Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

Was mich irgendwie noch nachdenken lässt..... wenn ich vorhabe irgendein Verbrechen zu begehen, wieso nehme ich dem späteren Opfer nicht gleich das Handy weg?! Bzw. Nach der ersten SMS.... An die Tat dachte er ja sicher nicht von einer auf die andere ....

Wieso steige ich nicht aus wenn mir etwas komisch vorkommt,sondern schicke noch SMS.... ich denke also nicht, dass es beim Letzten Kontakt mit Familie und Freunde schon irgendwelche Anzeichen gab. Hält der LKW nicht an, würde ich doch mitten auf der Autobahn die Beifahrertür aufreissen,zumindest nachfolgende Wagen würden irgendwann merken,dass etwas nicht stimmt.

Zu der langen Rast an Sperbes könnte ja ein Problem mit dem LKW geführt haben. Denke gerade an einen letzten Post von mir,mit der Annahme der LKW Brand könnte auch durch einen technischen Defekt verursacht worden sein. Angenommen als Fahrer merke ich,dass etwas nicht stimmt,halte bei Sperbes an, mache mich erst mal kurz selbst auf die Fehlersuche, a la alles ok, am LKW, alles was man sehen kann auf den ersten Blick. Finde vllt einen Defekt,aber nicht so gravierend,fahre dann weiter auf den nächsten Rastplatz da ich eh Nachtruhe habe.....

Nur mal so rein spekulativ, was zu einer so langen Pause führen könnte.

Was mir allerdings immer noch nicht so klar ist,ist der Anruf des Bruders beim Fahrer .
Welcher Chef gibt denn einfach so die Nummer raus?Da könnte ja jeder einfach anrufen und etwas behaupten. Vielleicht hat der Chef auch selbst probiert den Fahrer zu erreichen, um dies selbst abzuklären. Und aus irgendwelchen Gründen gibt er dann aber doch die Nummer weiter?

Korrigiert mich bitte falls ich mich irre, aber ich habe nirgendwo gelesen, dass der Bruder versucht hat S. Selbst zu erreichen.... ergo, weiss man was über S. Handy? Vielleicht auf der Fahrt in Spanien entsorgt oder in Frankreich, oder war es noch vor Ort?

@Starlightdust

Wenn es sich um das Diensthandy des Fahrers gehandelt hat, darf der Arbeitgeber diese Nummer nach eigenem Ermessen immer heraus geben.

Deine Überlegungen zu Autotüre öffnen etc. sind natürlich mit Abstand zur Tat schlüssig. Oftmals tendiert man aber in Situationen, in denen man eine diffuse Unbehaglichkeit verspürt, sich selbst zu hinterfragen ("vielleicht bilde ich mir das nur ein") und zu beruhigen. In einem solchen Fall wäre die SMS eine passende Reaktion gewesen.

Nunja, Nummer des Fahrers herausgeben oder nicht - vermutlich gelten für die Spedition mit Sitz im marokkanischen Tanger bei weitem nicht solche mitunter absurden Datenschutzregelungen wie in Deutschland. Wenn man dort der Meinung war, dem Bruder damit helfen zu können, hat man das einfach gemacht.

Starlightdust schrieb:Was mich irgendwie noch nachdenken lässt..... wenn ich vorhabe irgendein Verbrechen zu begehen, wieso nehme ich dem späteren Opfer nicht gleich das Handy weg?! Bzw. Nach der ersten SMS.... An die Tat dachte er ja sicher nicht von einer auf die andere ....

Woraus schließt Du das? Es gab schon zig Taten, wo die Gelegenheit zur Tat führte und kein Vorsatz zur Tat vorlag. Dafür spricht ja auch sein ganzes weiteres Verhalten.

Starlightdust schrieb:Wieso steige ich nicht aus wenn mir etwas komisch vorkommt,sondern schicke noch SMS.... ich denke also nicht, dass es beim Letzten Kontakt mit Familie und Freunde schon irgendwelche Anzeichen gab. Hält der LKW nicht an, würde ich doch mitten auf der Autobahn die Beifahrertür aufreissen,zumindest nachfolgende Wagen würden irgendwann merken,dass etwas nicht stimmt.

Ob sie etwas geahnt hat oder nicht, weiß leider nur sie. Hier wurde schon mehrfach gesagt, dass das Versenden des Kennzeichen einem Sicherheit geben kann und abschreckend auf potentielle Täter wirken kann - war hier leider nicht so.

