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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

2.735 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, FBI, Magier ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

18.11.2018 um 23:13
Zitat von spiky73spiky73 schrieb:Werden in solchen Faellen die Konten durch die (US) Justiz eigentlich nicht eingefroren?
Es kommt ganz darauf an, um was für einen Fall es geht. Geht es um einen Fall, in dem die Herkunft des Geldes auf eine kriminelle Aktion zurückgeführt werden kann, kann es eingefroren werden. Das ist hier aber nicht der Fall, Rouven ist legal und legitim reich geworden.

Die Staatsanwaltschaft hat dann einen gewissen Teil seines Vermögens sperren lassen, um die Restitution an die Kinder sicherzustellen. Aber ein grosser Teil blieb damit zu seiner freien Verfügung übrig.

Wir wissen nicht genau, wie reich Rouven ist, aber allein das Grundstück, das ja verkauft wurde, hatte einen Wert von knapp 2 Millionen Dollar. Und sein Lebensstil war nun auch nicht gerade der einer armen Kirchenmaus. Selbst nach Abzug des Anteils seines Ehemanns blieb ihm da wohl noch genug.

Für die Anwaltskosten ist noch genug da, daran habe ich keinen Zweifel. Zumal ich bisher auch nicht sehe, dass er seine Gelder in der Hinsicht sinnvoll ausgegeben hat. Zum Beispiel hat sein erstes Verteidigerteam ja, soweit bekannt, nur einen einzigen Gutachter beauftragt und das auch recht spät. Gutachterkosten machen in solchen Prozessen oft den Löwenanteil der Kosten der Verteidigung aus, und ausgerechnet da hat man sich als recht geizig gezeigt.

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19.11.2018 um 06:27
Wie oft kann man in den USA eigentlich den Anwalt wechseln? Frau Zschäpe hat das in Deutschland ja auch mehrfach getan, aber nach meinem Gefühl müsste es dafür ein Limit oder zumindest strenge Regeln geben. Sonst liefe das ja auf eine Art Verteidigerbingo hinaus, bei dem der Angeklagte einfach so oft Verteidigung und Strategie wechselt, bis er das beste Ergebnis erziehlt.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

19.11.2018 um 06:43
Das kommt darauf an. Erst mal ob es sich um einen Pflichtverteidiger handelt, also um einen Verteidiger der vom Staat bezahlt wird, oder um einen Wahlverteidiger. Den Pflichtverteidiger zu wechseln ist schwieriger, man muss das unter Angabe wichtiger Gründe beim Gericht beantragen. Und nur wenn es wirklich offensichtlich ist, dass die beiden nicht zusammenarbeiten können oder der Pflichtverteidiger Fehler gemacht hat, wird das Gericht das genehmigen.

Dann kommt es in allen Fällen darauf an, wann der Antrag gestellt wird. Je näher an der Hauptverhandlung, oder gar während dieser, desto schwieriger: wenn durch den Wechsel der Prozess von vorne anfangen müsste, lange unterbrochen werden müsste, um dem neuen Verteidiger eine Einarbeitungszeit zu gewähren, usw., dann wird das Gericht sehr skeptisch sein und ebenfalls das Ganze nur bei wirklich offensichtlichen Problemen genehmigen.

Umgekehrt, wenn die andere Seite, also Gericht oder Anklage, keinen besonderen Beeinträchtigungen ausgesetzt ist, dann geht es relativ einfach. Es ist auch nicht immer nur der Angeklagte, manchmal geht der Wechselwunsch auch vom Verteidiger selbst aus.

Theoretisch kann das also unbegrenzt oft passieren, praktisch jedoch kenne ich kaum einen Fall in dem es mehr als einmal passierte. Ich selbst habe es in meiner langen Praxis ebenfalls erst ein einziges Mal erlebt, dass ein Mandant einen Wechsel beantragt hat.


