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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

2.735 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, FBI, Magier ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

20.11.2018 um 20:20
Über die Wahl seiner Anwälte wurde schon viel spekuliert. Auch warum zuletzt mit Karen Connelly eine Spezialistin für Familienrecht (ich verkneife mir hier die Ironie) beauftragt wurde. "Er könne sich doch jeden Staranwalt leisten."

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er von der Gesamtsituation vollkommen überfordert war. Er war erst wenige Monate mit seiner körperlich sehr anstrengenden Show im Tropicana, ausschweifendes Partyleben, gefeierter Star … und dann wird in Sekunden alles zerstört und er sitzt im Gefängnis (die Untersuchungshaft soll in den USA übel sein).

Und seine Taten waren auch ziemlich dumm (in der Position, ohne Tor-Browser, zu Hause und in seiner Dropbox sowas zu speichern), da fehlt vielleicht auch die Intelligenz für die richtige Anwaltsuche. Wahrscheinlich kannten er und sein Ehemann nur Vertragsrechtler aus dem Show-Biz.

Ich selber hatte auch mal einen Anwalt in den USA gesucht, versuchte es über Empfehlungen, und kam nicht weit. Gut, da kannte ich Rick_Blaine noch nicht;-)

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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

20.11.2018 um 20:23
Zitat von MyMysteryManMyMysteryMan schrieb:Ich selber hatte auch mal einen Anwalt in den USA gesucht, versuchte es über Empfehlungen, und kam nicht weit. Gut, da kannte ich Rick_Blaine noch nicht;-)
Ich wüsste ehrlich gesagt auch in Deutschland nicht wo ich auf die schnelle einen guten Anwalt herbekommen sollte. Erst für das Wiederaufnahmeverfahren wüsste ich wieder einen :-D


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

21.11.2018 um 04:25
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Vor allem dieser Punkt macht mich stutzig. Es wäre ja wirklich ein Unding, wenn JRs Anwälte ihrem Mandaten hier falsche Hoffnungen gemacht haben sollten. Dank Rick Blaines Ausführungen zu den Sentencing Guidelines wissen wir ja, dass JR mit fast 100% Wahrscheinlichkeit mindestens 20 Jahre +X erwartet. Das kann man im Grunde nicht missverstehen, insbesondere nicht nach einer juristischen Beratung. Also haben JRs Anwälte ihm entweder wider besseren Wissens falsche Hoffnungen gemacht (warum auch immer), oder JR hat sie missverstanden, bzw. sich bewusst an diese Hoffnung geklammert

Vielleicht könnte uns RB ja seine Meinung diesbezüglich mitteilen, aber meiner Ansicht nach sollten Anwälte niemals hinsichtlich der Perspektive ihres Mandanten lügen bzw. falsche Hoffnungen machen. Als Laie ist man ja auf eine ehrliche Einschätzung seines Anwaltes angewiesen, auch um seine nächsten Schritte sowie die Zukunft nach dem Gefängnis zu planen. Dies gilt in meinen Augen umso mehr für JR. Da hätten ihm seine Anwälte einen echten Bärendienst erwiesen.
Allerdings. Als Anwalt bin ich verpflichtet meinen Mandanten so gut wie möglich, und vor allem mit mindestens den allgemein von zugelassenen Anwälten erwartbaren Wissen und Kompetenz zu vertreten. Und dazu gehört auf jeden Fall auch eine umfassende Beratung, denn am Ende ist es immer so, dass der Mandant entscheiden muss, z.B. sich schuldig bekennen oder nicht. Und das kann er nur, wenn er über Voraussetzungen und Konsequenzen adäquat beraten worden ist.

Die Verteidigung durch das erste Team, bei allem Respekt vor meinen Kollegen und angesichts der Tatsache, dass ich auch nicht mehr weiss, als die Presse erzählt, lässt mich nur grübeln.

