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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

3.142 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Serienmörder, 1993, 1989 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

29.12.2022 um 18:37
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Es stimmt zwar, daß Serientäter selten von sich aus aufhören, aber bei Tätern die noch nicht völlig ihrem Trieb erlegen sind, gibt es das durchaus.
Klar gibt es immer alles und es ist denkbar. Nur glaubt die Polizei es in diesem Falle eben nicht und sagt das ja auch offen.
Gerade auch weil die Ermittler von einer speziellen Persönlichkeit bei KWW ausgehen, sehen sie dies eher nicht. Und gerade auch weil er eben sagte, er werde nie wieder ins Gefängnis gehen (nachdem er wg Vergewaltigung und Mordversuchs zeitweise im Gefängnis war), seine Verfehlungen aber offenbar nicht sah (denn er fühlte sich ja falsch verstanden und dargestellt), lässt dies ja den Schluss zu, dass er eben möglicherweise weiter vorging aber keine Opfer/Zeugen mehr leben ließ.
Und da die Polizei das eben für höchst wahrscheinlich hält, hat sie ja auch so viele Prüf und Verdachtsfälle herausgesucht und den bundes- und europaweiten Aufruf zur Beleuchtung weiterer Prüf- und Verdachtsfälle gestartet.

Wir dürfen also durchaus davon ausgehen, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass KWW eben keine solche Pause machte. Was er allerdings machte und welche Opfer es dann gibt, muss eben untersucht und verifiziert oder falsifiziert werden.

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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

29.12.2022 um 19:49
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Gerade auch weil die Ermittler von einer speziellen Persönlichkeit bei KWW ausgehen, sehen sie dies eher nicht.
KW Wichmann ist in der Tat ein Spezialfall, in vielerlei Hinsicht. Er ist einer von ganz wenigen "echten Pendlern" die je existiert haben, wie das die Profiler nennen.
Profiler in den USA teilen Serientäter nach vielen Kriterien ein, auch nachdem wo sie ihre Taten begehen. Da gibt es 2 Typen, die sie "Marauder" und "Commuter" nennen, also "Marodeur" und "Pendler" auf deutsch.
Der Marodeur hat einen Ankerpunkt mit einem Revier darum, das er in der Regel hervorragend kennt und nur dort seine Taten begeht. In den meisten Fällen ist dieser Fix- oder Ankerpunkt sein Zuhause, es gibt aber auch prominente Beispiele, wo dieser Ankerpunkt der Arbeitsplatz, die Stammkneipe oder sogar der Lieblingsurlaubsort ist.
Beim Commuter/Pendlertyp hingegen legt der Täter teils große Strecken zurück, um von seinen Ankerpunkten entfernt die meisten oder alle seine Verbrechen zu begehen. Teilweise kennt er diesen Gegenden etwas, aber genaue Ortskenntnis ist nicht wichtig für ihn und zweitrangig.

Ursprünglich ging man davon aus, daß sich Marauders und Commuters in etwa die Waage halten, mit leichtem Übergewicht bei den Marodeuren. Das hat sich allerdings nicht bestätigt, im Gegenteil. Fast alle Serientäter sind Marodeure, die Anzahl an Pendlern unter ihnen ist sehr gering. Unter den weithin bekannten und berüchtigten Killern mit Pendlertypus gibt es eigentlich nur Keyes, (mit ein, zwei Abstrichen) Bundy und Lucas, Lopez und Wichmann.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

29.12.2022 um 20:16
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:KW Wichmann ist in der Tat ein Spezialfall, in vielerlei Hinsicht. Er ist einer von ganz wenigen "echten Pendlern" die je existiert haben, wie das die Profiler nennen.
Profiler in den USA teilen Serientäter nach vielen Kriterien ein, auch nachdem wo sie ihre Taten begehen. Da gibt es 2 Typen, die sie "Marauder" und "Commuter" nennen, also "Marodeur" und "Pendler" auf deutsch.
Der Marodeur hat einen Ankerpunkt mit einem Revier darum, das er in der Regel hervorragend kennt und nur dort seine Taten begeht. In den meisten Fällen ist dieser Fix- oder Ankerpunkt sein Zuhause, es gibt aber auch prominente Beispiele, wo dieser Ankerpunkt der Arbeitsplatz, die Stammkneipe oder sogar der Lieblingsurlaubsort ist.
Beim Commuter/Pendlertyp hingegen legt der Täter teils große Strecken zurück, um von seinen Ankerpunkten entfernt die meisten oder alle seine Verbrechen zu begehen. Teilweise kennt er diesen Gegenden etwas, aber genaue Ortskenntnis ist nicht wichtig für ihn und zweitrangig.

