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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

2.577 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kind, Hessen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

20.04.2022 um 07:18
Die Darstellung des Mörders von Mirco, dass er kurz zuvor von seinem Chef zusammengefaltet worden sei, war eine glatte Lüge. Ich weise immer wieder darauf hin, weil seinerzeit jeder darauf gesprungen ist, und das Streben nach Überlegeheit und Macht aus der Sicht eines männlichen Wesens, von dem gesellschaftlich genau das erwartet wird, erschien jedem plausibel.

Als sich dann herausstellte, dass dieses Telefongespräch mit dem Chef gar nicht stattgefunden hat, da dieser (a) in Urlaub gewesen ist und (b) es dafür gar keinen Anlass gab, waren alle plötzlich ganz still Der Täter war sogar kurz vorher befördert worden.

Wir machen vielleicht oft den Fehler, eine solche Tat vestehen zu wollen, aber wir könnten sie nur verstehen, wenn wir so gestrickt wären wie der Täter.

Der Täter wollte keinen Frust abbauen, er ist mit dem Ziel in der Gegend herumgefahren, seine Perversionen auszuleben.

Genauso der Mörder von Jakob von M., der hier auch schon genannt wurde. Seine Erklärung war, so gewesen sein zu wollen, wie andere Studenten in Frankfurt. Sein "trauriges" Schicksal war, in dem nicht ganz so reichen Teil Sachsenhausens gelebt zu haben als Sohn eines verbeamteten Architekten. Ich schreibe bewusst mit dieser Ironie, denn in diesem Teil Sachsenshausens kann man durchaus gut leben. Und in einer Stadt wie Frankfurt, die einerseits sündhaft teuer ist, andererseits aber auch dem Parkplatzvernichtungsprogramm zum Opfer fiel, hat so gut wie gar kein Student ein Auto. Fast alle Studenten arbeiten abends in Cafés und Kneipen, um sich überhaupt ein WG-Zimmer leisten zu können.

Er war ein notorischer Lügner, der vor Gericht noch sagte, dass wenn sein Vater so gewesen wäre wie sein Anwalt, es niemals zu der Tat gekommen wäre.

Auch bei ihm waren alle anderen schuld, und er lediglich das Produkt daraus.

Als normal empfindender Mensch kann man solche Taten nicht begreifen.

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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

20.04.2022 um 08:09
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Auch bei ihm waren alle anderen schuld, und er lediglich das Produkt daraus.
Er versteht es wirklich fabelhaft, dass so zu drehen, als sei er das eigentliche Opfer in der ganzen Geschichte.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

20.04.2022 um 08:31
Zitat von causa_y_efectocausa_y_efecto schrieb:Genau genommen sind es überall mindestens 70 cm. Wenn man nämlich ein Quadrat berechnet zu dem der Rohrdurchmesser den Umkreis darstellt. 1 Meter hat man ja jeweils nur an der Stelle der größten Ausdehnung.
Du hast Recht, dass in einen Kreis mit 100 cm Durchmesser maximal ein Quadrat der Seitenlänge 70 cm passt. Gleichwohl ist der Raum, der dem Täter in der Röhre zur Verfügung stand, ja nicht auf einen imaginären quadratischen Schacht der Seitenlänge 70 cm begrenzt. Der Täter konnte nämlich auch den darüber hinausgehenden Raum in der kreisrunden Röhre nutzen.
Was ich mich frage, ist, ob ein kleiner und wendiger Täter sich in der Röhre hätte umdrehen, also seine Laufrichtung hätte ändern können. Oder ob er, wenn er vorwärts auf allen Vieren in die Röhre hinein gekrabbelt wäre, nur rückwärts krabbelnd wieder zum Eingang der Röhre zurückgekommen wäre.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

20.04.2022 um 09:19
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Und sehr interessant der Hinweis der Nachbarin, dass Gabriele im Hof von einem Mann angesprochen wurde, und sich mit ihm entfernt habe. In welche richtung wird leider nicht gesagt.