Freilich, den üblen Fehler, consecutive mit concurrent zu verwechseln: den machen sogar geborene Amerikaner, denn beide Worte kommen im Alltag von nicht-Juristen selten vor. Aber als Anwalt muss ich meinem Mandanten das unmissverständlich klar machen, was ihn erwartet, wenn er sich schuldig bekennt. Da darf dann so ein Missverständnis nicht auftreten.

Insofern hatte m.E. Karen Conolly gar keine schlechte Ausgangsbasis. Leider weiss ich nicht genug Details um beurteilen zu können, ob ich die Ablehnung ihres Antrags vorausgesehen hätte oder nicht.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Laut einem Antrag der hier mal veröffentlicht wurde, will er das Wort "consecutive" mit "concurrent" verwechselt haben. Wenn das zutrifft, gab es ein Missverständnis darüber dass die Strafen für die einzelnen Anklagepunkt in den USA aufaddiert werden. Ich dachte zunächst das sei vorgeschoben gewesen. Aber mittlerweile halte ich das durchaus für möglich...
siehe oben
Zitat von MyMysteryManMyMysteryMan schrieb:Wahrscheinlich kannten er und sein Ehemann nur Vertragsrechtler aus dem Show-Biz.

Ich selber hatte auch mal einen Anwalt in den USA gesucht, versuchte es über Empfehlungen, und kam nicht weit. Gut, da kannte ich Rick_Blaine noch nicht;-)
Das ist ganz natürlich. Ausser den allmy-usern, die jetzt ja klar wissen, an wen sie sich wenden sollten, wenn sie hier in den USA in Schwierigkeiten kommen, geht es den meisten Menschen so. Man hat noch nie einen Anwalt gebraucht und man weiss nicht, wie und wo man einen guten findet. Man verlässt sich dann oft auf den Rat von Bekannten... So stelle ich mir das hier auch vor.

Leider, und das ist nun meine persönliche Erfahrung, denn ich habe in Las Vegas mehrfach Mandanten gehabt, ist die Lage in Vegas extrem undurchsichtig. Ich weiss nicht was es ist, in dieser Stadt, aber ich habe nirgends sonst (und ich praktiziere die meiste Zeit in Südcalifornien) so viel Merkwürdiges im Justizumfeld erlebt wie in Las Vegas. Und ich meine nicht nur den berüchtigten Nadelstreifenanzug von Marchese.

Vielleicht liegt es auch daran, dass ich bei Wiederaufnahmeanträgen ausgerechnet bei Fällen aus Las Vegas am erfolgreichsten bin LOL

Aber zurück zum Fall: ich glaube auch, dass Rouven hier weder ausreichend begriffen hat, in welch prekärer Lage er nach der Hausdurchsuchung gewesen ist, noch was das Ganze für ihn bedeuten wird. Und seine Anwälte haben das irgendwie nicht verstanden oder sind nicht zu ihm durchgedrungen.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Erst für das Wiederaufnahmeverfahren wüsste ich wieder einen :-D
Haha, sicher in Hamburg...


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

21.11.2018 um 06:33
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Insofern hatte m.E. Karen Conolly gar keine schlechte Ausgangsbasis. Leider weiss ich nicht genug Details um beurteilen zu können, ob ich die Ablehnung ihres Antrags vorausgesehen hätte oder nicht.
Eines wundert mich: Gibt es in den USA nicht die Möglichkeit ein Strafverfahren scheitern zu lassen indem man seinen Anwalt wegen grober und folgenschwerer Fehlberatung verklagt? Mir fällt der passende Begriff gerade nicht ein... Und wenn das zutrifft, warum wurde das hier nicht von der zweiten Anwältin versucht?

Natürlich wäre es dann zu einem zweiten Prozess gekommen, aber auch da hätte es ja wieder eine gewisse, wenn auch verschwindend geringe Wahrscheinlichkeit formaler Fehler gegeben.


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21.11.2018 um 06:56
@falstaff

Was Du vermutlich meinst ist ein ergangenes Urteil wegen Inkompetenz der Verteidiger in der Revision anzufechten, bzw. noch in der 1. Instanz das Schuldanerkenntnis aus diesem Grund aufzuheben und das Verfahren von vorn beginnen zu lassen.

