Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

Helping schrieb:Wenn der Pulverturm der Tatort gewesen ist

"Um zu dem „Pulverturm“ auf dem Hauptfriedhof in Koblenz zu kommen, an dem der Obdachlose laut Polizei zwischen Donnerstagabend und Freitagmorgen vergangener Woche ermordet wurde"
(deine Quelle http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/polizei-gibt-details-zu-ermordeten-obdachlosen-in-koblenz-bekannt-15518809.html)

Laut Polizei war dem so. Interessantm, was du zu dem Turm schreibst!

"Straten kannte auch er vom Friedhof: „Er hat immer nett gegrüßt."" (Quelle http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/polizei-gibt-details-zu-ermordeten-obdachlosen-in-koblenz-bekannt-15518809.html)

Oh weh. Dieser Satz. Wenn man jemanden immer wieder gesehen hat, aber zugeben muss nichts von ihm zu wissen.

Mir ist noch etwas anderes eingefallen. Es wurde ja erwähnt, dass er dabei war, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Es könnte ja auch sein, dass er eine Frau kennengelernt hat und sich eine Beziehung anbahnte. Schließlich war er ja kein unattraktiver oder uninteressanter Mann, für den sich sicher auch noch Frauen interessiert haben könnten. Vielleicht hat das jemandem nicht gefallen.

@Misetra
Es hieß in der PK aber auch, dass seine Zukunftspläne wohl eher nicht auf die nahe Zukunft hindeuten. Sie waren wohl eher sein grosser Traum, als greifbare Realität.
Aus diesem Grund ist ein " Neidmotiv " für mich so gar nicht vorstellbar.

Mehr Gedanken mache ich mir zu der Tatsache, dass es um den Fundort herum so viele Gedenkmöglichkeiten an Opfer des WK II gibt.

Das rückt für mich Jugendliche , betrunken in einer Gruppe handelnd, auf einen zum Feindbild passenden feingeistigen Obdachlosen treffend, wesentlich näher.

Für mich klingt das alles nach einer sehr persönlichen Sache. Durch Zufall kann ich mir die Tat nicht vorstellen. Jemand wusste genau, dass er den Herrn Straten dort findet. Eventuell wusste Herr Straten was, was dem Täter hätte unangenehm werden können oder der Täter hat tatsächlich aus reiner Mordlust gehandelt und das Tatgeschehen ist für ihn eine Art "Opferung" für was auch immer. Ich finde in dem Zusammenhang den Tatort interessant, so wie es die Presse schrieb an einer Madonnenstatue und dann auch Spuren an einem Pulverturm. Und gleichzeitig ist das auch noch eine Gegend, wo Soldatengräber stehen. Vielleicht hat da einer ein Kriegstrauma? Auch den Tag der Tat finde ich im Blick auf die Grausamkeit "köpfen" "Kopf abtrennen" oder "abhacken" wirklich nicht ohne. Ein Donnerstag, 22. März und wieder?ist da in Deutschland einer unterwegs, der jemanden so blutig und abartig hinrichtet. Wie viele "Kranke" dieser Spezies gibt es denn in Deutschland?

Hat man eigentlich den Kopf bei der Leiche gefunden? Ich konnte das in keinem Artikel wirklich verifizieren, aber vielleicht habe ich es auch einfach überlesen. Es steht immer nur "geköpft", "enthauptet" etc., aber nicht, ob der Kopf auch noch da ist oder nicht??? Komischerweise haben das auch die Pressevertreter nicht gefragt, ich hatte auf die Frage gewartet, aber es muss ja klar sein, wenn das keiner fragte und ich muss es überlesen haben. Daher danke, wenn dazu jemand auf den richtigen Link verweisen kann.

BigMäc schrieb:Aus diesem Grund ist ein " Neidmotiv " für mich so gar nicht vorstellbar.

@bigmac: Ich dachte da eher an Themen wie Eifersucht oder Ehre.

@Misetra

Ich hatte Dich schon verstanden - " Ehre und Eifersucht' fallen für mich in das grosse Spektrum des Neides.

