Sergej Enns (34) verschwand 2016 spurlos im Urlaub auf Rhodos

nodoc schrieb:Was mir bisher neu war, dass sein Handy irgendwann nach dem 05.12.2016 von jemandem gefunden und weiter verkauft wurde. Oder, mir ist diese Info einfach durch gerutscht.

Ist schon länger bekannt und wurde hier auch diskutiert.. allerdings meine ich mich zu erinnern, dass das auch erst Wochen nach dem Verschwinden bekannt wurde.

@MissRedford

Hab vielen Dank für deine neuerlichen Eindrücke!
Ich habe nie daran geglaubt dass er verunglückt ist oder ihm jemand etwas angetan haben könnte.
Für mich war immer klar dass er selber ausgestiegen ist.
Soweit ich mich erinnere machen dort Russen gerne Urlaub.
Da auch er russische Wurzeln hat,könnte er von Landsleuten Hilfe bekommen haben.

Ballkünstler schrieb:Ist schon länger bekannt und wurde hier auch diskutiert.. allerdings meine ich mich zu erinnern, dass das auch erst Wochen nach dem Verschwinden bekannt wurde.

OK danke, dann ist mir das entgangen. Bin auch schon länger nicht mehr im Strang gewesen, werde mir das mal raus suchen.


@LL
Wenn er wirklich freiwillig aus seinem "alten Leben" ausgestiegen sein sollte, frage ich mich, warum ausgerechnet am Ende eines Urlaubes kurz vor der Abreise. Damit ihn seine Familie, wahrscheinlich eher die Kinder, mit glücklichen Erinnerungen verbinden? Vielleicht, vielleicht nicht.
Wir werden es wohl nie erfahren, solange nicht klar ist was geschehen ist.

Fremdverschulden/Unfall kann auch nicht völlig ausgeschlossen werden, selbst wenn ganz Rhodos behauptet: Bei uns? Unmöglich! Was bedeutet das schon? Kein Ort der Welt ist davor gefeit, dass Verbrechen oder Unfälle geschehen können, auch wenn es eher unwahrscheinlich erscheinen mag und vorher NIE was passiert ist.
Ich werde mich jedenfalls hüten, ausschließlich in eine Richtung zu denken, in diesem Fall.

MissRedford schrieb:Selbst mir wurde Arbeit angeboten und eine Unterkunft..

Darf ich dich fragen, wie es dazu kam, dass man dir Arbeit und Unterkunft angeboten hat?

Hier ein Link warum Menschen manchmal von sich aus untertauchen... und wie man es anstellt.


https://www.zeitjung.de/langzeitvermisste-menschen-die-verschwinden-dunkelziffer-beweggruende/

„Ich geh‘ mal Zigaretten holen.“ Oh, dieser Klischeesatz – dessen Subtext uns versichert, dass der- oder diejenige nicht wiederkommen wird – er ist so ausgelutscht, dass man nicht mal mehr darüber schmunzeln kann. Vielleicht klingt er auch gerade deshalb so abgedroschen, fernab der Realität, weil wir uns gar nicht vorstellen können, dass manche Menschen von heute auf morgen selbstbestimmt verschwinden. Die Beweggründe reichen dabei von absurd bis beklemmend nachvollziehbar.

100.000 Menschen werden in Deutschland jährlich als vermisst gemeldet. „Circa 45 Prozent davon sind Kinder und Jugendliche, von denen die meisten zurückkommen. Drei Prozent gelten als Langzeitvermisste“, erklärt Peter Jamin, Journalist und Vermisstenexperte, gegenüber ZEITjUNG.de. Unter den Begriff „langzeitvermisst“ fällt jeder, der länger als ein Jahr unauffindbar ist.