Würde man einen normal entwickelten 15-jährigen als Mann bezeichnen? Also ich nur, wenn er außergewöhnlich reif für sein Alter wäre.
Im Laufe der Zeit wurde von zwei Personen in der Presse berichtet, die von den Ermittlern überprüft wurden.
Es gab sicherlich mehr Personen, die überprüft wurden, aber nach meinem Kenntnisstand wurde nur über zwei berichtet.
Zitat von tenbellstenbells schrieb am 25.10.2016:Ein damals 19-Jähriger wird vernommen, der das Kind ein halbes Jahr zuvor angesprochen haben soll.
Das wurde 30 Jahre nach der Tat in der Fuldaer Zeitung erwähnt.
Nach dem Mörder des kleinen Mädchens wird monatelang gefahndet, ein damals 25-Jähriger rückt in den Fokus der Ermittler. "Ein hinreichender oder gar dringender Tatverdacht konnte gegen diesen - trotz Nichtausräumung sämtlicher Verdachtsmomente - aber nicht begründet werden", weiß Staatsanwältin Dr. Christine Seban auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS zu berichten.
Link

Als „Mann“ würde man sicher den 25-Jährigen bezeichnen, bei einem 19-Jährigen würde vielleicht eher die Bezeichnung „Jugendlicher“ verwendet.

Falls die Zeugensichtung sich auf den 25-Jährigen bezog, ist es sicherlich nachzuvollziehen, dass sich Verdachtsmomente gegen diesen nicht vollständig ausräumen ließen.

Für mich stellt sich die Frage, warum damals keine Fahndungsskizze nach den Angaben der Zeugin angefertigt wurde und öffentlich nach der Person gefahndet wurde, denn ein Mann, der gegen 18 Uhr zusammen mit dem Opfer aus dem Hof verschwindet, kurz bevor das Mädchen ermordet wird, ist doch hochgradig tatverdächtig.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

20.04.2022 um 09:41
Doch damit nicht genug, meldeten sich auch zahlreiche TV-Zuschauer, die mit ihren Hinweisen möglicherweise zur Klärung des Cold Case beitragen könnten. So hatte sich ein Justizvollzugsbeamter im Lauf der Sendung im TV-Studio gemeldet. Er habe sich an einen Fall aus der damaligen Zeit erinnern können und habe dazu zahlreiche Angaben machen können. Inwiefern die Angaben des Justizvollzugsbeamten hilfreich für die Aufklärung des Cold Case sind, muss nun geprüft werden. Wie Alfred Hettmer weiter erklärt, habe sich auch ein ehemaliger Mitarbeiter einer Kanalreinigungsfirma gemeldet. Auch seine Hinweise müssten nun überprüft werden.
Wie Alfred Hettmer weiter erklärt, habe sich auch eine Zuschauerin gemeldet, die nach eigenen Angaben selbst Opfer von sexuellem Missbrauch und Demütigung geworden sei. „Sie weiß auch, dass er noch ein weiteres Mädchen missbraucht hat. Sie konnte uns einen Namen sagen und was ganz wichtig ist: es gibt einen Bezug zur Stadt bzw. zur Region Fulda“. Alfred Hettmer erklärt zudem, dass darüber hinaus noch ein paar weitere wichtige Hinweise zu dem Fall eingegangen seien.
Quelle: https://www.merkur.de/deutschland/hessen/moerder-hinweise-aktuell-aktenzeichen-xy-zdf-fulda-cold-case-maedchen-tot-gabriele-ermittler-suche-91476794.html

hier die Zusammenfassung der Zuschauerergebnisse nach der letzten XY-Sendung.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

20.04.2022 um 09:43
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Für mich stellt sich die Frage, warum damals keine Fahndungsskizze nach den Angaben der Zeugin angefertigt wurde und öffentlich nach der Person gefahndet wurde, denn ein Mann, der gegen 18 Uhr zusammen mit dem Opfer aus dem Hof verschwindet, kurz bevor das Mädchen ermordet wird, ist doch hochgradig tatverdächtig.
Leider weiß man dazu gar nichts Näheres. Hat sie sein Gesicht gesehen, nur von hinten oder gar aus weiter Entfernung? Wie sicher ist das, das es wirklich der Tattag war. Wie sicher, dass es das richtige Kind war? Ich schreibe das deshalb, weil davon in Aktenzeichen gar nichts erwähnt wurde. Das wäre doch eine wesentliche Information.

