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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

3.122 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Serienmörder, 1993, 1989 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

10.09.2018 um 09:13
@TatzFatal
KWW starb 1993. Das kann man sicherlich als eine Zeit vor dem Internetzeitalter bezeichnen.
Sollte es also iwie organisierte Interessensverbünde gegeben haben, aus denen einige oder alle eben auch vor Mord und Folter usw nicht zurückschreckten, dann war dies ein Netzwerk außerhalb des Internets.

Alle Vernetzungen liefen ja früher ohne Internet oder aber es waren irgendwelche Nerds, die schon erste Vorläufer des Darknets oder Deepnets nutzen konnten. Das könnte im kriminellen Milieu durchaus möglich sein. Ich würde aber eher davon ausgehen, dass es wenn dann alles ohne Computer oder elektronische Verbindungen ablief.

Ich weiß nicht, wie damals in der Sex-Szene/BDSM-Szene und/oder Rotlichtszene und/oder Waffenhandelszene oder rechtsextremistischen Szene Kontakte geknüpft und erhalten wurden. In jedem Falle ist es denkbar, dass sich da einige mit gleichen Interessen trafen und feststellten, dass ihre gemeinsamen Interessen weiter gingen als die der anderen. Und dann kannte der eine vielleicht den nächsten und schon könnte ein kleines Netzwerk im Bundesgebiet entstanden sein. Möglich wäre das. Solche Netzwerke gab es ja in der Pädoszene und anderen auch. Auch diese müssen sich irgendwie entwickelt und gehalten haben. Sie könnten ähnliche Strukturen der Diskretion wie die Freimauer usw aufgebaut haben. Theoretisch.

Dennoch bleibt die Frage, wie lernt man sich mit solchen Interessen kennen und bespricht das miteinander ohne aufzufliegen oder an jemanden zu geraten, der diese Interessen nicht teilt und doch zur Polizei geht? Und wie wollte die Polizei dem nach Jahrzehnten noch nachgehen, wenn nicht ein Teilnehmer heute sich offen dazu äußern würde?

Dennoch ist der Fall insgesamt weiter komisch oder eben mysteriös. Ein Mann, der diverse unkonventionelle und durchaus auch kriminelle Kontakte und Interessen und Fantasien hatte, wird eben auch diverse andere kennen, die das teilen. Morde, die ihm quasi nachgewiesen werden können, können nicht alleine von ihm durchgeführt worden sein. Er muss also mindestens eine weitere vertraute und gleichgesinnte Person als Verbündeten und Mittäter gehabt haben. Zudem hatte er ein Haus, das entsprechende Räumlichkeiten besaß und Heimlichkeiten ermöglichte. Zugleich pflegte er Beziehungen, die offenbar von gewissen Abhängigkeiten im Verhalten zeugten. In dieser Zeit gab es auffallend viele ungelöste Mordfälle, Vermisstenfälle, usw., die in dieser Anzahl aufhörten als er starb. Einige dieser Fälle scheinen zusammen zu gehören und weisen dennoch Unterschiedlichkeiten auf oder Ungereimtheiten. Diese könnten sich mglw eben damit erklären, dass mehrere Täter involviert waren. Wie auch immer. Es bleibt spannend.

Ob die Polizei den beschuldigten Komplizen noch öffentlich benennen und anklagen wird? Ob dann öffentlich über genau solche Fragen und Aspekte gesprochen und berichtet werden wird?

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10.09.2018 um 21:20
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:KWW starb 1993. Das kann man sicherlich als eine Zeit vor dem Internetzeitalter bezeichnen.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb: Ich würde aber eher davon ausgehen, dass es wenn dann alles ohne Computer oder elektronische Verbindungen ablief.
Zu dieser Zeit, Anfang der 1990er Jahre, begann der Boom der Handys. Ich erinnere mich, dass ich mein allererstes Handy 1992 gebraucht gekauft hatte.

Evtl. fanden solche Kommunikationen in diesen Szenen über solche Geräte auch schon statt.


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11.09.2018 um 01:45
@Wüstensonne
Ja, es war schon einiges möglich. Es ist die Frage, welchen Zugang von der Persönlichkeit her und der Fähigkeit her und den Kontakten her und den Finanzen her hatte KWW zu solchen Techniken. Es gab Handys und es gab auch schon vorher Internet usw. Nur, wie war sein Zugang? Hatte er Computer oder Handy? Das war damals alles noch nicht so verbreitet.

