Vermisstes Ehepaar Placzek aus Schnaittach getötet aufgefunden

E_M schrieb:Ja eigentlich. Aber nichts desto trotz war das ganze Nachtatverhalten unglaublich stümperhaft und dämlich. Wie erklärst du dir das?

ich kann das nicht verstehen und auch nicht erklären. Wenn jemand ganz klare Pläne macht, wann welche Schritte zur Beseitigung der Spuren zu erledigen sind, wieso macht er dann keinen ganz klaren Plan, was er wann der Polizei erzählt und wie sich eine Heirat, ein Kauf eines Hundes und die Veräußerung des Wohnmobils erklären sollen?

Warum kauf man das Baumaterial nicht in Nürnberg, Fürth oder Erlangen? Oder man fährt nach Forchheim. Aber nein, er fährt um die Ecke nach Lauf.

Warum um alles in der Welt veräußert man das Wohnmobil und inseriert bei ebay? Warum komm ich nicht selbst auf die Idee dass das Erschlagen mit einen Hammer überall Blutspritzer hinterlässt? Zwei Folgen Aktenzeichen XY und ein Bisschen "Anwälte der Toten" hätten ausgereicht um zu wissen, dass das nicht klappen kann...

Advocado schrieb:ich will hier echt niemanden verbessern, belehren oder mit Wissen prahlen

Macht aber auf mich genau diesen Eindruck.

Ich klugscheißer' auch mal: George Placzek war ein tschechoslowakischer Physiker. Einfach mal googlen. Warum sollte Ingo P. auch einen Bezug zu Tschechien herstellen, wenn keiner gegeben ist. Das mach ja überhaupt keinen Sinn.

E_M schrieb:Er war, warum auch immer, Langzeit krank geschrieben.

Ja, das ist auch ein spannender Punkt, der hoffentlich noch zur Spreche kommt.

Don_Quijotte schrieb:Mal ne doofe Frage:
wenn ich zb als H4-Bezieher angeklagt werde einen Mord verübt zu haben. Kann ich mir dann (mehrere) Pflichtverteidiger "aussuchen" oder von wem werden die Pflichtverteidiger bestellt ?

Es wird normalerweise ein Pflichtverteidiger vom Gericht bestellt. Findest Du einen Wahlverteidiger, der bereit ist, für die etwas niedrigeren Sätze eines Pflichtverteidigers zu arbeiten, dann kannst Du Dir Deinen Pflichtverteidiger praktisch aussuchen.

Mehrere Pflichtverteidiger gibt es m.W. nur bei langen und komplexen Verfahren; vor allem, wenn man vermeiden will, dass durch Krankheit oder ein gestörtes Vertrauensverhältnis ein Prozess platzt. Bsp NSU-Tschäpe.

Warum es hier drei Verteidiger gibt, da bin ich aber überfragt.

Don_Quijotte schrieb:Wer ist E.P. ?

Elfriede Placzek, die ermordete Mutter. Ein bißchen nachdenken....

Hannes_F schrieb:Ich klugscheißer' auch mal: George Placzek war ein tschechoslowakischer Physiker. Einfach mal googlen. Warum sollte Ingo P. auch einen Bezug zu Tschechien herstellen, wenn keiner gegeben ist. Das mach ja überhaupt keinen Sinn.

Das wird ja hier immer doller :)
Welche Schlussfolgerungen da gezogen werden.
Vater Placzeks Familie kommt aus Schlesien....vielleicht daher Tschechien ???

Advocado schrieb:ich kann das nicht verstehen und auch nicht erklären.

Okay. Danke. Es wird wohl keiner so recht verstehen, warum sie sich so sicher wähnten. Größenwahn?

Mauritz schrieb:Wenn man weiß es soll jemand in einem bestimmten Zeitraum ermordet werden und verhindert das nicht, welcher Strafbestand wäre das? Sie könnte es mit geplant haben oder nicht mit geplant, aber durch Ansage wusste sie von der bevorstehenden Tat. Also diese zwei Szenarien, wäre das schon Mord oder Totschlag?