Starlightdust schrieb:Zu der langen Rast an Sperbes könnte ja ein Problem mit dem LKW geführt haben. Denke gerade an einen letzten Post von mir,mit der Annahme der LKW Brand könnte auch durch einen technischen Defekt verursacht worden sein. Angenommen als Fahrer merke ich,dass etwas nicht stimmt,halte bei Sperbes an, mache mich erst mal kurz selbst auf die Fehlersuche, a la alles ok, am LKW, alles was man sehen kann auf den ersten Blick. Finde vllt einen Defekt,aber nicht so gravierend,fahre dann weiter auf den nächsten Rastplatz da ich eh Nachtruhe habe.....

Und just zu dem Zeitpunkt verabschiedet sich ihr Handy vom Netz und sie ruft Niemand an, um Bescheid zu geben, dass es später wird - wo sie zwei Stunden davor mitteilte, dass sie auf dem Weg ist und sich damit ein gewisse Ankunftszeit ergibt?

Das mit dem Anruf finde ich auch seltsam und dachte das gleiche. Da kann jeder anrufen und behaupten, er sucht Jemand. Aber ein user hier (ich weiß den Namen nicht mehr) arbeitet wohl in einem ähnlichen Gewerbe und meinte, es sei sehr einfach zu den Fahrern verbunden zu werden.

@Starlightdust
Ich stelle mir einfach vor, ich wäre Firmeninhaberin einer Spedition. Es ruft mich jemand völlig panisch an und erklärt mir, das seine Schwester in den LKW meines Fahrers mit dem Kennzeichen so und so in Schkeuditz eingestiegen ist und es dafür Zeugen gibt. Ich weiss in dem Moment auch, das mein Fahrer tatsächlich in Schkeuditz stand. Dann erzählt er mir, das er seine Schwester nicht erreichen kann und sich grosse Sorgen macht. ICH würde da auch sofort die Handynummer rausgeben und würde sagen : Bitte rufen sie da mal meinen Fahrer an und erkundigen Sie sich nach Ihrer Schwester.

Nina75 schrieb:Ich stelle mir einfach vor, ich wäre Firmeninhaberin einer Spedition. Es ruft mich jemand völlig panisch an und erklärt mir, das seine Schwester in den LKW meines Fahrers mit dem Kennzeichen so und so in Schkeuditz eingestiegen ist und es dafür Zeugen gibt. Ich weiss in dem Moment auch, das mein Fahrer tatsächlich in Schkeuditz stand. Dann erzählt er mir, das er seine Schwester nicht erreichen kann und sich grosse Sorgen macht. ICH würde da auch sofort die Handynummer rausgeben und würde sagen : Bitte rufen sie da mal meinen Fahrer an und erkundigen Sie sich nach Ihrer Schwester.

Ich würde meinen Fahrer selbst anrufen und keine Nummer rausgeben. Je nach Verlauf dieses Gespräches würde ich dann weiter vorgehen.

Ich finde auch immer noch, dass es relativ lange gedauert hat, den Fahrer ausfindig zu machen, wenn man das Kennzeichen hatte. Da hätte ja auch einfach die Polizei eine Halterfeststellung machen und dann nachfragen können

Danke erstmal für Eure Reaktionen
@Schneewi77chen
@Egi
@Nina75

Ich hab bei der Sache mit dem Chef und der Telefonnummer gar nicht an Datenschutz gedacht. Eher dachte ich an ein Vertrauensverhältniss, Nummer nicht rausgeben,unser Fahrer hat da sicher nichts mit zu tun, bitte wenden sie sich an die Polizei ,wenn sie denken Ihre Schwester wird vermisst etc. Keine Ahnung.

@Schneewi77chen
Deine Überlegung find ich auch gut,von wegen " kommt mir dass jetzt nur so vor" . Kann natürlich auch sein

Boho schrieb:Es gab schon zig Taten, wo die Gelegenheit zur Tat führte

Stimmt auch wieder

Boho schrieb:wo sie zwei Stunden davor mitteilte, dass sie auf dem Weg ist und sich damit ein gewisse Ankunftszeit ergibt?

Ja da kannst du natürlich auch recht haben. Aber gibt man in dem Alter ständig Bescheid wo man gerade ist.


