Kriminalfall Kim Wall

Andante schrieb:Wieso bloß gehen hier so viele selbstverständlich davon aus, dass er mit schnellen Suchaktionen nicht gerechnet hat?

einfach gesunder Menschenverstand. Wie auch immer, es war eben so. Totale Selbstueberschaetzung. Er hatte ein Uboot, in dem hielt er sich fuer unverwundbar. Er dachte wohl dass der Freund fruehestens am naechsten Tag die Behoerden alarmieren wuerde und bis die sich mal in Bewegung setzten... Genug zeit um die Spuren zu verwischen und ganz ahnungslos und betroffen von der Nachricht von Kims Verschwinden in den Hafen zurueckzufahren

DEFacTo schrieb:Um 2:15 Uhr lag das U-Boot für 50 Minuten still.für mich bedeutet das, dass er das boot nicht treiben ließ, nicht bewegte

War ja auch so gut wie still. Du hast doch die Bedingungen an dem Tag gesehen. Kein Lueftchen, so gut wie keine Stroemung. Was GM ausgerechnet hat ist schon am oberen Ende und 0,1 bis 0,2 sm ist so gut wie nix.

DEFacTo schrieb:wir wissen aus der radarortung, dass er ortbar war, also nicht komplett tauchte.ist das uboot noch ortbar wenn nur der turm aus dem wasser schaut?

halbes Tauchen oder Duempeln kommt aufs gleiche raus. Er wird nicht getaucht sein weil das aufwaendiger ist.

Die letzte SMS: Ich lebe noch, Ich liebe dich

und dann die schnelle vermisten meldung vom KW durch ihr freund.

Irgendwie muss da ein 'angst' besprochen und anwesend gewesen sein um welchen grund denn auch.

Das Rutenrätselraten hat ein Ende.

TV2 hat die Rute gerade veröffentlicht. Sie entspricht in groben Zügen der hier rekonstruierten, mit der Überaschung aber, dass sich die Fast-Kollision mit dem Frachtschiff schon bei Middelgrunden zugetragen hat.

Der Weg, den Madsen bei der Versenkung der Leichenteile mutmaßlich zurückgelegt hat, ist schon recht deutlich an dem auffälligen Zick-Zack-Muster erkennbar, obwohl mich interessieren würde, was @GermanMerlin zu dem Muster (oder überhaupt der Rute) sagt.

Beim Anklicken des Artikels nicht täuschen lassen: Die Rute ist in zwei Teilen weiter unten abgebildet.

http://nyheder.tv2.dk/krimi/2018-03-20-her-er-ubaaden-nautilus-sidste-rute#t2toolbox-thinklink-chapter-3

@wykat

wykat schrieb:Irgendwie muss da ein 'angst' besprochen und anwesend gewesen sein um welchen grund denn auch.

Meiner Meinung nach ist das doch recht simpel - man war sich sowohl über die Gefährlichkeit des U-Bootes als auch über die Person Peter Madsen im Vorfeld bewusst.

wäre KW zu z.B. Bengston ins U-Boot gestiegen hätte es diese SMS oder Teile davon wie - "er hat sogar Kaffee und Kekse mitgebracht " überhaupt nicht gegeben.

PM selbst machte in der Vergangenheit keinen Hehl aus seinem Sexualleben.

Die Geliebte mit den SMS zur Steigerung der künstlerischen Kreativität wohnte wohl im selben Haus wie KW , sie pflegte im Vorfeld täglichen Kontakt zu PM.

KW hatte bereits im April ein Interview mit CS - auch dort wird man über PM - sicher nicht nur im positiven - gesprochen haben.

und - NEIN ! damit möchte ich nicht darauf hinaus das KW sich bewusst einer Situation mit für Sie tödlichem Ausgang ausgesetzt hat .

im weiteren würde mich sehr interessieren seit wann PM nach solch speziellen Dingen im Netz suchte und wie lange die Affäre mit der SMS Geliebten ging - auch interessant zu wissen wäre ob die Videoprojekte der Künstlerin Anlass gewesen sein könnten solches Anschaungsmaterial zu sichten.In jedem Fall verwundert es mich doch sehr das es in der ersten Anhörung bereits eine Zeugenaussage zu " er interessierte sich nur noch für Sex und Tod " gab , also gab es doch mit irgendwem häufige Gespräche über solche Themen ...