@Pipi.Strumpf

Ich zitiere mich mal selbst

[
@kunigunde

Danke für das Einstellen der PK.
Nachdem ich sie mir jetzt hier nochmal anhörte ,( in weitaus besserer Tonqualität als im TV selbst ) lässt mich die Nichtbeantwortung der Frage nach der Fundsituation des Kopfes, besonders im Zusammenhang mit der aussergewöhnlich hohen Belohnung , sehr grübeln . Ich habe den Eindruck , hier liegt eine aussergewöhnliche Besonderheit in Bezug auf den Kopf vor. Wäre er " nur" abgetrennt und bei / am restlichen Körper des Ermordeten liegend gefunden worden, wäre das ja , mE., nun nichts so Tatrelevantes, dass man es als " Täterwissen" zurückhalten müsste.quote]

Ich komme auch aus KO und bin total schockiert über die Tat. Habe mich nach jahrelangem stillen Mitlesen im Forum nun hier angemeldet.

Der oder die Täter werden an einer so abgelegenen Stelle nicht zufällig rumgelungert haben. Dafür müssen sie zu weit von der Beatusstraße hoch laufen in Richtung Pulverturm oder von der Karthause aus ein ganzes Stück durch den Wald laufen.
Ich könnte mir vorstellen,dass eine kleine Gruppe in Tätern sich da herum trieb und das Opfer ausgepäht hat. Dann haben die sich das Opfer in einer anderen Nacht"vorgenommen", um ihre perversen Phantasien auszuleben. Wie schon ein anderer Nutzer schrieb, bei Norma gab es vor drei Wochen Macheten für 12.99 Euro im Angebot. Vllt war sowas ja die Tatwaffe?
Ich frage mich, ob der Kopf tatsächlich gefunden wurde oder nicht.
Aber wie andere Koblenzer hier auch schon geschrieben haben, ist es schon unheimlich zu wissen, dass der oder die Täter noch frei herumlaufen. Koblenz ist tatsächlich ein "Dorf", trotz 100.000 Einwohner.

Pipi.Strumpf schrieb:Eventuell wusste Herr Straten was, was dem Täter hätte unangenehm werden können

Überlegen wir mal:
Herr S. schläft auf dem Friedhof. Ansonsten hält er sich in Bioläden und Kaffeehäusern auf und besucht Sommers Festivals. Wenn auch "nur" um zu arbeiten. Er gilt als sehr belesen, künstlerisch gebildet und intelligent.
WAS hätte er WO sehen können, das für einen Mord taugt. Für einen Mord, wohlgemerkt, er wurde nicht im Affekt niedergeschlagen!

WO/WAS:

Bioladen: Einen Bioskandal. Falsch etikettierte Waren, abgelaufenes MHD.

Kaffeehaus: Abgelaufenes MHD. Menschen, die nicht zusammen gesehen werden wollen/sollen. Dazu müssen die aber erst mal denken, dass er weiß, dass das was bedeutet. Sprich: Wenn ich im Kaffeehaus ein Pärchen tuscheln sehe, weiß ich nicht, ob die zusammen sind, oder anderweitig gebunden oder die Panzerknacker. Ich kann nicht hellsehen. Herr S. auch nicht. Und das wissen andere auch.

Kunstszene: Kunstfälschung? Weiß nicht.... zieht das heute überhaupt noch?

Festivals: Nichts sinnvolles. Selbst wenn er hört, was der Manager einer Rockband sagt, kann es, außer es ist was offensichtlich kriminelles, für keine Bedeutung haben. Außerdem ist jetzt erst Ende März und er war zuletzt im Sommer auf Festivals, viel zu lange her.

Friedhof: Vielleicht, bei der Anzahl von Hinweisen auf WK II, doch ein Rudel rechtsgerichteter Leute, die etwas planen und er hat's hinter einer Säule gehört - wurde bemerkt - und dann eliminiert. Aber auch da macht Köpfen keinen Sinn... Schlagen und Einschüchtern könnte ich mir da eher vorstellen.

Fazit: Ich kann mir kein sinnnvolles Szenario vorstellen, bei dem er etwas hört/sieht, dass genügt, um ihn zu töten und dann noch auf diese Weise.

