Doppelmord in Herne: Täter Marcel H. in Haft

herzwolke schrieb:Gefunden:
https://www.welt.de/vermischtes/article169074069/Marcel-H-s-Gewaltfantasien-hinter-Gittern.html

Zitat:
Ein anderer Grund sei der fehlende Internetanschluss in der neuen Wohnung gewesen. Dies habe er als sehr belastend empfunden, da er acht bis 16 Stunden am PC verbracht habe – ein Leben ohne Internet sei weniger wertvoll. In der Haft beschäftigt er sich nicht mehr mit einem möglichen Suizid. Hier sei es für ihn leichter zu ertragen, dass es kein Internet gebe. „Er sagte, dass er nicht genug Mut habe, sich etwas anzutun, weil er so große Angst vor Schmerzen habe“, berichtet die Psychologin.

...

Über andere Mithäftlinge regt er sich auf, weil sie beim Fußballspielen an der PC-Konsole falsche Strategien wählen

@herzwolke

Ich danke dir vielmals!

Die Geschichte von seinem Ausraster, weil er in der neuen Wohnung kein Internet haben würde, hatte ich gelesen. Das hatte der Boulevard ja auch verkürzt als Auslöser für die Taten genannt.

In der U-Haft scheint er also diese Gier nach dem Internet nicht zu spüren.

Schon eigenartig, das Ganze.

Photographer73 schrieb:Lt. seiner eigenen Aussage war Jaden ein Zufallsopfer. Warum wird ihm z.B. geglaubt, wenn er behauptet, daß er sich bereits in der 4ten Klasse mit Atomen usw. beschäftigt hat, aber bei Jaden nicht ?

http://www.rp-online.de/nrw/panorama/der-nachbar-lebt-nicht-mehr-aid-1.7091568

Stattdessen klingelte er bei seinen Nachbarn. "Der erste, der die Tür aufmacht, den bringe ich um”, hat H. zu Protokoll gegeben. Jaden öffnete die Tür, sein großer Bruder sei ans Treppengeländer im ersten Stock gekommen und auch Jadens jüngerer Bruder sei mit an der Tür gewesen. H. habe kurz überlegt, ob er aus einem Opfer zwei machen solle. So steht es im Protokoll. "Wenn einer schreit und Alarm macht, das ist mir dann zu viel”, soll H. gesagt haben. Jaden habe eine Leiter halten sollen, während er etwas an der Wand im Keller anbringe.

Wo ist denn da für dich der Widerspruch? Warum sollte ich ihm die Aussage "Der Erste, der die Tür aufmacht, den bringe ich um" nicht glauben? Ich glaube sie ihm, aber jetzt eher, weil ich mir sicher bin, dass er wusste, dass Jaden der Erste an der Tür sein würde, weil er ihn kannte, und vermutlich auch die Gepflogenheiten der Familie. Er hat ja auch erst geklingelt, nachdem die Eltern zum Einkaufen gefahren waren.

Und wenn du den Text genau liest, siehst du, dass er sich zwischen Zweien für Jaden entschieden hat. Von da an war Jaden kein Zufallsopfer mehr, zumindest nicht, wenn der Bericht so stimmt.

„Marcel H. habe betont, dies sei nur eine Phantasie, es stecke keine konkrete Absicht dahinter. Auch der Mithäftling mit dem Essen spiele in diesen Phantasien eine Rolle – und andere Gefangene, mit denen H. ab und zu unter Aufsicht am PC spielen kann."

Zitat aus:
http://m.rp-online.de/nrw/panorama/prozess-marcel-h-berichtet-von-gewaltphantasien-gegen-jva-beamtin-aid-1.7107114

@herzwolke
Es müssen ja aber keine Onlinespiele sein.
Es gibt auch PC-Spiele auf CD.
Und wenn man mit Mithäftlingen spielt, heißt es nicht, dass alle zur gleichen Zeit spielen.

AveMaria schrieb:Wo ist denn da für dich der Widerspruch? Warum sollte ich ihm die Aussage "Der Erste, der die Tür aufmacht, den bringe ich um" nicht glauben? Ich glaube sie ihm, aber jetzt eher, weil ich mir sicher bin, dass er wusste, dass Jaden der Erste an der Tür sein würde, weil er ihn kannte, und vermutlich auch die Gepflogenheiten der Familie. Er hat ja auch erst geklingelt, nachdem die Eltern zum Einkaufen gefahren waren.

