Die Plaza Frau

http://nieuwsblad.be/extra/static/2017/longread/201710_oslo_plaza_mystery/readme.html

Jennifer Fergate ruft zweimal eine belgische Nummer an. Einmal ersetzt sie die Acht durch eine Null, als könnte sie eine Ziffer nicht richtig lesen.

Wikipedia: Call ID Spoofing

Das Call-ID Spoofing bei ISDN-Anlagenanschlüssen ist in der Regel nur in dem jeweiligen Rufnummernvolumen der TK-Anlage möglich, da die rufende Nummer immer in einem öffentlich regulierten Netz auf Zulässigkeit für diesen Anschluss überprüft wird (engl.: „number screening“). Darüber hinaus kann an ISDN-Anlagenanschlüssen das Leistungsmerkmal CLIP -no screening- geschaltet werden, welches es ermöglicht, dem angerufenen Teilnehmer eine beliebige Rufnummer (im Sinne von Spoofing) mitzuteilen, da diese Rufnummer nicht von der Vermittlungsstelle auf ihre Richtigkeit überprüft wird. Zusätzlich zu dieser benutzerdefinierten Rufnummer (engl.: „user provided“) wird die „echte“ Rufnummer mitgesendet (engl. „network provided“). Diese „echte“ Rufnummer lässt sich jedoch nur mit speziellen Endgeräten auslesen.

1995 war es durchaus möglich "Rufnummern zu fälschen", also zu bestimmen, WAS dem Angerufen mitgeteilt wird, wenn man ISDN genutzt hat. Eine ISDN-Anlage würde auf eine Firma hinweisen und die darf sich bestimmte Nummern selber vergeben. Vielleicht deshalb die Unsicherheit von JF: 0 oder 8. Vielleicht waren es aber auch wirklich 2 Anschlüsse in einem Firmen-ISDN-Netzwerk.

Es ist sehr wohl möglich, von Rufnummer A anzurufen und die Rufnummer B anzeigen zu lassen. (So wie es möglich ist, statt der Nummer einfach "anonym" anzeigen zu lassen, kann man auch "tote" Rufnummer anzeigen und nutzen.)

Und genauso ist es möglich, Rufnummer B anzurufen, die "vorgegaukelte Nummer", um bei Nummer A zu landen. Rufumleitung. Es fehlt uns die korrekte Nummer, die mit einem speziellen Endgerät ausgelesen werden kann.
Die Nummer die Jennifer Fergate tatsächlich angerufen hat.

So.
Wikipedia: Vorwahl 032 (Deutschland)

Die Vorwahl 032 bezeichnet in Deutschland einen ortsunabhängigen Rufnummernraum für Nationale Teilnehmerrufnummern (NTR). Sie ist die Vorwahl ohne Ortsnetzbezug.

032 ist ist internatinale Vorwahl UND ortsunabhängige Rufnummer in Deutschland. Die Isotopenanalyse von JF verweist auf Ostdeutschland.

Da der 032-Rufnummernraum ortsunabhängig ist, kann die Teilnehmerrufnummer inklusive Vorwahl auch nach einem Umzug des Teilnehmers jenseits der geographischen Ortsnetzgrenzen beibehalten werden.

Angenommen, ich muss mit meiner Firma den Standort wechseln, dann geht die Rufnummer mit. Schwirren Chef und Mitarbeiter im Außendienst herum, dann 032 für das ISDN-Autotelefon. Egal, ob Rostock, Berlin oder Plauen es bleibt bei der 032. ISDN gibt es seit Frühling 1994 flächendeckend in Deutschland.

Wikipedia: Belgische Streitkräfte in Deutschland

Ist nur ein Gedanke, der eine Verbindung nach Deutschland herstellen würde, wenn an der belgischen Identität was dran sein sollte.

Ich kann vom Tablet leider den Text nicht hierhin kopieren, darin stehen Informationen über die in Deutschland stationierten belgischen Soldaten und deren Familien, Zeitspanne und die Gebiete der Besetzung.

Gruß Stelvey

@Nepeta

1. Dafür hätte sie 004932 wählen müssen.
2. Spoofing bezieht sich darauf, welche Informationen zum Anrufer beim Angerufenen ankommen, nicht darauf, welche Informationen beim Wählen übermittelt werden. Beim Wählen kann man nicht spoofen, sondern höchstens eine falsche Rufnummer anwählen.

meermin schrieb:Angenommen, die Person, die sich JF nannte wäre Belgierin gewesen, hätte aus dem deutschsprachigen Teil Belgiens gestammt, dann würde sich doch die Frage stellen, warum sie im Hotel nicht französich gesprochen hat und sich stattdessen für eine Kommunikation mit dem Hotelpersonal in deutscher bzw. englischer Sprache entschied.