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19.11.2018 um 08:37
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Frau Zschäpe hat das in Deutschland ja auch mehrfach getan, aber nach meinem Gefühl müsste es dafür ein Limit oder zumindest strenge Regeln geben. Sonst liefe das ja auf eine Art Verteidigerbingo hinaus, bei dem der Angeklagte einfach so oft Verteidigung und Strategie wechselt, bis er das beste Ergebnis erziehlt.
@falstaff
Wie Rick_Blaine schon schrieb: Frau Z. hatte Pflichtverteidiger.

Ich vergleiche das etwas hemdsärmelig gerne mit den Krankenkassen. Du bekommst, was du brauchst, aber für Ärzte, die nicht mit den Kassen abrechen, musst du selber zahlen.
Du kannst natürlich auch als Kassenpatient auf einen Arzt treffen, der sich für dich besonders ins Zeug legt.

Ob es eine kluge Taktik ist, den Anwalt oft zu wechseln?
Wenn ich im Gesundheitssystem bleibe: Da gibt es bei schweren Erkrankungen ein Zeitlimit. Der Patient könnte weggesterben, bevor er meint, den optimalen Arzt gefunden zu haben.
Da lässt sich vielleicht im Justizsystem ein ähnlicher Vergleich ziehen (auch etwas hemdsärmelig).

Vor allem aber: Anwalt und Mandant müssen ein Team bilden, damit ein Prozess für den Mandanten gut ausgeht.
Wenn der Fall glasklar ist, ist ein Wechsel ja nicht notwendig. Bei den heiklen Fällen würde das in Frage kommen und gerade bei ihnen ist die Teamarbeit Anwalt/Mandant besonders wichtig.

Ständig neue Anwälte (die sich immer wieder einarbeiten müsste) ... da könne sich der Mandant selbst ins Knie schießen.
Da muss der beste Anwalt scheitern.


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19.11.2018 um 09:06
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ob es eine kluge Taktik ist, den Anwalt oft zu wechseln?
Wenn ich im Gesundheitssystem bleibe: Da gibt es bei schweren Erkrankungen ein Zeitlimit. Der Patient könnte weggesterben, bevor er meint, den optimalen Arzt gefunden zu haben.
Da lässt sich vielleicht im Justizsystem ein ähnlicher Vergleich ziehen (auch etwas hemdsärmelig).
Der Vergleich ist in ganz anderer Hinsicht sehr zutreffend: Auch das Gesundheitsystem bietet die Möglichkeit dass Patienten nach Belieben solange den Arzt wechseln können, bis sie die Wunschdiagnose für sich oder für ihre Kinder erhalten. Man könnte das als Diagnosenshopping, oder eben als Ärztebingo bezeichnen. Mir geht es dabei weniger um die persönlichen Risiken für die Betroffenen - das liegt in deren eigener Verantwortung. Mir geht es um die horrenden Kosten, die im Justiz- wie im Gesundheitsystem größtenteils von anderen getragen werden müssen. Jetzt nicht bei "Rouwen" , aber bei Zschäpe und anderen ganz sicher...


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

19.11.2018 um 09:36
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Auch das Gesundheitsystem bietet die Möglichkeit dass Patienten nach Belieben solange den Arzt wechseln können, bis sie die Wunschdiagnose für sich oder für ihre Kinder erhalten.
@falstaff
Vergleiche hinken natürlich immer.

Es ging mir bei dem Vergleich um die ernsten Dinge: wenn eine Krankheit tödlich ist, bzw. eine lebenslange Haftstrafe im Raum steht.