Das hat Connelly wohl versucht. Und die Revisionsmöglichkeit steht hier durchaus noch im Raum.

Normalerweise ist die Sache so: wird bereits während einem laufenden Verfahren deutlich, dass es erhebliche Mängel bei der Verteidigung gegeben hat, soll man versuchen, das Gericht bereits jetzt dazu zu bewegen, das Verfahren notfalls von vorne zu beginnen. Das hat Connelly hier versucht, denn das Verfahren ist ja noch nicht offiziell abgeschlossen. Zwar hat es ein Schuldeingeständnis gegeben, aber abgeschlossen ist das Verfahren erst mit der Verkündigung des Strafmasses.

Zuständig in dieser Phase ist die Richterin der 1. Instanz. Diese hat offensichtlich den Antrag von Connelly verworfen. Falls das interessiert muss ich mir in den kommenden Tagen mal durchlesen, worum es da genau ging.

Es bleibt aber Rouven nun eine höhere Instanz anzurufen, spätestens nach Ende des Verfahrens oder bereits jetzt als interlocutory appeal, und als juristischen Verfahrensfehler geltend zu machen, dass seine Verteidigung inkompetent war, man nennt das hier: "ineffective assistance of counsel" (ineffiziente Vertretung durch den Anwalt) was ein Verstoss gegen das verfassungsmässige Recht auf effiziente Verteidigung (VI. Zusatzartikel der Bundesverfassung) ist. Die Anforderungen und Grundlagen dazu wurden vom obersten Gerichtshof der USA im Grundsatzurteil Strickland v. Washington in 1984 festgelegt.

Um damit Erfolg zu haben muss der Antragsteller nachweisen, dass

1. die Verteidigung so schlecht war, dass der objektive an eine Verteidigung anzulegende Masstab nicht vernünftig erreicht wurde. Oder, in weniger sperrigen Worten: dass ein zugelassener, anständig ausgebildeter Rechtsanwalt niemals eine solch schlechte Arbeit geleistet hätte. Der Masstab ist also, was Kollegen in vergleichbarer Situation getan hätten.

2. vernünftigerweise angenommen werden kann, dass wenn der Verteidiger angemessene Arbeit geleistet hätte, das Ergebnis des Verfahrens anders gewesen wäre.

Beides muss nachgewiesen werden.

Sollte es dazu kommen in diesem Fall, kann ich das gerne weiter ausführen.

Im Prinzip musste Connelly genauso argumentieren. Wenn es wie hier aber um ein plea agreement geht, also um ein freiwilliges Schuldanerkenntnis, kommen noch ein paar Elemente ins Spiel: normalerweise wird davon ausgegangen, dass ein Angeklagter weiss und versteht, was er tut, wenn er sich schuldig bekennt. Auf Englisch: "A plea of guilty or nolo contendere must be done freely, knowingly and intelligently."

Um das anzufechten muss er zeigen, dass dieses Schuldanerkenntnis entweder nicht freiwillig erfolgte, oder, wenn freiwillig, dann auf einer völlig unverstandenen Grundlage, also entweder nicht "freely," oder nicht "knowingly and intelligently."

Und hier kommt dann wieder die inkompetente anwaltliche Vertretung ins Spiel. Der Standard ist wieder: Rouven muss nachweisen, dass er bei kompetenter Vertretung und Kenntnis aller Fakten höchstwahrscheinlich nicht so plädiert hätte.

Das scheint Connelly nicht gelungen zu sein. Wie gesagt, ich kenne die Details noch nicht, aber will mal schauen, was ich finde.



Davon ganz unabhängig kann Rouven in einem solchen Fall die betreffenden Anwälte auf Schadenersatz verklagen, das nennt man dann einen "malpractice suit." Das wird derzeit aber nicht Rouvens dringendstes Thema sein.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

21.11.2018 um 07:05
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Um das anzufechten muss er zeigen, dass dieses Schuldanerkenntnis entweder nicht freiwillig erfolgte, oder, wenn freiwillig, dann auf einer völlig unverstandenen Grundlage, also entweder nicht "freely," oder nicht "knowingly and intelligently."

