Stillinge-Mord

Weiterhin ungeklärt wird der Fall wohl nun zu Aktenzeichen XY kommen:

29-Jähriger hingerichtet Bringt „Aktenzeichen XY“ Hinweise zum Mordfall in Dessau? – Quelle: http://www.mz-web.de/25356906 ©2016

Der Staatsanwalt hält sich in dem Artikel aber auffällig bedeckt, wenn der Fall bei Aktenzeichen XY ebenso wortkarg behandelt wird, kann man sich wohl wenig Hoffnungen auf Aufklärung machen:

„Die Tat lässt Hinrichtungscharakter erkennen“, hatte der Dessauer Staatsanwalt Olaf Braun damals erstmalig erklärt, ohne aber einen Schuss oder das Anzünden der Leiche zu bestätigen.
[...]
Eine konkrete Spur im Mordfall René A. will Staatsanwalt Braun nicht bestätigen.
[...]
...lassen Kontakte in den Bereich der Organisierten Kriminalität vermuten.
Der Dessauer Staatsanwalt Olaf Braun will diese Gerüchte nicht kommentieren. „Wir schließen nichts aus. Wir ermitteln weiter in alle Richtungen.“
[...]
Dass der Fahndungsaufruf vom August, acht Monate nach dem Auffinden der Leiche, zu spät kam, will Braun nicht stehen lassen. „Es wurden am Anfang andere Ermittlungsansätze abgearbeitet.“
[...]
Wie viele Polizisten derzeit an dem Fall René A. arbeiten, ließ Braun offen. „Was an Beamten benötigt wird, wird eingesetzt.“

Entweder habe ich einen knick in der Pupille oder sind auf den Bildern zwei unterschiedliche Autos zu sehen?
Mal davon abgesehen das das ausgebrannte Auto nicht gerade nach einem Kombi aussieht, und die Vordere und Hintere Felgen sehen auch nicht identisch aus beim ausgebrannten Fahrzeug.

http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/stillinge-mord-polizei-sucht-jetzt-auch-mit-plakaten-nach-hinweisen-24649606 (Archiv-Version vom 28.08.2016)

http://www.mz-web.de/image/24599900/2x1/940/470/889d7a50c410452b563f81de0cd0bafd/EJ/b-ausgebranntes-auto-goltewitz-mord-160816.jpg (Archiv-Version vom 05.10.2016)

@Basti83
das ist das identische Auto

das mit den Felgen wurde hier schonmal diskutiert, die Felgen hinten sehen eindeutig identisch aus wie die auf dem Foto auf dem Plakat, die Felgen vorne dürften länger der Hitze ausgesetzt worden sein und sich dadurch optisch verändert haben, aber die Grundstruktur (wechselweise breitere und schmalere Speichenabstände) scheint identisch zu sein.

Es handelt sich ja offenbar um Drittanbieter-Felgen, gibt es hier eventuell einen Autofan, der anhand des Fotos auf dem Plakat sagen kann, um welche Felgen es sich handelt?

@otternase
Das die hinteren Felgen identisch sind streite ich nicht ab da bin ich ganz bei dir. Aber selbst durch hohe thermische Einwirkung ändert sich die Form der Felge nicht so das sie komplett unterschiedlich aussehen in meinen Augen.

Zum Jahrestag des Mordes haben Verwandte und Freunde an der Fundstelle Blumen und Kerzen niedergelegt.

http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/mord-an-den-stillingen-blumen-und-kerzen-fuer-ren%C3%A9-a--25361274

Ich würde sagen die Felgen sind von Magma. Die erhält man online oder im Autoteilehandel.

www.reifentiefpreis24.de/products_new_alu.php?suche=felge&hersteller=MAGMA

@tenbells
@Basti83

könnte es sich um diese Felgen handeln? Ich finde, die haben große Ähnlichkeit:

https://www.reifentiefpreis24.de/product_alu_info.php?products_id=83603

wenn man sich nun vorstellt, dass der silberne Teil durch die Hitze komplett ab ist und der schwarze Teil sich hell verfärbt hat durch die Hitzeeinwirkung, dann finde ich, dass auch die Felgen an den Vorderrädern nicht so sehr abweichen...?