Das ist reine Spekulation Deinerseits. Auch ob er abgewartet hat, bis die Eltern beim einkaufen sind, ist nicht bewiesen. Er wollte den Ersten töten, der die Tür öffnet, das war Jaden. Woher sollte er das wissen ? Du willst mir doch jetzt nicht erzählen, daß Jaden immer und zu jeder Zeit die Tür öffnete und er davon Kenntnis hatte ? Es war sogar ein Zufall, daß der Kleine überhaupt zu Hause war. Das war er nur, weil er krank war. Aussage der Mutter:

Sie sind einkaufen gewesen, sie und ihr Mann Pascal. Jaden wollte eigentlich mitkommen. „Aber er war krank, also habe ich gesagt, dass er zu Hause bleiben muss.“

https://www.derwesten.de/staedte/bochum/marcel-hesse-prozess-ein-sanitaeter-brach-auf-dem-gehweg-zusammen-jadens-mutter-erzaehlt-von-der-horror-nacht-in-der-ihr-sohn-starb-id212000297.html

AveMaria schrieb:Und wenn du den Text genau liest, siehst du, dass er sich zwischen Zweien für Jaden entschieden hat. Von da an war Jaden kein Zufallsopfer mehr, zumindest nicht, wenn der Bericht so stimmt. M.H. hat sich den Schwächeren AUSGESUCHT.

Nein, hat er nicht, auch das ist lediglich Deine Interpretation.

Er war erst neun Jahre alt und das Zufallsopfer eines Jugendlichen, der sich fest vorgenommen hatte, zu töten. „Den Ersten, der mir die Tür aufmacht, bring ich um“, nahm Marcel Heße sich am Abend des 6. März vor. So wurde Jaden zum Opfer. Denn er ist es, der die Tür an diesem Abend öffnet. Seine beiden Brüder kommen erst später.

[...]

Doch nach der Aussage von Jadens Mutter Jeanette R. wirkt der Tod des Jungen noch tragischer. Denn es war purer Zufall, dass er überhaupt daheim war.

Als Heße dann an der Tür steht, kommt auch Jadens älterer Bruder Maurice die Treppe herunter. Heße gibt vor, im Keller bei einer Arbeit etwas Hilfe zu brauchen. Doch weil er gerade Playstation spielt, will Maurice ihm nicht helfen. Also schickt er Jaden.

https://www.derwesten.de/staedte/bochum/hesse-prozess-tragischer-zufall-seine-mutter-offenbart-warum-jaden-9-wirklich-sterben-musste-id211998241.html

Jaden war der erste an der Tür, aber MH hat ihn nicht bewußt ausgesucht, sondern denjenigen getötet, der in diesem Moment greifbar war.
Er konnte kaum wissen, was der ältere Bruder gerade macht.

Photographer73 schrieb:Jaden war der erste an der Tür, aber MH hat ihn nicht bewußt ausgesucht, sondern denjenigen getötet, der in diesem Moment greifbar war.

Ich denke, er hat das als "Schicksal" angesehen.
Es trifft eben den, der aufmacht. Pech für diesen Menschen.

Und für ihn war der Augenblick ein kleiner thrill.
"Spannend", wer mit ihm gehen würde.

DoroBe schrieb:Wäre interessant zu wissen, welche JVA das sein soll.

Ich habe ebend nochmal nachgeschaut, tatsächlich in Hamburg. Das letzte was er gepostet hat war das er jetzt eine Frau sucht die ihn besucht, schreibt und mit ihm telefoniert...

Photographer73 schrieb:Das ist reine Spekulation Deinerseits. Auch ob er abgewartet hat, bis die Eltern beim einkaufen sind, ist nicht bewiesen.

Korrekt, das ist spekulativ. Dazu gehört auch die Annahme, dass er mitbekommen haben könnte, dass die Eltern Jaden nicht mitnahmen.

AveMaria schrieb:http://www.rp-online.de/nrw/panorama/der-nachbar-lebt-nicht-mehr-aid-1.7091568

   Stattdessen klingelte er bei seinen Nachbarn. "Der erste, der die Tür aufmacht, den bringe ich um”, hat H. zu Protokoll gegeben. Jaden öffnete die Tür, sein großer Bruder sei ans Treppengeländer im ersten Stock gekommen und auch Jadens jüngerer Bruder sei mit an der Tür gewesen. H. habe kurz überlegt, ob er aus einem Opfer zwei machen solle. So steht es im Protokoll. "Wenn einer schreit und

Da hat er sich entschieden. Aber auch das ist spekulativ, weil er ja sagte, "wer die Tür aufmacht" - ich weiß nicht, wie klein der jüngere Bruder ist und ob er die Tür auch schon aufgemacht haben könnte. Oder ob sie es beide gemeinsam taten.

