Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

Natürlich ist das mein ernst. Wieso auch nicht? Wäre doch nicht das erste mal das ein Mörder sein Opfer vorher angesprochen hat. 

Betreffs der Spuren,die der Hund fand,ist meines Wissens die älteste Spur,die je ausgearbeitet wurde, 20 Tage alt. Wenn der Hund nicht irrt u. korrekt angezeigt hat,kann man also nur daraus schliessen,das der Täter in seinen ungewaschenen Klamotten/Arbeitszeug im Rebberg zugange ist.Wenn der in irgendeiner Form in dem Gebiet arbeitet,sei es landwirtschaftl. Tätigkeiten,örtl. Bauhof oder sonst etwas ortsgebundenes...ja dann wird eng für den Vogel.Hab es mal rechnerisch überschlagen. Es wären innerorts etwa 600 Männer,auf die das Profil passt.Die Einwohnerdaten gut aussieben,dann auf einen Platz bestellen,nochmal optisch aussieben und dann die Suchhunde die Reihen abgehen lassen.
Wenn das nichts bringt,dasselbe mit den Bahlingern durchexerzieren.
Sollte die Suche via Phantombild nichts bringen ,liegt die Chance nur noch in den Hunden.

@buche

buche schrieb:Sollte die Suche via Phantombild nichts bringen ,liegt die Chance nur noch in den Hunden.

Oder in der DNA. Für einen Direktvergleich reicht die Qualität ja anscheinend.

@buche
Wo genau steht das denn nochmal mit den letzten Spuren vom Hundesuchgang? Ich möcht mir das auch nochmal durchlesen. 

MaryPoppins schrieb:Serienmorde sind fast alle sexuell motiviert

Herr Harbort wurde hier schon angeführt um die These zu widerlegen, ich tue es dennoch nochmal:

Spielt der sexuelle Aspekt häufig eine Rolle bei Serienmorden?
Nein. Nur bei zwanzig Prozent der Fälle sind sexuelle Motive der Hintergrund. Der Anteil von Tätern, die ihr Opfer vergewaltigen und dann zur Verdeckung ermorden, ist noch geringer. In den meisten Fällen werden sexuelle Handlungen instrumentalisiert

Besonders interessant jedoch die folgende Aussage, die dich vermutlich zu seiner Fehlannahme verleitet hat

Oft ist der Täter nicht sexuell erregt, sondern benutzt sexuelle Handlungen, um dem Opfer eindeutig seine Macht zu demonstrieren.

http://mobil.stern.de/panorama/stern-crime/interview-wer-sind-deutschlands-serienmoerder--3752396.html

@QueenLouie

Serienmordtaten enthalten in fast allen bekannten Fällen extreme sadistisch sexuelle Komponeten. Die lange gültige Theorie von übersteigerten Sexualtrieb ist heute kaum noch haltbar (vgl. bsplw. BURGESS et al., 1986; FBI, 1985; FÜLLGRABE, 1983, 1992; GÖBEL, 1993), statt dessen wird eine extrem aggressive Motivation angenommen. Es gibt also, wie SCHMIDT (1983) aufzeigt, nichtsexuelle Motive im Sexualverhalten. Er schreibt: „Sexualität erhält über den autochtonen Charakter hinaus Qualitäten von Intensität und Dynamik aus anderen als sexuellen Quellen, sie erlangt ihre Intensität und die Indienstnahme nichtsexueller Motive und Affekte". Insbesondere in der Perversion, speziell im Sadismus, kommt dies zum Tragen: MARQUIS DE SADE beschrieb bereits sehr ausführlich, wie das perfekt geplante, ungeheuerliche, sich über alle Grenzen hinwegsetzende Verbrechen Grundlage größtmöglichen Genusses werden kann. Die Überwindung von Tabus und Normen machen für ihn sexuellen Genuß aus. „Die Bedeutung solcher Erlebnisinhalte für sexuelles Verlangen und Lust ist am einfachsten bei den Perversionen zu erkennen." (SCHMIDT, 1983). Beispielsweise charakterisiert STOLLER (1976,1979) Perversionen als erotische Form des Hasses. Der Orgasmus ist nicht nur Ejakulation, sondern ein „megalomaner Ausbruch von Freiheit." Die sexuelle Befriedigung resultiert aus dem Erlebnis der Konfliktlösung, der Angstüberwindung, des lustvollen Triumphes über die Demütiger (STOLLER, 1975). Für MORGENTHALER (1974) ist die Triebbefriedigung im perversen Akt sekundär, oft merkwürdig bedeutungslos

