Maria L. in Freiburg ermordet

Polizei lässt an der Uni schnüffeln:

http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110970/3487754 (Archiv-Version vom 26.04.2017)

Freiburg (ots) - Im Rahmen eines heutigen (17.11.2016) mantrailer-Einsatzes, wobei Spürhunde auf die Fährte von Geruchsspuren vom Tatort angesetzt wurden, kam es zu folgender Überprüfung: In einem Hörsaal der Biochemie im Institutsviertel, zu welchem einer der Hunde die Fährte aufgenommen hatte, befanden sich zum Zeitpunkt einer Vorlesung gegen 11:00 Uhr weit über hundert Studentinnen und Studenten. Von sämtlichen Anwesenden wurden als mögliche Zeugen Personalien erhoben. Fast alle etwa 100 männlichen Studenten erklärten sich zu einer freiwilligen DNA-Erhebung bereit.

Es bleibt abzuwarten, ob der Hund einer alten oder neuen Geruchsspur gefolgt ist und ob da wirklich was bei rauskommt.

Und die BZ berichtet auch bereits darüber:

http://www.badische-zeitung.de/polizei-freiburg/mordfall-maria-l-spuerhunde-fuehren-polizei-zu-biochemie-hoersaal--130013186.html

Erstmals gewährt die Polizei einen genaueren Einblick in ihre Mordermittlungen im Fall der getöteten Maria L.: Spürhunde haben eine Geruchsspur vom Tatort an der Dreisam beim Schwarzwaldstadion bis in einen Uni-Hörsaal der Biochemie verfolgt.

Ich wusste nicht, dass man eine Spur rückwärts verfolgen kann, aber immerhin...

@torslanda
Danke für die News.
Falls es wirklich einer der Studenten war ist nun der Druck massiv erhöht.
Was kann die Polizei eigentlich tun, wenn jemand keine freiwillige Speichelprobe abgibt?

Die Suche mit einem Hund in die entgegengesetzte Richtung, sprich vom Fundort weg zum Tatort/Ausgangsort hin, ist genau das, was ein Spürhund nicht tun sollte und auch nicht tut.

Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt (Seite 119) (Beitrag von Evil-Eve)

Da scheinen sich die Experten noch nicht ganz einig zu sein.

Würde das, falls die Spur richtig ist, bedeuten, dass der Täter in der letzten Zeit definitiv im Hörsaaal war? Auch, wenn er während der besagten Vorlesung nicht vor Ort war?

@torslanda

torslanda schrieb:Polizei lässt an der Uni schnüffeln:
http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110970/3487754 (Archiv-Version vom 26.04.2017)

Seht interessant. Vielen Dank fürs Reinstellen.
Heißt das der Hund hat eine Spur vom Tatort verfolgt und ist dabei in dem Biochemie Hörsaal angelangt?
Das wäre natürlich viel versprechend. Hoffentlich konnte sichergestellt werden, dass es nicht Maria's eigene Spur war...

flincibinci schrieb:Was kann die Polizei eigentlich tun, wenn jemand keine freiwillige Speichelprobe abgibt?

Ihn befragen oder beobachten würde ich mal denken

Kann es auch sein, dass z.B Marias Jacke oder Hosen nach Hörsaal rochen? Weiß jemand was sie studierte? Etwa Biochemie?

crimsontide schrieb:Würde das, falls die Spur richtig ist, bedeuten, dass der Täter in der letzten Zeit definitiv im Hörsaaal war? Auch, wenn er während der besagten Vorlesung nicht vor Ort war?

Ich hatte es so verstanden, dass er entweder vom Hörsaal aus zum Tatort kam oder vom Tatort in den Hörsaal ging.
Aber kA, ob das damit wirklich gemeint ist.
Wenn ein naher Bekannter von Maria nach der Tat am Tatort vorbei gekommen wäre und danach in die Uni ist, das wäre ja nicht ansatzweise verdächtig
Wäre mal interessant ob der Saal an dem Tatabend offen war. Die Big Medi Party fand ja in einem Unigebäude der Mediziner..

Razupaltuff schrieb:Weiß jemand was sie studierte? Etwa Biochemie?

Humanmedizin. Da gehört Biochemie dazu.

@crimsontide
Würde das, falls die Spur richtig ist, bedeuten, dass der Täter in der letzten Zeit definitiv im Hörsaal war?

Das Problem ist, dass die Spur keinen Zeitstempel hat. In diesem Fall könnte auch die Aufnahme der Spur am Tatort von einem früheren oder späteren Zeitpunkt sein. Wenn sich zum Beispiel einer der Studenten kürzlich den Tatort angesehen hat und relativ nahe dran ging, dann könnte das schon passieren und dann wäre auch die Spur in die richtige Richtung.



@Razupaltuff

Ja, Mediziner hören auch Biochemie Vorlesungen, das gehört quasi zur Grundausbildung.

Und nur der Vollständigkeit halber: Der Spurenverursacher dieser Duftspur muss kein Student sein, es könnte sich auch um eine Lehrkraft, einen technischen Mitarbeiter, den Putzdienst oder den Pizzalieferanten handeln. Oder um einen externen Besucher, der seinen Freund/seine Freundin abholt.