Da wird der Patient/Mandant hoffen, sehr schnell DEN Arzt/Anwalt zu treffen, der fachlich gut ist und dem er vertraut.
Vertrauen ist immens wichtig. Daran ist du noch nicht gedacht. Für dich scheint es nur um anwaltliche Strategien zu gehen.

kurz offtopic
Das "Arzthopping", bis die Diagose passt? Ehrlich gesagt, ich kenne weder in meinem Bekannten- noch Verwandtenkreis Menschen, die das betreiben. Die gehen nur zum Arzt wen es notwendig ist. Und einige gehen nie zum Arzt, kurieren alles selber aus.
Was die den Kassen sparen erwähnt natürlich niemand.
Wie so oft, wird es sich einpendeln. Den Kosten die die Hypochonder verursachen, wird in etw. die gleiche Menge Geld eingesparter medizinischer Leistungen gegenüber sehen, die von wirklich Kranken (oder Vorsorgeberechtigter) nicht abgerufen werden.


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19.11.2018 um 12:10
Frau Zschäpe hat das in Deutschland ja auch mehrfach getan, aber nach meinem Gefühl müsste es dafür ein Limit oder zumindest strenge Regeln geben.
Wobei das meiner Erinnerung nach im Fall von Frau Zschäpe nicht geklappt hat. Das Gericht hat darauf bestanden, dass ihre Pflichtverteidiger sie weiter verteidigen.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

19.11.2018 um 12:52
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Wobei das meiner Erinnerung nach im Fall von Frau Zschäpe nicht geklappt hat. Das Gericht hat darauf bestanden, dass ihre Pflichtverteidiger sie weiter verteidigen.
Ja, allerdings erst beim zweiten Versuch meines Wissens.

Ich verstehe auch nicht, was sich Rouwen jetzt von einem erneuten Wechsel des Verteidigungsteams verspricht. Tatsächlich kann ich mir am ehesten vorstellen, dass er sowas wie Anwaltsbingo spielt. Einfach mehrere Teams durchprobieren, in der Hoffnung dass er sich noch verbessern kann. Passend zu seiner Wahlheimat, verhält er sich wie ein Spieler. Und wenn es dann eben doch auf die 20 Jahre hinausläuft, hat er immerhin den Zeitpunkt möglichst lange hinausgeschoben, zu dem er in den Regelvollzug wechseln muss. Ich nehme an, dass selbst in den USA Untersuchungshäftlinge ein wenig besser leben, als Häftlinge im eigentlichen Strafvollzug.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

19.11.2018 um 16:11
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Tatsächlich kann ich mir am ehesten vorstellen, dass er sowas wie Anwaltsbingo spielt. Einfach mehrere Teams durchprobieren, in der Hoffnung dass er sich noch verbessern kann. Passend zu seiner Wahlheimat, verhält er sich wie ein Spieler.
Spielen? So mit dem Finger im Telefonbuch die Anwaltsadressen durchgehen, bis er Stopp sagt? Und der isses dann?
Nein, das glaube ich nicht.

Ich könnte mir eher vorstellen, dass ein Mensch, dem er vertraut Kontakt zu einem Anwalt aufgenommen hat, der J.R. verspricht, alles besser zu machen. Und JR, der inzwischen verstanden haben dürfte, wie erst seine Lage ist, klammert sich an dieses Versprechen.
Ob der neue es besser machen wird, muss er dann eben rausfinden.
Versprechen kann man viel. Auch der neue Anwalt will Geld sehen und am Ende kocht auch der nur mit Wasser.


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19.11.2018 um 17:37
Vielleicht fühlt er sich auch bisher schlecht beraten. Sein erstes Anwaltsteam soll ihm ja angeblich suggeriert haben, dass er mit 5 Jahren davonkommen könnte (inwiefern dies stimmt ist für Außenstehende kaum überprüfbar), seine nächste Anwältin wird ihm eine Aufhebung des Plea Bargain versprochen haben (auch hier kann man nur spekulieren ob das stimmt).

Möglich, dass er sich da an jeden Strohhalm geklammert hat.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

19.11.2018 um 18:13
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Vielleicht fühlt er sich auch bisher schlecht beraten. Sein erstes Anwaltsteam soll ihm ja angeblich suggeriert haben, dass er mit 5 Jahren davonkommen könnte (inwiefern dies stimmt ist für Außenstehende kaum überprüfbar), seine nächste Anwältin wird ihm eine Aufhebung des Plea Bargain versprochen haben (auch hier kann man nur spekulieren ob das stimmt).
Hier geht es um Aussprachen zwischen Anwalt und Mandant, die wir nicht kennen.

