindlicher Mensch in diese hineinrutschen oder hineinfallen kann.

Was wir aber vielleicht auch ohne eine Cheerleader-Matte einmal nachstellen könnten, wäre der Versuch, von einer 1,80 m hohen & flachen Ebene aus, einen am Boden stehenden Schuh zu erreichen. Die Versuchsperson müsste natürlich sportlich sein und in etwa Kendricks Größe haben. Was haltet ihr von der Idee?


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Kendrick Johnson - Unfall oder Mord?

15.02.2016 um 23:48
@TheoTiger

Dagegen, dass er eventuell den Kopfhörer als Angel benutzen wollte, spricht einiges:

Es war der rechte Arm, der als erstes, noch vor dem Kopf, in die Matte gelangte, die Kopfhörer hatte er aber in der linken Hand.

In dem Moment, in dem er nur einen Teil seines Oberkörpers in der Matte gehabt hätte, hätte er vermutlich nichts mehr sehen können, weil dann kaum mehr Licht ins Innere der Matte gefallen wäre.

Wie du auch selbst schreibst, ist fraglich bzw. ungeklärt, ob so ein Heraus-Angeln überhaupt praktisch möglich gewesen wäre.

Ich vermute, dass er lediglich nachsehen wollte, in welcher Matte sein Schuh war.
Danach hätte er nur 2-3 Matten verschieben müssen und die Matte mit dem Schuh leicht gekippt irgendwo anlehnen müssen, dabei einen Gegenstand, wie z.B. einen seiner anderen Schuhe mit dem Fuß halb unter die Matte schieben, und er hätte den Schuh bequem aus der Matte holen können.

@Whitelight

14 Inch Durchmesser ist nicht so klein, dass man einen Schuh nicht sehen könnte.
Aber es ist auf jeden Fall so eng, dass viele Menschen schon rein instinktiv dort nicht ihren Oberkörper reinstecken würden.


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Kendrick Johnson - Unfall oder Mord?

16.02.2016 um 00:42
@Dornröschen
Zitat von DornröschenDornröschen schrieb:Was wir aber vielleicht auch ohne eine Cheerleader-Matte einmal nachstellen könnten, wäre der Versuch, von einer 1,80 m hohen & flachen Ebene aus, einen am Boden stehenden Schuh zu erreichen. Die Versuchsperson müsste natürlich sportlich sein und in etwa Kendricks Größe haben. Was haltet ihr von der Idee?
Wenn jemand einen sehr langen Oberkörper und relativ lange Arme hat, könnte das vielleicht klappen.

Aber welche praktischen Probleme dabei auftreten, könnte man ohne die Matte (oder etwas ähnliches) schlecht testen:

Man müsste sich ja mit einer Hand am oberen Mattenrand festhalten und zunächst langsam hinunterlassen und anschließend auch nur mit diesem einen Arm wieder nach oben ziehen.
Dafür wird wahrscheinlich den meisten die Kraft fehlen und dann müsste sich dieser Arm beim Runterlassen und beim Raufziehen beugen können, wofür vielleicht in der engen Öffnung der Platz fehlt.
Zitat von DornröschenDornröschen schrieb:Die uns bekannten Informationen sind unvollständig. Daher tue ich mir schwer, auf Grundlage dieser Informationen polizeiliche Versäumnisse formulieren zu wollen.
Man kann den Ermittlungsbehörden jedenfalls vorwerfen, dass sie in einer unklaren Situation von einer Unfalltheorie ausgingen, die nicht auf ihre Plausibilität überprüft worden war, dass bei der 1. Autopsie die Halsverletzung übersehen wurde und vielleicht auch, dass sie die Daten der Video-Überwachung nicht gleich sicherten.
Zitat von DornröschenDornröschen schrieb: Ja, zu dem 1. Obduktionsergebnis fehlt mir die Darlegung "warum" es zweifelsfrei nur ein unfallbedingter Erstickungstod gewesen sein kann.
Diese Darlegung fehlt schon deshalb, weil man das eben nicht nachweisen kann, weder kann man mit diesen Befunden einen Erstickungstod nachweisen oder ausschließen, noch feststellen, ob er unfallbedingt selbstverschuldet oder fremdverschuldet gewesen sein könnte.