Hallo,
ich habe diesen Vermissten-Fall mal quergelesen.
Was mir noch in den Sinn gekommen ist und das sehr spontan ist:

Er fragt seine Frau wohl irritiert: "Jetzt?", zieht dann aber los. Ich finde Muscheln bis zum Strand zurück zu tragen sehr ordentlich. In vielen Hotels gibt es zu den die Möglichkeit Spielzeug, dass nicht mit nach Hause genommen wird, für die neuen Gäste abzustellen (die Muscheln wären dann das Problem des Nachbesitzers).
Evtl. war SE aber sehr gründlich und hat den Eimer im Wasser ausgespült. Handy und Schuhe bleiben im Sand. Er dreht sich um und sieht jemanden weglaufen... oder versucht auszumachen wer ihn just in dem Moment bestohlen hat...
Und ich könnte mir vorstellen, dass um die Uhrzeit der Kaffeedurst sehr groß ist und möglicherweise auch der Hunger. Also ich kenne viele die bei der Gelegenheit sich gleich einen Kaffee und/oder Brötchen mitgebracht hätten...

Moin.. mein letzter Tag auf Rhodos.
Update:
Man KANN sehr wohl überleben auf Rhodos.
Ich habe selbst mit dem Liegenwart am Strand gesprochen, der das Handy gefunden hat .
Mit Taxifahrern , Bauarbeitern etc.
Nur ein Beispiel:
Der Bauarbeiter erzählte mir er sei seit drei Jahren auf der Insel ohne Papiere!
Die orthodoxe Kirche am Hafen verteilt Essen an Bedürftige und Obdachlose in der Zeit von 9- 11:00 täglich.
Im Hospital bekommt man Medizin in der Ambulanz.
Man muss nur sagen man ist obdachlos bzw. mittellos und man bekommt eine Bescheinigung und meldet sich zur medizinischen Versorgung bei der dazugehörigen Ambulanz. Man bekommt aber auch nur dort die Medizin gegen Vorlage der Bescheinigung.
Kirche und Hospital geben natürlich keine Auskunft.
Meine Information habe ich unter anderem von einer Angestellten einer Apotheke.
Ich habe gezielt gefragt ob es möglich ist auf der Insel zu überleben ob mit oder ohne Hilfe eines Bekannten und ohne Papiere.
Es gibt sehr viele leer stehende Häuser oder aber Häuser die nur in den Sommermonaten genutzt werden, zu dem Rohbauten die man als Obdach nutzen kann.
Auch wird Kleidung bei der Kirche vergeben.
Es ist also sehr wohl möglich ohne einen Cent und ohne Papiere auf Rhodos zu überleben. Und dieser Zustand muss nicht von Dauer sein wenn man Bekanntschaften schließt und Hilfe erfährt.
Soviel dazu.
Ich werde heute noch zur Touristeninformation (Polizei) gehen um weitere Informationen zu bekommen..

Wenn jemand noch Anregungen hat , bin ich natürlich dafür empfänglich. Im Moment bin ich ja hier und sozusagen euer "Auge".

Es wäre eventuell ratsam in der Kirche eine Nachricht für Sergej zu hinterlassen.
Von seiner Familie , wohl gemerkt, nicht von mir.
Eventuell, falls er noch lebt, liest er es und entscheidet sich sich zu melden, wenn man ihm schreibt, dass man ihm vergiebt und ihn vermisst..
Nur so ne Idee..

Noch etwas : der Weg den die Hunde gegangen sind fährt am Hafen vorbei in Richtung Rodini Park.. in der Nähe ist auch das Hospital..

MissRedford schrieb:Man KANN sehr wohl überleben auf Rhodos.

Sicher kann man überleben auf Rhodos. Aber ist das von dir geschilderte Überleben eine Alternative für einen Vater zweier kleiner Kinder anstatt sich - sollte dieser Wunsch tatsächlich bestehen - von seiner Frau „einfach“ zu trennen? Warum sollte jemand, der bisher selbstbestimmt gelebt hat, sich auf ein solches Leben einlassen, bei dem z.b. andere bestimmen, wann und was ich esse? Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen.

MissRedford schrieb:s wäre eventuell ratsam in der Kirche eine Nachricht für Sergej zu hinterlassen

Was würdest du denn schreiben wollen? Unter der Prämisse, dass er untergetaucht ist: Dass seine Familie ihn sucht und vermisst, wird er ja wissen.

Aber wie gesagt, ich persönlich denke nicht, dass er untergetaucht ist.

