Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

Wie immer gibt es bei solchen Taten Mythen und Fehlvorstellungen:

Reblaus schrieb:Der Familienvater als Sexualstraftäter ist eben immer so ein unglaublicher Schock, den man so schwer nachvollziehen kann.

Der Familienvater ist wohl so häufig wie der "einsame Wolf".

Malai schrieb:der Familienstand spielt je nach Tätertyp keine Rolle.

So ist es. Es gibt viele Sexualstraftäter, die Beziehungen oder Familie haben. Sexualstraftaten wie eine Vergewaltigung sind Gewalttaten. Sie hängen nicht davon ab, ob der Täter ein "institutionalisiertes" Sexualleben hat.

Die Gefahren des Trampens scheinen ja eine Art Kulturkampf zu sein. Vor allem wenn recht allgemein davor gewarnt wird. Sie wurden Ende der 1980er Jahre einmal vom BKA untersucht:

Mit Informationsdefiziten in Sachen Trampen haben offenbar auch die Strafverfolgungsbehörden zu kämpfen. Vor allem bei der Frage nach der Gefährlichkeit dieser Form des Reisens sind Polizeibeamte bislang eher auf Mutmaßungen angewiesen. Michael Bauermann, beim BKA mit Opferforschung beschäftigt: „Es fehlt die empirische Basis.“

Untersuchungen ergaben, die meisten Sexualverbrechen finden im sozialen Nahraum statt, also dem Ort, wo sich das Opfer (vermeintlich) sicher fühlt.

"Auf Grund dieser Erkenntnis, so der BKA-Beamte, haben sich so manche polizeilichen Vorbeugeprogramme im nachhinein als „falsch“ erwiesen. Insbesondere solche, die den Tramper immer wieder ganz allgemein und düster „vor dem bösen Onkel“ am Steuer warnten."

https://www.zeit.de/1988/17/wie-gefaehrlich-ist-das-trampen

@seneca22
Lkw Kabinen haben Vorhänge oder Rollo
Von aussen nicht einsehbar .

@itfc
Wie ist die Gräuschdemmung in modernen LKWs?

monstra schrieb:https://www.zeit.de/1988/17/wie-gefaehrlich-ist-das-trampen

Die haben auch gleich noch tolle Sicherheitstipps parat:

Manchmal, so meint der BKA-Psychologe, genüge ein kurzer Blick der Tramperin, um die Gefahr im Falle einer gemeinsamen Fahrt zu erkennen. Fehlten etwa Türgriff und Sicherheitsknopf am Platz des Beifahrers, dann sei dies jedenfalls mehr als Grund genug, nicht einzusteigen

Echt jetzt?
Soweit wir bisher wissen, war der Mord an Sophia ein klassischer Anhalter-Mord.
Vor diesem Hintergrund die Gefahren des Trampens kleinreden zu wollen, ist somit hier absolut fehl am Platz.

Wäre Sophia mit dem Bus oder Zug oder Bekannten gefahren, so wäre sie heute noch am Leben.
Das ist kein Vorwurf, das ist eine Tatsache.

monstra schrieb:Untersuchungen ergaben, die meisten Sexualverbrechen finden im sozialen Nahraum statt, also dem Ort, wo sich das Opfer (vermeintlich) sicher fühlt.

Ist das ein Wunder? Die meisten Verbrechen werden wohl dort stattfinden, wo sich die meisten potentiellen Opfer/Täter aufhalten. Die wenigsten Menschen trampen.

Was willst du denn damit aussagen?

Fakt ist, die Frau hat sich aus freien Stücken entschlossen zu trampen. Ob das hinterher jemand gut findet oder nicht, spielt doch keine Rolle.

Butzeller schrieb:Manchmal, so meint der BKA-Psychologe, genüge ein kurzer Blick der Tramperin, um die Gefahr im Falle einer gemeinsamen Fahrt zu erkennen. Fehlten etwa Türgriff und Sicherheitsknopf am Platz des Beifahrers, dann sei dies jedenfalls mehr als Grund genug, nicht einzusteigen

Das hast du mir jetzt abgenommen. Danke :)

Ich dachte mir dazu auch meinen Teil. Da weiss man nicht soll man lachen oder weinen..

Frau.N.Zimmer schrieb:Ist das ein Wunder? Die meisten Verbrechen werden wohl dort stattfinden, wo sich die meisten potentiellen Opfer/Täter aufhalten.

Letztenendes eine Frage der Wahrnehmung:
Wenn der Gatte seine Frau umbringt wird er meist schnell überführt
=> Keine spektakuläre Präsentation bei XY mit dem Hinweis wie gefährlich die Ehe ist ...

Und jetzt besser Thema beenden , sonst wieder rot !

threefish schrieb:Letztenendes eine Frage der Wahrnehmung:

Sehe ich anders.

Es gibt doch weit mehr Ehefrauen als Tramperinnen. Von daher ist ein Bezug zur Häufigkeit kompletter Unsinn.

threefish schrieb:Und jetzt besser Thema beenden , sonst wieder rot !