Ich sage ja, dass ein Anwalt seinen Mandanten nur gut verteidige kann, wenn der Angeklagte reinen Tisch macht und alles erzählt.
Die Verteidigungsstrategie bricht ein, wenn die Ermittler Dinge herausfinden, die der Mandant aus Scham verschwiegen hat.

Ich finde nicht richtig, dass hier anklingt, die bisherige Verteidigung war vielleicht schlecht.
Es ist nicht der Anwalt, der eine tolle Strategie herbeizaubert.
Die Anklage stützt sich auf Fakten, die nach und nach herausgearbeitet werden.

Wenn der Mandant seinem Anwalt versichert, er hätte nur 10 Fotos auf seinem Handy gehabt, mehr nicht und die hätte ihm jemand unaufgefordert zugeschickt, wird der Anwalt darauf seine Strategie aufbauen.
Wenn dann bei einer Hausdurchsuchung Gigabites an Filmen und Fotos auftauchen- oder eideutige Chatprotokolle, bekommt der Anwalt ein Problem.

Da wir alle nicht wissen, wie deutlich der Angeklagte mit seinen Anwälten gesprochen hat, können wir uns über die Qualität der Verteidigung kein Urteil erlauben.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

20.11.2018 um 04:47
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Vielleicht fühlt er sich auch bisher schlecht beraten. Sein erstes Anwaltsteam soll ihm ja angeblich suggeriert haben, dass er mit 5 Jahren davonkommen könnte (inwiefern dies stimmt ist für Außenstehende kaum überprüfbar), seine nächste Anwältin wird ihm eine Aufhebung des Plea Bargain versprochen haben (auch hier kann man nur spekulieren ob das stimmt).

Möglich, dass er sich da an jeden Strohhalm geklammert hat.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich sage ja, dass ein Anwalt seinen Mandanten nur gut verteidige kann, wenn der Angeklagte reinen Tisch macht und alles erzählt.
Die Verteidigungsstrategie bricht ein, wenn die Ermittler Dinge herausfinden, die der Mandant aus Scham verschwiegen hat.
Das ist prinzipiell richtig. Allerdings habe ich mich, als jemand mit entsprechenden Fachkenntnissen, schon gewundert, welch seltsame Strategie das erste Verteidigungsteam gefahren ist. Es schien mir vor allem dadurch zu glänzen, dass eben keine Strategie deutlich wurde. Addiert man dazu, dass das Team anscheinend keine Erfahrung in Fällen dieser Grössenordnung hatte und auch untereinander nicht sonderlich kompatibel erschien, wundert es mich nicht, dass Rouven nach der enttäuschenden Dosis Realität so schnell wie möglich nach neuer Vertretung gesucht hat.

Und das scheint mir das zweite Problem zu sein: Anwältin Connelly hat, soweit ich das erkennen kann, keinerlei Erfahrung auf diesem Gebiet. Vielleicht hat er hier zu schnell eine neue Vertretung gesucht. Jedenfalls war das Ergebnis ebenfalls ernüchternd. In ihrem Fall kann ich allerdings keine groben Fehler erkennen, das nur zur Klärung. Ich mag es eh nicht Kollegen zu kritisieren, hier konnte sie nur mit dem arbeiten, was der Fall eben hergegeben hat. Und mehr als eine 50/50 Chance zur Aufhebung des plea agreements habe auch ich nicht gesehen. Ich nehme an sie hat sich redlich bemüht, aber am Ende eben umsonst.

Nun ist er bei Vertretung Nummer 3. Zum ersten Mal ein Anwalt, der lange Erfahrung im Strafrecht vorweisen kann. Man wird sehen, ob es ihm gelingt sowohl Ruhe in den Fall zu bringen als auch zu retten was zu retten ist. Viel ist das m.M.n. nicht mehr.