Ich bin mal gespannt ob diese Zeugin noch vor Gericht aussagen wird oder ob sie jene Zeugin ist die , weil sie ihre Aussage bei der Polizei in abgewandelter Form später gegenüber der Presse äusserte und widerrief von der Liste gestrichen wurde - und nur noch die SMS verwendet werden im Prozess.

und - NEIN ! damit möchte ich nicht darauf hinaus das die Geliebte an einer Tat beteiligt gewesen sein könnte.Mir geht es um mögliche Alternativen zur Motivation sich solches Material anzusehen.

242 schrieb:Ich bin mal gespannt ob diese Zeugin noch vor Gericht aussagen wird oder ob sie , weil sie ihre Aussage bei der Polizei in abgewandelter Form später gegenüber einer Journalistin äusserte und widerrief von der Liste gestrichen wurde - und nur noch die SMS verwendet werden im Prozess.

das wird wohl nicht so leicht herauszufinden sein, am 8. März wurde ja beschlossen mindestens einige Zeugen zu anonymisieren.. also braucht es ein bisschen Geschick beim Zuhören..

Mr.Moe schrieb:Der Weg, den Madsen bei der Versenkung der Leichenteile mutmaßlich zurückgelegt hat, ist schon recht deutlich an dem auffälligen Zick-Zack-Muster erkennbar

Somit wird auch klar woher die Ermittler so genau wussten wo sie nach den Extremitaeten suchen mussten.

Blog von heutige prozess tag

http://nyheder.tv2.dk/2018-03-21-foelg-retssagen-mod-peter-madsen-anden-dag (ist wieder Danish, aber kann mit Firefox S3translator relatief einfach ubersetzt werden, durch markieren und CTL-V)

Start um 9:30

Ekstrabladet live ticker

https://ekstrabladet.dk/112/live-i-dag-skal-peter-madsen-afhoeres-om-grusomme-detaljer/7086194

route der UC3 nachdem PM vom tauchgang 1 bei middelsgrunden in die kögebucht übersetzte und unterwegs bei Amager/ Dragör 50 minuten dümpelte (nach PMs eigenen aussagen versuchte den ganzen leichnam KWs aus dem boot zu schaffen).

der schwarze gerade strich in der route von 04:42 - 08:22 könnte bedeuten, dass er dort nicht auf grund lag, sondern eventuell nur auf periskop-/ videoskoptiefe war und von der strömung bewegt wurde?


Original anzeigen (0,2 MB)

wykat schrieb:Die letzte SMS: Ich lebe noch, Ich liebe dich
und dann die schnelle vermisten meldung vom KW durch ihr freund.
Irgendwie muss da ein 'angst' besprochen und anwesend gewesen sein um welchen grund denn auch.

Mich beschäftigt diese Frage auch. Ich habe meine Antwort gefunden.
Es ist ganz einfach.
Kim Wall wollte damit IHREN FREUND beruhigen. Ihr Freund war der, der Vorbehalte gegen die Fahrt hatte.
Vielleicht waren ihm selbstgebaute U-Boote nicht geheuer? (Ob er negativ über PM dachte, wissen wir nicht)
Dafür, dass diese Botschaft an den Freund gerichtet war, um ihn zu beruhigen, spricht, dass er sehr schnell die Polizei informiert hat.
Stimmt es, dass er den ersten Anruf bei der Polizei schon um 22:00 tätigte?
(Die Zeitangabe war hier von Einigen als Irrtum bewertet worden. Zuvor wurde ein späterer Zeitpunkt angegeben worden.)

hier auch noch der Anfang der Route

schwarz markiert ist der 2 Stunden 22 Minuten dauernde Tauchgang

und das sieht nach auftauchen der Nautilus so gar nicht nach zielstrebigem verlassen des Ortes des Geschehens Richtung Köge Bucht aus

frauZimt schrieb:Kim Wall wollte damit IHREN FREUND beruhigen. Ihr Freund war der, der Vorbehalte gegen die Fahrt hatte.
Vielleicht waren ihm selbstgebaute U-Boote nicht geheuer? (Ob er negativ über PM dachte, wissen wir nicht)

wo hast du das her?
stand das wo, dass der freund vorbehalte hatte?

Hier wären noch zwei weitere Liveticker zusätzlich:

Tageszeitung "Jylands Posten"

https://jyllands-posten.dk/indland/politiretsvaesen/ECE10433237/liveblog-afhoeringen-af-peter-madsen-fortsaetter/


Tageszeitung "Berlingske"

https://www.b.dk/nationalt/foelg-med-her-peter-madsen-skal-afhoeres-hele-dagen


In Summe hätte man dann vier Liveticker welche bei der nachfolgenden Auswertung zur Verfügung stehen könnten.