Und hier kommt dann wieder die inkompetente anwaltliche Vertretung ins Spiel. Der Standard ist wieder: Rouven muss nachweisen, dass er bei kompetenter Vertretung und Kenntnis aller Fakten höchstwahrscheinlich nicht so plädiert hätte.

Das scheint Connelly nicht gelungen zu sein. Wie gesagt, ich kenne die Details noch nicht, aber will mal schauen, was ich finde.
Ich glaube in diesem Zusammenhang stand die von mir zitierte Verwechslung von "concurrent" und "consecutive". Vermutlich hat man den Mann da aber auch dümmer gemacht als er ist, um den Antrag zu unterfüttern. Einen Ruf hat er ja nicht mehr zu verlieren...

Irgendjemand hat erwähnt, dass die Untersuchungshaft in den USA "übel" sein soll. Kannst du das bestätigen, bzw. näher ausführen?
In Deutschland ist Untersuchungshaft ja mehr so eine Art Zwischending zwischen tatsächlicher Haft und Freiheit. Bzw. Eine Haft mit größeren Freiheiten als im tatsächlichen Strafvollzug...


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21.11.2018 um 07:19
Ja, dass ihm nicht korrekt erklärt wurde, was concurrent und consecutive bedeuten oder womit er in diesem Fall rechnen muss, würde ich auch als inkompetente Verteidigung bezeichnen.

Um das noch mal für alle zu erklären: Es gibt im amerikanischen Strafrecht die Tradition, für jede Einzeltat eine separate Strafe festzulegen. Zum Beispiel wenn ein Täter in ein fremdes Haus einbricht, indem er ein Fenster einschlägt, dann die Treppe hochgeht und dort auf einen Bewohner trifft, und diesen mit vorgehaltener Pistole dazu bringt, ein goldenes Armband zu übergeben. Die erste Straftat ist Einbruch, als er das Fenster einschlägt und einbricht. Sagen wir mal dafür gibt es 3 Jahre. Die zweite Tat ist bewaffneter Raub, dafür gibt es 10 Jahre.

Nun gibt es zwei Möglichkeiten: wenn das Gesetz es erlaubt, kann der Richter entscheiden ob der Täter beide Strafen gleichzeitig oder nacheinander absitzt. Praktisch bedeutet das die Frage ob der Täter 10 oder 13 Jahre sitzen muss. Consecutive heisst "aufeinander folgend," das wäre in diesem Fall also erst 3 dann 10 = 13 Jahre. Concurrent heisst "gleichzeitig," dann wird die Sache so behandelt, dass die ersten 3 Jahre der Täter gleichzeitig beide Strafen absitzt, und danach noch die bleibenden 7 Jahre der zweiten Strafe, also insgesamt 10.


So oder so sehe ich zwar im Fall Rouven nirgends 5 Jahre als Endergebnis, aber wenn man ihm nicht vernünftig erklärt hat, welche Strafe er zu erwarten hat, wäre das für mich ein Beweis der inkompetenten Verteidigung.

Allerdings ist Rouven hier beweispflichtig.

Untersuchungshaft? Das ist sehr subjektiv. Im Vergleich zur Strafhaft ist es aber tatsächlich so, dass der Untersuchungshäftling weniger Privilegien besitzt als der Strafhäftling. Erst mal findet U-Haft in den lokalen Gefängnissen statt, die vom Landkreis betrieben werden und in welchen Kreti und Pleti inhaftiert sind: neben den U-Häftlingen auch solche Strafhäftlinge, die eine kurze Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr verbüssen. Die Gefängnisse sind meist schlechter und sparsamer ausgerüstet als die Strafgefängnisse und meist auch dichter belegt. Besuchsregeln sind oft weniger grosszügig.