http://bildungswissenschaften.uni-saarland.de/personal/paulus/murder.htm
Was mit "sexuell motiviert" genau gemeint ist, beschreibt diese Arbeit ganz gut.
Das Thema ist psychiatrisch gesehen insgesamt etwas komplexer.

Cjasca schrieb:Das Phantombild basiert laut Polizei auf den Aussagen einer Zeugin, die den Mann gesehen hatte. Deren Aussage ist nicht neu für die Soko, sie lag schon relativ früh vor. Doch beim Abgleich aller vorliegenden Aussagen und Beobachtungen hatten die Ermittler zunächst keinen Anhaltspunkt, dass es sich hierbei um eine wichtigere Spur handeln könnte als bei anderen Hinweisen, so Roth."

http://www.badische-zeitung.de/mordfall-carolin-g-polizei-sucht-mit-phantombild-nach-unbekanntem-mann

Cjasca schrieb:Man hat diese Spur ja offenbar abgeglichen, aber einfach nicht als wichtig erachtet.
Da stellt sich doch die Frage, welche Gründe damals dagegen sprachen, diesen Nichtidentifizierten (evtl. ja auch nur als Zeugen) zu suchen, wie es ja mit dem Baggyhosenträger und den Autos geschah.

Es wurde nicht geschrieben, dass die Spur nicht als wichtig erachtet wurde, sondern lediglich dass "es keinen Anhaltspunkt (gab), dass es sich hierbei um eine wichtigere Spur handeln könnte als bei anderen Hinweisen,..." (Zitat siehe oben). Sie haben alle Hinweise für gleich wichtig erachtet und sind ihnen sukzessive nachgegangen bis die offene Fragen nach der Identität des Mannes übrig blieb, da sie ja die anderen identifizieren konnten.  

Egi schrieb:3. Der Mann ist nicht der Täter, die Ähnlichkeiten zwischen beiden Bildern sind rein zufällig

Als ich Deine dritte Möglichkeit gelesen habe, kam mir kurz durch den Sinn, ob die Zeugin eventuell schon das Phantombild aus Kuefstein gesehen haben könnte und den eventuell harmlosen Spaziergänger, der ganz anders aussah, mit Charakteristika des Kuefsteiner Phantombildes versehen hat....Ganz unbewusst. Wie lange nach der Tat von Endingen entdeckte man die mögliche Übereinstimmung (DNA Fragmente) mit Kuefstein  bzw.  Wann wurden die Taten in der Öffentlichkeit in Verbindung gebracht?

@buche
Kann mir ehrlichgesagt auch nicht vorstellen, dass das mit den Spürhunden so gelaufen ist, wie geschrieben.
Nehme an, dass man die Hunde auf beide Geruchsproben ansetzte, also Luciles Kleidung vom Tattag und Carolins Kleidung vom Tattag.
Dass die Hunde zB am Fundort selbst nach 5 Monaten noch Geruchspartikel des Täters erschnüffeln, halte ich für ausgeschlossen.

radimon schrieb:Sie haben alle Hinweise für gleich wichtig erachtet und sind ihnen sukzessive nachgegangen bis die offene Fragen nach der Identität des Mannes übrig blieb, da sie ja die anderen identifizieren konnten.  

Wenn alle Hinweise als gleich wichtig erachtet worden wären, dann hätte man ja schon damals, als nach den Autos mit schweizer Kennzeichen, dem Auto mit offener Heckklappe und dem Baggyhosenträger gesucht wurde, ebenfalls nach diesem unbekannten Mann gesucht. Diese Hinweise wurden als so wichtig erachtet, dass man die Bevölkerung um Mithilfe für die Identifizierung bat, bei dem nun Gesuchten war das ja nicht der Fall.
Dem damaligen Zeugenaufruf in der BZ nach, waren diese drei Personen bzw. deren Identifizierung die letzten Puzzlestücke, die im Gesamtbild fehlten.