Gleich zu Anfang der heutigen Verhandlung ging PM und seine Anwältin in einen Nebenraum um etwas zu besprechen, PM hatte darum gebeten.
Wird nicht vor der Verhandlung schon mit der Verteidigung abgesprochen? Bin gespannt was da heute so alles kommt.

Aus dem Ticker von ekstrabladet.dk mit Google übersetzt. :
Linette K. Jespersen
Jetzt ist der Verteidiger ohne Peter Madsen vor Gericht gekommen. Sie spricht mit dem Staatsanwalt.

Camilla Marie Nielsen
Der Verteidiger und der Staatsanwalt konsultieren jetzt den Protagonisten in der Halle. Sie sprechen leise und es ist unklar worum es geht. Peter Madsen ist immer noch nicht in der Halle, sondern sitzt in einem angrenzenden Raum.

@MaybeX

vielleicht kommt heute nichts von PM.

frauzimt schrieb:
Kim Wall wollte damit IHREN FREUND beruhigen. Ihr Freund war der, der Vorbehalte gegen die Fahrt hatte.
Vielleicht waren ihm selbstgebaute U-Boote nicht geheuer? (Ob er negativ über PM dachte, wissen wir nicht)

DEFacTo schrieb:Wo hast du das her?
Stand das wo, dass der freund vorbehalte hatte?

Das kann man aus ihrer letzten Nachricht an den Freund schließen - und daraus, dass er schnell reagiert hat.

Kim Wall SMSte ihrem Freund: Ich lebe noch! Er hat Kekse und Kaffee besorgt. Ich liebe dich.

Von Einigen wird gemutmaßt, diese Nachricht könnte bedeuten, dass sich Kim Wall vor PM gefürchtet hat. Ihrer Angst ist sie rational begegnet (Mir wird doch hier nichts geschehen. Alle Welt weiss, wo ich bin) Und darum schrieb sie trotzig gegen ihre Verunsicherung an.

Ich glaube, das ist zu sehr um die Ecke gedacht.
Sie hat eine Nachricht an ihren Freund geschrieben. Das ist ja Fakt.
Die Nachricht enthält eine Botschaft: Ich lebe noch!
(Subtext: Jetzt bist du erleichtert!)
Dann schreibt sie: Er hat Kekse und Kaffee besorgt.
Ob sie ihrem Freund damit sagen wollte: Siehst du, er ist nett zu mir. Du hast ihn falsch eingeschätzt, wird kein Mensch je erfahren.
Vielleicht wollte sie ihm mit dem "Kekse und Kaffee Zusatz" nur noch zusätzlich beruhigen (Ich hab eine schöne Zeit).
Auffällig ist jedenfalls, dass der Freund schnell die Suche ausgelöst hat.
Wirklich ruhig, scheint er nicht gewesen zu sein.

hier noch der erste teil mit den schiffsbehinderungen.

wie ist zu erklären, dass PM erst mal geschätzte 20 minuten in die entgegengesetzte richtung schipperte und dann eine kehrtwende macht und in richtung kögebucht fuhr?


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Tamins schrieb:Am 08. März war die erste Anhörung und erst nachfolgend am 14. März hat Dryborg ihren Bericht schriftlich abgeschlossen. Bedeutet, dass die Erkenntnisse bzw. die sachkundige Aussage von ihr gerade einmal nur mündlich zum 08. März gegenüber der Staatsanwaltschaft erfolgen konnte. Der Bericht als solches wurde also erst nach der ersten Verhandlung fertiggestellt um diesen nachfolgend dem Gericht als auch der Verteidigerin B.E. vorzulegen.

Was ist daran so seltsam? Dryborg musste doch die letzten Aussagen von PM mit berücksichtigen. Das geht ja wohl erst, wenn seine letzte Stellungnahme vorliegt. Nichts merkwürdiges dran, am Abgabetermin.

@DEFacTo

das könnte man z.B. so erklären das PM nach dem Auftauchen zunächst keinen Zugriff auf die Steuerung der Nautilus hatte..

DEFacTo schrieb:wie ist zu erklären, dass PM erst mal geschätzte 20 minuten in die entgegengesetzte richtung schipperte

Ist das Radar glaubwürdiger ?