Zudem müsste eine wie auch immer geartete Verbindung von Zweien oder gar Mehreren ja schon Jahre zuvor erfolgt sein, evtl sogar schon Ende der Sechziger aber eben doch mindestens in den Siebzigern. Wie lief die Gruppenkommunikation und -verbindung da ab? Wie fand man sich, hielt Kontakt, traf sich, usw? Die Szenen gab es ja alle schon weit vorher, wie lief es da? Die speziellen KWW-Kontakte hätten sich da vermutlich noch etwas vorsichtiger verhalten.

Er war ja immer verschuldet und lebte über sein Einkommen hinaus und man weiß eben nicht genau, wie er sich zusätzliche Einnahmen verschaffte, außer durch Prostitution. Und wofür er sein Geld ausgab, außer für einen ausschweifenden Lebenswandel und viele Autofahrten, wissen wir auch nicht genau. Für Urlaube, für Computer und Handy? Für Besuche seiner Kumpels und Komplizen?


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

11.09.2018 um 08:11
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Und wofür er sein Geld ausgab, außer für einen ausschweifenden Lebenswandel und viele Autofahrten, wissen wir auch nicht genau. Für Urlaube, für Computer und Handy? Für Besuche seiner Kumpels und Komplizen?
für Prostituierte, hast du vergessen


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11.09.2018 um 12:18
@frauZimt
stimmt. die hab ich vergessen. und auch für annoncen, überregional und ggf sogar bundesweit?, für einschlägige sex- und beziehungskontakte sowie angebote als callboy. vermutlich dann auch für einschlägige clubs. aber das wissen wir nicht genau.


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11.09.2018 um 12:58
@frauZimt
https://www.zeit.de/2016/43/serienmorde-aufklaerung-ermittlungen-kurt-werner-wichmann/seite-3

Ich glaube, da liegt ein Missverständnis vor. Ich habe nirgends gelesen, dass Kurt Werner W. Geld für Prostituierte ausgab.
Er nutzte selbst die Prostitution zum eigenen Gelderwerb, das geht aus dem oben verlinkten Artikel der Zeit vom 27.10.2016 hervor.
Dort heißt es:" Wichmann inserierte auch als Callboy in Pornozeitschriften, seine Anzeige warb, "für den Mann mit Tagesfreizeit.""


Offensichtlich verbesserte er sein Einkommen als Friedhofsgärtner damit, dass er selbst als Callboy arbeitete. Anscheinend konnte er sich seine Arbeitszeiten, als Friedhofsgärnter selbst einteilen. Das wirft die Frage auf, ob er überhaupt eine Festanstellung als Friedhofsgärtner hatte.
In dem Artikel kommt auch eine Dame zu Wort, die Kurt- Werner Wichmanns sexuelle Dienstleistungen gegen Bezahlung in Anspruch genommen hatte.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

11.09.2018 um 13:11
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Goehrde-Moerder-Polizei-prueft-100-weitere-Faelle,goehrde282.html

Die Polizei prüfe aktuell mögliche Verbindungen des 1993 gestorbenen Mannes zu rund hundert ungeklärten Taten, sagte Mathias Fossenberger, Sprecher der Polizeidirektion Lüneburg, am Montag. Grundlage dafür sei ein im Juni erstelltes Bewegungsprofil von Wichmann, das an Polizeidienststellen in ganz Deutschland geschickt worden war. "Bislang haben sich 42 Dienststellen gemeldet, die ungefähr hundert verschiedene interessante Fälle geliefert haben", sagte Fossenberger. Darunter seien auch Vermisstenfälle.

Die nun hinzugekommenen knapp 100 Fälle liegen teilweise schon Jahrzehnte zurück und verteilen sich auf ganz Deutschland. Ob Wichmann tatsächlich als Täter infrage kommt, müssen nun allerdings Ermittlungen in jedem einzelnen Fall zeigen. Sprecher Fossenberger geht davon aus, dass dies Jahre in Anspruch nehmen werde.

