Doppelmord in Herne: Täter Marcel H. in Haft

Er hat Zugang zu einem Computer, wie die Psychologin sagte. Internet ist kein Menschenrecht aber gerade Jugendliche nutzen diese Plattform heutzutage um Kontakte zu haben. Telefonieren und Briefe schreiben sind erlaubt aber Internet gibt es nur unter Aufsicht und die entsprechende JVA muss es entscheiden.

In einer JVA in Hamburg oder Wuppertal, ich weiß es gerade nicht genau, sind sogar Handys erlaubt weil telefonieren für die Insassen zu teuer geworden ist. Ich konnte es auch nicht glauben bis mir der Insasse Bilder aus seiner Zelle geschickt hat. Und derjenige sitzt noch 18 Jahre wegen Raubmord...

@Katakana
Okay, das war mir nicht klar! Habe das ehrlich noch nie gehört. Computer, ja, es gibt ja auch extra Kurse, damit man das Arbeiten am Pc lernt, aber von Internet höre ich hier zum ersten Mal.

@Katakana

Aus Hamburg hatte ich vor etwa 2 Jahren die Info, dass einem Insassen (Betrug) die Vorzeitige Entlassung verwährt wurde, weil ein Handy in seiner Zelle gefunden wurde. Handys sollen unter anderen verboten sein, wegen der Fluchtgefahr. Aber natürlich werden auch diese reingeschmugelt, so dass z.B. Bilder aus den Zellen verschickt werden können.
Einen kontrollierten Zugang zum eigenen Handy kann ich mir vorstellen.

Der Zugang zu einem Computer ist auch nicht mit einem Internetzugang gleich zu setzen.

Unkontrollierte Kontakte nach Außen sind grade in der U-Haft nicht gestattet.
In Marcels Fall werden seine Briefe gelesen.

Es mag auch sein, dass es da Unterschiedliche Regelungen auf der Landesebene gibt.

@all

Danke für eure eiträge auf meine Internetfrage

Ich vermute auch, dass er eine gewisse Form von Zuwendung erhält und möglicherweise hält er sich auch jetzt für einen Star.

Was werden die Gutachten über ihn aussagen?
Kann man sich entscheiden "böse" zu sein?
Ist das ein freier Wille?

Klauen, rauben betrügen- weil die Täter glauben: Alle Anderen haben alles und ich nichts. Ich bin immer zu kurz gekommen. Jetzt hole ich mir was ich will.

Oder über dem Gesetz stehen wollen. Mir kann keiner...(Rocker organisierte Kriminelle)

Aber auf MHs Verhalten kann ich mir keinen Reim machen.

Natürlich kann es auch sein das er mich angelogen hat und das Handy reingeschmuggelt bekommen hat aber auf mehrere Nachfragen verneinte er dies und ja als ich mich etwas lächerlich darüber gemacht habe und immer noch meinte das dies garnicht sein kann kamen die Fotos und er ist auch regelmäßig online und hat sogar mit einem anderen Insassen Fotos drin, die ihn vor seiner Zelle zeigen..

PS: Er hat auch keine Haftlockerungen oder sonstiges.

@Katakana

im offenen Vollzug gibt es sowohl Handys wie auch Internetzugang. Da muss man aber auch erstmal hinkommen und Marcel wird sicher in den nächsten Jahren nicht in den Genus kommen.

Wäre interessant zu wissen, welche JVA das sein soll.

Das man Handy haben darf ist mir auch neu und kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen 

Das es im Knast alles gibt, was es auch draußen gibt ist ja kein Geheimnis. Handys, Drogen etc. werden reingeschmuggelt. Es ist ein leidiges Thema in jedem Gefängnis. Ob aber Marcel schon ein Handy hat mit Internetzugang wage ich mal zu bezweifeln, schließlich hat er ja wohl auch gar keinen Kontakt zu anderen Häftlingen?

@Katakana
Wenn man das googlet, wurde zu den Handyverboten nichts aktualisiert.
Demnach ist es entweder keine Meldung wert, oder aber die sind nach wie vor verboten.
Ich tippe letzteres, weil bescheuert.
Die dürfen keinen unkontrollierten Zugang zur Außenwelt haben. Selbst Videotext gibt es im Knast nicht.

Also im Internet gibt es keinen Hinweis, dass in der JVA Wuppertal-Ronsdorf, in der er sitzt, Internet-Zugang vorhanden ist.

Die Aufrechterhaltung sozialer Bindungen ist wichtig zur Erreichung des Vollzugsziels.

Dazu ist es notwendig, dass der Gefangene mit der Außenwelt kommunizieren kann. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber den Paket- und Schriftverkehr für Gefangene erlaubt. Es gibt Regelungen sowohl den Paket- als auch den Briefverkehr betreffend. Damit Sie ohne Probleme den Kontakt zu Ihren Angehörigen, Bekannten usw. in der JVA Wuppertal-Ronsdorf halten können, haben wir hier für Sie alle wichtigen Informationen zusammengestellt.