Duchovny schrieb:Wie schon ein anderer Nutzer schrieb, bei Norma gab es vor drei Wochen Macheten für 12.99 Euro im Angebot.

Wie bitte, was? o.O

Nala-Nyna schrieb:"Wie schon ein anderer Nutzer schrieb, bei Norma gab es vor drei Wochen Macheten für 12.99 Euro im Angebot."

Wie bitte, was? o.O

Tatsächlich, Norma hat die immer mal wieder in verschiedenen Ausführungen im Angebot:

https://www.google.de/search?source=hp&ei=1CO-Wu3JAYa7sQHn_Iwo&q=norma+machete&oq=norma+mache&gs_l=mobile-gws-hp.1.0.0l2j0i30l2j0i8i10i30.1331.6611..8091...0....190.1556.0j12..........1..mobile-gws-wiz-hp.....3..5j41j0i131j0i7i30.Q5Feq5dulxg%3D#scso=uid_3iO-WpCyFsqZsgHdz7eADA_0:150

Interessant ist auch noch, dass bereits am Montag in der Stadt das Gerücht herum ging,dass das Opfer geköpft worden sei. Die Polizei hat dieses Detail jedoch erst am Mittwoch veröffentlicht.

Duchovny schrieb:Interessant ist auch noch, dass bereits am Montag in der Stadt das Gerücht herum ging,dass das Opfer geköpft worden sei. Die Polizei hat dieses Detail jedoch erst am Mittwoch veröffentlicht.

kommst du aus Koblenz oder woher weist du das?

@BigMäc
Danke! Dann hattest Du also die gleiche Idee und es ist tatsächlich nichts dazu in der Presse zu finden. Sehr seltsam...ich möchte jetzt auch nicht die Person sein, die ihn gefunden hat. Das muss sehr belastend sein, dass man mit niemandem darüber sprechen kann. Ich weiß nicht, ob der Finder sich dann überhaupt seiner Familie anvertrauen darf. Stelle mir das schlimm vor mit den Bildern im Kopf und mit dem Erlebten klarzukommen.

@Nala-Nyna
Ich meinte nichts so Geringfügiges wie falsche Bioerzeugnisse und schlechte Kaffeebohnen :-) Wir kennen doch nicht das Leben des Opfers. Er hat bis 1997 einen Laden gehabt, danach wurde er obdachlos. Es kann doch auch aus der Zeit herrühren, jemand kann sich ihm mal anvertraut haben oder er kann früher etwas gesehen oder gehört haben, was er nicht sehen sollte. Warum dann jetzt? Ja, das frage ich mich auch, aber vielleicht ist genau das die Gefahr für den Täter gewesen, weil Herr Straten vielleicht jetzt wieder in sein altes Leben zurückwollte und damit auch wieder mehr in der Öffentlichkeit gestanden hätte. Einen Bilderladen hätte er ja auch anmieten müssen, dafür braucht es Kapital, Kapital, das er aus welcher Quelle bezogen hätte? Hatte er eine Einnahmequelle, die lange Jahre brach lag und die er nicht antasten konnte, hatte er eine Information, die er hätte zu Geld machen können? Das wäre eine mögliche Gefahr für den Täter gewesen. Das wäre ein Motiv oder wenn es das nicht ist, dass er auf dem Friedhof halt was beobachtet hat, was er nicht hätte beobachten sollen. Grabschändungen zum Beispiel?

Vor einiger Zeit wurde in Lützel einen Mann die Kehle aufgeschnitten woraufhin er soweit ich weiß starb. Ob der Täter gefasst werden konnte weiß ich leider auch nicht. Es müssten ca. 6-7 Jahre her sein.

Scheint also nicht der erste ähnliche Fall zu sein sowas in Koblenz. Es wird aber auch nicht viele geben die jmd. enthaupten könnten. Dafür muss man so richtig platt im Hirn sein.

Was ich hier immer wieder lese ist, wie das Opfer beschrieben wird. Intelligent, ruhig, künstlerisch begabt etc. aber das ist ja das was wir von außen sehen. Wir wissen also nicht wie er von innen wirklich war. Das kann man aber auch nicht wissen.