Ursprünglich ging man davon aus, daß sich Marauders und Commuters in etwa die Waage halten, mit leichtem Übergewicht bei den Marodeuren. Das hat sich allerdings nicht bestätigt, im Gegenteil. Fast alle Serientäter sind Marodeure, die Anzahl an Pendlern unter ihnen ist sehr gering. Unter den weithin bekannten und berüchtigten Killern mit Pendlertypus gibt es eigentlich nur Keyes, (mit ein, zwei Abstrichen) Bundy und Lucas, Lopez und Wichmann.
@Höhenburg
Sehr interessant. Wo hast du diese Ergebnisse gelesen?

Weisst du, ob auch eine Rolle spielt, dass der eine Tätertyp (Marodeur), seine Opfer zumindest vom Sehen kennen will und der andere (Pendler) ihm völlig fremde Opfer sucht?


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

29.12.2022 um 22:37
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Sehr interessant. Wo hast du diese Ergebnisse gelesen?

Weisst du, ob auch eine Rolle spielt, dass der eine Tätertyp (Marodeur), seine Opfer zumindest vom Sehen kennen will und der andere (Pendler) ihm völlig fremde Opfer sucht?
Hallo und danke sehr! Ans "Geo-Profiling" bin ich über "Casefiles" gekommen, daß ist die Hauptseite der Ripperlogen. Die Ergebnisse sind zusammengelesen aus Arbeiten von z.B. Ressler, Larkin oder Rossmo und Edwards, sowie Artikel die sich auf sie beziehen.

Geo-Profiling ist eigentlich schon ziemlich alt. Jeder kennt doch die Krimis mit den Fähnchen auf der Landkarte, nur haben jetzt Forscher das Ganze im Laufe der Zeit verfeinert. Dabei haben sie neue Theorien entwickelt, die in die Ermittlungsarbeit integriert werden. Da gibt es einige beeindruckende Ergebnisse, man merkt aber auch, daß vieles davon im stillen Kämmerlein entwickelt wurde, ich persönlich finde den Begriff Marauder/Marodeur schlecht gewählt, denn das chaotische Element, das im Wort mit drinsteckt, passt überhaupt nicht auf die Vorgehensart der Mehrzahl der Marodeure. Aber die Begrifflichkeit st eben so gewählt worden.

Ob der Täter seine Opfer vom Sehen her kennt, spielt übrigens nur in Einzelfällen eine Rolle, für Marodeure geht es hauptsächlich um den Wohlfühl- und Kontrolleffekt. Die "criminal range", also das Revier, in dem er seine Straftaten begeht, ist beim Marodeur immer eine Region die er kennt, in der er genau planen kann und zu der er eine Beziehung hat. Logischerweise wird er einige Leute dort kennen, aber die Masse wird ihm meist nicht bekannt sein, außer es ist eine abgelegene Gegend.

Dem Pendler hingegen geht es hauptsächlich um die Jagd, das Finden DES Ziels und teilweise um die Vermeidung von Spuren, die zu seiner "home range", also sein Zuhause und Umgebung, führen könnten. Er ist ein Gelegenheitstäter, der aber durchaus sehr planvoll vorgehen kann. Israel Keyes beispielsweise hatte seine Mordtouren immer genau durchgeplant. Er war gut vorbereitet und ausgerüstet, hat sich aber treiben lassen, bis er eine Gelegenheit entdeckte, sein Ziel nicht vorbestimmt.
So etwas Ähnliches findet sich auch bei Wichmann, zumindest recht oft beim späteren KWW.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