Das mit der Abgrenzung von Jugendlichen zu Mann ist auch schwierig. Manche 19 jährige sehen viel älter aus als andere, je nach Kräftigkeit der Statur, Bartwuchs etc. Und ich finde auch, dass sich der Begriff im Laufe der Jahre verändert hat. Ich wundere mich immer mal wieder, wenn ich in der Zeitung von 20 jährigen Jugendlichen lese. In meiner Jugend war man mit 18 erwachsen, hatte oft schon Familie, Job und Verantwortung. Das Leben war ganz anders früher.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

20.04.2022 um 09:43
Fulda, Magdeburger Straße 27: Es ist ein schöner Frühsommertag, als Gabriele ihre Mutter am Nachmittag bittet, nach draußen zu dürfen. "Nur ein paar Runden mit dem Dreirad im Hof vor dem Abendessen", bestimmt diese. Das hübsche rote Fahrgerät ist des Kindes liebster Besitz. Zuerst ist alles normal. Gegen 18 Uhr trifft Gabriele jedoch auf ihren Mörder. Ein Mann nähert sich dem Mädchen, überredet es, mit ihm zu kommen. Nur wenige Minuten später bemerken die Eltern das Verschwinden ihrer Tochter und melden sie als vermisst
Link

In dem Artikel aus dem Jahr 2020 ist auch von dem Mann, der Gabriele angesprochen hat und mit ihr den Hof verlassen hat, die Rede.
Wenn es diesen Mann gab, dann ist es doch höchstwahrscheinlich, dass er der Täter ist.
Konnte dieser Mann jemals ermittelt werden und wenn nein, warum gab es keine Öffentlichkeitsfahndung?


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

20.04.2022 um 10:08
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:In dem Artikel aus dem Jahr 2020 ist auch von dem Mann, der Gabriele angesprochen hat und mit ihr den Hof verlassen hat, die Rede.
In dem Kriminalreport-Video ist auch von einem Mann die Rede, der gegen 18.00 Uhr den Hof betreten und das Mädchen angesprochen hat. Man sieht deutlich, dass er von der Straßenseite den Hof betritt.

Dann sagt der Reporter, der im Garten steht: "Diesen Weg muss der Täter mit dem Mädchen gegangen sein."

Damals war also die Hypothese zum Tathergang recht eindeutig so, dass der Täter über die Straße durch die Hofeinfahrt gekommen und dann den Hof mit dem Kind in Richtung Garten verlassen hat.

In den anderen Artikeln steht nur, dass er mit ihr den Hof verlassen hat. Das kann für mich beides heißen: sowohl in Richtung Garten als auch in Richtung Straße und dann außen herum über die Amand-Ney-Straße Richtung Röhre. Das ist allerdings ein ganzes Stück Fußweg, v.a. wenn man eine 5-jährige dabei hat, die eher zögerlich geht, weil sie wahrscheinlich weiß, dass sie den Hof eigentlich nicht verlassen darf. Und er hätte meiner Meinung nach dann von weiteren Zeugen zumindest auf der Magdeburger Straße gesehen werden müssen. Das ist zwar nur ein kleines Stück, bis der Fußweg abzweigt, aber er hätte zumindest an der damaligen Tankstelle vorbei gemusst.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

20.04.2022 um 10:14
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Das mit der Abgrenzung von Jugendlichen zu Mann ist auch schwierig. Manche 19 jährige sehen viel älter aus als andere, je nach Kräftigkeit der Statur, Bartwuchs etc. Und ich finde auch, dass sich der Begriff im Laufe der Jahre verändert hat. Ich wundere mich immer mal wieder, wenn ich in der Zeitung von 20 jährigen Jugendlichen lese. In meiner Jugend war man mit 18 erwachsen, hatte oft schon Familie, Job und Verantwortung.
Das sehe ich auch so. Heute erwarten viele auszubildende Firmen für eine kaufmännische Ausbildung Abitur. Damals haben v.a. Realschüler solche Ausbildungsstellen bekommen, die dann zum Lehrbeginn 16 Jahre alt waren.
Je nach Büro und Unternehmen liefen die als ab 16 Jahren im Anzug rum. Es könnte also z.B. eine Bürolehrling, ein Banklehrling, oder Lehrling in der öffentlichen Verwaltung etc. gewesen sein. Die Tatzeit passt weniger für einen kaufmännischen Azubi auf dem Nachhauseweg, denn die hatten klassischerweise eher zwischen 16.00 und 17.00 Uhr Schluss und es war Freitag, da manchmal sogar noch 2 Stunden eher (damals gab es meine ich schon die 38 Stunden-Woche).

