Verbrechen in Höxter

@Hammurapi

Da scheinst du mir doch etwas zu optimistisch ;)

Ich hatte von einem Gespräch berichtet, das ich mit der Nachbarin des Pärchens in Brakel geführt hatte. Es war nichts Weltbewegendes. Dann aber fragte eine Userin nach dem "Beleg?" und mein Beitrag wurde mit der Begründung "unsichere Quelle" gelöscht.

Was ich allerdings beabsichtige, ist, weiterhin die wichtigsten Beiträge der Printmedien zusammenzustellen.

@emz

emz schrieb:.....Da scheinst du mir doch etwas zu optimistisch ;)

Ich hatte von einem Gespräch berichtet, das ich mit der Nachbarin des Pärchens in Brakel geführt hatte. Es war nichts Weltbewegendes. Dann aber fragte eine Userin nach dem "Beleg?" und mein Beitrag wurde mit der Begründung "unsichere Quelle" gelöscht.

Was ich allerdings beabsichtige, ist, weiterhin die wichtigsten Beiträge der Printmedien zusammenzustellen.

Kurze Anfrage:

Ich kann nachvollziehen, dass Du Probleme, infolge einer persönlichen Berichterstattung, in Bezug auf den Prozess, vermeiden möchtest.

Bei Allmy haben jedoch einige User, von einem Prozessverlauf, persönlich vor Ort anwesend, berichtet, ohne Löschung ihrer Angaben.

Deine Beabsichtigung, die wichtigsten Beiträge der Printmedien zusammenzustellen, dafür Dank im Voraus.

Doch dein persönlicher Eindruck, den du über den Verlauf, zusammenstellen könntest, wäre sehr hilfreich und ich kann mir nicht vorstellen, dass es zu einer Löschung deiner Beiträge kommen würde, da dieses bereits in anderen Fällen von der Verwaltung Allmy genehmigt wurde.

Sollte sich dahingehend etwas geändert haben, bin ich aktuell nicht informiert.

@Hammurapi
@Mauro

Alles geklärt.
Ich werde aus dem Gerichtssaal berichten.

@emz
Im Falle des Silvio S. wurde auch von Usern aus Prozesstagen berichtet, natürlich einigermaßen objektiv geschildert, am Ende mit persönlichen Eindrücken und Vermutungen gespickt.

In anderen Fällen gab es dies auch schon. Ich fände es schön und informativ, wenn du darüber berichten könntest, denn so kann man sich einen guten Eindruck verschaffen und in gewisser Weise auch irgendwie "live" mit dabei sein. :)

@emz ich freue mich auf deine Berichte, mit oder ohne Weichei ;)

AK 53/16
Am 26.10. verhandelt die Kammer – mit Folgeterminen am 16. Und 30.11. sowie im
Dezember – ab 9.00 Uhr gegen geschiedene Eheleute, geboren 1969 und 1970, denen
gemeinschaftlicher Mord durch Unterlassen in 2 Fällen, versuchter Mord bei der
Angeklagten sowie gefährliche Körperverletzung bezüglich beider Angeklagten in
zahlreichen Fällen vorgeworfen wird. ( Höxter-Bosseborn )

http://www.landgericht-paderborn.de/behoerde/presse/termine/index.php

@emz

emz schrieb:Alles geklärt.
Ich werde aus dem Gerichtssaal berichten.

Sehr gut, darauf hatte ich gehofft… konnte mir nicht vorstellen, dass diesbezüglich negativ interveniert wird.

Du hast dich mit diesem Fall intensiv beschäftigt, bist bestens vorinformiert, hast die Fähigkeiten, die Spreu vom Weizen zu trennen und informativ zu berichten.

Daher Dank und viel Erfolg!

@emz


Ich sehe Deinen Berichten mit Spannung entgegen und kann keine Probleme darin sehen. Wie schon andere bemerkt haben, gab es schon öfter "Allmy-Gerichtsreporter."

@emz
Toi toi toi ! Ich bin bei dir und ganz gespannt ! ;)

In der Justizvollzugsanstalt Bielefeld sitzt Angelika W. aus Höxter in Untersuchungshaft.