Das sind doch mal konkretere Hinweise. Leider wird nicht gesagt, welche Fälle das betrifft, aber ich lese da raus, dass es auch die Fälle im Todesdreieck betrifft. Zum beschuldigten Komplizen wird hier auch wieder nix gesagt. Ob internationale Fälle dabei sind, wird leider auch nicht gesagt.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

11.09.2018 um 13:37
Zu allen ungelösten Mordfällen hat die ZEIT Fragen an die Ermittler gestellt. Erst nach fünf Monaten und einer Nachfrage beim Innenministerium beantwortete die Polizei Lüneburg die Fragen. Die Ermittlungsverfahren zu den Tötungsdelikten hätten keinen befristeten Bearbeitungszeitraum, im Rahmen der "Cold Case"-Fälle würden Spuren regelmäßig nach dem jeweils aktuellen Stand der forensischen Methoden überprüft, heißt es.

In "einigen Fällen" liege DNA-Material vor, die "Spurenlagen" seien aber nicht öffentlich.


https://www.zeit.de/2018/01/kurt-werner-wichmann-serienmoerder-25-jahre-untersuchungshaft/seite-5

Der Artikel ist vom 28.12.17. Damals hat es also zu den damals herangezogenen 24-29 Fällen einige DNA-Spuren gegeben. Es gab also die Möglichkeit, diese mit der DNA von KWW zu vergleichen. Welche Gesetze dazu herangezogen werden müssen, damit die DNA eines Toten verglichen werden darf, weiß ich nicht genau, war aber ja bei BM und den Göhrde-Fällen auch möglich. Daher vermute ich, dass die Polizei da schon sehr, sehr viel mehr weiß und bislang eben keine Fälle ausgeschlossen hat. Daraus könnte man interpretieren, eben weil die Polizei Daten und Beweise haben muss und sie sich noch viel weiter einbringt und im sehr großen Stil ermittelt, dass wir wirklich von einer iwie belegten größeren bis sehr Serie ausgehen können.


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11.09.2018 um 13:46
https://www.sueddeutsche.de/panorama/goehrde-morde-puzzle-mit-hundert-teilen-1.4124014

Im April 2018 durchkämmten sie erneut das Gebäude von Kurt-Werner W., dem seit 25 Jahre toten Beschuldigten und nie Verurteilten. Zwei Wochen lang wurde mit Spürhunden und Bodenscanner gesucht. Die Technik hat sich inzwischen extrem verbessert, unter anderem durch exakte DNA-Analyse. 400 Fundstücke und Spuren kamen ans Licht, 200 davon sind relevant.

Außerdem wurde ein Bewegungsprofil von Kurt-Werner W. erstellt - er war viel unterwegs gewesen, unter Umständen an etlichen Tatorten quer durch Deutschland. Die Lüneburger Polizei geht davon aus, dass es einen weiteren Täter oder Tathelfer gab. Die Ermittlungen laufen. Gab es überhaupt schon mal einen Fall mit so vielen möglichen Morden? "Ich persönlich", sagt Fossenberger, "kenne keinen."



Hier auch nochmal ein indirekter Hinweis auf DNA und auf eben auch 200 relevante Spuren aus dem Haus. Und es wird gesagt, KWW war bundesweit viel unterwegs. Scheinbar eben auch an Tatorten ungelöster Fälle.


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11.09.2018 um 15:43
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Ich glaube, da liegt ein Missverständnis vor. Ich habe nirgends gelesen, dass Kurt Werner W. Geld für Prostituierte ausgab.
Er nutzte selbst die Prostitution zum eigenen Gelderwerb,
Das hab ich auch so gelesen.
Aber wer weiss schon Genaues?
Es ging hier um "Möglichkeiten" Geld auszugeben und da könnte ich mir vorstellen, dass der Herr eine zeitlang auch Prostituierte (männlich und weiblich) benutzt hat.
Ich denke, dass er in jungen Jahren ausgelotet haben wird, wie er für sich den größten Lustgewinn erzeugt.


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13.09.2018 um 23:56
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Es ist die Frage, welchen Zugang [...] hatte KWW zu solchen Techniken. Es gab Handys und es gab auch schon vorher Internet usw. Nur, wie war sein Zugang? Hatte er Computer oder Handy? Das war damals alles noch nicht so verbreitet.