Da gibt es dann noch Infos zum Brief- und Paketverkehr. Das kann man hier nachlesen

http://www.jva-wuppertal-ronsdorf.nrw.de/infos/brief_paket/index.php

Falls jemand Interesse hat, kann er auch hier noch was über die JVA nachlesen:

Wikipedia: Justizvollzugsanstalt Wuppertal-Ronsdorf

Es hieß auch mal irgendwo im Thread, dass man im Knast so gut abgeschirmt, geschützt wird, dass einem nix passiert. Das wären nur Geschichten oder so ähnlich.

Das ist weit gefehlt.

JVA Wuppertal-Ronsdorf: 18-jähriger Häftling erwürgt Mitgefangenen

http://www.rp-online.de/nrw/panorama/jva-wuppertal-ronsdorf-18-jaehriger-haeftling-erwuergt-mitgefangenen-aid-1.5957871


Hier kann man auch noch etwas dazu lesen von 2016. Suizide kann man ja außer acht lassen.

Foltermord sorgte für Entsetzen
Die Zahlen haben im Vergleich zu den Vorjahren zugenommen. Im gesamten Jahr 2015 starben neun Insassen durch Suizid, ein Jahr zuvor waren es elf. Und zu Todesfällen durch so genanntes „Fremdverschulden“ war es in Nordrhein-Westfalen in den Gefängnissen seit 2006 nicht mehr gekommen. Damals sorgte der Foltermord von Siegburg bundesweit für Entsetzen.
Die jugendlichen Häftlinge Pascal I., Ralf A. und Danny K. quälten und vergewaltigten ihren 20-jährigen Mithäftling Hermann H. über Stunden – bis er sich letztendlich selbst erhängte. Ansonsten gab es Fälle, in denen Häftlinge andere Häftlinge töteten, in den NRW-Knästen seit 1980 nicht.

22 ungeklärte Todesfälle
Im Justizministerium weist man die Vorwürfe zurück. Die Suizidfälle in den NRW-Gefängnissen beispielsweise gingen eigentlich seit vielen Jahren zurück, sagt Ministeriumssprecher Detlef Feige, „da hatten wir etwa in den 90er-Jahren schon deutlich mehr“. Strukturelle Probleme oder komplett überfüllte Haftanstalten gebe es keine.
Insassen mit Suizid-Absichten würden von eigens geschulten Mitarbeitern und Gefängnispsychologen betreut und beobachtet, so Feige. Gleiches gelte für Häftlinge mit besonderem Aggressionspotenzial. Jede Auseinandersetzung könne jedoch nicht verhindert werden.
Insgesamt haben sich in NRW-Gefängnissen in den vergangenen 36 Jahren 648 Häftlinge selbst das Leben genommen. Elf starben nach einem Unfall, 32 nach Drogenmissbrauch. 22 Häftlinge kamen aus bisher ungeklärter Ursache ums Leben.

http://www.focus.de/politik/deutschland/gefaengnisse-in-nrw-liste-offenbart-todesfaelle_id_5711843.html

Handys und Internet gibt es nicht in der JVA, jedenfalls nicht frei zugänglich. Es werden immer mal wieder Handys reingeschmuggelt, das stellt ein großes Problem dar. Berlin überlegte vor einigen Jahren deshalb sogar mal Störsender installieren zu lassen, um die unerlaubte Nutzung zu unterbinden. Keine Ahnung, was daraus geworden ist. Wird jemand mit einem Handy erwischt, können die Konsequenzen variieren. Freizeitsperre, zeitlich begrenzte Wegnahme von TV Geräten, Sportverbot, Einstellung von sonstigen Lockerungen o.ä. 

Auch die Internet Nutzung unterliegt strengen Regeln

Das Internet mag fast allgegenwärtig sein, deutsche Gefängnismauern durchdringt es bisher jedoch selten. Viele Anstalten haben zwar Computerräume eingerichtet und vermitteln Inhaftierten rudimentäre PC-Kenntnisse; um Langzeitgefangenen das Netz näherzubringen, laden manche EDV-Abteilungen auch Internetseiten runter. In acht Gefängnissen dürfen studierende Häftlinge die Server der Fernuni Hagen ansteuern. Aber für den Großteil der fast 70.000 Inhaftierten ist keinerlei Internetzugang vorgesehen.

http://www.taz.de/!5073011/

Auch wenn es in manchen Justizvollzugsanstalten so etwas geben sollte, denke ich nicht, dass ausgerechnet Marcel H. Zugang bekommt mit seiner Vorgeschichte.

In einem Artikel, den ich jetzt nicht finde, hieß es, Marcel habe Zugang zu einem Computer an dem man PC-Spiele spielen darf. Ich werde weiter danach suchen und dann hier nochmal reinsetzen.

@herzwolke

Das wäre sehr nett.

Ich kann dies einfach nicht glauben, dass es heutzutage so etwas gibt.
Ein Fernseher zählt ja schon fast zu einem Existenzbedürfnis, aber ein PC?! 

herzwolke schrieb:Marcel habe Zugang zu einem Computer an dem man PC-Spiele spielen darf.