Letztendlich ist es spekulativ, weil wir nicht wissen, was er wirklich getan hätte, wenn ein älterer Bruder aufgemacht hätte. Ich finde es nur sehr viele Zufälle, die ihm für zwei Morde in die Hand gespielt haben. Und daher frage ich mich, ob er nicht das Handeln seiner Opfer und das des Freundes vorausschauend mit in seine Planungen eingebunden hat. Das hätte für mich dann nochmal einen ganz anderen Stellenwert.

Photographer73 schrieb:Als Heße dann an der Tür steht, kommt auch Jadens älterer Bruder Maurice die Treppe herunter. Heße gibt vor, im Keller bei einer Arbeit etwas Hilfe zu brauchen. Doch weil er gerade Playstation spielt, will Maurice ihm nicht helfen. Also schickt er Jaden.

Abgesehen davon, dass Jaden als erstes an der Tür war, wurde er von seinem Bruder geschickt und nicht gezielt von Marcel ausgesucht.

@DoroBe
@Photographer73
 
Den Link/Post habe ich vorhin die ganze Zeit gesucht. Danke! Da wird es wieder anders geschildert... Von dem jüngeren Bruder an der Tür und dem Gedanken an möglicherweise zwei Opfer, wird da nichts geschrieben.

AveMaria schrieb:H. habe kurz überlegt, ob er aus einem Opfer zwei machen solle. So steht es im Protokoll. "Wenn einer schreit und Alarm macht, das ist mir dann zu viel”, soll H. gesagt haben.

Hier wird es dargestellt, als hätte M.H. sich dann für Jaden entschieden, weil er sich zwei nicht zutraute.
Wir wissen nicht, was wahr ist, ob der jüngere Bruder wirklich mit an der Tür war.

frauZimt schrieb:Ich denke, er hat das als "Schicksal" angesehen.
Es trifft eben den, der aufmacht. Pech für diesen Menschen.

Glaube ich auch. Und dann war es noch das leichteste Opfer, "besser" konnte es für ihn gar nicht laufen. Wie gesagt, ich bin mir nicht sicher, ob er darauf gehofft hat und zurückgezogen hätte, wenn es ein Erwachsener gewesen wäre, das werden wir nicht mehr erfahren. Aber als es dann auch noch den Kleinen traf, war das evt. eine zusätzliche Bestätigung für ihn.

AveMaria schrieb:Korrekt, das ist spekulativ. Dazu gehört auch die Annahme, dass er mitbekommen haben könnte, dass die Eltern Jaden nicht mitnahmen.

Jetzt wird es echt haarsträubend, was denn noch ? Du baust eine Spekulation auf der nächsten auf. Ich habe Dir eben die Aussage der Mutter verlinkt, ich gehe mal davon aus, daß sie mit ihren Söhnen gesprochen haben wird und dementsprechend weiß, wie der Ablauf war.

AveMaria schrieb:ich weiß nicht, wie klein der jüngere Bruder ist und ob er die Tür auch schon aufgemacht haben könnte.

Das ist ein Fehler, die beiden Brüder sind älter. Jaden war, soviel ich weiß, das Nesthäkchen.

DoroBe schrieb:Abgesehen davon, dass Jaden als erstes an der Tür war wurde er von seinem Bruder geschickt und nicht gezielt von Marcel ausgesucht.

So ist es.

M.H. kann nicht gewusst haben, dass Jaden nicht mit beim Einkaufen war. Wenn er einen Hass verspürt hat auf die ganze Familie wird es ihm egal gewesen sein, wen es trifft. Die Mutter von Jaden sagt im Interview verächtlich dass ALLE am Fenster standen und ihm beim Stöckchen fuchteln zugeguckt haben, dabei hätten sie sich schlapp gelacht, AUCH der kleine Jaden. Trotzdem war er ein Zufallsopfer innerhalb der Familie. Dieses Lustig machen über etwas, was ihm wichtig war, wird M.H. nicht entgangen sein.

Selbst wenn er noch jüngere Brüder hat, ist das irrelevant, weil nur Jaden und seine beiden älteren Brüder zu Hause waren.