Von Christian Althoff


Höxter  (WB). Zehn Tage, bevor am Landgericht Paderborn der Mordprozess gegen das »Horror-Paar« beginnt , liegt das psychiatrische Gutachten über die Angeklagte Angelika W. (47) noch immer nicht vor.

»Vom Inhalt des Gutachtens hängt es aber ab, ob sich meine Mandantin im Prozess äußert«, sagte Verteidiger Peter Wüller dem WESTFALEN-BLATT. Solange er das Gutachten nicht kenne, werde sie schweigen.

Mit der Erstellung des Gutachtens hat das Gericht die Psychiaterin Dr. Nahlah Saimeh beauftragt, die seit zwölf Jahren Ärztliche Direktorin der Gerichtspsychiatrie in Lippstadt-Eickelborn ist.
...
Der Mordprozess soll am Mittwoch kommender Woche beginnen.

Da stellt sich also die Frage, sollte das Gutachten nicht rechtzeitig bis zum derzeit angesetzten Termin fertiggestellt werden:

- findet der Termin statt und die Angeklagte schweigt?
- wird der Termin verschoben, bis das Gutachten steht?

@emz daß der Prozessbeginn deshalb verschoben wird glaube ich nicht.

Wenn die Angeklagte am 1. Tag schweigt wird das nicht so schlimm sein.
Meiner Einschätzung nach wird das verlesen der Anklage so viel Zeit in Anspruch nehmen, daß am 1. Tag nicht viel mehr passieren wird.

Im Terminplan des LG Paderborn ist als 2. und 3. Prozesstag der 16.11. und 30.11. angegeben.
Bis dahin ist auch noch Zeit um mit dem Gutachten voran zu kommen.

Die genannte Gutachterin ist mir aus dem Fernsehen bekannt.

@emz

Ich glaube nicht, dass es zu einer Verschiebung kommen wird. Die Anklageschrift wurde schließlich ohne Kenntnis des Gutachtens gefertigt und könnte somit verlesen werden. Wenn das Gutachten dann endlich fertig ist, kann es in das Verfahren eingebracht werden und alle Parteien haben dann die Gelegenheit, es durchzuarbeiten und ggf. ihre Anträge dazu zu stellen. Zumindest am ersten Tag, da pflichte ich @Miss_Holmes bei, wird es außer der Verlesung der Anklageschrift und ggf. der Einbringung einiger prozessualer Anträge sicher keine Befragung von Zeugen oder der Angeklagten geben. Somit ist zeitlich noch ein wenig Luft für die Frau Gutachterin.

Es gibt zwar nichts wirklich Neues und das, was wir schon zigmal gelesen haben, habe ich aus dem nachfolgenden Zeitungsartikel auch rausgenommen.

Hier aber noch ein paar erläuternde Details. Für mich interessant ist, dass während des Prozesses immer noch weiter ermittelt wird. Dachte ich doch bislang, so ein Prozess begänne erst, wenn sämtliche Ergebnisse in trockenen Tüchern wären:

http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.frauen-zu-tode-gefoltert-horror-haus-von-hoexter-der-mordprozess-beginnt.e0374c2c-4dcb-489b-917b-5b5c06b1b25b.html

...
Das Verfahren gegen die beiden Angeklagten - sie ist heute 47 Jahre alt, er ein Jahr jünger - füllt weit über 3000 Seiten. Dort steht, was jahrelang hinter den Wänden eines etwas schäbigen Gehöfts im kleinen Dorf Höxter-Bosseborn passiert sein soll. Beweismittel aus einer akribischen Spurensuche vor Ort sind beschrieben, Zeugenaussagen, ein Geständnis - all das soll das geschiedene Ehepaar Wilfried und Angelika W. des zweifachen Mordes durch Unterlassen überführen. Der Prozess wird mindestens bis Ende März laufen.
...
Insgesamt gehen die Ermittler von mindestens acht Opfern aus, in weiteren Fällen laufen noch Ermittlungen. Untersucht werde derzeit auch der Vorwurf einer Vergewaltigung, bestätigt Meyer Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". Die Frau soll im Jahr 2011 drei Wochen lang festgehalten, geschlagen und getreten worden sein.