Drei Hinweise blieben beim Abgleich der Zeugenaussagen und der Erstellung des angestrebten Gesamtbildes vom Geschehen am Tattag im Gebiet in den Rebbergen südöstlich von Endingen offen
(http://www.badische-zeitung.de/fall-carolin-g-neuester-stand-der-ermittlungen)

Ich bin nach diesen Aussagen bisher davon ausgegangen, dass alle Personen, die durch Zeugen an diesem Nachmittag gesehen wurden, auch identifiziert werden konnten - mit Ausnahme der Gesuchten.

Inzwischen konnten die Mitarbeiter der Soko von allen Personen, auf die es Zeugenhinweise gab, die Identität klären und die Betroffenen befragen – mit Ausnahme dieses Mannes.
(http://www.badische-zeitung.de/mordfall-carolin-g-polizei-sucht-mit-phantombild-nach-unbekanntem-mann)
Es gab meines Wissens nach keine Mitteilung, dass die gesuchten Autos bzw. die Fahrer identifiziert werden konnten.
Muss natürlich nichts heißen, allerdings wurde es ja mitgeteilt, dass der Baggyhosenträger gefunden wurde.
Ordnet man hier also das Auto dem Täter zu? Das würde dann ja eher gegen die Theorie sprechen, dass der Täter ein LKW-Fahrer im Wochenendfahrverbot war.
Nur so ein Gedanke ...

Die Badische Zeitung schreibt dazu:
Vergangene Woche war die Polizei erneut mit einem Spürhund in Endingen vor Ort. Er war mit Geruchsspuren von der Kleidung der 20-jährigen Lucile K., die im Januar 2014 in Kufstein ermordet worden war, in den Weinbergen zwischen Endingen und Bahlingen unterwegs – und schlug an. Für die Polizei ist das neben der vorhandenen Übereinstimmung der DNA-Spuren ein weiteres starkes Indiz dafür, dass der Mörder von Kufstein sich in Endingen aufgehalten hat – allerdings ohne jede weitere Bewertung, wie der Polizeisprecher betont.
Im Ergebnis lässt das nur zu:
Der Hund irrt.
Wenn nicht,dann hat sich der Täter vor kurzem im Gebiet aufgehalten.Denn wie sonst kommen Geruchspuren eines über zwei Jahre zurückliegenden Verbrechens (Kufstein)an den Tatort in Endingen? Entweder der Typ ist dort in seiner Tatmontur aktuell zugange,oder hat Gegenstände des Eigentums der Lucile kürzlich im Tatbereich Endingen gehabt.
In jedem Fall sind die Spuren aktuell und nicht alt.Denn so lange halten sich Geruchsspuren nicht,das sie noch vom Tatgeschehen C. Gruber stammen könnten.
Frage ist,was dahintersteckt,wenn man das Ergebnis der Hundesuche erstmal ernst nehmen will.
Möglich ist alles.Nur nicht,das der Täter Luciles Handtasche am Bändel durch Endingens Rebberge Gassi geführt hat.
Aber vielleicht hat ein Ortsansässiger in den Reben Trophäen seiner Taten gebunkert.Daheim wird er sie nicht,falls er der Sammlertyp ist.Denn was wird Mutti sagen,wenn sie bei Söhnchen diverse Dinge findet.
Dann solls ja auch Hausdurchsuchungen geben,wenn man in den Kreis der Verdächtigen gerät.
Der Drecksack weiss genau,das sein Tun nicht allgemeines Wohlwollen produziert und ihm ne Menge Leute auf den Fersen sind.
Wetten, das dort im Umland jetzt einer Blut u. Wasser schwitzt...nach dem Blick in die BZ.heute.

 

@Cjasca
Vielleicht wurde die Personenbeschreibung der Zeugin damals irrtümlicherweise einem anderen Spaziergänger zugeordnet, der sich bei der Polizei gemeldet hat. Vielleicht ist man erst bei weiteren Überprüfungen, neuerlichen Befragungen oder Vorzeigen eines Fotos dieses Spaziergängers draufgekommen, dass die Zeugin nicht diesen Spaziergänger meinte?!

