Hartmut Weiske - vermisst seit 30.06.2017 in Weißenfels

mattschwarz schrieb:Für mich völlig unerklärlich ist, warum jemand mehrere Fahrzeuge dieses doch völlig uninteressanten Typsbeseitzt. Wer bitte sammelt solche Fahrzeuge und wenn ja, warum?

Wenn ich mir mal die einschlägigen Portale anschau, dann bekommt man diese Fahrzeuge (Daihatsu Cuore L7) fürn Spottpreis. Die fangen bei 100€ an, der teuerste um die 2500€. Im Unterhalt ist er auch nicht teuer. Mit anderen Worten: günstige Möglichkeit zum Autofahren.

Ich denke mir mal, dass er die 3 anderen Fahrzeuge als Teileträger hatte, gerade auch, weil Daihatsu den Vertrieb in Deutschland 2013 eingestellt hat. Ein L7 war im letzten Jahr mindestens 14 Jahre alt, da braucht man immer was.

Für meinen Youngtimer habe ich auch immer ein paar Teile "auf Lager", finde ich deshalb gar nicht so ungewöhnlich. Noch dazu, wenn man die Platzverhältnisse dazu hat.

Was ich immer noch komisch finde, ist die Sache mit den Kennzeichen. Derjenige, der sie ausgewechselt hat muss zwei Dinge gewusst haben:

- zum einen, dass es einen weiteren Satz Kennzeichen gibt
- zum anderen, dass der rote Cuore gesucht wird

Das es ein weiteres Fahrzeug gibt, wird wohl allgemein bekannt gewesen sein, denke ich mal.

Zum zweiten Punkt: War die Suche nach dem Fahrzeug schon öffentlich, als die Kennzeichen ausgetauscht worden sind?

@raptor83

raptor83 schrieb:Zum zweiten Punkt: War die Suche nach dem Fahrzeug schon öffentlich, als die Kennzeichen ausgetauscht worden sind?

so habe ich es jedenfalls bei XY verstanden. Nachdem es öffentliche Suchaufrufe für das rote Fahrzeug mit Kennzeichen gab, wurden die Kennzeichen geändert.

Das konnte durch die Bilder der Mitarbeiterin des Möbelhauses wohl ermittelt werden - die hat das Fahrzeug ja öfters fotografiert.

@suscat
Ok, ansonsten hätte das einen möglichen Täterkreis doch sehr eingeschränkt. So ist es dann wieder was anderes.

Hier war ja mal die Rede davon, dass der Abstellort so ungewöhnlich ist. Mir ist sowas schon öfter mal aufgefallen.
Ich habe schon bei manchen Einkaufsmöglichkeiten oder anderen Einrichtungen Fahrzeuge gesehen, die da anscheinend länger gestanden haben. Scheint ja fast schon Zufall zu sein, dass er der Mitarbeiterin aufgefallen ist.

Das mit dem Kennzeichen funktioniert solang, wie niemand genauer hinschaut. Es wurden ja nur die Kennzeichen ausgetausch, nicht aber die Umweltplakette. Da steht ein anderes Kennzeichen drauf. Allerdings ist mir schon häufiger aufgefallen, dass bei Fahrzeugen Plakette und Kennzeichen nicht zusammenpassen oder gar kein Kennzeichen agegeben war. Die sind dann ungültig. Ich weiß gar nicht, ob da wirklich kassiert wird.

Am 6.9.17 wurde die Vermißtenanzeige aufgegeben und von da an öffentlich gefahndet.

Am 9.9.17 wurde das abgestellte Auto noch mit den richtigen Kennzeichen fotografiert.

Am 11.10.17 wurde das Auto mit ausgetauschten Kennzeichen sichergestellt.

Soweit die Angaben in der XY-Sendung. Der Austausch der Kennzeichen fand also nach der öffentlichen Fahndungsausschreibung statt. Man sollte daher davon ausgehen, daß das eine Reaktion auf die Fahndungsausschreibung war.

Der, der den Austausch vorgenommen hat, hat damit sicherlich verhindern wollen, daß das abgestellte Auto als das gesuchte erkannt wird. Wenn ihm das so wichtig war, daß er den Aufwand des Austausches der Nummernschilder in Kauf nahm, ist es sehr wahrscheinlich, daß das Auffinden des Autos für ihn die Gefahr der Lösung des Falles mit sich brachte.