Rouven wird seine Strafe in einem Bundesgefängnis verbüssen müssen und kann damit rechnen in ein speziell für Täter seiner Art eingerichtetes Gefängnis verlegt zu werden, also was man gemeinhin "Kinderschänder" etc. nennt. Das existiert zur Sicherheit der Gefangenen, da diese Art Täter in der inneren Hierarchie ganz unten steht. In U-Haft gibt es keine gesonderten Bereiche für solche Täter, daher ist die Haft für einen Rouven in gewissem Sinn gefährlicher. Zum Ausgleich kann es sein, dass er auf bestimmte Privilegien verzichten muss, zum Beispiel Hofgang, freier Aufenthalt in den Gruppenräumen usw. Zu seiner eigenen Sicherheit.

Unter dem Aspekt kann U-Haft dann schlimmer sein als die Strafhaft.


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06.01.2019 um 08:36
Durchhalten wird er das auf Dauer eh nicht, ein Lebenlang ein Leben im Showbiz mit Reichtum und allen Freiheiten geführt und mit einem Schlag wurde alles Zerstört, Villa weg, Reichtümer so gut wie weg. Aber das schlimmste ist in solchen Fällen das sich alle von einem abwenden, ob es Familie oder Freunde sind und daran wird er zerbrechen und keine 15 Jahre im Gefängnis aushalten von daher ist es eigentlich sowieso egal wer ihn Verteidigt und wie lange er absitzen muss, ich rechne in den nächsten Jahren jedenfalls mit einem Suizid Rouvens.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

06.01.2019 um 08:54
Zitat von TeutonicusTeutonicus schrieb:Durchhalten wird er das auf Dauer eh nicht, ein Lebenlang ein Leben im Showbiz mit Reichtum und allen Freiheiten geführt und mit einem Schlag wurde alles Zerstört, Villa weg, Reichtümer so gut wie weg.
@Teutonicus
dieses argument verstehe ich nicht. klingt so, als würden dir reiche leute besonders leid tun, wenn sie eine gefängisstrafe antreten müssen.
die suizidrate unter gefagenen (bzw. vor haftantritt) ist besonders hoch- und zwar queer beet, nicht nur unter reichen und vom leben verwöhten.
was ist mit dem landwirt, der bislang sei eigener herr war und dem es alles bedeutet bei wind und wetter draussen zu sein?
Was ist mit eltern, die ihre kinder nur noch eigeschränkt sehen können?
Was ist mit allen anderen, die sich einem gefängnisalltag unterordnen müssen, plötzlich anträge stellen müssen für alles mögliche etc.

eine gefängisstrafe ist für jeden menschen ein massiver einschnitt.

ich glaube, dass herr Rouven jetzt gerne auf allen luxus verzichten und in lieber deutschland bescheiden lebe würde, wenn er dafür da raus käme.


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06.01.2019 um 14:35
@Rick_Blaine

Was ich nicht so ganz verstehe, worauf spekulierz JR eigentlich? Hofft er, dass ihm die Staatsanwaltschaft einen besseren Deal anbieten wird, wenn der bisherige wegen einer "inkompetenten Verteidigung" aufgelöst werden sollte? Mal ganz naiv gefragt, wäre das deiner Erfahrung nach realistisch? Die Beweislage scheint doch sehr eindeutig zu sein, weshalb sollte die SA noch Zugeständnissr machen?


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

06.01.2019 um 14:39
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Was ich nicht so ganz verstehe, worauf spekulierz JR eigentlich? Hofft er, dass ihm die Staatsanwaltschaft einen besseren Deal anbieten wird, wenn der bisherige wegen einer "inkompetenten Verteidigung" aufgelöst werden sollte? Mal ganz naiv gefragt, wäre das deiner Erfahrung nach realistisch? Die Beweislage scheint doch sehr eindeutig zu sein, weshalb sollte die SA noch Zugeständnissr machen?
Ich habe dazu eine anschließende Frage:
Könnte es sei, dass JR bereit wäre, weitere Konsumenten/Verteiler/evtl. Produzenten von Kinderpornografie zu nennen?
Vielleicht glaubt er ja Infos zu haben, die die Ermittler noch nicht kennen?
- Und vielleicht denkt er an einen Deal?
Ich liefere Täter als Messer und bekomme dafür einen Straferlass.
Das würde er natürlich nicht der Presse mitteilen.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