@otternase
Das könnten die Felgen sein ja.

Was mich an den vorderen Felgen stört ist das die Streben komplett anders aussehen wie bei den schwarzen. Und warum sind wären die vorderen dann so dermaßen deformiert während die hinteren noch original aussehen?

@Basti83
die Polizei und Staatsanwaltschaft geben sich ja extrem wortkarg, daher wissen wir nichtmal, ob es Brandstiftung war oder nicht.

Denkbar ist einerseits, dass die Täter den Wagen zwecks Entsorgung dorthin gefahren haben, absichtlich aufs Dach gelegt haben und dann mit Brandbeschleuniger angezündet haben. Bei sowas wäre es denkbar, dass der Brand zB. mittels Grillanzündern und Brandbeschleuniger auf den Reifen entfacht wurde und die Täter diese auf den bei einem auf Dach und Motorhaube liegendem Auto niedriger befindlichen Vorderrädern platziert haben und daher diese stärker zerstört wurden.

Denkbar aber genauso, dass die Täter sich verfahren haben und so an diesen Ort geraten sind, dort in Panik geraten sind, sich vielleicht verfolgt fühlten oder in drogeninduziert erratischer Fahrweise einen Unfall gebaut haben, wobei der Wagen durch einen technischen unfallbedingten Defekt in Brand geriet, das könnte dann an einem Punkt im Motorraum gewesen sein (zB. auslaufendes Benzin am Auspuffkrümmer entzündet...?). Dann wäre der Vorderwagen der Brandherd gewesen und dadurch stärker verformt.

@otternase
Wobei mir die Beschädigungen an dem Fahrzeug eher nach einem Unfall aussehen. Allerdings kann ich mir keinen Reim darauf machen wie es abgelaufen sein kann, werde mal in Ruhe darüber nachdenken. Mal eben so ein Auto aufs Dachlegen geht auch nicht allein vom Gewicht her, möglich natürlich das der Fahrer einen Unfall gebaut hat und sich dabei überschlagen hat, aber wie wahrscheinlich ist es an der Stelle? Und vermutlich wird er sich dabei dann auch verletzt haben.

@Basti83
Diese Felgen sind meistens nur Pulverbeschichtet, könnte mir vorstellen das die Beschichtung bei einem Brand schnell weg ist

@tenbells
Das kann sein ja, aber wie erklärst du dir dann die unterschiedliche Form der Streben? ;)
Also ich finde schon das es einen Unterschied gibt, aber ob es uns weiterbringt wenn wir wissen was mit den Felgen ist?

Ich sehe auch ein Unterschied, allerdings denke ich das es nur durch die Farbe so scheint. Weiter bringen wird uns das nicht. Aber nett sich mit dir ausgetauscht zu haben 😁

ja, das war eine interessante und nette Diskussion, bringt uns aber leider nicht weiter.

So wortkarg Polizei und Staatsanwaltschaft sich auch zu diesem Fall geben, so lese ich doch heraus, dass sie weiterhin von einem Zusammenhang zwischen dem frühen Verlassen des Hauses durch das Opfer und dem späteren Verbrechen ausgehen und indirekt auch weiterhin davon ausgehen, dass es eine Beziehung zwischen Opfer und Tätern gab.
Es kann natürlich sein, dass die Ermittler dort über weitere Informationen verfügen, die wir nicht haben, aber da diverse verfolgte Spuren (Drogenhandel, Autoschieberei ...) jeweils ergebnislos verlaufen sind (oder zumindest keine Ergebnisse an die Öffentlichkeit gelangt sind), habe ich da so meine Zweifel.
Vielmehr nehme ich, dass es für das frühe Verlassen des Hauses eine harmlosere und in keinem Zusammenhang mit dem Verbrechen stehende Erklärung gibt (vielleicht wollte er für Weihnachten etwas Besonderes besorgen, vielleicht aber hat er auch als Maler irgendwo schwarz gearbeitet), und dass er das Zufallsopfer von Räubern wurde.
Es gab da ja einen recht ähnlichen Vorfall ganz in der Nähe, der sogenannte "Litauer-Mord", bei dem fünf Räuber ein Zufallsopfer auf einem Autobahnparkplatz überfallen haben, ihm mit Schlägen die PIN-Nummern seiner Bankkarten abgepresst haben und ihn dann in einem Waldstück zu Tote geprügelt haben:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/raubmord-an-ulf-m-fuenf-litauer-in-dessau-rosslau-angeklagt-a-880523.html
Diese Täter wurden gefasst, aber warum soll es nicht andere Täter gegeben haben, die gleiches vorhatten und deren Opfer Rene wurde?