Wobei ich persönlich glaube, sie hat geplant UND gewusst, aber das wissen wir natürlich noch nicht genau.

Ist auch meine letzte Frage....

Nichtanzeige geplanter Straftaten. § 138 StGB

E_M schrieb:Ja eigentlich. Aber nichts desto trotz war das ganze Nachtatverhalten unglaublich stümperhaft und dämlich. Wie erklärst du dir das?

Vielleicht darf ich da mal den Doppelmord Babenhausen, Darsow, anführen.
Der Verurteilte hatte wohl alles geplant und das schon seit Monaten. Doch dann druckt er von seinem Firmencomputer die Seite für den Schalldämpfer aus. Das hat ihm dann das Genick gebrochen.

E_M schrieb:Advocado schrieb:
Er ist für die gesamte Tatausführung sowie das Nachtatverhalten schlichtweg zu intelligent. Eigentlich...

@E_M schrieb:
Ja eigentlich. Aber nichts desto trotz war das ganze Nachtatverhalten unglaublich stümperhaft und dämlich. Wie erklärst du dir das?

Nur ganz kurz;

Kennt ihr den fall wo eine kleine bande Italiener auf höchst intelligente art in brüssel einen tresorraum mit allen sicherheitsanlagen ausgeschaltet und danach die auffälligsten beweise in einem kleinen wald ein paar km weiter entsorgt hatten, die dann von einem rentner gefunden wurden und zur schnellsten aufklärung des fall´s führten ?

OT. ende.


Das gibt es sehr oft, höchstdurchdachte straftaten in diesem fall der angestrebte "perfekte mord", die dann durch gleichzeitige unglaubliche dummheiten der täter aufgeklärt wurden und werden.

Ingo machte auf mich auf unserer gemeinsamen Arbeitsstätte einen normalen Eindruck. Wenn auch ruhig und verschlossen. Doch man hatte sich dann lange wegen Fehlzeiten nicht gesehen und ich habe dann erst wie jeder über die Presse über den Vorfall / Ausgang erfahren.

@aero

Dem stimme ich zu. Man darf nicht außer Acht lassen dass man nach der Tat unter Hochspannung steht. Sie wiegten sich in Sicherheit weil Sie dachten alles richtig gemacht hatten und sogar noch im Interview Verdachtsmomente ausräumten. Der Schuss ging nach hinten los.

Sperling schrieb:Das wird ja hier immer doller :)
Welche Schlussfolgerungen da gezogen werden.
Vater Placzeks Familie kommt aus Schlesien....vielleicht daher Tschechien ???

Vielleicht einfach mal den Zusammenhang lesen. Der Herr Avocado hatte behauptet, "das "cz" (gesprochen tsch) gibt es im Tschechischen nicht", offenbar um zu begründen, warum Ingo P.s Hinweis auf "Verwandte in Tschechien" unsinnig sei. Ist er aber nicht.

Hannes_F schrieb:Macht aber auf mich genau diesen Eindruck.

Ich klugscheißer' auch mal: George Placzek war ein tschechoslowakischer Physiker. Einfach mal googlen. Warum sollte Ingo P. auch einen Bezug zu Tschechien herstellen, wenn keiner gegeben ist. Das mach ja überhaupt keinen Sinn.

Stimmt, aber dessen Vorfahren?

Ingo wusste wohl, dass der Vater bzw. dessen Eltern irgendwo aus dem Osten stammen und dachte man würde weniger nach ihnen suchen, als wenn sie sich im Inland aufhielten...ich denke er hat das schlichtweg verwechselt. Soweit ich weiß, stammt der Vater tatsächlich aus Schlesien, also dem heutigen Polen.

Advocado schrieb:ich kann das nicht verstehen und auch nicht erklären. Wenn jemand ganz klare Pläne macht, wann welche Schritte zur Beseitigung der Spuren zu erledigen sind, wieso macht er dann keinen ganz klaren Plan, was er wann der Polizei erzählt und wie sich eine Heirat, ein Kauf eines Hundes und die Veräußerung des Wohnmobils erklären sollen?