04.01.2023 um 19:52
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb am 29.12.2022:Ich finde es ja sowieso weiterhin merkwürdig, dass die Lüneburger Polizei/Cold Case Einheit im Falle KWW bundesweit/europaweit zu Prüfung und Meldung von potentiellen Prüffällen/Verdachtsfällen aufrief und sie dann keinen Auftrag hat, diese Prüf-/Verdachtsfälle auch tatsächlich zu prüfen. Sie scheint ja nicht einmal den Auftrag zu haben, auf Anfragen anderer Ermittler bzw Polizeidienststellen und Cold Case Einheiten zu antworten. So können ja demnach nicht einmal diese die Prüffälle weiter prüfen. So kommt man den Wahrheiten auch nicht näher.
Ich denke, die Polizei kommt den Wahrheiten näher, denn so ein komplexer Fall wie Kurt-Werner W. ist wahrscheinlich nicht bei einer Polizeidienststelle auf einer Kreisebene wie Lüneburg angesiedelt, sondern der Auftrag zur Zusammenfassung und Bewertung aller Hinweise für die 200 Prüf-/Verdachtsfälle liegt entweder beim Landeskriminalamt Niedersachsen, bei den LKAs Baden-Württemberg, Hamburg oder sonstwo, weil KWW bundesweit unterwegs war oder, da mehrere Bundesländer betroffen sind, liegt die Gesamverantwortung eventuell sogar beim Bundeskriminalamt.

Es gibt doch auch diese BAOs, diese Aufbauorganisationen.

Wie die Polizei sich diesbezüglich organisiert hat, geht ja keinen Bürger etwas an und interessiert ja auch nicht wirklich während die Sache heiß ist, weil, wenn die Polizei Informationen herausgibt, dann weil sie es für angemessen hält und nicht, weil neugierige Bürger das Bedürfnis haben, mehr zu wissen. Erst wenn der Mittäter gefasst ist, werden wir erfahren, welche Polizeistrukturen geschaffen wurden. Das war ja auch so bei der sehr großen BAO für schweren Kindesmissbrauch, von der neulich berichtet wurde. Im Vorhinein wurde nichts gesagt. Ja, ich wusste noch nicht einmal vorher, was eine BAO ist.

Wenn man darüber nachdenkt, warum überhaupt noch ermittelt wird im Fall KWW, dann ist die Antwort: weil es einen Mittäter gibt, von dem W. Sielaff und die Lüneburger Polizei wohl auch schon vor 2017 wussten. Denn gegen Tote wird nicht ermittelt.


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04.01.2023 um 19:59
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Wenn man darüber nachdenkt, warum überhaupt noch ermittelt wird im Fall KWW, dann ist die Antwort: weil es einen Mittäter gibt, von dem W. Sielaff und die Lüneburger Polizei wohl auch schon vor 2017 wussten. Denn gegen Tote wird nicht ermittelt.
Ja, weil es einen potentiellen Mittäter gibt und weil eben ein Ausschlussverfahren wichtig ist, um keinen anderen potentiellen Täter zu übersehen. So lief das auch in anderen Verdachtsfällen bei Toten.

Es gibt ja mehrere Aussagen von Ermittlern, dass sie in verdachtsfällen nicht weiterkommen, weil sie aus Lüneburg keine Rückmeldungen erhalten. Und aus Lüneburg gab es die Info, dass kein Auftrag vorliegt. Das ist ja bekannt. Daher wundere ich mich ja, weshalb Lüneburg Verdachts-/Prüffälle ermittelt und bundes-/europaweit zu Ermittlungen aufruft und dann anschließend keinen Auftrag zur Bearbeitung dazu hat.


