Maria L. in Freiburg ermordet

@justice12

justice12 schrieb:Ich habe freundlich nachgefragt, ob es zwischenzeitlich gesichert ist, dass der Tatverdächtige 100% der Täter ist. In der PK die ich gesehen habe, wurde vom Tatverdächtigen gesprochen. Auch in den Artikeln die ich darüber gelesen habe.

Das erklärt, warum du zu diesem falschen Schluss gelangst. Es ist ganz einfach:

Tatverdächtiger - das ist einer so lange, bis er vor Gericht steht
Angeklagter - das ist einer, während er vor Gericht steht
Täter - das ist er erst, wenn er rechtgültig verurteilt wurde.

@justice12
@emz

@justice12

justice12 schrieb:
Ich habe freundlich nachgefragt, ob es zwischenzeitlich gesichert ist, dass der Tatverdächtige 100% der Täter ist. In der PK die ich gesehen habe, wurde vom Tatverdächtigen gesprochen. Auch in den Artikeln die ich darüber gelesen habe.

Das erklärt, warum du zu diesem falschen Schluss gelangst. Es ist ganz einfach:

Tatverdächtiger - das ist einer so lange, bis er vor Gericht steht
Angeklagter - das ist einer, während er vor Gericht steht
Täter - das ist er erst, wenn er rechtgültig verurteilt wurde.

So ist es. Und dabei sollten wir es nun auch belassen. Die Polizei und Staatsanwaltschaft gehen zum derzeitigen Zeitpunkt davon aus, dass er der Täter ist. Dennoch müssen sie das später vor Gericht beweisen. Der Tatverdächtige und seine Verteidiger werden Gelegenheit haben, zu versuchen, die Beweise zu entkräften. Das Gericht wird dann entscheiden.

Vorher sollte niemand von 100% Sicherheit reden.

@Rick_Blaine

Rick_Blaine schrieb:Hier liegt ja anscheinend eine Vergewaltigung vor, das heisst hier würde bereits § 178 StGB greifen, der bereits die "leichtfertige" Verursachung des Todes berücksichtigt:

Also würde das im Jugendstrafrecht automatisch die Höchststrafe nach sich ziehen, wenn ich das richtig verstehe - und man müsste kein Mordmerkmal nachweisen!?

@Rick_Blaine: das setzt aber voraus, dass die Tötung durch die Vergewaltigung eintritt. Die äußeren Umstände (ertrinken) sprechen hier nicht dafür. Der Mord verdrängt im übrigen den 178. ich würde immer das höhere Delikt anklagen. Vergewaltigung, ertrinken sprechen für Mord bzw. totschlag durch unterlassen. Aber es gibt nicht umsonst die Zeit der u-Haft, in der StA und Polizei umfangreiche Ermittlungen durchführen. Wir wissen nichts.

@vonLottenstein
Das ist eben der Punkt, an dem wir nicht weiterkommen, da wir nicht wissen, was genau geschehen ist. Vom Prinzip her gebe ich Dir Recht, als Ankläger versuche ich § 211 anzuklagen wenn ich kann. Ich wollte hier nur darstellen, dass es eben Alternativen gibt.

Dreh- und Angelpunkt dieser Thematik ist das gerichtsmedizinische Gutachten. Erst mit dessen Kenntnis kann man hier mehr sagen.

§ 18
Dauer der Jugendstrafe

(1) Das Mindestmaß der Jugendstrafe beträgt sechs Monate, das Höchstmaß fünf Jahre. Handelt es sich bei der Tat um ein Verbrechen, für das nach dem allgemeinen Strafrecht eine Höchststrafe von mehr als zehn Jahren Freiheitsstrafe angedroht ist, so ist das Höchstmaß zehn Jahre. Die Strafrahmen des allgemeinen Strafrechts gelten nicht.

Setzt eine Höchststrafe von mehr als 10 Jahren voraus.

Ein mordmerkmal brauchst du nur beim Mord. Aber du musst nachweisen, dass der Tod durch die Vergewaltigung kausal eingetreten ist.

@Misterioso
Die Antwort auf Deine Frage hat soeben @vonLottenstein geschrieben.

@vonLottenstein

Hat Paragraph 178 nicht eine Haftstrafe von nicht unter zehn Jahren? Bin keine Juristin, aber wenn es zehn Jahre und ein Tag waeren, dann waere das doch groesser als zehn Jahre, und damit ausreichend.

Weiss man denn, seit wann dieses Fahrrad dort stand? Gibt es Zeugen, die glaubhaft aussagen konnten, dass es erst in dieser Nacht dorthin kam?

Was mich derzeit bei diesem Fall gedanklich beschäftigt:

Die Vergewaltigung wird man dem Tatverdächtigen vielleicht durch DNA-/Sperma- und Gewaltspuren nachweisen können.

Aber den Tod durch Ertrinken als Mord nachzuweisen stelle ich mir schwierig vor. Das Opfer könnte auch nach der Tat eventuell durch Schock/Panik/Bewusstseinsstörung in den Bach gefallen und dort ertrunken sein.