Ich vermute, dass es bei der Halsverletzung ähnlich aussieht, es lässt sich nicht nachweisen (aber auch nicht ausschließen), dass sie zu einem Bewusstseinsverlust oder gar zum Tod geführt hat.


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Kendrick Johnson - Unfall oder Mord?

16.02.2016 um 20:53
Zitat von DornröschenDornröschen schrieb:Was wir aber vielleicht auch ohne eine Cheerleader-Matte einmal nachstellen könnten, wäre der Versuch, von einer 1,80 m hohen & flachen Ebene aus, einen am Boden stehenden Schuh zu erreichen. Die Versuchsperson müsste natürlich sportlich sein und in etwa Kendricks Größe haben. Was haltet ihr von der Idee?
.
Zitat von TajnaTajna schrieb:Aber welche praktischen Probleme dabei auftreten, könnte man ohne die Matte (oder etwas ähnliches) schlecht testen:

Man müsste sich ja mit einer Hand am oberen Mattenrand festhalten und zunächst langsam hinunterlassen und anschließend auch nur mit diesem einen Arm wieder nach oben ziehen.
Dafür wird wahrscheinlich den meisten die Kraft fehlen und dann müsste sich dieser Arm beim Runterlassen und beim Raufziehen beugen können, wofür vielleicht in der engen Öffnung der Platz fehlt.
@Tajna

Da stimme ich Dir vorbehaltlos zu. Durch den Höhentest ließe sich wirklich nur abschätzen, inwiefern das von der Polizei angenommene Szenario, Kendrick habe nach seinem Turnschuh angeln wollen, als realistisch betrachtet werden kann. Auf diese Weise ist aber noch nicht geklärt, wie sich der Sturz bzw. das Hineinrutschen in die Matte zugetragen haben könnte.

@all

Ich werde das mit der Höhe bei der ersten Gelegenheit testen. Falls von Euch wer die Möglichkeit und das Interesse hat, würde ich mich sehr über Eure Rückmeldungen freuen. Ich glaube eben, wenn mehrere Personen das mal ausprobieren, können wir vielleicht ein annähernd aussagekräftiges Ergebnis erhalten. Ist zwar nur ein kleines Detail, das geklärt wäre - aber immerhin.
Zitat von TajnaTajna schrieb:Man kann den Ermittlungsbehörden jedenfalls vorwerfen, dass sie in einer unklaren Situation von einer Unfalltheorie ausgingen, die nicht auf ihre Plausibilität überprüft worden war, dass bei der 1. Autopsie die Halsverletzung übersehen wurde und vielleicht auch, dass sie die Daten der Video-Überwachung nicht gleich sicherten.
Die Ermittlungen weisen sicherlich Schwächen auf. Ich will das gar nicht groß in Abrede stellen. Nur frage ich mich: Welche Ermittlungen tun das (rückblickend betrachtet) nicht? Es lassen sich bestimmt in allen Fällen Ansätze finden, wo man rückblickend bedauert, dass diese nicht schnell genug oder vehement genug verfolgt wurden. Bei der Sicherung des Überwachungsvideos war es ja so, dass ein Polizist unmittelbar nach dem Auffinden von Kendrick die Video-Aufnahmen der maßgeblichen Kameras sichtete und den Inhalt der Aufnahmen auch dokumentierte. Er bat dann den Schul-Techniker, die Aufnahmen aller Kameras der letzten 48 Stunden bereitzustellen, woraufhin dieser meinte, dass es sich um eine sehr aufwändige Arbeit handle, die mehrere Tage in Anspruch nehmen würde. Der betreffende Polizist fand sich mit dieser Sachlage ab. Heute, nachdem wir wissen, dass in dem Fall nahezu alles in Frage gestellt wird (vor allem auch die Echtheit der Aufnahmen), hat sich seine Entscheidung als unklug erwiesen. Er hätte zur Sicherung des Materials besser eine Gruppe von Polizei-Techniker angefordert. Zum Zeitpunkt der Tatort-Sicherung erschien eine solche Maßnahme aber sicherlich als unverhältnismäßig.
Zitat von TajnaTajna schrieb:Diese Darlegung fehlt schon deshalb, weil man das eben nicht nachweisen kann, weder kann man mit diesen Befunden einen Erstickungstod nachweisen oder ausschließen, noch feststellen, ob er unfallbedingt selbstverschuldet oder fremdverschuldet gewesen sein könnte.