[...] und man weiß eben nicht genau, [...] wofür er sein Geld ausgab, [...] für Urlaube, für Computer und Handy? Für Besuche seiner Kumpels und Komplizen?
Deine Vermutung mit Handy und Internet sind eher abstrus, und "das war damals alles noch nicht so weit verbeitet" ist stark untertrieben. KWW starb im April 1993. Da ging es wirklich grade erst los mit den digitalen Kommunikationsmitteln:

"Am 30.6.1992 kam in Deutschland das erste Handy auf den Markt, das 'Handfunktelefon' Motorola International 3200. Es funkte im sogenannten D-Netz, welches seinerzeit von DeTeMobil (Deutsche Telekom) und Mannesmann Mobilfunk (heute Vodafone) aufgebaut wurde. Rund 3000 DM kostete das Motorola-Telefon damals - mit Vertrag! Allein die monatliche Grundgebühr kostete Mannesmann-Kunden dann noch mal 77,52 DM."

Handys waren also eine grade erst eingeführte, arschteure Technologie, die noch von kaum Leuten genutzt wurde. Ebenso das Internet, das ja bekanntermaßen eine Weiterentwicklung des US-Militärnetzes Arpanet ist. 1992 kam grade mal der Mosaic Browser raus, auch das eine sehr teure Technik, die nur von einigen wenigen Nerds genutzt wurde.

Ich denke man kann es ausschließen, daß KWW mit Handys und Internet operierte, dafür starb er schlicht und ergreifend zu früh.

Sollte er wirklich über ein Netzwerk von Sadisten und Psychopathen verfügt haben, so müßte er dieses ja in den Jahren vor 1993 aufgebaut haben, also analog und offline. Eigentlich ist das schwer vorstellbar, man kann ja schlecht Leute ansprechen, "Hallo, ich bin ein sadistischer Mörder und hacke am liebsten Frauen in Stücke - magst Du vielleicht mitmachen?"

Ich sehe ihn eher als Einzeltäter, schon wegen seines Kontrollfimmels und seiner arrogantenm selbstverliebten, größenwahnsinnigen Art. Vermutlich ist das nur ein Trick der Polizei, damit sie weitere Ermittlungen rechtfertigen können. Wenn überhaupt, hatte er wohl nur seinen kleinen Bruder unter seiner Fuchtel, vielleicht auch als Mittäter...


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

14.09.2018 um 00:59
Wikipedia: Schlagzeilen (Magazin)

@Procrastonon
Da liegst Du sicher richtig. Laut Presse ( Die Zeit) inserierte KWW ja in Zeitungen. Einschlägige Zeitschriften, wie die sog. "Schlagzeilen"- ein Magazin für BDSM Interessierte, erschien erstmalig im November 1988 und in zweimonatlichen Rhythmus. Diese Zeitschrift war das Zentralorgan des SM- Syndikats in Hamburg, der ersten "offenen" Gruppe für SM Anhänger.

Evtl. hatte er auch in gewöhnlicher Tagespresse unter den Kontaktanzeigen inseriert, entweder mit oder ohne direkten Hinweis, auf seine sexuellen Präferenzen.
Vor diesem Hintergrund kann ich mir auch nicht vorstellen, dass er über ein so großes Netzwerk von Sadisten und Psychopathen verfügte, denn wie Du richtig schreibst
Zitat von ProcrastononProcrastonon schrieb:Eigentlich ist das schwer vorstellbar, man kann ja schlecht Leute ansprechen, "Hallo, ich bin ein sadistischer Mörder und hacke am liebsten Frauen in Stücke - magst Du vielleicht mitmachen?"
Eben genau das kann man nicht bei Fremden aussprechen, zumal er befürchten musste, dass eine so angesprochene Person, von seinen abwegigen sexuellen Bedürfnissen auch anderen Leuten erzählt- oder gar die Polizei, bzw. den psychiatrischen Dienst von einer tickenden, gefährlichen Zeitbombe in Adendorf verständigt.

Bleibt meiner Ansicht nach, nur der kleine Bruder als Kompagnon.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

