Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

Die Sichtung des letzten Zeugen am betreffenden Sonntag würde ich nicht in Zweifel ziehen.
Wäre ja wirklich ein ungewöhnlicher Zufall, da man sie nach der Zeugenaussage ja dann dort auch tatsächlich in der Nähe fand.

Falls es eine Beziehungstat war, fände ich eine relevante Frage, ob die Tötung geplant war oder eine Situation eskalierte.
Das werden wir wohl aber erst nach der Lösung des Falles erfahren.

@Pippen
Da hätte er auch gleich 50km irgendwo hinfahren können, wo man sie nie gesucht hätte....

Dasselbe hätte man auch im Fall Nadine Ertugrul erwarten können. Wieso hat er sein Opfer nicht weiter weg gebracht und nicht besser versteckt? Die Antwort wird in beiden und vielen anderen Fällen immer die gleiche sein. Weil er wegen seines Alibis keine Zeit dazu hatte.

@HerculePoirot

Wenn du davon ausgehst, dass der Täter ein Alibi braucht, dann gehst du auch davon aus, dass er sich quasi rechtfertigen musste. Also konnte er nicht viel länger weg bleiben?

Pippen schrieb: Da hätte er auch gleich 50km irgendwo hinfahren können, wo man sie nie gesucht hätte....

Wie ich schon mehrfach geschrieben habe:
Vielleicht hätte der Täter kein Alibi für mehrere Stunden Abwesenheit gehabt.
50 km hin und 50 km zurück über Landstraßen/Feldwege, das sind zwei Stunden, deren Abwesenheit dann möglicherweise dem Umfeld erklärt werden müssen und im Nachhinein Verdacht erregen könnten.

Haddock schrieb: oder eine Situation eskalierte.

Sowas sollte man doch auch aus der Sportuhr auslesen können. Ein kleines Gespräch eine Minute Pause reicht doch um den Puls runter zu kriegen was die Uhr aufzeichnet. Polizei hat zwar nichts über eine Uhr berichtet, wer aber eine Sportuhr besitzt trägt sie auch.

@HerculePoirot schrieb:
@Pippen
Da hätte er auch gleich 50km irgendwo hinfahren können, wo man sie nie gesucht hätte....

Dasselbe hätte man auch im Fall Nadine Ertugrul erwarten können. Wieso hat er sein Opfer nicht weiter weg gebracht und nicht besser versteckt? Die Antwort wird in beiden und vielen anderen Fällen immer die gleiche sein. Weil er wegen seines Alibis keine Zeit dazu hatte.

Klar, das Alibi ist dann ein Problem, aber ein zusätzliches Problem ist ja auch, dass dadurch nur noch weitere Spuren gelegt würden. Denn dann gibt es nicht nur einen Tatort an dem man gesehen worden sein kann und Spuren hinterliess, sondern auch noch einen Ablageort in einiger Entfernung und einen Weg zwischen Tat- und Ablageort, inklusive Zeit, die der Täter mit einer Leiche umherfährt. Das alles erhöht das Risiko für den Täter doch potentiell nur.

@Haddock: Welche Indizien hast du für eine Beziehungstat?

@kojak87

Ich gehe von einer Beziehungstat aus und da die Polizei üblicherweise von innen nach aussen ermittelt werden die männlichen Angehöringen, Freunde und Bekannten früher oder später nach einem Alibi gefragt werden. Sollte einer keines haben bleibt er im Fokus bis der Fall geklärt ist.


@Kaietan

Wenn man vom Tatort direkt auf den Täter schliessen kann bleibt diesem nichts anderes übrig als die Leiche wegzuschaffen … oder sich zu stellen. Da ist dann der Transport das zusätzliche Risiko das er eingehen muss und das in vielen Fällen dann auch zur Festnahme führt. Die Tat hat niemand beobachtet, die Ablage auch nicht aber der Weg dazwischen hat oftmals Zeugen.

@HerculePoirot

Wenn du von einer Beziehungstat ausgehst, wie siehst du dann die Risikobewertung des Täters? Die ist ja bei Beziehungstaten nicht zu vernachlässigen.

@Pippen
Die Indizien sind statistischer Natur - schlicht die prozentuale Wahrscheinlichkeit, wie häufig es in solchen Fällen eine Täter-Opfer-Beziehung gab. Wobei (das muss man immer wieder dazu sagen) der Begriff Beziehungstat ja weit gefasst ist.
Ich kenne die Ecke rund um Endingen einigermaßen und halte es für unwahrscheinlich (aber natürlich nicht ausgeschlossen), dass hier an einem Sonntagnachmittag in der Nähe des Friedwaldes ein Serientäter hier einem Opfer auflauert.
Dazu gehört meines Erachtens eine gewisse Ortskenntnis.

Lass mich aber die vorige Frage an dich nochmal wiederholen: Von welchen "anderen Opfern aus der Umgebung" schriebst du vorher?
Das müssten ja dann sogar mehrere sein...

@HerculePoirot schrieb
Wenn man vom Tatort direkt auf den Täter schliessen kann bleibt diesem nichts anderes übrig als die Leiche wegzuschaffen … oder sich zu stellen. Da ist dann der Transport das zusätzliche Risiko das er eingehen muss und das in vielen Fällen dann auch zur Festnahme führt. Die Tat hat niemand beobachtet, die Ablage auch nicht aber der Weg dazwischen hat oftmals Zeugen.