Es kann natürlich alles möglich sein, meine Überlegungen bezogen sich hauptsächlich auf meine Annahme, dass sie vllt bei Sperbes noch am Leben war. Mir geht das einfach nicht aus dem Kopf, dass nur wegen der Pause dort ein Tatort vermutet wird. Vielleicht gab es dort aber noch andere Spuren, von denen wir nichts wissen

Ich vermute, dass SL am Parkplatz Sperbes schon nicht mehr handlungsfähig war.
Das Mädel wollte doch sicher schnell nachhause. Wäre nicht dort schon die Situation beklemmend für sie gewesen, hätte sie sicher nicht freiwillig mit dem Fahrer dort 2 1/2 Std. Pause gemacht, sondern sich vielleicht freundlich verabschiedet und versucht einem anderen LKW Fahrer anzusprechen und schneller ans Ziel zu kommen.
Daher vermute ich den ersten Übergriff, mit oder ohne Todesfolge auch an diesem Parkplatz.
Wäre sie dort noch Herr über sich selbst gewesen, wäre doch sicher mal ausgestiegen, zum WC gegangen, oder an den Kiosk.
Zeugen hätten sich vielleicht dort an sie erinnert.
Ob er sie dort schon getötet hat, oder sie nur gefesselt, oder bewusstlos war, wissen wir ja noch nicht.
Vielleicht hat er sie noch ein, zwei Stationen ( Pausen ) lebend mitgeführt und noch weitere Übergriffe begangen.

Ich glaube auch nicht, dass er mitbekommen hat wie sie das Kennzeichen sendete.
Er fühlte sich wohl relativ sicher solange er in D und F unterwegs war.
Die Panik begann vielleicht erst als er erfuhr das er gesucht wird. Also nach dem Anruf des Bruders in Spanien. Danach hat er nur noch kurzschlussmäßig gehandelt. Brand des Lkw's , Flucht zu Fuß usw.

Schneewi77chen schrieb:Wenn es sich um das Diensthandy des Fahrers gehandelt hat, darf der Arbeitgeber diese Nummer nach eigenem Ermessen immer heraus geben.

Stimmt, ein Diensthandy ist Eigentum des Arbeitgebers. Er bezahlt es samt den Telefongebühren, und der Arbeitnehmer darf es grundsätzlich nur für dienstliche Zwecke nutzen. Viele Berufskraftfahrer haben so ein Diensthandy. Dessen Nummer darf der Arbeitgeber ohne vorherige Zustimmung des Fahrers herausgeben. Das ist im Regelfall ja auch nützlich, wenn kurzfristige Absprachen mit Be-und Entladeorten nötig sind und dergleichen.

Reblaus schrieb:Ich vermute, dass SL am Parkplatz Sperbes schon nicht mehr handlungsfähig war.
Das Mädel wollte doch sicher schnell nachhause. Wäre nicht dort schon die Situation beklemmend für sie gewesen, hätte sie sicher nicht freiwillig mit dem Fahrer dort 2 1/2 Std. Pause gemacht, sondern sich vielleicht freundlich verabschiedet und versucht einem anderen LKW Fahrer anzusprechen und schneller ans Ziel zu kommen.
Daher vermute ich den ersten Übergriff, mit oder ohne Todesfolge auch an diesem Parkplatz.
Wäre sie dort noch Herr über sich selbst gewesen, wäre doch sicher mal ausgestiegen, zum WC gegangen, oder an den Kiosk.
Zeugen hätten sich vielleicht dort an sie erinnert.

Ich finde Deinen Gedankengang recht logisch. Gibt es eigentlich auf dem Parkplatz in Sperbes eine Videoüberwachung ?

Boho schrieb:Ich finde auch immer noch, dass es relativ lange gedauert hat, den Fahrer ausfindig zu machen, wenn man das Kennzeichen hatte. Da hätte ja auch einfach die Polizei eine Halterfeststellung machen und dann nachfragen können

Bei einem marokkanischen Kennzeichen? Da hilft die Halterfeststellung beim Bundesamt in Flensburg wenig. Dort sind nur deutsche Kennzeichen registriert.

Letztlich muss eine Fahndung veranlasst werden - und die europaweit. So wie sich die Sachverhaltsdarstellungen lesen, hat die Polizei erst am Montag richtig losgelegt. Oder es bedurfte auch der Vorbereitung, in Echtzeit kann man nicht internationale Maut- und Kreditkartendaten einsammeln. Ggf. bedarf es der Einschaltung von Bundesbehörden oder richterlicher Beschlüsse.

Parallel fahndete der Bruder. Er scheint über eine Vielzahl internationaler Kontakte zu verfügen und den LKW auf eigene Faust ausfindig gemacht zu haben. Welchen Kenntnisstand er am Freitag hatte (Vermisstenmeldung bei der Polizeiinspektion Amberg), ist Spekulation.

monstra schrieb:Bei einem marokkanischen Kennzeichen? Da hilft die Halterfeststellung beim Bundesamt in Flensburg wenig. Dort sind nur deutsche Kennzeichen registriert.