Warum kauf man das Baumaterial nicht in Nürnberg, Fürth oder Erlangen? Oder man fährt nach Forchheim. Aber nein, er fährt um die Ecke nach Lauf.

Warum um alles in der Welt veräußert man das Wohnmobil und inseriert bei ebay? Warum komm ich nicht selbst auf die Idee dass das Erschlagen mit einen Hammer überall Blutspritzer hinterlässt? Zwei Folgen Aktenzeichen XY und ein Bisschen "Anwälte der Toten" hätten ausgereicht um zu wissen, dass das nicht klappen kann...

Es gäbe schon einige Erklärungen, das sind meine Erklärungen und meine persönliche Meinung, daher gibt es natürlich keine Quellen:

I.P. dachte ganz einfach nicht so weit, nur alles ganz normal aussehen lassen, halt wie immer. Die sind verreist, tja ... es gibts soviele Vermissten, da fallen die beiden auch nicht weiter auf.

Die Heirat war länger geplant, sollte ja ursprünglich lt. Standesbeamtin bereits im September 2017 stattfinden - 4 Monate nach der Beziehungsbeginn. Irgendetwas kam halt dazwischen, Stress mit den Eltern o.ä., finanzieller Engpass, weil die Eltern nicht an der Feier teilnehmen wollten etc. - man zieht es durch, weil alles "normal" aussehen soll.

Kauf eines Hundes: auch hier, vielleicht Stephanies sehnlichster Wunsch, statt Kind eben einen Hund? Alles ganz "normal" aussehen ...

Wohnmobil: tja, da waren die Kosten der Renovierung samt Bodenbelag eindeutig zu hoch, so dass das Wohnmobil zum Verkauf angeboten wurde. Kurzsichtig gedacht natürlich von den beiden, keine Frage.

Dass das Erschlagen Blutspritzer hinterlässt. Man spaziert ja nicht eben mit einem Zimmermannshammer in die Schlafgemächer der Eltern, das ist richtig. Vielleicht sollte nur ein Mord passieren? Also nur an der Mutter?

Warum man nicht woanders hinfährt, um Baumaterialien zu kaufen? Stimmt, in Fürth z.B. wäre das nicht weiter aufgefallen. Vielleicht hatten die beiden einfach nicht soviel Zeit? Die müssen ja eh gerackert haben in den wenigen Tagen. Aber auch hier: nicht mitgedacht ...

Advocado schrieb:ich denke er hat das schlichtweg verwechselt. Soweit ich weiß, stammt der Vater tatsächlich aus Schlesien, also dem heutigen Polen.

Wie gesagt, einfach mal googlen: "Schlesien liegt heute zum größten Teil in Polen. Ein kleiner Teil im Westen der früheren preußischen Provinz Niederschlesien gehört zu Deutschland, ein südlicher Teil von Oberschlesien zu Tschechien." Es ist also gar nicht abwegig, dass Verwandte in Tschechien existieren. Relativ abwegig ist aber, dass Ingo P. so einen dämlichen Fehler macht. (Obwohl ...)

Hannes_F schrieb:Vielleicht einfach mal den Zusammenhang lesen. Der Herr Avocado hatte behauptet, "das "cz" (gesprochen tsch) gibt es im Tschechischen nicht", offenbar um zu begründen, warum Ingo P.s Hinweis auf "Verwandte in Tschechien" unsinnig sei. Ist er aber nicht.

Gibt es auch nicht. Nicht mal die Czech republic, also Tschechien selbst wird im tschechischen mit cz geschrieben, sondern mit Č nämlich Česká republika.

Trotzdem geht der Punkt an Dich :)

Wie dem auch sei, es geht darum, dass diese Geschichte in mehreren Punkten nicht durchdacht war und das von einem Informatiker...

Advocado schrieb:Er ist für die gesamte Tatausführung sowie das Nachtatverhalten schlichtweg zu intelligent. Eigentlich...