Hallo
Ich bin die Neue hier. Habe mich gerade mal durch den Fall gelesen und möchte auch meinen Senf dazu geben.

Ich bin der Meinung das es sich hier bei seinem frühen Aufbruch def. nicht um Schwarzarbeit handelt. Zumindest nicht was seine gelernte Tätigkeit des Maler u. Lackierers handelt.
Ich habe, ebenso wie mein Vater, dieses Handwerk erlernt und würde sagen das es sich bei Nebentätigkeiten dieser Art ehr um Kleinigkeiten bei Freunden, Verwandten oder der alten Frau Müller von nebenan handelt.
Nichts rechtfertigt da so einen frühen Aufbruch.
Eine weitere Anreise dafür in Kauf nehmen schließe ich auch aus. Wenn man als Maler schwarzarbeit sucht, findet man reichlich Arbeit in der näheren Umgebung.
Auch die hohe Summe Geld die er angeblich bei sich trug, bzw die verschwunden ist, lassen sich nicht darauf beziehen. Zumindest meiner Meinung nach, da der Betrag ja so beachtlich sein muss das die Polizei darauf aufmerksam wurde.
Durch eine Nebentätigkeit als arbeitsloser lässt sich zwar vielleicht nicht schlecht verdienen aber viel zur Seite legen kann man dann auch nicht. So schnell und viel kann niemand alleine arbeiten.

Es gäbe bestimmt auch Kontakte und Nachrichten dies bezüglich auf seinem zu Hause gelassenen Handy. Ich gehe davon aus das er nicht extra ein zweites "Schwarzes" Handy hatte.

Könnte die verbrannte Matratze vielleicht aus seinem Auto stammen? Hatte er sie in seinem Kombi weil er regelmäßig in seinem Auto schlief?
Stand nicht ganz zu Anfang irgendwo das er manchmal Tage und Nächte lang nicht Zuhause war?

Was gäbe es für Gründe in seinem Auto zu schlafen?


Ich gehe schwer von illegalen Geschäften aus, ob die Freundin nun davon wusste/involviert war oder nicht. Von wem sonst weiß man aber von dem Geld und welche Frau hinterfragt nicht früher oder später woher der Vater ihrer Kinder das ganze Geld her hat.

Ist es vielleicht sogar möglich das man ihn dort hin gelockt hat? Ein bisschen Romantik und Spaß auf der Matratze unter freiem Himmel? Man hat von seinem Geld Wind bekommen und wollte es sich unter den Nagel reißen?
Ist das zweite Kind definitiv vom Opfer oder von einem anderen?

Sehr rätselhaft auch was die wenigen Informationen angeht.

@Apocharliepse
Natürlich legen die Randbedingungen erstmal die Vermutung nahe, dass dort irgendwie kriminelle Tätigkeiten hinterstecken.
Aber nun hat die Polizei offenbar ein Jahr versucht, eine Verbindung des Opfers in ein kriminelles Milieu zu finden und war dabei erfolglos!
Entweder das Opfer war der perfekte Verbrecher, der null Spuren hinterlassen hat oder die Ermittler sind überfordert bzw. total unfähig oder aber -und das scheint mir inzwischen das Naheliegende- es gibt schlicht und ergreifend keine Verbindung des Opfers zu kriminellen Aktivitäten und er war einfach nur das Zufallsopfer von irgendwelchen Verbrechern auf Durchreise.