Könnte es also doch vlt. möglich sein, dass er aufgrund seiner Situation einen falschen weg gegangen ist auch wenn es nur für eine kurze dauer war und ihm wurde dann bewusst, dass er das nicht machen möchte er aber nun zuviel wusste und getötet werden "musste"?

Er war ja wie beschrieben kurz davor sein Leben in Griff zu bekommen. Wie und warum aufeinmal?

Wie sieht es denn in der Gegend mit Rotlicht aus? Drogen? Vielleicht hat er jemanden was geschuldet? Etwas gesehen was er nicht sehen durfte?

@ayahuaska
Ja

@Duchovny

hm.. finde ich dann auch sehr merkwürdig aber vielleicht wurde es einfach nur so benutzt.

@onay77
Ich habe hier fast alles gelesen. Ich denke mit seiner Beschreibung als intelligent, ruhig, künstlerisch wollte die Polizei darauf hinaus, dass er eine Person war, die nicht provozierte.

@Pipi.Strumpf
Ja, gleicher Gedanke. Das Verweisen auf Täterwissen, nachdem die Journalistin in der PK nach der Auffindesituation des Kopfes fragte, lässt mich, im Zusammenhang mit der aussergewöhnlich ( genehmigungspflichtigen! ) Belohnung durchaus grübeln . Die Begründung dafür habe ich ja ( im Zitat ) bereits ausgeführt.
Auch die Frage, ob weitere Körperteile entfernt wurden, wurde mit dem Hinweis auf Täter wissen nicht beantwortet.

Duchovny schrieb:Interessant ist auch noch, dass bereits am Montag in der Stadt das Gerücht herum ging,dass das Opfer geköpft worden sei. Die Polizei hat dieses Detail jedoch erst am Mittwoch veröffentlicht.

Es gab ja bereits eine Menge Leute, die das wussten. Erstens die Person, die den Ermordeten gefunden hat und sicher auch mit jemandem darüber gesprochen hat. Dann alle, die von Berufs wegen mit dem Fall zu tun hatten. Da wird schon irgendeiner geplaudert haben.

onay77 schrieb:Was ich hier immer wieder lese ist, wie das Opfer beschrieben wird. Intelligent, ruhig, künstlerisch begabt etc. aber das ist ja das was wir von außen sehen. Wir wissen also nicht wie er von innen wirklich war. Das kann man aber auch nicht wissen.

Auch ein Täter kann künstlerisch und belesen sein und ebenso ein Einzelgänger wie Herr Straten. Herr Straten lebte ja scheinbar sehr zurückgezogen, wenn er nicht in der Obdachlosenszene übernachten wollte und davon Abstand halten wollte, kann er hin und wieder andere abgelegene Schlafplätze aufgesucht haben. Er kann auch zeitweise irgendwo Unterschlupf gefunden haben, vielleicht bei einer Person, die ebenso kunstinteressiert oder belesen ist, das kann lange her sein, das wissen wir ja alles nicht.

Ich halte übrigens den Täter auch für sehr intelligent. Es muss schon was dazugehören, so einfach auf einem öffentlich zugänglichen Gelände aufzutauchen und jemanden in dieser Art hinzurichten und dann im Nichts zu verschwinden. Und mit Nichts meine ich, dass ich glaube, dass der Täter genauso zurückgezogen lebt. Gerade das macht es doch dann auch so schwer zu ermitteln. Je weniger Anhaltspunkte den Ermittlern aus dem Umfeld des Opfers vorliegen, umso weniger Anknüpfungspunkte gibt es. Sollte das Motiv also kein persönliches sein, sondern Herr Straten einfach nur das "perfekte Opfer", nach dem keiner so schnell fragt, den keiner vermisst, von dem keiner viel weiß, dann hat auch das der Täter zum Ausleben seiner reinen Mordlust vorher gewusst, davon bin ich überzeugt. Er hat sich dann dennoch genau eine Person ausgesucht, die ohne viele soziale Bindungen lebt.