Nun hat man aber das Auto als das gesuchte erkannt und weiß trotzdem nicht Bescheid. War deswegen die Sorge des Unbekannten unberechtigt? Nein, sondern man kann nur sagen, daß die Ermittler offenbar bislang nicht auf das verräterische Detail gekommen sind, das der Unbekannte als Gefahr für sich angesehen haben muß.

Es kann sich dabei um Spuren (DNA?) im Inneren des Wagens oder einfach um den Abstellort handeln (oder noch etwas anderes?). Die im Filmbeitrag erwähnte Autobahnnähe kann zu denken geben. Hat HW sein Auto hier abgestellt und ist zu jemand anders in ein Auto gestiegen, der mit ihm über die Autobahn weggefahren ist?

Die nachträglich ausgetauschten Kennzeichen befanden sich ursprünglich an einem andersfarbigen Wagen gleichen Typs auf HWs Grundstück, und zwar im Inneren eines Gebäudes. Daß jemand dort eingebrochen wäre, ist offenbar von der dort wohnenden Tochter nicht beobachtet worden. Wie leicht es gewesen sein mag, unbemerkt zum Standort des zweiten Wagens zu gelangen, ist aber nicht klar. Jedenfalls muß der, der dort eingedrungen ist, Kenntnis von den Gegebenheiten gehabt haben; es sei denn, die Kennzeichen wären gleich zu Beginn schon von HW im Auto mitgenommen worden.

Noch zum Vorabend des Verschwindens (30.6.17): Gegen 21 Uhr telefoniert HW noch mit seiner Freundin, und es geht um den nächsten Morgen. Gegen 22 Uhr verabschiedet sich HW von seiner Tochter für ein paar Tage ohne Zielangabe. Der Grund dafür muß also unerwartet eingetreten sein. Und dann soll er nicht mehr die Zeit gehabt haben, seine Freundin von der Änderung zu informieren? Die Darstellung der plötzlichen Verabschiedung im Film beruht offenbar ganz auf Aussagen von HWs Tochter. Hoffentlich kann man sich hier auf die filmische Umsetzung verlassen.

Kein Wunder, daß die Tochter von der Verabredung am nächsten Morgen nichts wußte, also auch nicht mit HWs Freundin telefoniert hat; denn sie kannte sie ja nicht einmal, trotz des seit 7 Jahren bestehenden Freundschaftsverhältnisses! Das ist schon eigenartig. Anormal finde ich auch die Tatsache, daß zwischen dem Tag des Verschwindens und dem Tag der Vermißtenanzeige 67 Tage verstrichen sind. Die Beziehung zwischen Vater und Tochter kann ich mir im Hinblick darauf nur als äußerst distanziert vorstellen. HW, der ja auch als "eigenbrötlerisch" bezeichnet wurde, schien tatsächlich ganz schön viel aus seinem Leben für sich zu behalten, so wie es sich laut Filmbeitrag darstellt.

@snowdon
Gute Zusammenfassung - Danke dafür. Im Großen und Ganzen sehe ich das auch so.

Ich gehe auch nicht von einem selbst gewählten Verschwinden aus. Dazu war HR da zu sehr verwurzelt, jedenfalls habe ich diesen Eindruck durch den Beitrag vermittelt bekommen - die Tiere und sein Elternhaus.
Also müsste auch wegen den getauschten Kennzeichen hier ein Verbrechen vorliegen. Die Konten wurden ja nicht angerührt. Warum man das Auto nicht ganz verschwinden ließ?
Das Abstellen von Autos auf Geschäfts Parkplätzen kenne ich eigentlich eher aus der Großstadt - Parkraum ist dort teuer und schwer zu bekommen - wer keine Garage usw. hat - parkt halt dauerhaft dort - hier sind jedoch überdachte Parkplätze beliebter.