06.01.2019 um 19:30
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Was ich nicht so ganz verstehe, worauf spekulierz JR eigentlich? Hofft er, dass ihm die Staatsanwaltschaft einen besseren Deal anbieten wird, wenn der bisherige wegen einer "inkompetenten Verteidigung" aufgelöst werden sollte? Mal ganz naiv gefragt, wäre das deiner Erfahrung nach realistisch? Die Beweislage scheint doch sehr eindeutig zu sein, weshalb sollte die SA noch Zugeständnissr machen?
Wenn ich mich recht erinnere war das seine ursprüngliche Intention, aber die Birne ist wohl geschält, es geht nur noch um das Strafmaß, also ob er nun eher 35 oder 40 Jahre sitzen wird.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

07.01.2019 um 00:26
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Was ich nicht so ganz verstehe, worauf spekulierz JR eigentlich? Hofft er, dass ihm die Staatsanwaltschaft einen besseren Deal anbieten wird, wenn der bisherige wegen einer "inkompetenten Verteidigung" aufgelöst werden sollte? Mal ganz naiv gefragt, wäre das deiner Erfahrung nach realistisch? Die Beweislage scheint doch sehr eindeutig zu sein, weshalb sollte die SA noch Zugeständnissr machen?
Ich denke, genau das ist seine Intention. Soweit ich das überblicke, ich habe in letzter Zeit nicht mehr alles verfolgt, hat er ja keine Revision hinsichtlich des Beschlusses vom Juli eingelegt. Damit ist vom Tisch, die Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft zurückzuziehen. Es geht jetzt nur noch um die tatsächliche Höhe der Strafe, die zwar im Ermessen des Gerichts liegt, aber an die Regeln der "guidelines" gebunden ist.

Diese erlauben eine sehr grosse Spannweite, wie ich hier schon vor langer Zeit einmal erklärt habe. Zwar ist auch hier formell die Sache inzwischen mehr oder weniger vorbei, denn der Fall liegt zur Entscheidung nun beim Gericht, aber hinter den Kulissen kann immer noch verhandelt werden. Wenn am Ende beide Seiten vor Gericht erscheinen und der Richterin darlegen, dass sie sich auf eine gewisse Breite des Strafmasses geeinigt haben, gehen Richter selten davon ab. Aber es ist natürlich keineswegs sicher, dass die Staatsanwaltschaft überhaupt noch reden will.

Immerhin hat Rouven ja im November (endlich) einen erfahrenen Anwalt beauftragt und ich finde es ist gerade ein Zeichen dafür, dass man nichts mehr hört, dass nun jemand die Sache in der Hand hat, der weiss, was er tut. Es war von Anfang an eine sehr schlechte Idee, diesen Fall in der Presse lösen zu wollen.

Die Strategie scheint mir also zu sein, irgendwie noch ein paar Jahre Nachlass herauszuholen.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich habe dazu eine anschließende Frage:
Könnte es sei, dass JR bereit wäre, weitere Konsumenten/Verteiler/evtl. Produzenten von Kinderpornografie zu nennen?
Vielleicht glaubt er ja Infos zu haben, die die Ermittler noch nicht kennen?
- Und vielleicht denkt er an einen Deal?
Ich liefere Täter als Messer und bekomme dafür einen Straferlass.
Das würde er natürlich nicht der Presse mitteilen.
Ich denke, der Zug ist abgefahren. Er hat ja einen Deal bekommen, nur, er hat den anscheinend nicht verstanden. Sollte er solche Kenntnisse gehabt haben, dürfte er die aber schon lange offenbart haben, nämlich vor dem Deal. Ich glaube aber nicht, dass er solches Insiderwissen hatte. Sein Vorgehen war im Gegenteil so amateurhaft, dass er dem FBI ja direkt in die Falle gegangen ist.

