Hartmut Weiske - vermisst seit 30.06.2017 in Weißenfels

Hallo,
mir ist noch eine Idee zu dem Auto gekommen bzw. dem Wechsel der Autoschilder. Mal angnommen HW hatte sie an dem Abend bereits mitgenommen und sie blieben nach seinem Verschwinden im Auto zurück:
Könnte nicht ein Obdachloser das Auto als Schlafplatz genutzt haben? Als er die Vermisstenanzeige mit bekommt, wechselt er/sie kurzerhand die Schilder?
Damit wäre kein Tatzusammenhand da, aber der Wechsel dennoch gut erklärt.
Was meint ihr? Damit könnte man das Verschwinden separat bewerten...

@SistaB

Ich würde annehmen, dass man erkennen würde, wenn ein Obdachloser in dem (sehr kleinen) Auto übernachtet hätte.
Außerdem wage ich zu bezweifeln, dass man in diesem Millieu nachrichtenmäßig gut informiert ist?!

Im Filmfall wurde angedeutet, dass Herr Weiske eventuell Geld für seine Hilfeleistungen bekommen hat. Könnte es sein, dass er eine höhere Summe Bargeld zuhause hatte? Es ist ja nichts ungewöhnliches für ältere Menschen.

Viele ältere Menschen haben kaum Kontobewegungen, außer die typischen Abbuchungen (Miete etc.). Einmal im Monat wird das "Haushaltsgeld" abgeholt, oder es wird von dem Heimbarvermögen gelebt.

@Butzeller
Ach ich denke obdachlose haben genauso ein Interesse. Vllt. hat sich die Polizei in dieser Szene sogar wegen dem Auto bz. HW umghört, z. B. ob ein Mann (Photo gezeigt) irgendwo aufgetaucht ist. Und in dem Auto lag ja wohl zumindest eine Decke.

SistaB schrieb:Könnte nicht ein Obdachloser das Auto als Schlafplatz genutzt haben? Als er die Vermisstenanzeige mit bekommt, wechselt er/sie kurzerhand die Schilder?

Und aus welchem Grund sollte er das tun?

@Grasmücke

Um seinen Unterschlupf noch eine Weile zu behalten.

@SistaB
Die Angestellte, der das Auto aufgefallen ist, läuft täglich an dem Cuore vorbei. Da kann man wohl davon ausgehen, dass sie einen Obdachlosen, der in dem Auto wohnt, nicht übersehen hätte.

@jada
Trau den Ermittlern ruhig zu, dass sie bei Betrachtung der Kontoauszüge einschätzen können, ob es sich so wie immer darstellt, oder eben nicht.

Adson schrieb:Gab/gibt es einen Kontobevollmächtigten zu Lebzeiten? Sicher haben sich die Ermittler das schon angeschaut, denn grundsätzlich könnte dieser eben auch zu eigenen Gunsten über das Guthaben verfügen.

Über diese Konten hat keiner verfügt und wird es auch keiner, ob Kontovollmacht oder Karte, da läuft nichts.

Wüstensonne schrieb:Und woher wusste dann die Person, dass diese KFZ-Schilder im Auto lagen.

Wenn die Schilder im Auto gelegen hätten, dann hätte der Auswechsler ja einen Schlüssel benötigt und dann hätte er das Fahrzeug genauso gut wegfahren und irgendwo versenken können. Aber vielleicht hatte er keinen Schlüssel. Das würde bedeuten, dass die Schilder vom zweiten Auto in der Scheune abmontiert wurden oder dass die Kennzeichen bereits zuvor dem Auswechsler von HW überreicht worden sind.

emz schrieb:@jada Trau den Ermittlern ruhig zu, dass sie bei Betrachtung der Kontoauszüge einschätzen können, ob es sich so wie immer darstellt, oder eben nicht.

Ich habe keine Bedenken zur Qualität bei der Ermittlungsarbeit. Ich wollte nur ein eventuelles Motiv aufzeigen: Es könnte im Hause Weiske Bargeldsummen vorhanden gewesen sein.

Wie wäre das eigentlich gewesen, wenn HW sich nochmals einen Wagen gekauft hätte, z.B. im Ausland ein richtiges Schnäppchen. Hätte er den Wagen mit einem Kennzeichen eines seiner anderen Autos einführen können? Ist das möglich? In diesem Fall hätte er die Kennzeichen und voraussichtlich auch gut Bargeld bei sich gehabt. Wenn es wieder ein Cuore gewesen wäre, angeblich hatte er ja bereits 5 davon, wäre das an der Grenze aufgefallen? Dann hätte er sich Einfuhrsteuer gespart, oder denke ich jetzt falsch? Oder umgekehrt? Einen Wagen mit anderen Kennzeichen eines Autos des gleichen Fabrikats ins Ausland gefahren und dort verkauft?