Ich vermute, dass es bei der Halsverletzung ähnlich aussieht, es lässt sich nicht nachweisen (aber auch nicht ausschließen), dass sie zu einem Bewusstseinsverlust oder gar zum Tod geführt hat.
@Tajna

Wenn ein Gerichtsmediziner keinen eindeutigen Befund über die genaue Todesursache treffen kann (bzw. sein Befundergebnis nachweisen kann) ... wäre es denn dann nicht naheliegender, dass man in dem Bericht eine kommentierte Übersicht über die erwägbaren Todesursachen erstellt?
Mir will nicht in den Kopf, warum man sich dann einfach pi mal Daumen für ein Ergebnis entscheidet. Das Obduktionsergebnis ist doch Dreh- und Angelpunkt aller weiteren Ermittlungen, denn es beeinflusst ganz maßgeblich die Bewertung des Falles.

Das Leben ist nun einmal nicht immer eindeutig und nicht zu jeder Frage gibt es nur ein einzige richtige Antwort.


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16.02.2016 um 22:56
@Dornröschen
Zitat von DornröschenDornröschen schrieb:Durch den Höhentest ließe sich wirklich nur abschätzen, inwiefern das von der Polizei angenommene Szenario, Kendrick habe nach seinem Turnschuh angeln wollen, als realistisch betrachtet werden kann. Auf diese Weise ist aber noch nicht geklärt, wie sich der Sturz bzw. das Hineinrutschen in die Matte zugetragen haben könnte.
Man könnte das in verschiedene Fragestellungen/Tests aufteilen:

- Hätte er mit einer Hand den Turnschuh überhaupt erreichen können?
Ja, wenn zwischen seinen Leistenbeugen (die Beine müssten außerhalb der Matte bleiben, in waagrechter Position, damit er nicht komplett hineinrutscht) und seinen Fingerspitzen bei noch oben gestrecktem Arm mindestens 1,7 m Distanz liegt.

- Konnte er davon ausgehen, dass er wieder aus der Matte herauskommt, wenn er erstmal bis zu den Leisten drinsteckt?

Hier wird es fraglich, denn er müsste sich mit einem Arm die ganze Zeit oben an der Matte festhalten und dann mit mit diesem einen Arm auch wieder aus der Matte herausheben können, indem er den Arm beugt (was viel Kraft erfordern würde und wofür vielleicht wegen der Enge der Platz fehlt).

Wenn jemand wirklich so etwas versucht, müsste er dann nicht noch rechtzeitig, gleich zu Beginn, bemerken, dass es zu eng zum Atmen ist, dass er seine Arme nicht mehr ausreichend bewegen kann?

- Hätte er den Schuh herausfischen können?
Ja, wenn er mit einem geeigneten Hilfsmittel, einem Stock z.B., seinen Arm um etwa 1 Meter verlängert hätte, dann hätte er das gefahrlos versuchen können.
Er hätte dazu nur einen Arm in die Matte stecken müssen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dabei dazu gekommen sein könnte, dass er mit dem anderen Arm voraus in die Matte stürzt.
Zitat von DornröschenDornröschen schrieb:Wenn ein Gerichtsmediziner keinen eindeutigen Befund über die genaue Todesursache treffen kann (bzw. sein Befundergebnis nachweisen kann) ... wäre es denn dann nicht naheliegender, dass man in dem Bericht eine kommentierte Übersicht über die erwägbaren Todesursachen erstellt?
Ja, das wäre es (und das gleiche gilt natürlich auch für die Polizei).


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16.02.2016 um 23:24
@Dornröschen
@Tajna

Ich habe mich auf allmystery bisher nur mit dem fall tanja Graeff befasst - der leider momentan geschlossen ist weil einige Teilnehmer sich nur noch persönlich beharkten.