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20.11.2018 um 18:22
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich finde nicht richtig, dass hier anklingt, die bisherige Verteidigung war vielleicht schlecht.
Es ist nicht der Anwalt, der eine tolle Strategie herbeizaubert.
Die Anklage stützt sich auf Fakten, die nach und nach herausgearbeitet werden.

Wenn der Mandant seinem Anwalt versichert, er hätte nur 10 Fotos auf seinem Handy gehabt, mehr nicht und die hätte ihm jemand unaufgefordert zugeschickt, wird der Anwalt darauf seine Strategie aufbauen.
Wenn dann bei einer Hausdurchsuchung Gigabites an Filmen und Fotos auftauchen- oder eideutige Chatprotokolle, bekommt der Anwalt ein Problem.

Da wir alle nicht wissen, wie deutlich der Angeklagte mit seinen Anwälten gesprochen hat, können wir uns über die Qualität der Verteidigung kein Urteil erlauben.
Leider doch.

Seine bisherige Verteidigung war schon sehr schlecht. Die Anwälte hatten nicht nur keine Erfahrung und scheinbar keine Strategie, sie haben sich gegenseitig ausgespielt. Sie sollen sich geweigert haben zusammen zuarbeiten, JR nur einzeln besucht haben und angeblich sogar Freispruch in Aussicht gestellt haben, wenn er sie nur exklusiv beauftragen würde.

JR hat nicht "seinem Anwalt versichert nur 10 Fotos auf seinem Handy" gehabt zu haben etc. Bereits vorprozessual war das ganze Ausmaß den Anwälten bekannt (einschl. Terabyte/mehrere Festplatten im Kleiderschrank). Unmittelbar vor dem ersten Verhandlungstag plusterte sich Jess Marchese nadelgestreift vor der RTL-Kamera auf und verkündigte nur die Unschuld seinen Mandanten zu beweisen. Eine halbe Std. später hat er sich in allen Aklagepunkten schuldig bekannt.

Und erst dann kamen die 5 Jahre Haft ins Spiel. Was man erneut als anwaltliche Fehlberatung qualifizieren kann.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

20.11.2018 um 18:44
Und erst dann kamen die 5 Jahre Haft ins Spiel.
Vor allem dieser Punkt macht mich stutzig. Es wäre ja wirklich ein Unding, wenn JRs Anwälte ihrem Mandaten hier falsche Hoffnungen gemacht haben sollten. Dank Rick Blaines Ausführungen zu den Sentencing Guidelines wissen wir ja, dass JR mit fast 100% Wahrscheinlichkeit mindestens 20 Jahre +X erwartet. Das kann man im Grunde nicht missverstehen, insbesondere nicht nach einer juristischen Beratung. Also haben JRs Anwälte ihm entweder wider besseren Wissens falsche Hoffnungen gemacht (warum auch immer), oder JR hat sie missverstanden, bzw. sich bewusst an diese Hoffnung geklammert

Vielleicht könnte uns RB ja seine Meinung diesbezüglich mitteilen, aber meiner Ansicht nach sollten Anwälte niemals hinsichtlich der Perspektive ihres Mandanten lügen bzw. falsche Hoffnungen machen. Als Laie ist man ja auf eine ehrliche Einschätzung seines Anwaltes angewiesen, auch um seine nächsten Schritte sowie die Zukunft nach dem Gefängnis zu planen. Dies gilt in meinen Augen umso mehr für JR. Da hätten ihm seine Anwälte einen echten Bärendienst erwiesen.


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20.11.2018 um 18:51
Zitat von MyMysteryManMyMysteryMan schrieb:JR hat nicht "seinem Anwalt versichert nur 10 Fotos auf seinem Handy" gehabt zu haben etc. Bereits vorprozessual war das ganze Ausmaß den Anwälten bekannt (einschl. Terabyte/mehrere Festplatten im Kleiderschrank).
O.K. Dann war es so.
Ich hätte gedacht, dass die Anwälte nur scheibchenweise erfuhren, was los ist.