@Jonami
Ich weiß. Jedoch passiert es tagtäglich dass Menschen sich dazu entscheiden einfach auszusteigen.
Niemand von uns kennt die Familienverhältnisse.
Ich denke einfach dass man nicht aufgeben sollte zu hoffen.
Ich habe auch lediglich meine Information mit euch geteilt um etwas mehr Klarheit zu schaffen dass es möglich ist und nicht so schwer wie einige denken.
Man verhungert nicht und erfriert auch nicht. Und medizinische Hilfe gibt es auch.
Und unter Bedürftigen findet man sicherlich auch Anschluss und auch ein offenes Ohr und Rat. Gerade in der Kirche.
Und es wird natürlich Stillschweigen geübt um denjenigen zu schützen.
Bzw. gibt oder greift hier auf Rhodos die ärztliche Schweigepflicht..
Wie gesagt, nur Info für Euch. Keine Spekulation.

Ich würde ihm schreiben dass ich seine Entscheidung akzeptiere und ihn wissen lassen dass er jederzeit zurück kehren kann.
Und ich würde eventuell Fotos der Kinder hinzufügen..

@Jonami
Sei mir nicht böse, aber ich bin ein Optimist.
Jeder hat ja seine eigene Ansicht. Ich mache mich jetzt auf zur Touristenpolizei. Melde mich später noch mal. Falls Fragen gerne an mich per PN. Will hier nicht den Thread zu spamen.

@MissRedford
Ich weiß. Ich habe das auch nicht so verstanden, dass du jetzt in diese Richtung spekulierst, sondern das als Information zu Rhodos teilst.

MissRedford schrieb:Ich würde ihm schreiben dass ich seine Entscheidung akzeptiere und ihn wissen lassen dass er jederzeit zurück kehren kann.
Und ich würde eventuell Fotos der Kinder hinzufügen..

Vielleicht kann man das Frau Enns anbieten? Wenn sie das möchte, kann man ihr helfen. Vielleicht möchte sie auch nicht.

@Jonami
Ich hoffe, sie liest es. Ich schicke euch allen etwas Sonne und natürlich Frau Enns ganz viel Kraft und Hoffnung 🍀🍀🍀

@MissRedford
@Jonami

Es ist ja kein Geheimnis dass gerade nach einem Familienurlaub und auch ohne dass Kinder involviert sind,es in einigen Partnerschaften kriselt.
Viele trennen sich gerade nach einem Urlaub.
Warum?
Man erwartet 1-2 Wochen schönes Wetter,Strand,gute Laune und die schönsten Wochen des Jahres.
Leider ist es für manche einfach stressig.Man verbringt 24 Stunden täglich mit seiner Familie,da können schon Kleinigkeiten reichen,um wie soll ich sagen...alles in Frage zu stellen.
Sicherlich oft eine Kurzschlussreaktion oder nach langen Überlegungen der Moment sich zu sagen...das will ich alles nicht mehr.
Vielleicht war es hier ähnlich.Eine Kurzschlussreaktion,ohne groß nachzudenken was man der Frau und den Kindern damit antut.
Dementsprechend jetzt die Angst,alles wieder rückgängig zu machen.
Obwohl man inzwischen erkannt hat...es war ein Fehler.

Von daher fänd ich eine Mitteilung auch nicht verkehrt.
Frau Enns wünsche ich alles Gute....Hoffnung ist bestimmt nicht verkehrt.

Eine Trennung nach einem Urlaub ist doch etwas ganz Anderes als ein spontanes Untertauchen in die Obdachlosigkeit. Mir gefallen diese Andeutungen, es habe wohl zwischen dem Ehepaar gekriselt, ganz und gar nicht. Das ist durch nichts belegt. Das zuvor erwähnte Interview mit der Frau kurze Zeit nach dem Verschwinden gibt das einfach nicht her. SE soll wegen Urlaubsstreitigkeiten mal eben beschlossen haben, sein altes Leben, seine Frau, seine Kinder zu verlassen und in die Obdachlosigkeit zu gehen?