Er hat auf relativ dilettantische Weise mit KP gehandelt, er hat auf einer typischen Filesharing Platform nach Tauschpartnern gesucht und diese gefunden und ist dabei natürlich auf verdeckte Ermittler gestossen. Das zeigt meiner Meinung nach, dass er keine gesonderten Quellen etc. hatte. Dafür aber einen unglaublichen Konsum.

Ich sage natürlich, weil es mich immer wieder verblüfft, dass diese Täter ausblenden - wissen müssen sie es - dass es in diesen Tauschbörsen vor verdeckten Ermittlern nur so wimmelt.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

07.01.2019 um 07:34
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Ich sage natürlich, weil es mich immer wieder verblüfft, dass diese Täter ausblenden - wissen müssen sie es - dass es in diesen Tauschbörsen vor verdeckten Ermittlern nur so wimmelt.
Ich hatte auch schon mal den Verdacht, dass es sich bei der Zauberei um eine Inselbegabung Rouvens handelt. Man müsste eigentlich nur regelmäßig amerikanische Zeitungen lesen um zu wissen, dass dort andere Fahndungsmethoden zugelassen sind als in Deutschland und dass die Strafen regelmäßig drakonisch ausfallen. Vom Darknet wusste er anscheinend auch nichts.

Eine andere Erklärung wäre, dass ein stark ausgeprägter Trieb seine Risikobereitschaft erhöht hat...

Abgesehen vom moralischen Aspekt, ist es selbstzerstörerischer Irrsinn in den USA so etwas abzuziehen. Anders als vergleichbare Straftäter in Deutschland, wird er dort auch nach Verbüßung seiner Haft keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen. Es gibt dort regelrechte Kolonien in denen Sexualstraftäter wie Aussätzige zusammenleben müssen, weil sie aufgrund der strengen Auflagen nicht einmal mehr eine Wohnung bekommen.


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07.01.2019 um 17:12
@falstaff
Anders als vergleichbare Straftäter in Deutschland, wird er dort auch nach Verbüßung seiner Haft keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen.
Darum wird er sich keine Sorgen machen müssen, die USA wird ihn doch mit Sicherheit nach Verbüßung seiner Haftstrafe nach Deutschland.
gibt dort regelrechte Kolonien in denen Sexualstraftäter wie Aussätzige zusammenleben müssen, weil sie aufgrund der strengen Auflagen nicht einmal mehr eine Wohnung bekommen.
Was ich persönlich auch absolut unmenschlich finde, aber gut, da hat man jenseits des Atlantiks halt ein anderes Rechtsverständnis.


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08.01.2019 um 04:36
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Eine andere Erklärung wäre, dass ein stark ausgeprägter Trieb seine Risikobereitschaft erhöht hat...

Abgesehen vom moralischen Aspekt, ist es selbstzerstörerischer Irrsinn in den USA so etwas abzuziehen. Anders als vergleichbare Straftäter in Deutschland, wird er dort auch nach Verbüßung seiner Haft keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen. Es gibt dort regelrechte Kolonien in denen Sexualstraftäter wie Aussätzige zusammenleben müssen, weil sie aufgrund der strengen Auflagen nicht einmal mehr eine Wohnung bekommen.
Richtig. Meine Erfahrung mit Tätern dieser Kategorie, ist dass alle gewusst haben, dass sie eine Straftat begehen, dass es ein hohes Risiko der Entdeckung gibt und die Strafen extrem hoch sind - aber es scheint ein unwiderstehbarer Trieb zu herrschen. Vergleichbar mit Tätern die trinken, und sich ans Steuer setzen, und am nächsten WE wieder trinken und wieder fahren usw.
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Darum wird er sich keine Sorgen machen müssen, die USA wird ihn doch mit Sicherheit nach Verbüßung seiner Haftstrafe nach Deutschland.
Das ist richtig. Nach Verbüssung wird er abgeschoben werden, das Gesetz bietet da keinen Spielraum. Er wird nie wieder in die USA einreisen dürfen.
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Was ich persönlich auch absolut unmenschlich finde, aber gut, da hat man jenseits des Atlantiks halt ein anderes Rechtsverständnis.
Das ist auch hier ein sehr umstrittenes Thema. Populär ist das "Brandmarken" von Sexualstraftätern freilich immer bei Politikern, selbst Bundeskanzler Schröder wollte ja bei Kinderschändern "den Schlüssel wegwerfen." Bei Personen, die ein wenig mehr vom Fach sind, Psychologen, Juristen, Polizisten, gelten diese Gesetze zumindest als sehr umstritten. Ich persönlich halte nichts davon. Aber wie gesagt, das ist nicht Rouvens Problem, denn er wird nach Deutschland abgeschoben werden.