Ist mir unverständlich, aber von einer ungeschickten Verteidigung abgesehen, hatte er diese Massen an illegalen Fotos und die Strafe hierfür ist in den USA sehr herbe.


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20.11.2018 um 18:51
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Dank Rick Blaines Ausführungen zu den Sentencing Guidelines wissen wir ja, dass JR mit fast 100% Wahrscheinlichkeit mindestens 20 Jahre +X erwartet. Das kann man im Grunde nicht missverstehen, insbesondere nicht nach einer juristischen Beratung.
Laut einem Antrag der hier mal veröffentlicht wurde, will er das Wort "consecutive" mit "concurrent" verwechselt haben. Wenn das zutrifft, gab es ein Missverständnis darüber dass die Strafen für die einzelnen Anklagepunkt in den USA aufaddiert werden. Ich dachte zunächst das sei vorgeschoben gewesen. Aber mittlerweile halte ich das durchaus für möglich...


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20.11.2018 um 19:06
Zitat von ZarastroZarastro schrieb: Also haben JRs Anwälte ihm entweder wider besseren Wissens falsche Hoffnungen gemacht (warum auch immer)
Angeblich, weil sie exklusiv beauftragt werden wollten. Vielleicht wollte es JR auch nicht hören/wahrhaben. Er soll ja (verständlicherweise) uneinsichtig und geschockt gewesen sein.

Dass man "consecutive" mit "concurrent" verwechselt, kann in der Tat ein argumentativer Trick von Karen Connelly gewesen sein. Anderseits kann man von einem ausländischen Zauberer nicht erwarten, da durchzublicken. Und wie viele Deutsche wissen schon was "konsekutiv" bedeutet.

Seine Anwälte hätten es natürlich nicht missverstehen dürfen.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

20.11.2018 um 19:09
Zitat von MyMysteryManMyMysteryMan schrieb:Dass man "consecutive" mit "concurrent" verwechselt, kann in der Tat ein argumentativer Trick von Karen Connelly gewesen sein. Anderseits kann man von einem ausländischen Zauberer nicht erwarten, da durchzublicken. Und wie viele Deutsche wissen schon was "konsekutiv" bedeutet.
Wenn es um so etwas Wichtiges geht, kann man zur Not auch mal im Internet recherchieren. Damit kannte er sich ja aus...


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20.11.2018 um 19:29
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Wenn es um so etwas Wichtiges geht, kann man zur Not auch mal im Internet recherchieren. Damit kannte er sich ja aus...
Ich bin weit davon entfernt Herrn R. in Schutz zu nehmen, aber hier irrst du dich.

wenn du überzeugt bist, ein Wort verstanden zu haben, zweifelst du nicht.
Du fängst ja nur an, die wahre Bedeutung zu suchen, wenn du unsicher bist.

Aus dem Grund geschehen ja so viele Irrtümer.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

20.11.2018 um 19:55
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:wenn du überzeugt bist, ein Wort verstanden zu haben, zweifelst du nicht.
Du fängst ja nur an, die wahre Bedeutung zu suchen, wenn du unsicher bist.
Hast ja Recht. Nach dem was @MyMysteryMan geschrieben hat, stellt sich das für mich auch anders dar. Der Mann ist womöglich nie aus seiner Glamourblase herausgekommen und wusste wahrscheinlich wenig über das Land, in dem er lebte. Sonst hätte er auch ohne den Rat seiner Anwälte darauf kommen können, dass in den USA ohne weiteres Strafen von über hundert Jahren möglich sind - und daraus hätte er dann auch die Bedeutung des Wortes "consecutive" ableiten können.
Für geldgierige Anwälte dürfte er jedenfalls ein gefundenes Fressen gewesen sein, zumal er in großer Not war und ist.


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