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04.01.2023 um 20:04
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb am 29.12.2022:Ob der Täter seine Opfer vom Sehen her kennt, spielt übrigens nur in Einzelfällen eine Rolle, für Marodeure geht es hauptsächlich um den Wohlfühl- und Kontrolleffekt. Die "criminal range", also das Revier, in dem er seine Straftaten begeht, ist beim Marodeur immer eine Region die er kennt, in der er genau planen kann und zu der er eine Beziehung hat.
@Höhenburg
Danke für deinen Post.
Also "Beziehung" zu seiner Umgebung, nicht zu den Opfern.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb am 29.12.2022:Begriff Marauder/Marodeur schlecht gewählt, denn das chaotische Element, das im Wort mit drinsteckt, passt überhaupt nicht auf die Vorgehensart der Mehrzahl der Marodeure.
Ich denke, der Begriff passt schon, wenn man auf die ursprüngliche Bedeutung guckt:
Als Marodeur bezeichnet man jemanden, der am Rande von Kampfhandlungen brandschatzt, plündert, erpresst, raubt, stiehlt, vergewaltigt oder mordet. Zumeist handelt es sich dabei um durch Krankheit oder Verwundung untauglich gewordene und ausgemusterte oder wegen Verfehlungen aus der Truppe ausgestoßene Kombattanten oder um Deserteure.
Der Begriff ist abgeleitet vom französischen maraude oder maraudage, was „Felddiebstahl“ oder „Mundraub“ – besonders durch Soldaten – bedeutet.
Verwandt ist das deutsche Eigenschaftswort marode, welches synonym zu „heruntergekommen“, „verfallen“ oder „verkommen“ verwendet wird.
Quelle: Wikipedia: Marodeur

Was tatsächlich nicht gut passt ist, dass der "Marodeur" in heimischen Gefilden unterwegs ist.
Die abgesprengten "marodierenden" Soldaten waren ja weit unterwegs.


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09.01.2023 um 12:11
https://music.amazon.de/podcasts/787ed3c2-4876-4730-9fef-82812c9fd8bb/episodes/8517382d-8703-4699-b32d-f89b08f7be01/stern-crime---spurensuche-mord-auf-dem-reiterhof---auf-der-suche-nach-einer-leiche

Im Podcast des Stern Crime Folge " Mord auf dem Reiterhof - auf der Suche nach einer Leiche" wird ebenso auf den Fall Birgit M eingegangen. Die forensische Anthroplogin Eilin Jopp-van Well berichtet dazu. Sie hatte damals das Skelett von BM in der Garage von KWW gefunden.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

15.01.2023 um 12:50
Mal ein wenig was anderes und einfach nur mal so ein wenig spekuliert.
Ich gucke gerade auf amazon prime "Gefesselt", die Serie über den Säurefassmörder Lutz Reinstrom.
Es wird erneut deutlich, dass LR ja auch sehr viel in der Hamburger BDSM-Szene unterwegs war und auch mit diversen anderen Männern dort in Kontakt stand.

Da hab ich mich doch erneut gefragt, ob er wohl KWW kannte. Und wenn, war das Zufall?
Auch LR hatte ja eine Art "geheimen Raum" im Atomschutzbunker im Keller, wo er seine Opfer lange gefangen hielt usw. Darüber hinaus hatte er ein Wochenendhaus in Basedow/Lauenburg (wohnt HJW da nicht heute?).

Und wie war das wohl mit Udo Schwarz, dem Vater von Iris Schwarz (s. dortigen Thread)? Er war ja wohl auch viel in Hamburgs Szene unterwegs. Kannten die drei sich mehr oder minder zufällig?


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

15.01.2023 um 14:07
Prof. Püschel war Chef der Rechtsmedizin, als der Inhalt der Fässser zur Obduktion geleert wurde und 1. Obduzent.
Sielaff& Püschel haben selbst über diese Frage nachgedacht, aber bisher gibt es keine wirklichen Hinweise darauf, dass Reinstrom und KWW sich gekannt haben.
Hamburg ist groß, immerhin 1,8 Millionen Einwohner.
HJW wohnt in Boizenburg, Landkreis Ludwigslust. Das ist nach Lauenburg natürlich ein Katzensprung, aber dorthin ist er erst aus Lüneburg verzogen, nach dem Suizid des Bruders in de Haft.
Er hat ja selbst noch geheiratet.
Bisher ist es also reine Spekulation und die Vorhehensweisen von Reinstrom und KWW waren doch recht verschieden.
Genauso verhält es sich mit Udo Schwarz, was er für Kontakte zu KWW gehabt haben könnte und wer der Mörder von Iris war, ist leider genauso unsicher.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Leiche von Iris leider nicht entdeckt wurde.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

15.01.2023 um 14:51
Laut Wikipedia befindet sich Reinstrom bereits seit 1991 ohne Unterbrechung in Haft, da wohnte HJW noch mit KWW zusammen im Streitmoor in LG.