Letztlich muss eine Fahndung veranlasst werden - und die europaweit.

Den LKW, Halter, Anschrift und Telefonnummer hätte man in 1 Minute googeln können, wenn man das Kennzeichen wirklich gehabt hätte ...

Sector7 schrieb:Den LKW, Halter, Anschrift und Telefonnummer hätte man in 1 Minute googeln können

Als Privatperson und über Google? Wie geht das denn? Ich hab nur die Möglichkeit über die Abfrage der Haftpflichtversicherung gefunden.

https://www.gdv-dl.de/dienstleistungen/zentralruf-der-autoversicherer/online-auskunft/ (Archiv-Version vom 28.08.2018)

@seneca22
Nein dort gibt es keine Videoüberwachung. Ist nur ein normaler Parkplatz mit Toilettenhäuschen. Auch relativ klein.

Seps13 schrieb:Als Privatperson und über Google? Wie geht das denn? Ich hab nur die Möglichkeit über die Abfrage der Haftpflichtversicherung gefunden.

Über die Bildersuche: license plate >>Kennzeichen<<

Die interessanten Angaben stehen ja in diesem Fall direkt auf dem LKW. Im aktuellen Fall hätte man sogar eine Nahaufnahme vom Kennzeichen gefunden, sowie mehrere weitere Bilder des genau betreffenden sowie ähnlicher LKW.

Ein simulierter Schadenfall ist aber auch ne gute Idee :D

https://www.infranken.de/regional/franken/fall-sophia-l-warum-ist-leiche-in-spanien-nicht-identifiziert-polizei-aus-oberfranken-vor-ort;art58454,3478416

Zunächst musste ein DNA-Profil erstellt werden, anhand dessen die spanischen Ermittler dann feststellen können, ob die gefundene weibliche Leiche wirklich die vermisste Tramperin ist. Bei der Erstellung des Profils können auch Verwandte der Vermissten helfen, da ihre DNA ähnlich genug ist.

Um ein DNA-Profil zu erstellen, benötigt ein Molekularbiologe etwa acht Stunden. Diese Zeit brauche man auf jeden Fall, um ein sicheres DNA-Profil zu haben, erklärt eine beteiligte Biologin der dpa. Beim Bayerischen LKA werden diese Profile, wenn nötig, auch in der Nacht und am Wochenende erstellt.

Wie und in welcher Form kommt das DNA-Profil zu den Behörden nach Spanien?

Die gefundenen DNA-Merkmalssysteme werden zum Schluss von einem Computer zu einer Tabelle mit konkreten Buchstaben-Zahlen-Kombinationen umgewandelt. Diesen Code bekommen die Ermittler - auf Wunsch auch als pdf-Dokument per E-Mail. Das Ergebnis können sie dann - wie im Fall von Sophia L. - an die spanischen Behörden übermitteln. Die wiederum können dann den Code mit dem genetischen Fingerabdruck vergleichen, den sie von der Leiche erstellt haben. "Stellt man eine Übereinstimmung fest, gilt die Leiche als identifziert", sagt ein Polizeisprecher.

Irgendwie wundert es nicht, wenn die krudesten Spekulationen die Runde machen.

8 Stunden für ein DNA Profil. Geben wir noch mal geraume Zeit dazu, bis Material im deutschen Labor liegt.... Übermittelt wird per Pdf. Um "Uns" ist es herzlich egal. Wenn aber die Angehörigen auch so lange in Ungewissheit leben müssen, find ich das schon reichlich lange.

Die deutschen Ermittler nehmen heute ihre Arbeit in Spanien auf. Vllt. hat man ja auch auf die Deutschen gewartet?

Ich frage mich immer, was der Grund gewesen sein könnte Sophia zu töten..?
Gab es Streit, oder war es ein rein sexuelles Motiv?

Sector7 schrieb:Die interessanten Angaben stehen ja in diesem Fall direkt auf dem LKW. Im aktuellen Fall hätte man sogar eine Nahaufnahme vom Kennzeichen gefunden, sowie mehrere weitere Bilder des genau betreffenden sowie ähnlicher LKW.

Das verstehe ich nicht. Woher weißt Du das? Kennst Du das Kennzeichen des LKW? Meines Wissens war das Kennzeichen nicht in den Suchaufrufen des Bruders bzw. der Freunde enthalten. Und wenn: Wie lässt sich daraus per Google der LKW identifizieren?

Ein marokkanisches Kennzeichen sieht so au:

http://www.wikiwand.com/de/Kfz-Kennzeichen_(Marokko)#/overview

Wie kann ich jetzt den Halter ermitteln?