Aber wenn die Nachbarin einen etwas kräftigeren 18/19-jährigen im Büroanzug von hinten gesehen hat, dann hat sie ihn sicher als "Mann" und nicht als "Jugendlichen" angesehen.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

20.04.2022 um 10:14
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:In dem Kriminalreport-Video ist auch von einem Mann die Rede, der gegen 18.00 Uhr den Hof betreten und das Mädchen angesprochen hat. Man sieht deutlich, dass er von der Straßenseite den Hof betritt.

Dann sagt der Reporter, der im Garten steht: "Diesen Weg muss der Täter mit dem Mädchen gegangen sein."

Damals war also die Hypothese zum Tathergang recht eindeutig so, dass der Täter über die Straße durch die Hofeinfahrt gekommen und dann den Hof mit dem Kind in Richtung Garten verlassen hat.
Die Tathypothese war so und ist vielleicht immer noch so.

Und seit dem „Hallo Deutschland“-Beitrag ist jetzt klar, worauf diese Hypothese zurückgeht:
Auf eine Zeugenaussage einer Zeugin, die diesen Vorfall gegen 18 Uhr im Hof des Hauses Magdeburger Straße 27 wahrgenommen hat.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

20.04.2022 um 10:31
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Und seit dem „Hallo Deutschland“-Beitrag ist jetzt klar, worauf diese Hypothese zurückgeht:
Auf eine Zeugenaussage einer Zeugin, die diesen Vorfall gegen 18 Uhr im Hof des Hauses Magdeburger Straße 27 wahrgenommen hat.
Wenn die EB einen Tatverdächtigen im Alter von 15 bis 30 suchen, dann haben sie vermutlich einen konkreten Verdacht auf einen 18 bis 25jährigen. Das Suchfenster wird üblicherweise nach oben und unten etwas aufgeweitet. In dieses engere Suchfenster passen auch sehr gut die Zeugenbeobachtungen und die beiden Verdächtigen (19 und 25 Jahre). Ob es einen DNA-Abgleich gab ist nicht bekannt. Man könnte es auf jeden Fall auf freiwilliger Basis versuchen und die Reaktionen abwarten. Für einen sehr jungen Täter gibt es offenbar keine Indizien oder Zeugenaussagen.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

20.04.2022 um 11:16
Zitat von KieliusKielius schrieb:Was ich mich frage, ist, ob ein kleiner und wendiger Täter sich in der Röhre hätte umdrehen, also seine Laufrichtung hätte ändern können. Oder ob er, wenn er vorwärts auf allen Vieren in die Röhre hinein gekrabbelt wäre, nur rückwärts krabbelnd wieder zum Eingang der Röhre zurückgekommen wäre.
Ja, die 70x70 cm sind das Minimum, das in der Röhrenmitte zur Verfügung steht. Je nach Position sind es zwischen 70 und 100 cm. Und ich denke ein Umdrehen müsste einem eher schlanken/mittelgroßen Mann durchaus möglich sein. Er könnte ja auch die Wände der Röhre zum Abstützen nutzen/ sich auf dem Po sitzend mit angezogenen Knien um die senkrechte Achse drehen. Machbar ist das sicher.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

20.04.2022 um 12:21
Die fünfjährige Gabriele Schmidt ist in Fulda anno 1983 aus dem Hof vor der Wohnung ihrer Eltern verschwunden. „Gabi ist nicht da – sie war eben noch da, unten mit dem Roller!“, alarmiert die Mutter ihren Mann. Abends, kurz vor neun, rufen die Eltern die Polizei – mit einem Wählscheibentelefon.