Die Stoffwechselkrankheit + Auffinden des Handys am Strand sprechen für einen Unfall/Suizid. Ich glaube weiterhin, dass er entweder ertrunken ist oder anderswo verunfallte und seine Leiche einfach nicht gefunden wurde.

Eine Psychose mit partieller Amnesie hielt ich Anfangs für möglich, aber nach so langer Zeit sollte er dann auch gefunden worden sein, selbst wenn er unter Obdachlosen Hilfe erfahren hätte. So jemand fällt doch auf in der Szene. Es wurde von privater und staatlicher Seite ermittelt, gerade die Familie von SE hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, es gab (gibt?) eine Belohnung für Hinweise die zu seinem Auffinden führen, aber es gibt keine Spur von ihm.

@swinedog
Wer sagt denn, dass er in die Obdachlosigkeit untergetaucht ist? Es ist weder bekannt ob er mal alleine unterwegs war oder nur zusammen mit seiner Familie.
Eines weiß ich aber genau, niemand dort lässt einen verwirrten Menschen einfach so links liegen.
Und laut der Einheimischen, die ich gefragt habe, ist es gut möglich als Aussteiger dort über die Runden zu kommen.


Es wurde nur festgestellt, dass man auf Rhodos sehr wohl überleben kann, ohne Papiere und Geld.
Und da ich bis heute morgen noch da war und mit mehreren Leuten gesprochen habe, schließe ich definitiv einen Unfall am Meer aus sowie einen Überfall oder Raub.
Ich habe gezielt mit Einheimischen gesprochen, war im Büro der Kirche und sogar bei der Touristenpolizei.

Auch im Grand Hotel durfte ich mich umsehen!
Seit zwei Tagen ist die Hauptsaison angefangen und es ist sehr voll auf Rhodos. Morgens am Strand sind Jogger unterwegs sowie in den Straßen.. und es wimmelt von Straßenreinigern und Angestellten die zur Arbeit gehen.
Im Hotel selbst gibt es soweit ich gesehen habe 6 Fahrstühle, von denen 4 nicht von der Rezeption einsehbar sind.
Auf den Straßen eröffnen die ersten Läden usw.
Wäre irgend etwas ihm passiert, Überfall oder aber auch Unfall, es wäre bemerkt worden. Zumal es um 7 nicht mehr dunkel ist sondern hell ..

@MissRedford

Man kann selbst an einem sehr gut besuchten Strand ertrinken, ohne dass es jemand mitbekommt. Das Argument "es hätte jemand sehen müssen" überzeugt mich nicht. Offensichtlich hat niemand gesehen, was passiert ist, oder hat dem keine Bedeutung beigemessen oder schweigt aus irgendeinem Grund. Ergo kann er auch ertrunken sein. Ist mir ein Rätsel, wie man das zu 100% ausschließen kann. Dennoch Respekt, dass du im Privaturlaub so viele Leute befragt hast (wenngleich mich nicht überrascht, dass null dabei rumkam).

@swinedog

swinedog schrieb:Die Stoffwechselkrankheit + Auffinden des Handys am Strand sprechen für einen Unfall/Suizid. Ich glaube weiterhin, dass er entweder ertrunken ist oder anderswo verunfallte und seine Leiche einfach nicht gefunden wurde.

Was spricht beim Fund des Handy,s für einen Unfall. Er legt das Handy in den Sand um nochmal zum Wasser zu gehen. Da hätte man ja Sorge das es geklaut wird, will man das am Abreisetag. Und wenn ertrunken, dann wäre es weiter ins Wasser gegangen. Dazu muss er die Schuhe ausziehen. Es wurden aber keine Schuhe gefunden. Es wurde mal geschrieben können ja geklaut worden sein. Macht aber wenig Sinn Schuhe zu klauen und das Handy liegen lassen.

@MissRedford
Vielen Dank das du dir die Mühe gemacht hast. Ich finde deine Ausführungen sehr interessant. Es scheint mir das es wohl recht viele Obdachlose ( Aussteiger ) auf Rhodos gibt.

@Lissy61

Das Handy wurde ja vom Strand geklaut. Vielleicht auch die Klamotten. Entweder von dem Ägypter oder einem anderen Nichtsnutz.