In Norwegen sind die Fremdsprachen Englisch und Deutsch viel geläufiger als Französisch.

https://www.wr.de/staedte/siegerland/das-war-damals-wie-ein-land-in-einem-land-id3365170.html



"Damals hatten rund 5000 Belgier ihre Heimat in Siegen"

"Ab 1972 kam unter anderem die 17. belgische Panzerdivision nach Siegen. Das wallonische Regiment blieb bis zum endgültigen Abzug 1994 "

"Ein weiteres Problem für Kinder belgischer Soldaten: Es gab zwar belgische Schulen, aber bei jeder Verlegung des Vaters stand zwangsläufig ein Schulwechsel an. Deshalb entschlossen sich Lagneaus Eltern, ihn auf deutsche Schulen zu schicken"


Mir ist aufgefallen, dass auf der Karte der Isotopenanalyse Siegen stark eingefärbt ist.

stelvey schrieb:Zu meiner Grundschulzeit war die erste Fremdsprache Französisch, in der Sekundarstufe (ab Klasse 7) kam als zweite Fremdsprache Englisch dazu. Jenachdem auf welche weiterführende Schule man ging konnte man dann noch Niederländisch/Flämisch wählen.

Also könnte JF wirklich Belgierin sein, bez. in Belgien eine gewisse Zeit zur Schule gegangen sein.
Der Verdacht liegt nahe das sie wenig Englischunterricht hatte.

meermin schrieb:Angenommen, die Person, die sich JF nannte wäre Belgierin gewesen, hätte aus dem deutschsprachigen Teil Belgiens gestammt, dann würde sich doch die Frage stellen, warum sie im Hotel nicht französich gesprochen hat

Warum sollte sie französisch sprechen wenn sie im deutschsprachigen Teil Belgiens gelebt hat?
In Oslo wird man mit Deutsch weiter kommen als mit Französisch.

stelvey schrieb:Mir ist aufgefallen, dass auf der Karte der Isotopenanalyse Siegen stark eingefärbt ist.

Deine Gedanken hierzu finde ich recht interessant, vielleicht hat sich JF durch ihre Sprachen doch etwas verraten. Sprachkenntnisse lassen sich schlecht fälschen, bez. die bevorzugte Sprache verrät doch einiges.

@TatzFatal
da sie darum gebeten hatte lieber Deutsch als Englisch zu sprechen, muss sie sich in der deutschen Sprache sicher gefühlt haben.

@musikengel
@TatzFatal
Wir wissen nicht wer damals angerufen hat und für JF reserviert hat.

Im Ausland erstmal nur deutsch zu sprechen, finde ich peinlich. Kann man auf Malle machen. Oder Kroatien (ich habe es immer in englisch versucht, aber wurde immer als Deutscher entlarvt und beantwortet.)

Auch ein Hotel im Ausland zu buchen, sollte man doch erstmal auf einer gängigen Sprache versuchen.

@lullaby69
dass ist ja auch das Komische daran, sie bat darum lieber Deutsch zu sprechen. Also konnte sie nicht so gut Englisch. Verwunderlich auch, dass die dort an der Rezeption Deutsch sprechen.

@musikengel

BTW.... es gibt einen Stadtteil Zedlitz-Sirbis...... Vllt hat sie Sirbis-Cerbis-englisch Sörbis ausgesprochen. Zedlitz liegt bei Gera.

lullaby69 schrieb:Im Ausland erstmal nur deutsch zu sprechen, finde ich peinlich. Kann man auf Malle machen. Oder Kroatien (ich habe es immer in englisch versucht, aber wurde immer als Deutscher entlarvt und beantwortet.)

Auch ein Hotel im Ausland zu buchen, sollte man doch erstmal auf einer gängigen Sprache versuchen.

Viele Norweger verstehen Deutsch, auch wenn sie es nicht sprechen (wollen). Die Sprache dürfte auch näher am Deutschen als am Englischen sein. Ich war schon mehrfach dort und in den Hotels konnten die Rezeptionistinnen immer Deutsch, manche haben sogar von sich aus damit angefangen [obwohl mein Englisch ganz passabel ist:-)].
Außerdem soll es ja Deutsche geben die nicht gut Englisch können oder Hemmungen haben. Daher finde ich ihren Wunsch n dem Fall nicht besonders außergewöhnlich.

JosephConrad schrieb:Rezeptionistinnen immer Deutsch, manche haben sogar von sich aus damit angefangen [obwohl mein Englisch ganz passabel ist:-)].

Das meine ich ja. Man wird als Deutscher entlarvt und es wird in deutsch geantwortet. Ist mir auch peinlich.

Dieses Sprachengedöns........ es widerlegt aber doch, dass sie für einen Geheimdienst arbeitete. Sie hätte die Landessprache (Franz, Bel, Deutsch, Eng sowieso) für den Auftrag perfekt beherrscht.