14.09.2018 um 01:02
Zitat von ProcrastononProcrastonon schrieb:Ich sehe ihn eher als Einzeltäter, schon wegen seines Kontrollfimmels und seiner arrogantenm selbstverliebten, größenwahnsinnigen Art. Vermutlich ist das nur ein Trick der Polizei, damit sie weitere Ermittlungen rechtfertigen können. Wenn überhaupt, hatte er wohl nur seinen kleinen Bruder unter seiner Fuchtel, vielleicht auch als Mittäter...
Die Polizei sieht ihn nicht als Einzeltäter und einzelne Taten, z.B. auch die "Göhrde-Morde" stehen eher in der Betrachtung, dass sie eigentlich nicht von einer Person vollzogen sein konnten (beispielsweise wegen der Autos).
Zitat von ProcrastononProcrastonon schrieb:Deine Vermutung mit Handy und Internet sind eher abstrus,
Klar, es gab damals noch nicht so die Handys, wie wir sie kennen. Es gab aber Vorläufer, wenn auch selten und schweineteuer. Ich meine aber, das kann ich spontan nicht belegen, dass es in den 80ern in der Rotlichtszene und im kriminellen Milieu durchaus schon üblich war, portable Telefone zu nutzen. Zudem bin ich mir sicher, die Quellen müsste ich jetzt suchen, dass KWW BTX-Zugänge oder Mailboxen besaß. Er hatte dann also Kontakt mit solchen Techniken, die das damalige Internet ausmachten. Und ich hatte im Freundeskreis schon Nerds, die Mitte der 80er Informatikunterricht hatten und sich in in solchen Vorläufern des Internets sehr wohl auskannten. Und es gab auch erste Vorläufer des Darknets, usw. Die Frage bleibt eben, wieviele Kenntnisse und Kontakte und techniken hatte KWW da? Offenbar nutzte er es ja schon, aber wieviel und wie weitgehend?

Edit:

Ein weiterer Hinweis ist das Ergebnis einer BTX-Recherche, die man 1993 bei der Durchsuchung von Wichmanns Haus sichergestellt hatte. BTX war ein Online-Dienst der Bundespost, eine Art Vorläufer des Internets. Kurt-Werner Wichmann suchte hier nach Informationen zu Angehörigen von Bernd-Michael Köpping, einem der Ermordeten in der Göhrde. Auch diese Unterlagen waren lange verschollen.

https://www.zeit.de/2016/44/serienmord-moerder-goehrde-lueneburg-ermittlungen-polizei/seite-2

KWW hatte also Kenntnisse und Kompetenzen und Möglichkeiten im damaligen Internet


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14.09.2018 um 01:10
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Die Polizei sieht ihn nicht als Einzeltäter und einzelne Taten, z.B. auch die "Göhrde-Morde" stehen eher in der Betrachtung, dass sie eigentlich nicht von einer Person vollzogen sein konnten (beispielsweise wegen der Autos).
Das ist absolut zutreffend. Aber aus den Polizeimeldungen geht auch nicht hervor, dass von einer größeren Gruppierung von Tätern auszugehen ist, sondern von "einer Person, aus seinem nahen Umfeld".
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Die Frage bleibt eben, wieviele Kenntnisse und Kontakte und techniken hatte KWW da? Offenbar nutzte er es ja schon, aber wieviel und wie weitgehend?
Das wäre sehr interessant zu wissen. Vermutlich wird es schwer sein, dass noch zu ermitteln.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

14.09.2018 um 01:12
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Das wäre sehr interessant zu wissen. Vermutlich wird es schwer sein, dass noch zu ermitteln.
Wenn man seine Ehefrau damals dazu befragt hat, weiß man das vielleicht und sein Bruder oder seine ehemaligen "Freundinnen", die ja teilweise bekannt sind, wissen das evtl auch.

Aber aus den Polizeimeldungen geht auch nicht hervor, dass von einer größeren Gruppierung von Tätern auszugehen ist, sondern von "einer Person, aus seinem nahen Umfeld"

Das ist richtig. Es ist ja auch etwas spekulativ, weshalb man nur von einer Person ausgehen muss. Es besteht die Möglichkeit, dass es ein Netzwerk, wie auch immer geartet und welche Größe auch immer, gab. Das könnte eben erklären, weshalb es so unterschiedliche Orte und Serien und Fälle gab und man keine einheitlichen Täterprofile oder Phantombilder usw hat. Es kann aber natürlich auch nur einer sein.


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14.09.2018 um 01:20
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Wikipedia: Schlagzeilen_(Magazin)
Wenn das hier eingebracht wird....., puh... , wenn KWW dort inseriert hat...., dann niemals so, dass er "erkannt" worde! Wenn es so gewesen wäre, hätte der Herausgeber das (im Nachhinein) gemeldet!


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

14.09.2018 um 01:31
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Wenn das hier eingebracht wird....., puh... , wenn KWW dort inseriert hat...., dann niemals so, dass er "erkannt" worde! Wenn es so gewesen wäre, hätte der Herausgeber das (im Nachhinein) gemeldet!
Wie meinst Du das? Inwiefern sollte er dort nicht erkannt werden? Weshalb? Wieso meist Du das zu wissen?
Und weshalb sollte der Herausgeber das melden?