Hätte hier denn der tatort direkt auf den Täter hingedeutet? In diesem Fall deutet doch alles darauf hin, dass sie an der Laufstrecke abgepasst wurde, denn war es nicht eine Zeugenaussage, der sie in der Nähe des Auffindeorts laufend gesehen hatte, die die Ermittler letztendlich an die Fundstelle führte? Sie war also auf einer öffentlichen Strasse unterwegs undzwar in der Nähe des Auffindeortes. Höchst unwahrscheinlich, dass der eigentliche Tatort in großer Distanz dazu liegt. Und der Täter sie auch nicht an einen anderen Ort bringen, um prinzipiell seine Identität zu verschleiern. Hier ging es dann doch wohl eher darum, sie möglichst weg von der Strasse ausser Sichtweite zu schaffen und die Auffindung ein wenig zu verzögern.

Was mir gerade einfällt: es wurden ja tierische Blutspuren gefunden. Wenn die Blutspuren nun von Fischen stammen würden, hätte man einen guten Anhaltspunkt. Der besagte Angler hatte evt. einen Eimer o.ä. mit gefangenen toten Fischen im Auto, dieser ist umgefallen und hinterlies ein paar Blutspuren? Nur mal so in die Runde .

Sorry für etwaige Schreibfehler, bin am Handy zugegen. Ich habe mich per PM mit einigen Usern ausgetauscht und alle tippen wir auf eine Beziehungstat. Hypothese: Was wenn der Täter die am Abend des 6. November abgesagte Suche zur Leichenverbringung nutzt? Nachdem die Absage kommuniziert war hätte sich der Täter halbwegs sicher sein können, dass dort in der Dunkelheit niemand ist, während er die Leiche verbringt. Und falls ihn doch jemand erwischt hätte wäre immer noch die Ausrede geblieben, dass er a) doch suchen wollte oder aber b) C. just in dies Moment gefunden hat. Bleiben zwei Punkte: Wie kam der Schuh da hin und über ein Fahrzeug ist auch nichts bekannt. Zudem ist unklar, weshalb in diesem Fall überhaupt ein Auto vom Täter hätte benutzt werden sollen...

Kaietan schrieb:Denn dann gibt es nicht nur einen Tatort an dem man gesehen worden sein kann und Spuren hinterliess, sondern auch noch einen Ablageort in einiger Entfernung und einen Weg zwischen Tat- und Ablageort, inklusive Zeit, die der Täter mit einer Leiche umherfährt. Das alles erhöht das Risiko für den Täter doch potentiell nur.

Vorrausgesetzt man würde das Opfer überhaupt finden. Oftmals werden Leichen erst Jahre oder Jahrzehnte gefunden, wenn überhaupt. Bis dahin sind alle Spuren verschwunden. Dem Täter war es demnach ziemlich egal ob man das Opfer nun findet oder nicht, er scheint nichts zu befürchten haben. Zwar lag das Opfer nicht total offensichtlich auf der Straße - aber es war wohl eine Frage der Zeit bis sie dort gefunden wird. Vielleicht weil er genau wusste, dass man nie eine Verbindung zu ihm herstellen könnte?

@VivaVioletta

Und was könnte den Täter so sicher machen, dass man niemals auf ihn kommen bzw. nie eine Verbindung herstellen wird können? Das würde mich interessieren.

@sonnenstube
In Sachen Beziehungstat haben wir ja einen Konsens.

Dennoch zwei Fragen:
1.) Es wäre doch ein Zufall, wenn er die Leiche dann tatsächlich erst später dort hingebracht hätte, wo der letzte Zeuge (von dem er ja noch nichts wissen konnte) sie auch gesehen hatte.
2.) Sorry, vielleicht stehe ich auf dem Schlauch: Wurde die Suche nicht am 7. November (also dem Montag) abgesagt?
Von einer abgesagten Suche am 6. November wusste ich bislang gar nichts.

@Haddock
1.) Das ist korrekt.

2.) Ich bin mir nicht sicher. Wenn du es sicher weißt vertraue ich dir natürlich. Keine Ahnung, ob das noch bei Facebook steht. Ich dachte, dass bereits am Sonntag eine Suche im Raum stand.

@sonnenstube
Auf FB fand ich beim SV Endingen am 7. November (also Montag) um 12.51 Uhr eine Mitteilung, dass die Einsatzleitung die geplante Suche abgesagt habe. Ich denke, am Sonntagabend wird erstmal die Polizei allein gesucht haben.
Hundertprozentig weiß ich das aber natürlich nicht.

@sonnenstube

sonnenstube schrieb:Und was könnte den Täter so sicher machen, dass man niemals auf ihn kommen bzw. nie eine Verbindung herstellen wird können? Das würde mich interessieren.

Entweder weil er in keinem Verhältnis zu Carolin stand oder weil er sich vielleicht für zu clever hält. Sowas solls ja auch geben.

Hier kurze Info von mir bzgl. des Schuhs:
Ich hab exakt den gleichen Laufschuh (nur andere Farbe). Der Sitz in den Schuhen ist fest. Trotzdem ist es nicht notwendig, sie aufzumachen, um sie auszuziehen.
Es ist daher ohne Weiteres möglich, sie z.B durch Hängenbleiben im Gestrüpp zuverlieren.
(Das liegt auch daran, dass sie am Knöchel weit ausgeschnitten sind.