Ich vermute leider, dass Bezüge dieser Personen untereinander sich auch zukünftig nicht belegen lassen, denn Team Püschel ist dies trotz Obduktion der jeweiligen Opfer in der eigenen Rechtsmedizin und umfangreicher Aktenkennntnis etc. Nicht gelungen, hier belastbare Hinweise zu finden.

Da müsste dann schon ein großer Zufall helfen, bzw. Ein evtl. Mitwisser sein Schweigen brechen.
Der Bruder schweigt auf Rat seines Rechtsanwaltes.
Etwaige Mitwisser werden es genauso halten, sonst hätten sich sicher schon welche gemeldet.
Es gab ja noch entsprechende Aufrufe, in AZXY und in den Medien.
Dazu kommt, dass jene Mitwisser heute größtenteils mindestens im Alter von KWWs Bruder sein dürften, also mit Mitte 60 der Rente entgegen sehen.
Die wollen für sich vermutlich ihre Ruhe haben. Da möchte keiner sich noch umfangreichen Befragungen durch Ermittllungsbehörden stellen, davon muss man leider ausgehen.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

15.01.2023 um 15:51
Dass HJW erst später, also nach KWWs Tod aus Adendorf wegzog, ist bekannt. Ich fands dennoch interessant, wie viele Zufälle es in all diesen Kontexten so gibt. Laut https://www.luenepedia.de/wiki/Kurt-Werner_Wichmann wohnt er in der Gegend von Lauenburg, demnach nicht direkt in Boizenburg sondern näher an Lauenburg? Kommt seine Ehefrau dorther? Wann und wo hat er sie kennengelernt?

Es stimmt, dass LR bei seinen Taten nicht ganz so vorging wie KWW, aber erstens hat KWW sehr unterschiedliche Vorgehensweisen gezeigt und zweitens wurde BM ebenfalls einbetoniert und am/im Haus vergraben. So ging LR ja ua auch vor. BDSM und Macht, Kontrolle, Dominanz und Gewalt und Qual und Folter suchten beide. Beide bewahrten Gegenstände auf. Wie groß und vernetzt war die BDSM-Szene in HH damals? zB über BTX?

Ja, was US in der Hamburger Szene genau gemacht hat und mit wem, wissen wir auch nicht.

Es ist nur irgendwie interessant, dass zeitgleich drei derartige Persönlichkeiten in der Rotlicht-, Sex-, BDSM-Szene Hamburgs relativ einschlägig und langjährig unterwegs waren. Schwer vorstellbar, dass sie sich nicht begegneten.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

15.01.2023 um 17:36
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Es ist nur irgendwie interessant, dass zeitgleich drei derartige Persönlichkeiten in der Rotlicht-, Sex-, BDSM-Szene Hamburgs relativ einschlägig und langjährig unterwegs waren. Schwer vorstellbar, dass sie sich nicht begegneten.
Nur drei?!
Das sind, in einer immerhin Weltstadt, sicherlich sogar mehr.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

15.01.2023 um 18:21
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Da hab ich mich doch erneut gefragt, ob er wohl KWW kannte.
@darkstar69
Was meinst du mit "ob er wohl KWW kannte"?
Was ist deine Frage? Ob die 2 - 3 Täter eine Komplizenschaft gehabt haben konnten?
Begenet sein können sie sich ja. Das würde doch keine Rolle spielen.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