Eine Parallele zum Fall Kendrick Johnson ist die Unsicherheit, ob es ein Unfall oder Mord ist. Im unterschied zur Familie Johnson hat die Familie Graeff nie offen bestimmte Personen beschuldigt. Selbst wenn ein Unfall aufgrund der Persönlichkeit des Opfers noch unwahrscheinlicher ist als bei Kendrick, der ja weder suizidal noch betrunken sein musste, um in die Matte zu fallen. Ein unterschied besteht in dem Gutachten der Gerichtsmedizin, das zwar nicht in schriftlicher Form veröffentlicht wurde, aber in einer eigens anberaumten pressekonferenz vorgestellt und erläutert wurde. Der Gerichtsmediziner schloss ein Fremdverschulden nicht aus, erklärte aber sehr einleuchtend, warum ein Unfall sehr viel wahrscheinlicher ist. In der Folge wurde das Gutachten auch bisher von niemandem angezweifelt.
Hier sehe ich einen wesentlichen Unterschied zu Amerika, wo die Gutachten zwar veröffentlicht wurden, aber nach meinem Gefühl recht simpel ausfallen, scheinbar ohne Zusammenarbeit mit der Spurensicherung und ohne eine Rekonstruktion des Geschehens. Bei Tanja Graeff wurde der Fall von einem 50 m hohen Felsen mit Puppen nachgestellt ( in anwesenheit des gerichtsmediziners). Hierdurch konnte man den möglichen Absturzort sehr genau eingrenzen und der GM konnte aufgrund der Verletzungen nahezu ausschließen, dass sie gestoßen wurde. Ebenso hätte man hier eine Rekonstruktion mit genau der gleichen Matte und einer Person mit den gleichen Abmessungen und Gewicht wie Kendrick durchführen können. Natürlich mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen. Ohne ein solches empirisches Experiment bleibt alles hier Spekulation. Wir wissen noch nicht einmal, ob Kendricks Körper in bewusstlosem Zustand allein aufgrund der Schwerkraft bis nach unten durch gerutscht wäre. Hätte man einen leblosen Körper von oben hinein drücken können? Wenn man das ausschliessen könnte, wäre man schon ein Stück weiter.


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Kendrick Johnson - Unfall oder Mord?

17.02.2016 um 00:03
Zitat von TheoTigerTheoTiger schrieb:Hätte man einen leblosen Körper von oben hinein drücken können? Wenn man das ausschliessen könnte, wäre man schon ein Stück weiter.
Äh, @TheoTiger ?? Wieso sollte man einen leblosen Körper nicht hineinbekommen?

Auch verstehe ich nicht so richtig, warum hier ein Vergleich mit Tanja Gräff weiterhelfen soll. Ja, ich gebe Dir recht, dass die Untersuchungsergebnisse im Fall TG öffentlich ausführlich präsentiert wurden und soweit ich weiß, auch nicht in Frage gestellt werden. Aber TG war ja auch jahrelang verschwunden und somit der Fall sehr bekannt. Eine große räumliche Distanz zwischen den Fällen, 2 unterschiedliche Länder... Aber ich sehe wenig Anlass das Ganze zu vergleichen.


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17.02.2016 um 00:19
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Äh, @TheoTiger ?? Wieso sollte man einen leblosen Körper nicht hineinbekommen?
Die Frage ist glaube ich schon berechtigt.

Wenn ich mir überlege, einen leblosen Körper bis in die hinterste Ecke über mit Löchern versehene Fläche zu bringen, die dann noch zusätzlich unter dem eigenen Körpergewicht nachgibt, dürfte die Schwierigkeit zumindest sehr hoch sein. Es dürfte deutlich einfachere Wege geben, einen Körper verschwinden zu lassen, schon die erste oder 2. Rolle hätte ausgereicht. Zumindeswt ist die Auswahl dieser Rolle dann schon sehr seltsam und daher eher unwahrscheinlich. Und das bei einer Halle, wo ständig Leute reinkommen können.


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