Kleidung von Lucille als auch von Caroline wurden Konserviert. Dies bedeutet wohl dass der Hund geringste Duftnoten von der damals getragenen Kleidung aufgenommen hat. Dazu muss der Täter weder Sachen von Lucille vergraben haben noch in seiner Tatmonitur dort herumgelaufen sein. Es reicht völlig aus wenn er selbst kürzlich wieder dort zugegen war.

@Noctifer

"Es reicht völlig aus wenn er selbst kürzlich wieder dort zugegen war."
Wäre auch zufriedenstellend:-)
Ein erster Schritt,den Kerl zu fassen.Hoffe auf einen Durchbruch bei den Ermittlungen. Damit es nicht noch ein Opfer kostet und auch für die Angehörigen wäre es wichtig.
Sonst hört das nie auf.

Die Erklärung für das Anschlagen des Spürhundes wäre für mich, dass sich der Täter eben öfter in der Gegend aufhält, also nicht im November dort zum letztenmal war.
Ich hoffe so sehr, dass sich jetzt was tut und die Ermittler sind dem Täter auf den Fersen. Vielleicht fehlt ja nur noch ein Puzzlestück, damit es für einen dringenden Tatverdacht reicht, und sie wissen im Grunde schon, wen sie suchen?

@MauraIsles

Dass sie jemanden Konkretes im Visier haben, halte ich aufgrund der Veröffentlichung des Phantombildes für recht unwahrscheinlich. 
Aber das Bild ist gut und gepaart mit der DNA Spur könnte man jemanden schnell überführen. Das ist ein großer Fortschritt.

@MaryPoppins
Das kann natürlich sein, scheint irgendwo auch die einzige plausible Erklärung zu sein.
Ich hoffe nur, dass sich trotzdem jemand an ihn erinnert oder ihn sogar erkennt.
Nicht, dass die vergangene Zeit ihm am Ende genutzt hat ...

@Soup
Aber dürften sie denn, rein aufgrund einer Ähnlichkeit zum Phantombild DNA abnehmen? Oder müssten sie nicht vielmehr erst einen dringenden Verdacht begründen können, um eine Probe zu erzwingen?
Ok, wenn ich weiter nachdenke, ein Zeuge, der sich nichts vorzuwerfen hat, würde in dem Fall eher freiwillig seine Probe abgeben. 

@MauraIsles
Ich könnte mir vorstellen, dass sie den Hund zuerst an Carolins asservierter Kleidung haben schnuppern lassen und der Hund bellte dann am Tatort. Und das gleiche Prozedere dann im Anschluss mit Luciles Dingen.

Wenn ein Hund allerdings dazu fähig ist, nach all dieser Zeit, nach Regen, Schnee und Stürmen, frage ich mich, weshalb er damals nicht Carolins Laufstrecke erschnüffeln konnte.

Wie läuft das nun mit der Hundespur? Vereinfacht erklärt ist das recht unspektakulär und tägliche Spürhundearbeit: vom Opfer/Tatort in Kufstein wurden eindeutig zuortenbare Geruchspartikel des Täters sichergestellt, dem Hund als Referenzgeruch zur Verfügung gestellt und dann an strategisch günstigen Punkten im Zusammenhang mit dem Endinger Fall geprüft, ob der Hund den Referenzgeruch dort anzeigen kann.

Ob der Täter ungewaschen in den Weinbergen arbeitet oder frisch frisiert einmalig dort war, tut zunächst nichts zur Sache. Wohl wird man aber mithilfe der Hunde versucht haben zu erörtern, ob es ausschliesslich Geruchsspuren um den Tat/Fundort oder weitere gab.

Die Angabe eines Users, dass die bisher älteste erschnüffelte Spur 20 Tage alt sei, ist nicht zutreffend. Alleine meine Wenigkeit hat da schon wesentlich ältere Spuren mit Hund erschnüffeln können - und ich bin nur ein kleines Licht...nicht unter den besten zu finden.