Die Intelligenz des Ingo P. kann ich natürlich nicht beurteilen, aber das die ganze Tat und das, sorry, völlig bekloppte Nactatverhalten der TV nicht gerade nobelpreisverdächtig ist, erkennt man wirklich auch als totaler Laie.

Ich stelle mir an einem Sonntagabend einen Tatort vor, wo man ja in der Regel in der ersten halben Stunde mehrere Verdächtige präsentiert bekommt, damit der geneigte Zuschauer etwas zu raten hat und man würde dann dieses Paar als eine der Alternativen vorstellen. Der Drehbuchschreiber wäre seinen Job wohl los.

Die TV muss m.E. einen großen Einfluss bei all dem gehabt haben, alles trägt irgendwie ihre Handschrift. Aber wer weiß.

Advocado schrieb:Ich hab damals diesen Beitrag im Frankenfernsehen gesehen und da hieß es, die Placzeks seien angeblich "zu Verwandten in die Tschechei" gefahren. Tatsächlich statt Herr Placzek von Heimatvertrieben ab, aber der Name ist eher polnischen Ursprungs, das "cz" (gesprochen tsch) gibt es im Tschechischen nicht. Solche Aussagen überprüft ein Ermittler sofort.

Nochmal zu "Tschechisch": Hier https://n-land.de/news/wir-fahren-auf-besuch steht:
An jenem Mittwoch im Dezember habe der 25-Jährige sich mit seinem Vater länger über entfernte Verwandte in Tschechien unterhalten, erinnert er sich. Peter Placzeks Eltern sind Sudetendeutsche, der 70-Jährige kann selbst Tschechisch. Beim Packen sagten die Eltern nur: „Wir fahren auf Besuch.“

Ich bin selbst in einer Gegend nahe der tschechischen Grenze aufgewachsen. Dort war ein Großteil der Nachnamen tschechischen Ursprungs, aber in "eingedeutschter" Schreibweise (so wurde mir von den Familien erklärt, die ihre Namen "eindeutschen" ließen): aus v wurde w (Pavlik -> Pawlik), aus c wurde cz usw. Und rein von den Buchstaben(-verbindungen) her sieht das natürlich wie Polnisch aus, weil es im Tschechischen normalerweise weder w noch cz gibt, im Polnischen aber schon.

Ein Teil Schlesiens liegt übrigens auch in Tschechien. Wir hatten im Tschechischunterricht auch gelernt, dass Tschechien aus Böhmen, Mähren und Schlesien besteht ("Cechy, Morava a Sleszko" wenn ich mich richtig erinnere, ist schon lange her...)

Advocado schrieb:Warum kauf man das Baumaterial nicht in Nürnberg, Fürth oder Erlangen? Oder man fährt nach Forchheim. Aber nein, er fährt um die Ecke nach Lauf.

Berechtigte Fragen.
Aber stell Dir vor, man fährt zum Baumarkt nach Nürnberg oder Erlangen und die Sache kommt ans Licht, dann ist man erst recht in Erklärungsnot. Besser wäre, wenn man erklären könnte: "die Renovierungen waren überfällig und schon lange geplant. Die Farbe hat Papa schon vor einem halben Jahr gekauft." Optimal wäre natürlich, wenn es gar keine Renovierung bräuchte.

Am Vortat- und Nachtatverhalten scheitern regelmäßig die schönsten Pläne.

Hannes_F schrieb:Wie gesagt, einfach mal googlen: "Schlesien liegt heute zum größten Teil in Polen. Ein kleiner Teil im Westen der früheren preußischen Provinz Niederschlesien gehört zu Deutschland, ein südlicher Teil von Oberschlesien zu Tschechien." Es ist also gar nicht abwegig, dass Verwandte in Tschechien existieren. Relativ abwegig ist aber, dass Ingo P. so einen dämlichen Fehler macht. (Obwohl ...)

Wird rauszufinden sein, woher der gute Mann stammte. Ich such mal den Artikel von damals.