Irgendwie muss der Täter doch wohl aus dem näheren Umfeld gekommen sein - wobei ich hier dann nicht ganz verstehe, warum HR länger wegbleiben wollte. Und ja was ich auch nicht so ganz verstehe - warum er der Freundin nicht absagte. Wenn er denn mehrere Tage weg wollte.
Insofern - hierfür gibt es ja wohl nur die Angabe der Familie - seltsam. Ja und dann die späte Vermissten Meldung - alles schon etwas anders als man das erwarten würde. Wenn die Freundin schon bei der Polizei angerufen hat - nicht bei der Tochter um mal nachzufragen? Die kennen sich nicht mal, obwohl die ja nicht so weit voneinander entfernt wohnen. Die Familie wusste vermutlich auch nichts von der Verabredung zum nächsten Tag - aber über diese Implikationen möchte man eigentlich nicht nachdenken.

Wie wär's mit diesem Szenario: HW bekommt abends den Anruf, er solle sofort kommen, weil er supergünstig ein Auto kaufen könne, das aber gerade abgemeldet sei. HW nimmt deshalb die anderen Kennzeichnen mit. Treffpunkt ist der Ikeaparplatz. HW bekommt dort eins auf die Rübe, ihm werden Geld und Kennzeichnen abgenommen. Er selbst wird entweder in den Kanal geworfen oder mitgenommen und dann an sichere Stelle deponiert. Austausch der Kennzeichen um die Ermittler zu verwirren. Andere Variante: der Wagen war unverschlossen und die Kennzeichen drin. Dann könnte der Austausch durch Dritte aus reinem Jux erfolgt sein.

Und warum meldet er sich dann bei der Tochter für einige Tage ab? Mit der Bitte sich um alles zu kümmern? Macht keinen Sinn.

mattschwarz schrieb:Ich denke, hier müssen wir unterscheiden: seitens der Ermittler werden nur die Informationen preis gegeben, von denen sich erhofft wird, dass hier entscheidende Informationen durch Zuschauer erfolgen. Andere Erkenntnisse werden sicher zurückgehalten, um echtes Täterwissen von Trittbrettfahrern zu unterscheiden.

Ich habe mich nur gegen die pauschale Behauptung gewährt, Ortungsdaten müssen nicht angegeben werden. Sie werden nämlich sehr wohl in anderen Fällen angegeben und was mich hier bei der ganzen Sache stört ist, dass man das nicht wenigsten angesprochen hat und zwar wie auch immer: Entweder betonen dass das Täterwissen sein könnte und deshalb nicht näher erläutert wird oder eben wie in anderen Fällen zu sagen ob da ein Handy im Spiel war oder nicht. Was ist hier jetzt so kompliziert an diesen Aussagen?

Aber einfach nichts zu sagen finde ich irgendwo sinnlos. Entweder sagt man dass man das nicht sagen will oder man sagt es.

jada schrieb (Beitrag gelöscht):Weiß jemand, ob der Hof von Familie Weiske von der Polizei "untersucht" wurde?

Glaube ich nicht. Denn im Filmbeitrag wurde es ja so dargestellt, dass die Polizei erst nach Auffinden des Autos, die Halle in dem Herr W. den anderen Daihatsu untergebracht hatte, betreten hat. Die Tochter sagte ja, dass es des "Vaters Reich" ist und sie auch seit dem Verschwinden nicht wieder drin war.

Trotzdem kann der Hof natürlich untersucht worden sein, aber darüber gibt es keine offizielle Information. Ich denke, man hätte dann zumindest erwähnt, dass nichts gefunden wurde.

Ich glaube er ist in der Saale oder im Spergau...!

mattschwarz schrieb:Ok, aber warum den bei so einer Kiste. Hier ist doch fast jeder Schaden ein wirtschaftlicher Totalausfall, hier lohnt basteln doch nicht. Das sind keine Liebhaberfahrzeuge sonder billige allerweltskisten. Wurde hier ein Handel betrieben, bei dem HW überreizt hat?

Eben weil sie so billig sind, lohnt es sich. Er kann so ein Auto zum Ausschlachten für 100 - 500 € bekommen. Und dann ist ein Schaden eben kein wirtschaftlicher Totalausfall, weil er den als Schrauber ja selbst beheben kann. Er hat die Zeit, das Know-How und es macht ihm offenbar auch Spaß. Da finde ich sein Vorgehen logisch.