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08.01.2019 um 04:54
Verwundert reibe ich mir die Augen - nicht zum ersten Mal.

Das Einzige, was ich an diesem Fall bedauerlich finde, ist die mögliche Auslieferung des Herrn Rouven nach Deutschland.

Für die Opfer - und seien sie nur durch Kopie oder Absicht betroffen - ist das ziemlich bitter.

Möge das Karma über seine Taten entscheiden.


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08.01.2019 um 08:59
Zitat von GigiNazionaleGigiNazionale schrieb:Das Einzige, was ich an diesem Fall bedauerlich finde, ist die mögliche Auslieferung des Herrn Rouven nach Deutschland.

Für die Opfer - und seien sie nur durch Kopie oder Absicht betroffen - ist das ziemlich bitter.
@GigiNazionale
Aber doch erst, nach dem er die Haft in de USA verbüsst hat. Oder zumindest einen Teil der Haftstrafe.

außerdem muss man sagen, dass er nie wieder auf einer Bühne stehen wird.

Ich hoffe, dass die Opfer identifiziert und aus seinem Vermöge entschädigt werden.
Das sind ja alles viel, viel härte Maßnahmen, als bei uns üblich.
Gar kein Vergleich.


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08.01.2019 um 16:14
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Er hat auf relativ dilettantische Weise mit KP gehandelt, er hat auf einer typischen Filesharing Platform nach Tauschpartnern gesucht und diese gefunden und ist dabei natürlich auf verdeckte Ermittler gestossen. Das zeigt meiner Meinung nach, dass er keine gesonderten Quellen etc. hatte. Dafür aber einen unglaublichen Konsum.

Ich sage natürlich, weil es mich immer wieder verblüfft, dass diese Täter ausblenden - wissen müssen sie es - dass es in diesen Tauschbörsen vor verdeckten Ermittlern nur so wimmelt.
Also ich muss gestehen, ich habe das auch nicht gewusst. Bei Musik- und Software-Tauschbörsen ist das m.W. nicht der Fall (obwohl das BKA Kino.to unterwandert hatte) und es heißt immer, ohne Vorratsdatenspeicherung sei hierzulande keine Täterermittlung aussichtsreich.

Ich ging allerdings davon aus, dass KP sowieso nicht im Oberflächen-Web zugänglich ist, aber @falstaff schrieb ja:
Zitat von falstafffalstaff schrieb: Vom Darknet wusste er anscheinend auch nichts.
...dabei konnte ich mir JR richtig gut vorgestellen, wie er mit Kajal und seiner dunklen Körperbehaarung deep im Darknet rumhängt...

Aber wo auch immer, da tauscht/übermittelt man doch keine personenbezogenen Daten und das Publikum ist international. Wenn eine Bundesbehörde (FBI) monatelang ermittelt, um dann festzustellen, die Täter sitzen in Europa/Russland/Südamerika/Asien ... und benutzen vermutlich einen Tor-Browser? Da wären die Ressourcen mMn zur Ermittlung der Urheber, Produzenten und derer, die den Missbrauch physisch begangen haben, besser aufgehoben, als bei reinen Endkonsumenten.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

08.01.2019 um 17:53
Zitat von MyMysteryManMyMysteryMan schrieb:Da wären die Ressourcen mMn zur Ermittlung der Urheber, Produzenten und derer, die den Missbrauch physisch begangen haben, besser aufgehoben, als bei reinen Endkonsumenten.
die endkonsumenten sind doch im grunde die auftraggeber.


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