Ich glaube das nicht. Vielleicht verwechselst du was. Er hat nicht mal einen Fernseher. Er hat Stifte, Papier und eventuell ein Radio (da bin ich mir jetzt nicht mehr sicher). Er ist/war in einer besonderen Zelle, weil er als Suizid gefährdet galt. Da kam dann alle 15 min ein Beamter nachsehen.

Marcel Heße habe keinen Fernseher auf seiner Zelle, auch der Kontakt zu Mithäftlingen sei ihm nicht gestattet. Er sei völlig isoliert. „Es sind harte Haftbedingungen“, so Emde.

https://www.derwesten.de/staedte/bochum/kein-fernseher-kein-kontakt-zu-mithaeftlingen-so-geht-es-marcel-h-im-gefaengnis-id211855341.html

FallinginLove schrieb:@herzwolke

Das wäre sehr nett.

Ich kann dies einfach nicht glauben, dass es heutzutage so etwas gibt.
Ein Fernseher zählt ja schon fast zu einem Existenzbedürfnis, aber ein PC?!

Aber mal weg von den Grundrechten:

Alkoholismus z.B. ist eine Sucht. Alkoholkranke bekommen in der Haft keinen Alkohol- aber Medikamente, die die Entzugsschmerzen eindämmen.

Ein Mensch kann auch Internetsüchtig sein.
Vielleicht bekommt er Medikamente, die ihn beruhigen?

Oder er braucht das momentan gerade wirklich nicht.

Muss ja eine neue Erfahrung sein, plötzlich so lange Tage zu erleben. Das Internet ist ja der größte Zeitfresser.

frauZimt schrieb:Muss ja eine neue Erfahrung sein, plötzlich so lange Tage zu erleben.

Das ist jetzt die Frage, ob es tatsächlich so ist. Er schreibt doch fleißig Briefe und an seinem "Bestseller". Der bekommt die Zeit bestimmt auch so um. Ihm wird vorher wohl auch klar gewesen sein, dass er im Knast kein Internet haben wird. Vorher hat er alleine in seienm Zimmer am PC gesessen und jetzt sitzt er alleine in ner Zelle und schreibt auf Papier. Hatte er nicht in einem Brief geschrieben, dass es gar kein großer Unterschied ist?!

Gefunden:
https://www.welt.de/vermischtes/article169074069/Marcel-H-s-Gewaltfantasien-hinter-Gittern.html

Zitat:
Ein anderer Grund sei der fehlende Internetanschluss in der neuen Wohnung gewesen. Dies habe er als sehr belastend empfunden, da er acht bis 16 Stunden am PC verbracht habe – ein Leben ohne Internet sei weniger wertvoll. In der Haft beschäftigt er sich nicht mehr mit einem möglichen Suizid. Hier sei es für ihn leichter zu ertragen, dass es kein Internet gebe. „Er sagte, dass er nicht genug Mut habe, sich etwas anzutun, weil er so große Angst vor Schmerzen habe“, berichtet die Psychologin.

...

Über andere Mithäftlinge regt er sich auf, weil sie beim Fußballspielen an der PC-Konsole falsche Strategien wählen

oceanghost schrieb: Herzwolke schrieb:
Marcel habe Zugang zu einem Computer an dem man PC-Spiele spielen darf.

Ich glaube das nicht. Vielleicht verwechselst du was. Er hat nicht mal einen Fernseher. Er hat Stifte, Papier und eventuell ein Radio (da bin ich mir jetzt nicht mehr sicher). Er ist/war in einer besonderen Zelle, weil er als Suizid gefährdet galt. Da kam dann alle 15 min ein Beamter nachsehen.

Marcel Heße habe keinen Fernseher auf seiner Zelle, auch der Kontakt zu Mithäftlingen sei ihm nicht gestattet. Er sei völlig isoliert. „Es sind harte Haftbedingungen“, so Emde.

Auf jeden Fall darf er sich nicht über seinen Fall informieren.
Es kommt ja vor, dass Infos durchsickern.
Er befindet sich in U-Haft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man ihn da frei im Internet surfen lässt. Außerdem soll er sich auch nicht als Held in den einschlägien Foren darstellen.

Und selbst, wenn man ihm gestatten sollte, ein paar Dinge am PC zu tun: spielen etc...dürfte ihn das kaum befriedigen.

Den Entzug spürt er trotzdem.

herzwolke schrieb:Über andere Mithäftlinge regt er sich auf, weil sie beim Fußballspielen an der PC-Konsole falsche Strategien wählen

Damit ist wohl kein PC sondern eine Spielekonsole gemeint, die dürfen manche Häftlinge haben. z.B. eine Playstation. Damit kommen die aber nicht ins Internet und sie müssen auch Spiele dazu haben. Scheinbar haben sich die Haftbedingungen für ihn etwas gelockert. Er wird wohl nur Zugang dazu haben, wenn ihn jemand mitspielen oder ran lässt.

Edit: Dass er nach dem Umzug keinen Internetzugang gehabt haben soll, ist hier von seiner Mutter widerlegt worden und auch von seiner Schwester vor Gericht.