Ich hoffe, dass die polizeilichen und forensischen Ermittlungsergebnisse einen schlüssigen Ablauf der Tat ergeben werden.

@AnnaKomnene

AnnaKomnene schrieb:Weiss man denn, seit wann dieses Fahrrad dort stand? Gibt es Zeugen, die glaubhaft aussagen konnten, dass es erst in dieser Nacht dorthin kam?

Was ist deine Vermutung?? Es stand soweit ich das erinnere mitten im Weg, und wäre aufgefallen, wenn es dort länger gestanden hätte, sprich schon tagsüber.

@vonLottenstein
@Rick_Blaine

Da darf ich den Herren doch ein klein wenig mit dem nachfolgenden Stern-Artikel weiterhelfen.
Danach scheint zumindest gesichert zu sein, dass Maria ertrunken ist.

http://www.stern.de/panorama/stern-crime/freiburg--die-offenen-fragen-im-mordfall-maria-l--7224030.html

Frage 4: Wie starb Maria L.?

Die Obduktion ergab, dass Maria L. ertrank. Der genaue Tathergang ist aber bislang Bestandteil weiterer Untersuchungen. Insbesondere muss die Frage geklärt werden, ob das Opfer bewusstlos in der Dreisam lag und deshalb ertrank, oder ob sie vom Täter unter Wasser gedrückt und damit ertränkt wurde.

@AnnaKomnene

Viel findet sich in dem Link zum Fahrrad nicht:

Frage 3: Wem gehört das herrenlose Fahrrad?

Ein in Tatnähe aufgefundenes Fahrrad, das offenbar vom Täter benutzt wurde, stellt die Ermittler vor Probleme. Trotz mehr als 400 Hinweisen aus der Bevölkerung ist der Eigentümer des Fahrrades bislang nicht geklärt.

@Morelius

Morelius schrieb: Aber den Tod durch Ertrinken als Mord nachzuweisen stelle ich mir schwierig vor. Das Opfer könnte auch nach der Tat eventuell durch Schock/Panik/Bewusstseinsstörung in den Bach gefallen und dort ertrunken sein.

GENAU das wurde die letzten Seiten hier thematisiert u. diskutiert.
Da wir den Obduktionsbericht nicht kennen, können wir derzeit nur spekulieren bzw. abwarten (auf die Anklageschrift).

@AnnaKomnene
@SLOGEEK hat doch eine plausible Hypothese geliefert, was es mit dem Fahrrad auf sich haben könnte: Der mutmaßliche Täter fuhr mit ihm zur Bahn und benutzte es dann, den späteren Tatort aufzusuchen. Er flüchtete nach der Tat mit dem Rad, ließ es dann aber stehen und ging zu Fuß nach Hause, weil er fürchtete, dass Passanten während der Tat das Rad in Tatortnähe gesehen haben könnten.

@Leonberger

Leonberger schrieb:@SLOGEEK hat doch eine plausible Hypothese geliefert, was es mit dem Fahrrad auf sich haben könnte: Der mutmaßliche Täter fuhr mit ihm zur Bahn und benutzte es dann, den späteren Tatort aufzusuchen. Er flüchtete nach der Tat mit dem Rad, ließ es dann aber stehen und ging zu Fuß nach Hause, weil er fürchtete, dass Passanten während der Tat das Rad in Tatortnähe gesehen haben könnten.

Ich könnte mir allerdings auch vorstellen, daß er vielleicht auch auf der
Unifete war, und Maria mit dem Rad gefolgt ist. Nach der Tat hat er das
Rad dann einfach da stehen lassen. Gut möglich, daß das Rad jemand anderem
gehört, der ebenfalls auf dieser Unifete war.

@inci2
Es gilt meines Erachtens als gesichert, dass der TV nicht auf der Unifete war

Ja, während der Uni-Fete war er mit der Straßenbahn unterwegs.

Edit:

@Deus_ex_Machin

Deus_ex_Machin schrieb:Ja, während der Uni-Fete war er mit der Straßenbahn unterwegs.

und

@Bienenschwarm

Bienenschwarm schrieb:Es gilt meines Erachtens als gesichert, dass der TV nicht auf der Unifete war

Aber die Fete wird doch sicher länger gedauert haben, als so eine
Straßenbahnfahrt in Freiburg.

@Deus_ex_Machin
@Bienenschwarm
Wenn er um 2 Uhr in der Bahn saß, kann er trotzdem vorher auf der Fete gewesen sein - vielleicht sogar von Maria eingeladen? Er könnte dann vorausgefahren sein, um sie in Tatortnähe abzufangen.

Was mich sehr interessieren würde ob der Täter alleine gehandelt hat, er ist in der Nähe ausgestiegen und ein Haar wurde gefunden, sagt aber nichts aus ob er ein Helfer oder Begleiter hatte.
Hat er die Tat geplant alleine oder warum ist er um diese Zeit unterwegs gewesen und hat so etwas gemacht?