@otternase

Das Treffen mitten in der Nacht hat dennoch große Bedeutung für mich. Deshalb schließe ich den Zufall komplett aus.
Wäre da jemand mit dem er sich um 4 Uhr Morgens hätte treffen wollen, der keinen "Dreck am stecken" hat, hätte er sich gemeldet und zur Aufklärung beitragen können.
Auch das er sein Handy nicht mit nahm passt nicht zum Zufall. Das nimmt man doch heute überall hin mit.
Ebenfalls seltsam ist die Tatsache das er meint eine Verabredung zu haben, aber anscheinend deutet in seinem Handy nichts darauf hin mit wem.
Entweder log er seine Freundin an, die Freundin sagte falsch aus oder er besaß ein zweites Handy.

Was das Ausbrennen des PKW mit Hilfe von Brandbeschneuniger an geht: Den hat man auch als Verbrecher auf Durchreise nicht immer sofort zur Hand.

@Apocharliepse
Zwischen dem frühen Aufbruch und der Inbrandsetzung des Autos liegen mehr als zwölf Stunden, wie würdest Du dies erklären, wenn da doch ein direkter Zusammenhang bestünde?
In der Theorie 'Schwarzarbeit' gäbe es auch eine gute Erklärung, warum das nicht rauskommt: sein Auftraggeber will keine Anzeige wegen Schwarzbeschäftigung und seine Freundin, die schon ihren Freund als Verdiener und das Familienauto verloren hat und mit einem weiteren Kind finanzielle Mehrbelastung hat, will nicht auch noch Steuern und Sozialabgaben nachzahlen oder eventuell zu Unrecht bezogene Sozialleistungen rückzahlen müssen und damit auch noch in den finanziellen Ruin getrieben werden und schweigt daher auch dazu, insbesondere weil sie weiß, dass die Kenntnis davon die Polizei nicht in der Aufklärung des Verbrechens weiterbringen würde.

Das ein Handy nicht zu kriminellen Handlungen mitgenommen wird sollte sich herum gesprochen haben. Es kann jeder zeit geortet werden und unter Umständen alles mitgehört und mitgefilmt werden. Dies wird eine Person mit kriminellen Verbindungen wissen.
Warum 12 Stunden zwischen dem aufbrechen und dem anzünden des Pkw liegen könnte man damit erklären, das er etwas abgeholt hat in weiterer Entfernung und es an seinem Wohnort weiterverkaufen wollte, seien es Drogen, Diebesgut oder Druckertinte.
Falls der Zeitpunkt seines Todes in etwa identisch mit dem Fahrzeugbrand ist dieses szenario durchaus möglich.
Die Täter müssen ja nicht mal aus dem Umfeld kommen, wenn es so war das er Stunden fuhr um die Ware zu holen, könnte das gleiche für den Kunden gelten. Selbst wenn dieser nichts mit der Tat zu tun hat wird er sich nicht melden. Ich würde ja auch nicht ohne Not zugeben das ich schwarz Druckertinte kaufe und mich dadurch selbst belasten.

@thomas74
Ganz genau das ist mein Punkt: wer auch immer da in der Früh anrief, weshalb René auch immer unterwegs gewesen sein mag, es muss nicht zwingend einen Zusammenhang mit dem Mord geben. Dieser Kontakt kann durchaus andere Gründe haben, sich in Schweigen zu hüllen.

Zum Handy: es wäre auch möglich, dass René ein privates Handy hatte und ein zweites 'geschäftliches', was auch immer seine Geschäfte waren, zB mit einer anonymen Prepaidkarte. Letzteres haben dann vielleicht seine Mörder mitgenommenen. Wir wissen auch nicht wie handyaffin René war, ob er das Handy immer mitgenommen hat oder es auch öfter zuhause gelassen hat.