Die Tatvorwürfe zusammenzubringen, das Geschehen zu ordnen und zu bewerten, die umfassende Aussage der Angeklagten zu überprüfen - das lasse einen langwierigen Prozess erwarten, so ein Gerichtssprecher. "Wir haben es immerhin mit zwei Toten zu tun, bei denen eine Leiche fehlt. Und wir wissen nicht, wer sonst noch zu Schaden kam."
...
Monatelang war ermittelt worden. Die Polizei durchsuchte jeden Quadratzentimeter in dem Haus in Höxter, befragte Frauen, die sich nach Bekanntwerden des Falles als mutmaßliche Überlebende der Misshandlungen gemeldet hatten. Auch soll das angeklagte Paar manche Opfer nicht nur gefoltert, sondern auch um größere Summen gebracht haben. Die Sonderkommission war auf rund 100.000 Euro gestoßen, die die Tatverdächtigen von ihren Opfern erhalten haben sollen.

Vieles, was die Ermittler zu wissen glauben, stammt aus der Aussage der Angeklagten Angelika W.: Detailliert sagte sie aus, was sich in den dunklen Stunden in ihrem Haus abgespielt haben soll. Nach früheren Ermittlerangaben, hatte sie ausgesagt, den Frauen auf Befehl von Wilfried W. Schmerzen zugefügt zu haben. Sie soll ihm völlig hörig gewesen sein, sagte der damalige Chefermittler Ralf Östermann.

Wilfried W., der selbst einschlägig vorbestraft ist, weil er in den 1990er-Jahren seine damalige Ehefrau zusammen mit einer Komplizin misshandelte, schweigt gegenüber der Polizei. Sein Anwalt hatte jedoch in verschiedenen Medienberichten angekündigt, dass er sich vor Gericht einlassen werde. Sein Mandant bestreite, an der Folter der Frauen beteiligt gewesen zu sein, treibende Kraft sei Angelika W. gewesen. Dem Gericht steht ein mühsamer Weg bevor, die dunklen Geschehnisse im Horror-Haus ans Licht zu bringen.

@emz

Soweit mir bekannt ist, können nach Start eines Verfahrens von allen Parteien noch weitere Gutachten und Ermittlungsergebnisse eingebracht werden. Diese können dann vom Gericht angenommen werden oder eben auch nicht. Es muss den jeweiligen Parteien in diesem Fall ausreichend Gelegenheit gegeben werden, die neuen Beweismittel zu sichten und zu bewerten.

So könnte ich mir vorstellen, dass im Laufe des Prozesses auch Entwicklungen eintreten können, die den Ermittlern noch einmal frischen Wind geben, in eine bestimmte Richtung zu ermitteln oder wacklige Beweise noch einmal abzusichern. Für die Anklage und die Prozesseröffnung reicht es erst einmal aus, dass ein hinreichend belegter Tatvorwurf vorliegt, der aber im weiteren Verlauf durchaus noch erweitert, modifiziert oder eben durch laufende Ermittlungen noch bekräftigt werden kann.

http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kriminalfall-Hoexter-Bosseborn/2575034-Hoexter-Prozess-beginnt-am-Mittwoch-26.-Oktober-vor-dem-Landgericht-Paderborn-Wie-Angelika-W.-zu-einer-Haelfte-des-Horror-Paares-wurde

Höxter (WB). Es ist ein paar Wochen her, da schrieb die Bauerntochter Angelika W. in ihrer Gefängniszelle einen langen Brief an den Kriminalbeamten der Mordkommission, der sie immer und immer wieder vernommen hatte.

Darin heißt es: »Jetzt ist der Sommer fast vorbei. Das Getreide muss gedroschen werden, und der Mais geerntet, dann ist schon bald wieder Weihnachten. Wenn Sie nur halb so glücklich sind wie ich, müssten Sie vergnügt pfeifend durch die Gegend springen.«
...
...

Die Freude, dass es Angelika wieder so gut gehen soll, möchte ich jetzt nicht unbedingt teilen.

Jedenfalls wird immer deutlicher, welche Schiene ihr Anwalt zu fahren gedenkt. Nur durch WW wurde sie zur Täterin und jetzt entwickelt sie sich zurück zu ihrem ursprünglichen Wesen.

