Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

@JessicaF.
Wegen Straßenkarten etc: Hast du mal im Internet bei ZVAB geschaut? Ich hab da eben mal kurz reingeschaut, da bietet sogar einer das Jahrbuch 1983 des Kreises Fulda an sowie ein Adressbuch aus 1982. Könnte beides nicht uninteressant sein.

JessicaF. schrieb:Habe gestern Abend und heute Morgen einiges über die Kanalisation in Fulda gelesen. Die meisten Rohre haben nicht mal einen Durchmesser von 80 cm , weshalb sie auch oft verstopft sind. Es wurden extra hierfür eine Art Miniroboter entwickelt die dann in die Rohre geschickt wurden um zu sehen was die Verstopfung verursachte. Jetzt frage ich mich wie das 1983 war? Wurden da eventuell kleine, schmale Kanalarbeiter für diese Arbeit genommen. Dann müssten sich solche Arbeiter doch sehr gut in den Rohren auskennen und wissen wie man am schnellsten rein und wieder raus kommt. Auffallen würde so einer ja auch nicht, die sind doch immer schmutzig. War jetzt nur mal so eine Idee von mir.

Die Idee ist gut. Irgendwie müssen die Röhren von Geäst, Unrat und Schlamm befreit worden sein. Das Gelände hat dort zwar noch Gefälle, aber nicht so, dass die Rohre durch Regen- und Schmelzwasser hätten durchgespült werden können. Jede Verstopfung würde zu einer Überschwemmung führen.

Wären die Röhren manuell gereinigt worden, wären solche bedauernswerten Arbeiter nach der Arbeit immer dreckig gewesen.

Jedenfalls wissen wir Dank Deiner Recherche, dass die Rohre oft verstopft waren, was den Durchmesser nochmals rediziert.

Wie gesagt, der Durchmesser dieser Röhre betrug 1,10 m.

hopkirk schrieb:Wegen Straßenkarten etc: Hast du mal im Internet bei ZVAB geschaut? Ich hab da eben mal kurz reingeschaut, da bietet sogar einer das Jahrbuch 1983 des Kreises Fulda an sowie ein Adressbuch aus 1982. Könnte beides nicht uninteressant sein.

Super Hinweis, das Adressbuch versuche ich zu bekommen.

Ich musste bei der Bundeswehr im Training gelegentlich durch Röhren robben, die definitiv breiter als 80 cm waren und ich kann sagen, dass das nach einigen Metern echt anstrengend wird. Auch bei 1,10 m. Bei 80 cm in einer verdreckten Röhre müßte der Täter nicht nur schmächtig gewesen sein, sondern die Reise wäre bei der geringsten Verstopfung zu Ende. Und auch bei 1,10 m hält sich das Vergnügen in Grenzen. Ich halte das für extrem unwahrscheinlich.

@hopkirk
Vielen Dank für deinen Tipp mit ZVAB. Habe einen Stadtführer mit Karte etc.gefunden.Werde ihn später bestellen. Vielleicht erkennt man da die Örtlichkeiten von damals.

Es wurde hier doch einmal wild geraten was das bei Gabrieles Kleidung ist. Ein Stiel von einer Blume? Das glaube ich nicht. Habe mir gestern Abend das Bild nochmal angeschaut und soweit ich das sehe (je größer man es macht umso unschärfer wird es) ist das ein Zweig. Schaut euch den Baum ohne Blätter an. Für mich sind die Äste des Baumes und das bei der Kleidung identisch.

Ich habe jetzt übrigens nochmal einiges nachgelesen und immer wieder nur gefunden, dass die Röhre 30 m tiefer gelegen hat. Nicht aber die Leiche des Mädchens.
Lag Gabriele denn wirklich 30m tief im Rohrinneren?

MYTHOS27 schrieb:Ich habe jetzt übrigens nochmal einiges nachgelesen und immer wieder nur gefunden, dass die Röhre 30 m tiefer gelegen hat. Nicht aber die Leiche des Mädchens.
Lag Gabriele denn wirklich 30m tief im Rohrinneren?

Die Röhre liegt definitiv nicht 30 Meter tiefer, sondern höchstens einen Meter tiefer. 30 Meter tiefer würde ja einen Steilhang hinter dem Grundstück bedeuten. Ich weiß, das war in einem Artikel sehr unglücklich formuliert.