In der Nacht finden die Polizisten die Kleidung des Mädchens, auch eine Tasche mit Geldbörse, darin 20 Mark. „Ziemlich viel für ein kleines Mädchen“, staunen die Beamten. Sie suchen weiter, gehen den „Galgengraben“ entlang, schicken einen Feuerwehrmann in ein Entwässerungsrohr mit nur einem Meter Durchmesser – und der findet 20 Meter im Inneren die Kinderleiche. „Es sieht so aus, als wäre sie regelrecht totgeprügelt worden“, sagt der Rechtsmediziner, „das Brustbein ist gebrochen, sie ist außerdem gewürgt worden. Todesursächlich könnten auch die Kopfverletzungen sein.“
Vieles ist unklar – auch die Herkunft des 20-Mark-Scheins. Klar wird, es gibt noch ein zweites Opfer. Der Vater erholt sich nie von dem Schock. Er verbringt 25 Jahre bis zu seinem Tod in der Psychiatrie.

Holger Mannel, Polizei Fulda, kommt fast 40 Jahre nach der Tragödie mit Hoffnung in die Sendung. Der Täter müsste aus der Gegend kommen, weil er nur so hinreichend Ortskenntnis haben kann. Er könnte das Mädchen über einen längeren Zeitpunkt beobachtet und seine Gewohnheiten kennengelernt haben.
All das sind Gründe, warum Holger Mannel nicht nur auf Zeugen setzt. Der Kripo-Mann hofft auf Mitwisser. Um die zur Aussage zu bewegen, erinnert er noch einmal an das „totale Martyrium“ der Fünfjährigen. Und er bringt eine Extrainformation mit in die Live-Sendung: „Die Hinweise können vertraulich behandelt werden.“
Link [Hervorhebung durch mich]

In diesem Artikel im Focus werden die Aussagen, die Kriminalhauptkommissar Mannel im Studiogespräch bei Aktenzeichen geäußert hat, zusammengefasst.

Auch in der Zusammenfassung wirkt es auf mich so, als ob die Ermittler einen konkreten TV im Auge haben.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

20.04.2022 um 12:26
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Wenn man in eine Schulklasse schaut und man läßt mal die Sitzengebliebenen außer acht, sind die Schüler gerade so am Beginn der Pubertät sehr unterschiedlich entwickelt. Manche sind noch ganz kindlich, andere schon einen Kopf größer und viel männlicher. Vom Wesen her ist mir immer aufgefallen, dass gerade die, die nicht so ein behütetes Leben hatten, schon viel reifer waren, um es mal schön zu formulieren.
Das entspricht einerseits den üblichen Alltagswahrnehmungen, lässt sich aber wohl speziell bei Jungen so nicht statistisch untermauern.
Zitat von SilberkauteSilberkaute schrieb:Wenn die EB einen Tatverdächtigen im Alter von 15 bis 30 suchen, dann haben sie vermutlich einen konkreten Verdacht auf einen 18 bis 25jährigen. Das Suchfenster wird üblicherweise nach oben und unten etwas aufgeweitet. I
Ich habe mich auf den Beitrag von @FritzPhantom und die Diskussion um das Alter des Täters hin auf der Seite
https://forum.sexualaufklaerung.de/archiv/2007/ausgabe-3/pubertaet-im-wandel-wohin-geht-der-trend-sexuelle-reifeentwicklung-von-kindern-und-jugendlichen-in-deutschland/ versucht, schlau zu machen. Das ist eine Seite der BzGA, also seriös,

Es geht da um die Reifeentwicklung von Mädchen und Jungen unter den Gesichtspunkten der Zeit, in der die Kinder leben, um soziale, ethnische und gesellschaftliche Faktoren. Bei Mädchen geht es um die Menarche (Beginn der Regelblutung) und bei Jungen um die Spermarche (Fähigkeit zum Samenerguss).