@emz

emz schrieb:Darin heißt es: »Jetzt ist der Sommer fast vorbei. Das Getreide muss gedroschen werden, und der Mais geerntet, dann ist schon bald wieder Weihnachten. Wenn Sie nur halb so glücklich sind wie ich, müssten Sie vergnügt pfeifend durch die Gegend springen.«

Illustre Beschreibung einer Angeklagten....romantisch und bodenständig und doch anmassend formuliert.

Ich kann nicht nachvollziehen und kaum glauben, dass diese Sätze von A.W. geschrieben wurden.

Sie ist glücklich....na fein...dann sollte sie glücklich und zufrieden weiterhin leben, ohne Reflexionen in Bezug auf Opfer, an deren Misshandlungen sie eventuell maßgebend involviert war.

Verleugnung von Taten, welche man gegangen hat, um sich eventuell ein mildes Urteil zu erschleichen....nicht mehr und nicht weniger.

Ich mag völlig daneben liegen und das Paar ist unschuldig, alle Frauen, welche sich in ihrem Gewahrsam befanden, waren freiwillig ihnen zu Diensten.

@Mauro

Sei bloß froh, dass ich nicht den gesamten Bezahlartikel hier eingestellt habe
Dann würde dir restlos übel werden.

@emz

emz schrieb:Sei bloß froh, dass ich nicht den gesamten Bezahlartikel hier eingestellt habe
Dann würde dir restlos übel werden.

Das glaube ich dir gern...

Doch sich als Opfer von W.W. stilisieren zu lassen und ihrem Anwalt zu folgen, ist folgerichtig. Der Anwalt arbeitet nicht in Richtung ihrer Schuld und ihren damaligen Befindlichkeiten.

Alle Misshandlungen werden relativiert, die Opfer haben freiwillig gehandelt, darauf läuft es hinaus.

Was ein Elend...doch beweiskräftige Darlegungen der Kripo werden mit Sicherheit zu einem Urteil führen.

W.W. ist nach wie vor der Meinung, seine Partnerin A.W. war die Hauptakteurin in Richtung Misshandlung der Opfer.

Könnte dieses widerlegt werden?

@Mauro

Davon bin ich überzeugt, dass das widerlegt werden kann, und er als Hauptakteur zur Rechenschaft gezogen wird.
Da gibt es zunächst mal einige Zeuginnen und dann haben wir immer noch die einschlägige Vorstrafe bei ihm.

heute unter stern.de:

http://www.stern.de/panorama/stern-crime/fall-horrorhaus-in-hoexter---die-brueste-blutig-gebissen--180-mal--7110806.html

@CaKuBo2

Dank für den Link stern.de

Außergewöhnlich brutale Details in diesem Bericht…

Schlußsätze:

Nur wenn andere Frauen im Haus sind, hat sie Ruhe, genießt die Schonzeit, die abrupt enden kann. Als Susanne F. einmal eine Woche weg ist, erinnert sich Angelika W., geht er gleich wieder auf sie los, "Titten beißen".

IHORRORHAUS VON HÖXTER
Angelika W.: "Das Gefängnis ist wie Urlaub"

Als er das erste Mal Angelika W. gegenübersaß, sagt Anwalt Wüller, habe er eine "eiskalte, verwahrloste Frau mit völlig verhärtetem Gesichtsausdruck" vor sich gehabt. Sie habe sich in der Haft verändert, sei weicher und offener geworden, achte auch mehr auf ihr Äußeres. Es klinge absurd, sagt er, doch in der JVA erlebe sie eine völlig neue Sicherheit, weil sie nicht mehr unter permanenter Angst vor Wilfried W. leide und dem Druck, ihm zu gefallen.
Doch Wilfried W., sagt sie, den liebe sie noch immer.

Das bedeutet für mich, sie ist und bleibt unberechenbar, genauso wie sie, unter dem Einfluß von W.W, jahrelang gelebt hat.
Eine Frau, welche derart in hohem Maße einer Person „hörig“ war/ ist, ist zwar in der Lage, sich ihren Frust von der Seele zu reden…doch ob sie bei der Stange bleibt, gegen die Person „auszusagen“, stelle ich zunächst in Frage.