Aussage von Reinhard Peters, dem Anwalt der Familie

Am Montagabend waren die Beiden einkaufen. Sie haben die drei Söhne, also Jaden und die beiden älteren Brüder, kurz alleingelassen.

http://www.focus.de/panorama/welt/mord-in-herne-anwalt-der-opferfamilie-die-familie-will-dem-taeter-in-die-augen-schauen_id_6759910.html

Photographer73 schrieb:Das ist ein Fehler, die beiden Brüder sind älter. Jaden war, soviel ich weiß, das Nesthäkchen.

Nein es gibt noch 2 jüngere als jaden

Photographer73 schrieb:Selbst wenn er noch jüngere Brüder hat, ist das irrelevant, weil nur Jaden und seine beiden älteren Brüder zu Hause waren.

Der neunjährige Jaden öffnete, der jüngere Bruder kam dazu.
H. überlegte kurz, Beide aus der Wohnung zu locken, hatte dann doch Sorgen, dass das Geschrei der beiden zu viel Aufmerksamkeit erregen könne und ließ von dem Plan ab.

Aus https://www.google.de/amp/amp.berliner-kurier.de/news/panorama/grausige-details-herne-killer-marcel-h----ersten--der-die-tuer-aufmacht--bringe-ich-um--28443948

Photographer73 schrieb:Jetzt wird es echt haarsträubend, was denn noch ? Du baust eine Spekulation auf der nächsten auf. Ich habe Dir eben die Aussage der Mutter verlinkt, ich gehe mal davon aus, daß sie mit ihren Söhnen gesprochen haben wird und dementsprechend weiß, wie der Ablauf war.

Was ist denn daran haaresträubend, wenn ich schreibe, dass es spekulativ ist, ob M.H. mitbekommen hat, dass die Eltern das Haus ohne Jaden verließen?

Photographer73 schrieb:AveMaria schrieb:
Korrekt, das ist spekulativ. Dazu gehört auch die Annahme, dass er mitbekommen haben könnte, dass die Eltern Jaden nicht mitnahmen.

In deinem Link zu den Aussagen der Mutter ist doch nicht enthalten, dass sie weiß, was M.H. mitbekommen hat? Woher soll sie das auch wissen?
Kann es sein, dass du was falsch verstanden hast?

jennie123 schrieb:Der neunjährige Jaden öffnete, der jüngere Bruder kam dazu.
H. überlegte kurz, Beide aus der Wohnung zu locken, hatte dann doch Sorgen, dass das Geschrei der beiden zu viel Aufmerksamkeit erregen könne und ließ von dem Plan ab.

Was Marcel sich in dem Moment dachte ist insofern irrelevant, dass ihm die Entscheidung darüber wer nun mitkommt von Maurice abgenommen wurde.

Photographer73 schrieb:Das ist ein Fehler, die beiden Brüder sind älter. Jaden war, soviel ich weiß, das Nesthäkchen.

Hast du dazu eine Quelle? Soviel ich weiss hat sie doch 8 Kinder, davon noch 2 jünger wie Jaden oder?

"Wir waren für das Wochenende verabredet. Es war sehr ungewöhnlich, dass er sich drei Tage nicht meldet". Sie habe ihm geschrieben: "Lebst du noch?", wird sie von der "Bild"-Zeitung zitiert. Die Nachricht sei auch gelesen worden, aber es hätte keine Antwort gegeben, sagte sie mit stockender Stimme.

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Zuvor hatte im Prozess ein 30-jähriger Zeuge berichtet, dass Marcel H. aus Herne während seiner Flucht in die Rolle des zweiten Opfers geschlüpft sei. Demnach hatte der Mann aus Bochum anfangs geglaubt, er chatte mit seinem Freund Christopher, der zu diesem Zeitpunkt allerdings schon tot war.

Auch hier kann man nur spekulieren, aber ich stelle die Frage mal in den Raum.
Wieso chattet er mit dem einen, aber antwortet der Mutter nicht?
Das finde ich seltsam.

https://www.google.de/amp/s/amp.focus.de/panorama/welt/mordprozess-in-bochum-doppelmoerder-von-herne-marcel-h-chattete-im-namen-seines-zweiten-opfers_id_7698896.html

@sunshinelight
Ich vermute, weil da der Entschluss gereift ist, sich zeitnah zu stellen. Das war ja an dem Tag, und er musste nach der Nachricht der Mutter ahnen, sie steht bald vor der Tür oder informiert die Polizei.