Der Austausch der Kennzeichen nach der Vermisstenanzeige, ist m.M.n. eine Reaktion des Täters/ der Täterin aus Panik. Der Täterkreis wird durch die Vermisstenanzeige und Suche der Exekutiven unter "Druck" gesetzt. Auch wenn der erstmal nur im Inneren entsteht.
(Kennt jeder, der schon mal "etwas ausgefressen" hat).
Ich denke, hätte der Täterkreis die Fahrzeugschlüssel in Besitz, wäre das Fahrzeug verbracht worden und nicht die Kennzeichen getauscht.


Meine Vermutung: Der Täterkreis hat beim Verbringen der Leiche von H. Weiske, die Schlüssel mit entsorgt und ist zum Zeitpunkt der Vermisstenanzeige an die Fahrzeugschlüssel nicht mehr heran gekommen.

Robin76 schrieb:Wie wäre das eigentlich gewesen, wenn HW sich nochmals einen Wagen gekauft hätte, z.B. im Ausland ein richtiges Schnäppchen. Hätte er den Wagen mit einem Kennzeichen eines seiner anderen Autos einführen können?

Nein, rechtlich nicht.

Robin76 schrieb: Ist das möglich?

Ja.

Robin76 schrieb: Wenn es wieder ein Cuore gewesen wäre, angeblich hatte er ja bereits 5 davon, wäre das an der Grenze aufgefallen?

Innerhalb der EU - nein. Wie sollte das auffallen? Es gibt keine Grenzkontrollen, außer Ausnahmeregelungen z.Zt. z.B. Einreise Dänemark.

Robin76 schrieb:Dann hätte er sich Einfuhrsteuer gespart, oder denke ich jetzt falsch?

Bei einer KFZ-Überführung, fallen nur Steuern an, wenn das Fahrzeug innerhalb der EU noch nicht versteuert wurde. Also z.B. Bei Neuwagen, für die im Herkunftsland noch keine Steuern abgeführt wurde.

Dann gehen wir mal davon, dass sich jemand bei HW gemeldet hat und gesagt hat, dass in Tschechien wieder ein Cuore günstig zu erwerben sei, man müsse aber schnell zuschlagen. HW könnte sich auf dem Parkplatz mit dem Informant getroffen haben. Da im Auto eine Decke und Tempos lagen, könnte er zuerst noch auf diesen gewartet haben. Als dieser eintraf, fuhr er mit diesem zusammen mit den Kennzeichen seines in der Scheune stehenden Wagens und Bargeld in der Tasche los, um das Auto in Empfang zu nehmen. Irgendwas könnte bei dem Kauf schiefgelaufen sein und als der Informant von der Vermisstenanzeige las, brachte er schnellstens die Kennzeichen des neu erworbenen FZG (= die Kennzeichen aus der Scheune) am auf dem Parkplatz stehenden Auto an, um von der Überführungsaktion abzulenken und gleichzeitig den Wagen auf dem Parkplatz nicht identifzieren zu können.

Robin76 schrieb:Da im Auto eine Decke und Tempos lagen, könnte er zuerst noch auf diesen gewartet haben.

Wenn ihr wüsstet, wie das Innenleben meines Auto aussieht=)
Eine Decke und Tempos im Auto, würde ich keine besonderen Hintergründe zuschreiben.

Robin76 schrieb: Irgendwas könnte bei dem Kauf schiefgelaufen sein und als der Informant von der Vermisstenanzeige las, brachte er schnellstens die Kennzeichen des neu erworbenen FZG (= die Kennzeichen aus der Scheune) am auf dem Parkplatz stehenden Auto an, um von der Überführungsaktion abzulenken und gleichzeitig den Wagen auf dem Parkplatz nicht identifzieren zu können.

Es handelt sich um einen Wagen mit geringen Wert. Selbst wenn H. Heiske den Bargeldwert eines Curore ( vielleicht 500 EUR) bei sich geführt hat. Solche Umstände?

jada schrieb:Es handelt sich um einen Wagen mit geringen Wert. Selbst wenn H. Heiske den Bargeldwert eines Curore ( vielleicht 500 EUR) bei sich geführt hat. Solche Umstände?

Ja, okay. Da hast du allerdings recht. Das war mir nicht bekannt. Ich suche nur gerade eine Möglichkeit, wie die zweiten Nummernschilder bereits im Besitz des Täters gewesen sein könnten und er diese nicht erst aus der Scheune holen musste.