@JosephConrad
Manche rufen bei mir an und fragen, ob ich englisch spreche....... manchmal denke ich, 'ja, ich kann. Du anscheinend nicht..')

lullaby69 schrieb:Dieses Sprachengedöns........ es widerlegt aber doch, dass sie für einen Geheimdienst arbeitete. Sie hätte die Landessprache (Franz, Bel, Deutsch, Eng sowieso) für den Auftrag perfekt beherrscht.

Das denke ich auch, aber so eine Mata-Hari-Story ist doch viel spannender und mysteriöser als die Geschichte einer verwirrten Frau aus der Provinz, die auf abstruse Art Selbstmord begeht ...

lullaby69 schrieb:Manche rufen bei mir an und fragen, ob ich englisch spreche....... manchmal denke ich, 'ja, ich kann. Du anscheinend nicht..')

Naja, Hauptsache es gelingt die Infos rüberzubringen. Lustig sind auch manchmal englische eMails, die von nichtenglischen Kunden kommen.

JosephConrad schrieb:Naja, Hauptsache es gelingt die Infos rüberzubringen. Lustig sind auch manchmal englische eMails, die von nichtenglischen Kunden kommen.

Oder die 'englischen' emails die meine Kollegen an englische Kunden schicken. I sometimes break together.

@lullaby69

Ich hatte auch schon vermutet, dass es ein Verständigungsproblem / Hörproblem gegeben haben könnte, da einige Angaben / Daten auch telefonisch übermittelt wurden.
Noch etwas ganz anderes, wenn man mit völlig falscher Identität anreist, muss man auch ein gutes Gedächtnis haben. Wenn man keinen Bezug zu diesen falschen Namen hat, wird angesprochen, läuft man Gefahr nicht zu reagieren.. Also würde man am besten einen Namen auswählen zu dem man einen Bezug hat, auch wenn es nicht der eigene ist.

Zum Namen, da tippe ich wie manch Anderer auf Vergote. Das ist ein geläufiger Nachname. Sonderbar wäre wenn sich der/die Mitarbeiter/in des Hotels den Namen nicht buchstabieren lassen hat wenn es nicht richtig verstanden wurde.

Evtl. hat man das nicht so genau genommen, da die Anmeldung auf eine Firma lief, und Fehler im Verlauf korrigiert worden wären.

@stelvey
Und die Anmeldung auf eine Firma, täuschte auch Zahlungsfähigkeit vor.

lullaby69 schrieb: Sie hätte die Landessprache (Franz, Bel, Deutsch, Eng sowieso) für den Auftrag perfekt beherrscht.

Nicht, wenn sie als Belgierin auftreten wollte. Und sie hat alles dafür getan, als Belgierin zu erscheinen, also musste sie weder Englisch noch Norwegisch perfekt beherrschen. Als Touristin in einem Hotel erwartet niemand, dass man die Sprache perfekt beherrscht und es erwarten auch nicht alle, dass man Englisch supergut kann. Also warum sollte sie nicht Deutsch sprechen, wenn sie in der vollen Lobby vielleicht schon mitbekommen hat, dass das Personal das auch versteht?

Manche Diskussionen hier sind schon ziemlich absurd.

Nepeta schrieb:Wikipedia: Vorwahl_032_(Deutschland)

Und das gilt auch in Norwegen? Von da aus hätte sie die 0049 vorwählen müssen, um ins deutsche Netz zukommen, wo es eine spezielle 032-Vorwahl gibt. Hat sie aber nicht.
Ansonsten ist +32 die Vorwahl von Belgien, und das konnte man ja auch nachvollziehen. Nur dass die Nummer, die danach kam, scheinbar verwählt war.

Wäre es eine deutsche Nummer gewesen, hätte man das ja leicht rausfinden können.

Nepeta schrieb:Die Isotopenanalyse von JF verweist auf Ostdeutschland.

stelvey schrieb:Mir ist aufgefallen, dass auf der Karte der Isotopenanalyse Siegen stark eingefärbt ist.

TatzFatal schrieb:Also könnte JF wirklich Belgierin sein, bez. in Belgien eine gewisse Zeit zur Schule gegangen sein.

Das widerspricht aber der Isotopenanalyse.

Ich würde eher anders herum tippen: Sie ist in Ostdeutschland aufgewachsen und nach Maueröffnung nach Siegen gezogen, vielleicht wegen einem Belgier. Dadurch die Verbindung nach Belgien, zu einem Ort und einer Familie, die wirklich existieren. Vielleicht war schon mal jemandem die Ähnlichkeit zu der Frau in Belgien aufgefallen.

Das erklärt auch, warum sie nicht Englisch sprechen wollte, denn das wurde in Ostdeutschland wenig unterrichtet:

TatzFatal schrieb:Der Verdacht liegt nahe das sie wenig Englischunterricht hatte.