Vielleicht hatte er auch 2 Fahrzeuge angemeldet, weil er aufgrund des Alters der Fahrzeuge jeweils eines der beiden regelmässig im "Reparaturmodus" hatte und dann eben das andere zum Fahren brauchte. Die Tochter scheint es jedenfalls nicht genutzt zu haben, denn sonst wären die fehlenden Kennzeichen wohl früher aufgefallen. Eins scheint auch klar zu sein: Jemand, der ohne zwingenden Grund (zumindest kennen wir keinen) 2 PKW anmeldet und versichert, sollte keine akuten Geldprobleme haben. Der Filmbeitrag hat das ebenfalls suggeriert, als er keine Bezahlung für seine Reparaturarbeiten verlangte.

snowdon schrieb:es sei denn, die Kennzeichen wären gleich zu Beginn schon von HW im Auto mitgenommen worden.

Könnte es nicht sein, dass HW die Kennzeichen schon zu Beginn mitgenommen hat?
Dass die Kennzeichen nachträglich abmontiert würden ist doch nur eine Vermutung, oder?

@Lionel.twain
Aber genau das meinte ich doch in dem von Dir zitierten Textstück.

Es ist die eine Möglichkeit. Die andere wäre, daß jemand, der einbrach oder Zugang zu dem anderen Wagen hatte, die Kennzeichen später abmontiert hat.

snowdon schrieb:Aber genau das meinte ich doch in dem von Dir zitierten Textstück.

Man weiss gar nicht sicher, ob die Kennzeichen nachträglich abmontiert wurden?
Darum ging es mir.

Also was die vielen gleichen Autos angeht finde ich nichts außergewöhnliches, d.h. er hatte genug Platz, solche Gebrauchten kosten z.T. 100€ ohne TÜV und so und warum sollte man sich nicht solche Wagen kaufen um von 3 kaputte Autos ein richtiges zu basteln? Die Ähnlichkeit hätte ihn insofern geholfen, dass er ein Kennzeichen für ein bereits zugelassenes Auto nehmen könnte um das neue und womöglich ohne TÜV zu überführen.

Was den wechsel der kennzeichen angeht, so wäre es doch logischer und naheliegender die Kennzeichen einen Tag vor der Anzeige auszutauschen als 3 Tage nach der Anzeige. Ist -so- zumindest nicht schlüssig.

@Lionel.twain
Über den Zeitpunkt, zu dem die Kennzeichen abmontiert wurden, kenne ich keine belastbare Aussage.

@pasdenom
Es gibt nicht die mindesten Hinweise auf ein irgendwie geartetes Testament. Also sollten wir darüber auch nicht wild rumschwurbeln.

BelaBelu schrieb (Beitrag gelöscht):Die Tochter behauptet er wäre schon öfter weggefahren ohne bescheid zu sagen, das kann ich mir nicht vorstellen, denn dann hätten die Tiere ja vorerst keine Versorgung, bis die Tochter merken würde er ist länger weg.
Also denke ich das Sie da nicht die Wahrheit sagt, warum auch immer.

Vater und Tochter wohnen Haus an Haus. So wie in dem Film dargestellt, informierte er seine Tochter, wenn er wegfuhr. Über das Ziel und das Datum der Rückkehr ließ er sie im Unklaren.

BelaBelu schrieb (Beitrag gelöscht):Und Die Freundin macht sich nach einem Tag schon Sorgen, was auch wieder bedeutet das es nicht stimmen kann das er öfter gereist ist ohne bescheid zu sagen.

Die Freundin machte sich Gedanken, weil er eine konkrete Verabredung nicht eingehalten hat. Was hat das mit sonstigen Reisen zu tun?

Ich wohne nicht weit vom Wohnort des Vermissten entfernt. Auch das Einkaufszentrum kenne ich gut.
Heute steht in einem Artikel in der Tageszeitung dass es in dem rätselhaften Fall keinen entscheidenden Durchbruch gibt. 19 Hinweise sind eingegangen, wovon keiner zu neuen Erkenntnissen geführt hat. Ein Foto von der Hofeinfahrt ist dabei.