Robin76 schrieb:Hätte er den Wagen mit einem Kennzeichen eines seiner anderen Autos einführen können? Ist das möglich?

Machen kann man natürlich vieles.

Legal ist das jedoch nicht, sprich Kennzeichenmissbrauch.

Für solche Fälle gibt es in Deutschland Kurzzeitkennzeichen (die mit dem gelben Feld am rechten Rand und blauem Siegel). Soll das Fahrzeug in ein anderes Land gebracht werden, wird ein Ausfuhrkennzeichen benötigt (rotes Feld am rechten Rand und rotes Siegel).

Bedeutet: wenn er in Tschechien ein Auto hätte kaufen wollen, dann hätte er tschechische Exportkennzeichen benötigt, das so aussieht: Wikipedia: Kfz-Kennzeichen (Tschechien)#/media/File:Czech export registration 2931.jpg

@raptor83
Danke. Aber er hätte ja irgendwie Einfuhrsteuer bezahlt und wenn er sofort ein deutsches Kennzeichen angehängt hätte, hätte es so ausgesehen, als ob er nur einen Urlaub in Tschechien gemacht hätte.

Robin76 schrieb:Ja, okay. Da hast du allerdings recht. Das war mir nicht bekannt. Ich suche nur gerade eine Möglichkeit, wie die zweiten Nummernschilder bereits im Besitz des Täters gewesen sein könnten und er diese nicht erst aus der Scheune holen musste.

Ich glaube, es gibt keine logische Begründung, außer Hr. Weiske ein nicht ganz rechtl. Verhalten zu unterstellen. Daran glaube ich auch nicht.

Robin76 schrieb:@raptor83 Danke. Aber er hätte ja irgendwie Einfuhrsteuer bezahlt und wenn er sofort ein deutsches Kennzeichen angehängt hätte, hätte es so ausgesehen, als ob er nur einen Urlaub in Tschechien gemacht hätte.

Welche Einfuhrsteuer?

Hatte ich bereits beschrieben:

jada schrieb:Robin76 schrieb:Dann hätte er sich Einfuhrsteuer gespart, oder denke ich jetzt falsch?Bei einer KFZ-Überführung, fallen nur Steuern an, wenn das Fahrzeug innerhalb der EU noch nicht versteuert wurde. Also z.B. Bei Neuwagen, für die im Herkunftsland noch keine Steuern abgeführt wurde.

jada schrieb:Bei einer KFZ-Überführung, fallen nur Steuern an, wenn das Fahrzeug innerhalb der EU noch nicht versteuert wurde. Also z.B. Bei Neuwagen, für die im Herkunftsland noch keine Steuern abgeführt wurde.

Bei dem beliebten Fahrzeugtyp von Herrn Weiske, halte ich das für ausgeschlossen.

Robin76 schrieb:Aber er hätte ja irgendwie Einfuhrsteuer bezahlt und wenn er sofort ein deutsches Kennzeichen angehängt hätte, hätte es so ausgesehen, als ob er nur einen Urlaub in Tschechien gemacht hätte.

Wieso Einfuhrsteuer? Die muss bezahlt werden, wenn das Fahrzeug in die EU eingeführt wird. Wenn er ein Fahrzeug in Tschechien oder auch in Polen kaufen wollte, dann ist die bereits bezahlt und muss in Deutschland nicht nochmal entrichtet werden, oder bin ich da völlig auf dem falschen Dampfer? Ich musste nicht nochmal bezahlen, als ich meinen Cadi in Deutschland angemeldet habe, da er in den Niederlanden bereits versteuert worden ist.

jada schrieb:Bei dem beliebten Fahrzeugtyp von Herrn Weiske, halte ich das für ausgeschlossen.

Vor allem, da er ja seit Ewigkeiten nicht mehr neu zu erwerben ist. Der L7 ist bis 2003 neu verkauft worden. Daihatsu verkauft bereits seit Ende 2013 nicht mehr offiziell in Europa.

Mal ehrlich: das Risiko mit Kennzeichen eines anderen Fahrzeuges erwischt zu werden muss nicht sein, so teuer können Exportkennzeichen gar nicht sein.

@raptor83
@jada
Ja, okay danke. Dann hätten ihm die Kennzeichen also diesbezüglich nichts gebracht. Dann müssen wir wieder davon ausgehen, dass die Kennzeichen tatsächlich von jemandem nach Aufgeben der Vermisstenanzeige in der Scheune abmontiert und am Auto auf dem Parkplatz anmontiert wurden.