15.01.2023 um 18:27
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:wohnt er in der Gegend von Lauenburg, demnach nicht direkt in Boizenburg sondern näher an Lauenburg? Kommt seine Ehefrau dorther? Wann und wo hat er sie kennengelernt?
HJW wohnt schon dicht bei Boizenburg, aber nicht in der Richtung nach Lauenburg. Ob seine Ehefrau aus MVP stammt, weiß ich nicht. Er hat sie aber bereits vor dem Ableben seines Bruders gekannt.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Es stimmt, dass LR bei seinen Taten nicht ganz so vorging wie KWW, aber erstens hat KWW sehr unterschiedliche Vorgehensweisen gezeigt und zweitens wurde BM ebenfalls einbetoniert und am/im Haus vergraben.
Das ist aber nicht so die ganz große Ausnahme, dass eine Ehefrau/ Geliebte einbetoniert wird, man denke z. Bsp. an Siegfried Paulus, der seine Gattin im Keler unter dem Weinregal einbetoniert hatte und die zweite Ehefrau war bereits eingezogen, als die Ermittlungsbehörden nach 5 Jahren, einen Hinweis von Nachbarn bekamen. Es gibt eben nur etwa eine Handvoll von Optionen, eine Leiche möglichst dauerhaft verschwinden zu lassen. Dazu gehört eben auch das Einbetonieren.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:So ging LR ja ua auch vor. BDSM und Macht, Kontrolle, Dominanz und Gewalt und Qual und Folter suchten beide.
Das ist schon alles richtig, aber der gewöhnliche Liebhaber von BDSM wird nicht zum Frauenmörder. Da passiert alles im gegenseitigen Einvernehmen, zwischen Sub und Dom.

Das mit der echten Qual und Folter, Tötung usw. zeichnet m.E. eben den perversen, patholgischen und gefährlichen Sadisten, oft auch Frauenhasser aus. Die BM wollte sicher nicht gequält und erschossen werden, aber KWW hat es dennoch getan.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Wie groß und vernetzt war die BDSM-Szene in HH damals? zB über BTX?
Ich kenne jemanden, der in der BDSM Szene in Hamburg in den 80er und 90er Jahren aktiv und gut vernetzt war. Dieser Mann hat aber weder den Reinstrom, noch KWW angetroffen. Ich glaube, Du stellst Dir die damalige BDSM Szene viel zu aufregend vor, evtl. weil Hamburg die 2.größte Stadt Deutschlands und für ihre Sexmeile, Reeperbahn etc. bekannt ist. Das war aber zu Lebzeiten des KWW alles weit weniger aufregend, als sich viele Nicht- Hamburger so vorstellen.
Ich sstelle dazu mal den Bericht von Matthias Grimme ein, der die Szene Zeitung "Schlagzeilen" in Hamburg herausgegeben hat und in der Szene aktiv war.
Läden wie das " Catonium" in Hamburg- Stellingen, im Försterweg 163, existieren erst seit etwas mehr als 10 Jahren, also lange nach Reinstrom und KWW. Das Catonium gehört mit 1600 qm Fläche zu den weltweit größten und bekanntesten Locations in Sachen Fetisch, BDSM. Der größte Teil der Gäste dort sind gar keine Hamburger, sondern kommen als Gäste von außerhalb.
Dort gibt es unterschiedliche Themenräume, für unterschiedliche Vorlieben der ganz speziellen Art.


https://reeperbahn.de/matthias-grimme/ (Archiv-Version vom 07.12.2022)


https://ganz-hamburg.de/freizeit-und-fitness/erotik/catonium-der-ganz-besondere-hamburger-club.html


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

15.01.2023 um 21:13
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Beide bewahrten Gegenstände auf. Wie groß und vernetzt war die BDSM-Szene in HH damals? zB über BTX?
Ich denke man sollte zum Thema BTX mal "Tacheles" reden.

Es ist zwar richtig, dass sich im BTX auch Anbieter von sexuellen/pornographischen Angeboten tummelten...

Aber

Das waren ausschließlich Anbieter mit gewerblichen Interessen.


Und keine "privaten Communities", wie wir sie heute aus unserem Internet kennen. Die keine finanziellen Interessen haben, sondern nur Kontakte untereinander knüpfen wollen.