Diese Senke ist ein kleiner Wassergraben hinter dem Grundstück. Die Röhren führen das Wasser dann unterirdisch unter den Straßen, Bahnlinien etc. durch.

JamesRockford schrieb:Die Röhre liegt definitiv nicht 30 Meter tiefer, sondern höchstens einen Meter tiefer. 30 Meter tiefer würde ja einen Steilhang hinter dem Grundstück bedeuten. Ich weiß, das war in einem Artikel sehr unglücklich formuliert.

Diese Senke ist ein kleiner Wassergraben hinter dem Grundstück. Die Röhren führen das Wasser dann unterirdisch unter den Straßen, Bahnlinien etc. durch.

Vielen Dank für die Klarstellung

abberline schrieb:Ich musste bei der Bundeswehr im Training gelegentlich durch Röhren robben, die definitiv breiter als 80 cm waren und ich kann sagen, dass das nach einigen Metern echt anstrengend wird. Auch bei 1,10 m. Bei 80 cm in einer verdreckten Röhre müßte der Täter nicht nur schmächtig gewesen sein, sondern die Reise wäre bei der geringsten Verstopfung zu Ende. Und auch bei 1,10 m hält sich das Vergnügen in Grenzen. Ich halte das für extrem unwahrscheinlich.

Dem kann ich mich nur voll und ganz anschließen. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass der Täter Gabriele 30 m in eine Röhre mit 80 oder 110 cm Durchmesser zerrte, schleppte oder auch nur Gabriele hinterher robbte.

Woher kommt die Gewissheit um welche Röhre es sich handelte?

Kommt die nur von den einem Zeitungsfoto?

Dann würde ich eher vermuten, dass auf dem Bild nicht die Röhre abgebildet ist, in der Gabriele gefunden wurde und dass entweder die Zeitung schlecht informiert war oder absichtlich eine falsche Röhre gezeigt wurde (Stichwort: Täterwissen).

Die große, begehbare Röhre in der Nähe kommt für mich viel eher in Frage. Dort halte ich es für möglich, dass der Täter Gabriele hingebracht hat und außerdem wäre es auch möglich gewesen die Tat auszuführen.

@Kreuzbergerin
Diesen Punkt mit der Röhre hatte ich ja auch schon erwähnt und ich bin mir auch ziemlich sicher das es das große Kanarohr ist. Griswold hat ja auch davon Fotos gemacht. Das würde auch Sinn machen. Das Rohr ist breit und hoch genug um ein Kind locker dort anzulegen. Dann könnte auch die ganze Tat in dem Rohr passiert sein. Nur warum liegen die Kleider von Gabriele im Garten? Im Rohr hätte er auch die Zeit gehabt und er wäre geschützt gewesen.

abberline schrieb:Ich musste bei der Bundeswehr im Training gelegentlich durch Röhren robben, die definitiv breiter als 80 cm waren und ich kann sagen, dass das nach einigen Metern echt anstrengend wird. Auch bei 1,10 m. Bei 80 cm in einer verdreckten Röhre müßte der Täter nicht nur schmächtig gewesen sein, sondern die Reise wäre bei der geringsten Verstopfung zu Ende. Und auch bei 1,10 m hält sich das Vergnügen in Grenzen. Ich halte das für extrem unwahrscheinlich.

@abberline

Dann hast du praktische Erfahrungen im Röhrenrobben gemacht.
Es soll sich ja um eine Strecke von 30m handeln - Also 30 m mit einem Gewicht hinein- und dann 30m wieder hinaus.
Oder ist das hintere Röhrenende kürzer?

Ich gehe an eine Strecke von 30 m hineinkrieche (mit einem Gewicht) - und dann 30m wieder raus

Was schätzt du, wie lange dauert dieser Vorgang mindestens? (Wenn der Durchführende trainiert ist und seine Befindlichkeiten ignoriert (Adrenalin))
30 Minuten?
Entsprechend länger natürlich, bei einem unsportlichen Menschen.

Mir wird nämlich klar, warum die Kleidung um Tatort geblieben ist.
Als erste Aktion musste sofort die Leiche verschwinden.
Dem Täter war vermutlich klar, dass er auch noch die Sachen wegräumen müsste, aber die Röhre hat ihn viel Zeit gekostet.
Der Täter wagte nicht mehr am Tatort aufzutauchen. Inzwischen konnte ja schon jemand dort sein.