Der zitierte Beitrag enthält allerlei Widersprüchliches, da kann ich niemandem das selbst lesen ersparen, aber wenn es um Jungen geht, kann man doch sagen, dass dort äußere Faktoren geringere Einflüsse zu haben scheinen als bei Mädchen, und dass man bei Jungen relativ klar altersmäßig nach unten, aber auch nach oben abgrenzen kann:
Bei den Jungen ist der Stimmbruch ein relativ spätes Reifemerkmal, wobei der Beginn einige Monate vor Eintreten des ersten Samenergusses (Spermarche) datiert wird. Die KiGGS-Ergebnisse sind in Abbildung 2 dargestellt. 20,2% der Jungen zeigen mit 12 Jahren Veränderungen in der Stimmlage. Mit 14 Jahren haben fast die Hälfte (47,3%) eine schwankende Stimmlage erreicht und 31,2% eine tiefe Stimmlage, deren Anteil bis zum 17. Lebensjahr auf 94,4% ansteigt. Bei 5,5% der Jungen ist der Stimmbruch bis zum 18. Lebensjahr noch nicht abgeschlossen.
Quelle: https://forum.sexualaufklaerung.de/archiv/2007/ausgabe-3/pubertaet-im-wandel-wohin-geht-der-trend-sexuelle-reifeentwicklung-von-kindern-und-jugendlichen-in-deutschland/

Natürlich spielen in heutiger Zeit noch Faktoren wie kindliche Adipositas und dadurch bedingte Störung des Hormonhaushaltes eine Rolle, was wiederum mit schichtspezifischen Formen der (Fehl-) Ernährung zusammenhängt. Dennoch kann man bei Jungen das Reifealter relativ genau nach unten begrenzen.

Für mich steht bei dem hier diskutierten Fall im Widerspruch, dass man wohl keine Spermaspuren gefunden haben will, andererseits eine so klare Altersabgrenzung nach unten vorgenommen wurde, die man anhand der Wahrscheinlichkeiten im Zusammenhang mit der Spermarche mit sehr großer Wahrscheinlichkeit hätte treffen können.

Man wird also vielleicht nach einem Täter nach dem Stimmbruch/Spermarche suchen, weil sich dies möglicherweise aus dem Verletzungsbild ergeben hat.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

20.04.2022 um 12:42
@sallomaeander
Sehr interessant, diese Statistik. Das würde für mich heißen, dass ab 14 der Grund warum man keine Spermaspuren fand eher nicht daran liegt, dass es noch keins gab. Es kann natürlich genauso gut sein, dass der Täter durch den herannahenden Suchtrupp gestört wurde.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

20.04.2022 um 12:53
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Natürlich spielen in heutiger Zeit noch Faktoren wie kindliche Adipositas und dadurch bedingte Störung des Hormonhaushaltes eine Rolle, was wiederum mit schichtspezifischen Formen der (Fehl-) Ernährung zusammenhängt. Dennoch kann man bei Jungen das Reifealter relativ genau nach unten begrenzen.

Für mich steht bei dem hier diskutierten Fall im Widerspruch, dass man wohl keine Spermaspuren gefunden haben will, andererseits eine so klare Altersabgrenzung nach unten vorgenommen wurde, die man anhand der Wahrscheinlichkeiten im Zusammenhang mit der Spermarche mit sehr großer Wahrscheinlichkeit hätte treffen können.

Man wird also vielleicht nach einem Täter nach dem Stimmbruch/Spermarche suchen, weil sich dies möglicherweise aus dem Verletzungsbild ergeben hat.
Ich weiß nicht, warum weiter zwanghaft ein jüngerer Täter - komplett an den Ermittlungsergebnissen vorbei - konstruiert werden soll. Und was die Jugend heute betrifft und damals, das tut doch nichts zur Tat und den Ermittlungen.

Für fehlende Körperflüssigkeiten gibt es viele Gründen - angefangen beim klassischen Kondom, Kleidung anbehalten, etc. Davon auf ein der Täter war dazu aufgrund seines Alters nicht in der Lage zu schließen (zudem die feuchten Träume auch schon in sehr frühen Jahren losgehen). Mirco wurde von einem erwachsenen Mann mit nachweislicher Zeugungsfähigkeit missbraucht und da gab es auch keine solchen Spuren. Auch beim Mord an Carolin G gab es nachweislichen Missbrauch und keine solche Spuren, da war der Täter auch ein erwachsener Mann mit nachgewiesener Zeugungsfähigkeit.