Nicht zuletzt, lag das an der damaligen Kostenstruktur des BTX. Nicht nur der Nutzer der Seite, wurde zur Kasse gebeten ( Bei jeder einzelnen angewählten Seite ratterte der Gebührenzähler des Telefons) sondern auch der Nutzer welcher die Seite im BTX eingerichtet hatte, musste saftige Gebühren für jeden einzelnen Textspeichervorgang, der im Zusammenhang mit seiner Seite anfiel, bezahlen.


Zudem wurde der BTX quasi von der Bevölkerung ignoriert, fast schon boykottiert.


Man hatte sich der Illusion hingegeben, dass die Deutschen in Scharen den neuen Dienst nutzen würden und man bereits kurz nach dem Start eine Million Nutzer am Start haben würde.

Weit gefehlt...

1986 hatte man nur ca. 60tausend Nutzer. Im Jahre 1988, kurz vor den Göhrde-Morden, "krebste" man mit einer Nutzergemeinde von knapp 120tausend Nutzern weiter vor sich hin.

Erst Mitte der 90er Jahre, als die Telekom technisch beim BTX noch einmal nachlegte, kam die Nutzermillion in Sichtweite. Allerdings nur um einige Jahre später, vom Internet "abserviert" zu werden.

Nochmal zur Kostenstruktur.

Bevor man die erste BTX-Seite anwählen konnte, musste man erst mal investieren.

Beim Kauf musste man ein Fernsehgerät mit Decoder erwerben ( plus 1000 DM gegenüber herkömmlichem Gerät). Grundgebühr für den Zugang zu BTX, kostete 55 DM pro Monat, zuzüglich der bereits erwähnten Gebühren für jede einzelne angewählte Seite.

Was soll man dazu sagen ?

Eine enorme Errungenschaft für den Alltag des "Normalobürgers".

Man spart sich den Gang zum Fenster, um selbiges zu öffnen und das sauer verdiente Geld auf die Straße zu werfen. Das übernahm damals zuverlässig das BTX-System, wenn man eins hatte.


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15.01.2023 um 21:41
Zitat von ZeraldaZeralda schrieb:Nur drei?!
Das sind, in einer immerhin Weltstadt, sicherlich sogar mehr.
Klar, das werden/können sicherlich noch mehr sein. Aber eben diese drei bekannten und herausragenden Täter, die eben auch hier im Forum diskutiert werden. Und dass sie eben auch im gleichen oder ähnlichen Milieu verkehrten.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Was meinst du mit "ob er wohl KWW kannte"?
Was ist deine Frage? Ob die 2 - 3 Täter eine Komplizenschaft gehabt haben konnten?
Begenet sein können sie sich ja. Das würde doch keine Rolle spielen.
Mit kennen, meine ich, dass sie sich gegenseitig wirklich auch zuordnen konnten. Eine Begegnung beinhaltet das ja nicht unbedingt. Sollten sie sich mehr oder weniger gut gekannt haben, könnten daraus weitere Fragen folgen. Wussten sie gegenseitig voneinander, dass sie Täter waren? Haben sie ggf zusammen Taten vollzogen im Sinne von potentieller Mittäter? Aber wie gesagt, war nur rein spekulativ, weil gerade durch die Serie angestoßen.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Ich glaube, Du stellst Dir die damalige BDSM Szene viel zu aufregend vor, evtl. weil Hamburg die 2.größte Stadt Deutschlands und für ihre Sexmeile, Reeperbahn etc. bekannt ist. Das war aber zu Lebzeiten des KWW alles weit weniger aufregend, als sich viele Nicht- Hamburger so vorstellen.
Eben weil das damals noch nicht so öffentlich und zentriert war und auch noch nicht ganz so akzeptiert, denke ich, dass die "Szene-Mitglieder" bestimmte Anlaufpunkte hatten oder Kommunikationswege. Über diese wird man sich dann eben mglw gekannt haben. Gerade weil es noch nicht so groß und "aufregend" war. Muss aber ja auch nicht.