JessicaF. schrieb:Nur warum liegen die Kleider von Gabriele im Garten?

Das ist sicherlich das große Rätsel in diesem Fall.

Die Auffindesituation der Kleidung und Gegenstände (vorausgesetzt das Foto zeigt den Originalzustand) spricht dafür, dass es ein Tatort ist, zumindest für einen Teil der Tat.

Eventuell fand dort der sexuelle Übergriff statt und der Täter hat das Kind in die Röhre gebracht um dort ungestört weiter zu agieren und/oder sie zu töten.

Trotzdem bleibt die wichtige Frage, warum die Dinge von Gabriele im Garten liegenblieben.

In dem Zeitungsartikel von Bild Nr 42 steht, dass das Wasser in dem Rohr hoch stand. Wäre es möglich das tote Mädchen einfach in die Röhre zu legen und es treibt von allein so tief ins Rohr, bis es zum Beispiel an einer Stelle fest steckte? Wenn das Wasser unter der Straße durch geleitet wird, dann müsste es ja da auch eine Strömung geben oder?

Somit wäre der Täter weder nass, noch auffallend verschmutzt und wäre weniger aufgefallen

Wenn wir bloß wüssten, welches Rohr der Auffindeort war. Wenn es das war wie überall erwähnt, dann schau dir mal Bild 62 an. Das Bachbett ist vollkommen trocken.

Helena13 schrieb:In dem Zeitungsartikel von Bild Nr 42 steht, dass das Wasser in dem Rohr hoch stand. Wäre es möglich das tote Mädchen einfach in die Röhre zu legen und es treibt von allein so tief ins Rohr, bis es zum Beispiel an einer Stelle fest steckte? Wenn das Wasser unter der Straße durch geleitet wird, dann müsste es ja da auch eine Strömung geben oder?

@Helena13
Ich hab bisher von Dreck in der Röhre gelesen.
Ob die Erwähnung von stehendem Wasser stimmen kann?
und selbst wenn dort Wasser stand- , dann floss es ja nicht.
Ich kenne solche Durchlässe hier auch,- ich wohne ländlich. Die meiste Zeit sind diese Rohre trocken. Es muss schon kräftig regnen, damit Wasser durchspült. Und wenn, dann hat der Wasserfluss nicht diese Kraft.
Der Zweck ist, Regenwasser von Wiesen, Felden, Straßen in Gräben zu leiten.

Ich glaube nicht, dass vor der Tat- oder am Tat selber starkes Regenwetter war.


@Kreuzbergerin

Die liegengebliebene Sachen am Tatort finde ich nicht rätselhaft.
Der Täter war maximal aufgewühlt und wollte fliehen.
Wenn man Angst hat, rennt man weg. Das Gehirn denkt dann nicht mehr vernünftig.
Ausserdem könnte ihm bewusst geworden sein, dass es nicht klug ist, in blutiger Kleidung am Tatort gesehen und erkannt zu werden.

Ich denke die Nachtathandlungen fanden unter Panik statt.

frauZimt schrieb:Der Täter war maximal aufgewühlt und wollte fliehen.

Woher weißt du das? Hat der Täter ein Interview gegeben, in dem er seine seelische Verfassung nach der Tat geschildert hat?
Oder ist das eine Vermutung von dir, die gemäß den Krimiregeln als solche zu kennzeichnen ist?

„Was nicht belegt werden kann, darf nicht als Tatsache dargestellt werden, sondern höchstens als Meinung."

Allmystery-Wiki: Kriminalfälle - Die Regeln

Habe soeben erfahren, das es damals wohl zwei Tatverdächtige gab und nicht nur einer.

Kreuzbergerin schrieb:Woher weißt du das? Hat der Täter ein Interview gegeben, in dem er seine seelische Verfassung nach der Tat geschildert hat?
Oder ist das eine Vermutung von dir, die gemäß den Krimiregeln als solche zu kennzeichnen ist?

@Kreuzbergerin
Das schließe ich aus den zurückgelassenen Kleidungsstücken.
Ein rational handelnder Täter hätte die mitgenommen.
Kannst du mir folgen?