Ich vermute, dass der Hund an dem niedergetrampelten Gestrüpp die Spur aufnahm, dort wäre mMn die höchste Wahrscheinlichkeit gegeben die richtige Spur zu erwischen weil der Täter vermutlich einige Zeit vor dem Verbrechen an diesem Ort zugebracht hat und somit eine gute Duftspur hinterlassen hat.

HerculePoirot schrieb:somit eine gute Duftspur hinterlassen hat.

Aber wie will man diese Duftspur "konservieren", sodass diese auch noch Wochen nach der Tat für einen Hund genutzt werden kann? Die Tat ist ja schon eine Weile her und die Strecke ist ja sehr belebt, auch bei anderen Studentn, wie will man da eine konkrete Spur aufnehmen?Ich stelle mir da eher eine Jacke oder ähnliches vor....wie soll das sonst gehen?

Vielleicht musste er vor Aufregung mal pinkeln?

Könnte mir am ehesten vorstellen, dass die Geruchsspur vom Fahrrad stammt. Das wäre dann noch am ehesten dem Täter zuzuordnen, da sich am Tatort selbst ja auch mittlerweile genügend andere Leute aufgehalten haben dürften, bspw. aus Neugier.
Und wenn die Spur nicht heiß wäre, dann gäbe es mmn auch keine Pressemitteilung dazu. Hochinteressant auf jeden Fall.

VivaVioletta schrieb:Aber wie will man diese Duftspur "konservieren", sodass diese auch noch Wochen nach der Tat für einen Hund genutzt werden kann?

Diese Spuren vergehen nicht so schnell, wie man sich das gemeinhin denkt.
Allerdings heißt es hier, dass Spuren nur max 5 Tage zuverlässig verfolgt werden können:
http://www.rettungshunde.ch/rettungshunde_mantrailing.htm (Archiv-Version vom 16.06.2016)
KA ob das nur für die Hunde dieser Rettungs-Hundestaffel gilt, oder allgemein.

Mich würde interessieren, ob diese Hund so trainiert werden können, dass sie erst den Geruch des Opfers aufnehmen und dann eine andere Spur erkennen können, die der des Opfers sehr nahe war. Weil dann wär das Resultat hier echt bemerkenswert und gäbe Grund zur Hoffnung.

oceanmen schrieb:Könnte mir am ehesten vorstellen, dass die Geruchsspur vom Fahrrad stammt.

Das wäre eine sehr gute Erklärung, dafür dass die Meldung veröffentlicht wurde, und dafür dass der Duft noch erhalten ist...
Echt interessant, hoffentlich kommen sie jetzt weiter...

Ich könnte mir auch vorstellen das die Geruchsspur vom Fahrrad stammt. Am Flügellenker des Rades fehlte auf dem Foto der Schaummgummi-/Neopren-Überzug. Vielleicht wurde dieser zur DNA-Auswertung abgemacht. Dieser könnte ebenfalls die Geruchsspur enthalten.

Ich vermute dass das eine taktische Veröffentlichung der Polizei ist um der Bevölkerung zu zeigen das etwas in dem Fall passiert und man nicht völlig im Dunkeln tappt.

Bei näherer Betrachtung ist es doch etwas vermessen anzunehmen dass die Spur von letztem Freitag tatsächlich aus der Tatnacht stammt. Könnte theoretisch sein aber war denn der Tatort die ganze Zeit abgesperrt? Falls nicht ist das doch Kaffeesatzleserei.

Und selbst wenn es jemand aus dem UNI-Umfeld war ist es doch vollkommen unwahrscheinlich dass dieser dann mitten in der Nacht zum Universitätsgebäude geht. Was will der Täter da?

Wenn sich "fast" alle etwa 100 männlichen Studenten zu einer freiwilligen DNA-Erhebung bereit erklärten, stellt sich natürlich die Frage, wer und aus welchen Gründen diese verweigerte. Kann sich natürlich um eine rechtliche Grundsatzfrage handeln , weil man zum Beispiel Angst hat, als Unschuldiger für ewig in der Bundesdatenbank registriert zu bleiben.

Sollte ein Kommilitone aus dem Fach Biochemie tatsächlich eine solche Tat begangen haben, hätte er das falsche Studienfach gewählt.

@kokokokoko

Als ich die Meldung vom Hund im Hörsaal las, war meine erster Assoziation ein chinesisches Sprichwort: „Auf das Gras schlagen, um die Schlange aufzuscheuchen“. Bei uns heißt das weniger spektakulär „auf den Busch klopfen“.

Anothertruth schrieb:Sollte ein Kommilitone aus dem Fach Biochemie tatsächlich eine solche Tat begangen haben, hätte er das falsche Studienfach gewählt.

Nicht unbedingt. Er wäre dann jedenfalls selbst Untersuchungsgegenstand angewandter Biochemie.

Naja, dann war er halt auf der Party und hat zu viel getrunken und bekommt Mildernte Umstände.