KWW hatte ja auch Szene-Zeitschriften (abonniert?). Er inserierte darin auch nach Sex Gesuchen und als Callboy. Darüber wurden sicherlich auch damals schon Parties und Treffen angekündigt. Da kann man sich ja theoretisch kennengelernt haben.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Das ist schon alles richtig, aber der gewöhnliche Liebhaber von BDSM wird nicht zum Frauenmörder. Da passiert alles im gegenseitigen Einvernehmen, zwischen Sub und Dom.

Das mit der echten Qual und Folter, Tötung usw. zeichnet m.E. eben den perversen, patholgischen und gefährlichen Sadisten, oft auch Frauenhasser aus. Die BM wollte sicher nicht gequält und erschossen werden, aber KWW hat es dennoch getan.
Ja, bei LR und KWW war es aber eben bei beiden so.
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Es ist zwar richtig, dass sich im BTX auch Anbieter von sexuellen/pornographischen Angeboten tummelten...

Aber

Das waren ausschließlich Anbieter mit gewerblichen Interessen.


Und keine "privaten Communities", wie wir sie heute aus unserem Internet kennen. Die keine finanziellen Interessen haben, sondern nur Kontakte untereinander knüpfen wollen.
Ich selbst oder meine Eltern hatten zwar kein BTX. Aber ich kannte Klassenkameraden, die das nutzen und auch im Computerkurs gezeigt bekamen, usw.

Daher weiß cih schon, dass man eine Art Chat dort schon hatte und dass man Gleichgesinnte oder Clubs dort eben schon suchen und finden konnte. Und gerade eben auch sexuelle Interessen waren dort vertreten.
Btx bot bereits zahlreiche Dienste an, die heute über das Internet verfügbar sind. So konnten Btx-Teilnehmer miteinander online diskutieren (Chat), sich gegenseitig elektronische Mitteilungen in Form von Btx-Seiten zum Preis von 30 Pfennig pro Seite schicken und aktuelle Nachrichten abrufen (Ticker, Homepages).
Quelle: Wikipedia: Bildschirmtext


KWW hatte ja nun BTX. Das wird seinen Grund gehabt haben. Und er hat darüber auch seine Göhrde-Opfer gestalkt. Ich gehe schon davon aus, dass er BTX auch für seine sexuellen Interessen nutzte. Wie weit und was genau, wissen wir nicht.


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15.01.2023 um 21:59
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Daher weiß cih schon, dass man eine Art Chat dort schon hatte und dass man Gleichgesinnte oder Clubs dort eben schon suchen und finden konnte.
Da ich dazu keine Belegquelle habe, nicht als sichere Behauptung, sondern als Vermutung in den Raum gestellt....

Diese Chaträume sind meiner Meinung nach Bestandteil, einer später erfolgten "technischen Auffrischung" des BTX und waren zum Ende der Achtziger Jahre noch nicht verfügbar., sondern eher zur Mitte der neunziger Jahre hin.


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15.01.2023 um 22:17
@EDGARallanPOE
Wie es genau war, weiß ich eben nicht. Ich weiß nur, dass Mitte und Ende der 80er meine Klassenkameraden sich gegenseitig darüber schrieben. Es gibt Texte im www, die dazu sagen in 1987 gab es schon eine Art Kurzmitteilung und Kommunikation über BTX. Aber was das dann für Seiten sind, weiß ich nicht. Recherchen und Eintragungen usw waren aber schon möglich, damit auch Kommunikation, Information und Ankündigungen. Das reicht ja evtl für Treffen usw.


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16.01.2023 um 10:45
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Mit kennen, meine ich, dass sie sich gegenseitig wirklich auch zuordnen konnten. Eine Begegnung beinhaltet das ja nicht unbedingt. Sollten sie sich mehr oder weniger gut gekannt haben, könnten daraus weitere Fragen folgen. Wussten sie gegenseitig voneinander, dass sie Täter waren? Haben sie ggf zusammen Taten vollzogen im Sinne von potentieller Mittäter? Aber wie gesagt, war nur rein spekulativ, weil gerade durch die Serie angestoßen.
Meinst du, die haben untereinander über ihre Taten geprahlt und Tipps & Tricks ausgetauscht haben?

Glaube kaum, dass die so abgebrüht waren.


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