KWW hat wohl in verschiedenen Zeitschriften inseriert und sich dort als Callboy angeboten. Seine Kundinnen werden ihn schon erkannt haben.

und er hat auch Kontaktanzeigen aufgegeben, in welchen Zeitschriften weiß ich ebenfalls nicht. Ob es die gleichen waren, bleibt dahingestellt. Aber auch dort, wird er sich ja mehrfach mit Frauen getroffen haben.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

14.09.2018 um 01:41
Zitat von ProcrastononProcrastonon schrieb:Sollte er wirklich über ein Netzwerk von Sadisten und Psychopathen verfügt haben, so müßte er dieses ja in den Jahren vor 1993 aufgebaut haben, also analog und offline. Eigentlich ist das schwer vorstellbar, man kann ja schlecht Leute ansprechen, "Hallo, ich bin ein sadistischer Mörder und hacke am liebsten Frauen in Stücke - magst Du vielleicht mitmachen?"
Klar, es ist schwer, sich Gleichgesinnte zu suchen. Aber auch in den Jahrzehnten vor dem Internet und dessen Vorläufern gab es kriminelle Vereinigungen, die sich gefunden und ausgetauscht haben. Es ging also. Auch damals gab es schon Pädophilen Ringe oder Menschenhandel oder Waffenhandel oder Terroristengruppen, usw. Die sind auch nicht vor dem Hauptbahnhof einherstolziert und riefen, ich will eine Bombe zünden, wer macht mit oder ich suche Kinderpornos, wer filmt sie mit mir? Und trotzdem hat es funktioniert. Weshalb sollten sich dann nicht ein paar Leute mit Folter- und Tötungsfantasien treffen und irgendwann auf die Idee kommen, das real umzusetzen? Ob das in diesem Fall so war, sei dahingestellt.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

14.09.2018 um 01:59
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Wie meinst Du das? Inwiefern sollte er dort nicht erkannt werden? Weshalb? Wieso meist Du das zu wissen?
Und weshalb sollte der Herausgeber das melden?
Ich habe nur das "extrem Perverse" gemeint. Wenn er dort ganz normal als BDSM- Fan inseriert hat, fällt das nicht auf. Wenn er aber versucht hätte, auch mit Codes, seine extremen Vorlieben, zu artikulieren, wäre das sehr wohl aufgefallen! Die BDMS- Szene will so Leute nicht in ihren Reihen! Und "Schlagzeilen" ist so das Beste, was es medial in der Hinsicht gibt.
Ich kenne zwar die Anfangszeiten von "Schlagzeilen" nicht, aber denke, dass die Ansprüche von Matthias T.J. Grimme (ab 1990 für "Schlagzeilen" verantwortlich) sehr hoch sind. Der Mann ist auch googelbar.

Ich bin nur darauf "angesprungen", weil ich "Schlagzeilen" und den jetzigen Herausgeber halt kenne ( wie gesagt, erst seit ca. 7 Jahren), und ich nicht möchte, dass BDSM allgemein hier durch den Dreck gezogen wird.


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14.09.2018 um 02:39
@IamSherlocked
Nein, es besteht keine Absicht, BDSM hier "durch den Dreck zu ziehen". Allerdings ist es eben auffallend, dass KWW eine dominante Ader und Gewaltfantasien usw hatte. Da fällt es eben weiterhin auf, dass auch die BDSM - Orientierung da zu ihm passt. Und die Vermutung ist dann eben, dass er da mit seinen Fantasien und sexuellen Gelüsten noch viel weiter ging. Das in Kombi mit anderen Kontakten entwirft eben ein spezielles Bild von ihm als Persönlichkeit. Das hat dann wiederum nichts mit der BDSM-Szene zu tun. Es besteht aber die Möglichkeit, dass er dort in der Szene, muss nicht in HH gewesen sein, noch andere Gleichgesinnte fand.

Aber vielleicht weißt Du oder kannst es erfahren, wie die Szene parallel zur "Schlagzeilen" und bevor es sie gab (ggf auch bundesweit) kommuniziert haben, wenn man sich nicht gegenüber saß.

Denn es besteht ja die Möglichkeit, dass er so viel unterwegs war, weil er von einer Party zur nächsten und von einem Szene-Bekannten zum nächsten getingelt ist und überall dadurch Freunde und Bekannte fand.


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