Nochmal, wenn die Polizei das Alter so eingrenzt - und die Erklärung von @Silberkaute fand ich sehr passend, man rechnet vom eigentlichen Alter noch ein paar Jahre hoch und runter - dann braucht man nicht künstlich einen jüngeren Verdächtigen konstruieren, auf den eben gar nichts hinweist.


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20.04.2022 um 13:03
@Boho
Na ja, darauf hinweisen könnte, dass der Täter durch die Lappen gegangen ist. Wenn man die DNA hat und einen Tatverdächtigen, dann könnte man ihn doch zu einem Abgleich bewegen oder nicht? Wenn schon nicht per Gesetz, dann durch sozialen Druck.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

20.04.2022 um 13:06
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Na ja, darauf hinweisen könnte, dass der Täter durch die Lappen gegangen ist. Wenn man die DNA hat und einen Tatverdächtigen, dann könnte man ihn doch zu einem Abgleich bewegen oder nicht? Wenn schon nicht per Gesetz, dann durch sozialen Druck.
Damals gab es keine DNA Abgleiche und für einen DNA Vergleich braucht man für eine richterliche Verfügung gute Gründe. Ein Massengentest ist kostspielig und wenn eben freiwillig, dann freiwillig. Es waren Jahre später, als DNA ausgewertet wurde und Niemand hier weiß, was bis dahin mit den evtl. TV war - gab es Alibis? sind sie mittlerweile verzogen, gar ins Ausland? etc.

Als der Mord geschah, gab es Spuren und Zeugen, mehr nicht. Basierend darauf ergaben sich evtl. TV.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

20.04.2022 um 13:17
@FritzPhantom
@Boho

Bei der Diskussion um die DNA Spur muss man berücksichtigen, dass nicht absolut sicher ist, dass die Spur vom Täter stammt.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb am 31.12.2021:Es ist wohl nicht unmöglich, nach so langer Zeit den Täter doch noch zu finden. „Für die damaligen Verhältnisse ist ausgezeichnet ermittelt worden. Es gibt viele einzelne Proben", sagte Hubertus Kümpel im vergangenen Jahr unserer Zeitung. Der Kriminalhauptkommissar hat den Fall zwischen 2008 und 2010 noch einmal bearbeitet. Dabei wurde DNA-Material, das vom Täter stammen könnte, festgestellt.
[Das ist ein Zitat aus der Fuldaer Zeitung, der Artikel ist leider online nicht mehr verfügbar, aber hier im Thread zitiert.]

Die Frage ist, an welchem Asservat die DNA gefunden wurde und ob 1983 von allen Spurenberechtigten Vergleichsproben genommen wurden.
Mir fällt es schwer vorzustellen, dass in einer Zeit als DNA Spuren noch keine Relevanz hatten, von allen am Fund und der Bergung der Leiche beteiligten Personen Proben genommen wurden.
Der Kreis der Spurenberechtigten dürfte groß sein: Alle Feuerwehrleute, Polizisten und Rettungskräfte, die an der Bergung beteiligt waren.

Als Spurenträger vermute ich das Hemdchen, das das Opfer trug, das ist aber natürlich nur eine Vermutung.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

20.04.2022 um 13:28
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Als Spurenträger vermute ich das Hemdchen, das das Opfer trug, das ist aber natürlich nur eine Vermutung.
Dieses Thema habe ich schon in verschiedenen Beiträgen thematisiert. Wenn die Probe vom Hemdchen stammt ist das höchst wahrscheinlich Täter- oder Feuerwehrmann-DNA. Auch ein Mediziner käme in Frage. Soweit man die Berechtigten noch 2008 ermitteln konnte, hat man sicher Vergleichsproben genommen. Interessant wäre zu wissen, ob man überhaupt versucht hatte, die beiden Verdächtigen zu einer freiwilligen Probe einzuladen.


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