Von mir aus gerne :)

Jetzt mal eine Frage...würde man sich denn zutrauen, auch nur zu versuchen, aus einem fahrenden LKW rauszuspringen ? Auch wenn man sich in einer brenzligen Lage befindet ? Ich glaube mal eher nicht bzw ich kann es mir nicht unbedingt vorstellen.

@monstra
Geräuschdämmung je nach Ausstattung. Fernverkehr beser als Nahverkehr. Generell aber gut

Butzeller schrieb:Vor diesem Hintergrund die Gefahren des Trampens kleinreden zu wollen, ist somit hier absolut fehl am Platz.

Vor diesem Hintergrund auf die die Gefahren des Trampens mit erhobenem Zeigefinger hinzuweisen: ebenso.

Butzeller schrieb:Wäre Sophia mit dem Bus oder Zug oder Bekannten gefahren, so wäre sie heute noch am Leben.
Das ist kein Vorwurf, das ist eine Tatsache.

Diese Tatsache ist so müßig wie die Feststellung, hätten Dich Deine Eltern nicht geboren, müsstest Du nicht sterben. Aus hypothetischen Kausalverläufen eines Einzelfalles allgemeingültige Gesetze abzuleiten ist: Laienperspektive - aber unseriös.

Tatsache ist auch, dass Sophia alle Sicherheitsempfehlungen, die für das Trampen gegeben werden, eingehalten hat.

Was willst du denn damit aussagen?

Wir schätzen Gefahren oft anders ein, wie sie empirisch objektiv bestehen. Ich reagiere auf diese Thema nur, weil entsprechende Behauptungen immer wieder kommen. Und weil sie unweigerlich dazu führen, dem Opfer zumindest mittelbar Naivität, Dummheit oder eigenverantwortliche Selbstgefährdung zu unterstellen. Auch wenn das nicht beabsichtigt ist.

itfc schrieb:Geräuschdämmung je nach Ausstattung. Fernverkehr beser als Nahverkehr. Generell aber gut

Danke!

Also ist es möglich, dass sich auf einem Parkplatz - je nach Standort - in einer Fahrerkabine ein Drama abspielt und die anderen LKW-Fahrer bekommen davon nichts mit?

Nina75 schrieb:Jetzt mal eine Frage...würde man sich denn zutrauen, auch nur zu versuchen, aus einem fahrenden LKW rauszuspringen ? Auch wenn man sich in einer brenzligen Lage befindet ? Ich glaube mal eher nicht bzw ich kann es mir nicht unbedingt vorstellen.

Vermutlich eher nicht. Man wird vermutlich eher auf eine Gelegenheit warten wenn der Fahrer hält, denn vorher kann einem der Fahrer ja auch nicht viel antun - er fährt ja.
Das wird später vllt. bei der Gerichtsverhandlung eine Rolle spielen bzgl Arglosigkeit gibts doch da was wegen Mord oder Totschlag, glaube ich.

Nina75 schrieb:Jetzt mal eine Frage...würde man sich denn zutrauen, auch nur zu versuchen, aus einem fahrenden LKW rauszuspringen ?

Die Frage ist, ob das geht. Ich wies oben auf meinen PKW hin, dessen Zentralverriegelung sich ab 10 km/h automatisch schließt. Zudem gibt es einen Knopf, mit dem ich das Fahrzeug auch beim Parken von innen verschließen kann. Das muss der Beifahrer noch nicht mal bemerken. Aber man kann keine Türe öffnen.

@monstra
Ich denke nicht das jemand groß was hören kann. Aussen ist ja Lärm der Autobahn , Kühlagregate und sowas , wenn , denn nur der lkw rechts oder links davon. Und lkw Fahrer schlafen gut .
Busse halten daneben und Touristen reden ...... da schläft man trotzdem weil man es gewohnt ist

@Frau.N.Zimmer
Ja so denke ich das auch.
Man hat dann zwar in dem Moment ein mulmiges Gefühl, wie es Sophia vermutlich auch hatte, aber man geht dann glaub doch nicht so ein Risiko ein, indem man versucht aus einem fahrenden LKW zu springen.

@monstra
Ja klar, das wäre ja dann nur, wenn man die Möglichkeit hätte.
Ich glaube aber auch, das sich das alles verriegelt.

@itfc
Haben LKW Fahrer denn Schlaftabletten dabei, wenn sie unterwegs sind ?
Der TV könnte Sophia welche verabreicht haben. Dann wäre es für ihn evtl einfacher gewesen, sie zu überwältigen.

@Nina75
Ich kenne knien , wofür auch ?

@Nina75

Ihr tut ja so, als seien LKW-Fahrer eine besondere Spezies mit besonderen Verhaltensweisen.
Aber auch hier gibt es doch den, der sich hinlegt und sofort pennt wie ein Stein ebenso, wie den, der Probleme mit dem Schlaf hat. Der hat dann vielleicht auch Baldrian dabei. Schwere Hypnotika, die ein Opfer ausschalten würden, gewiss nicht. Das verträgt sich nicht mit dem Job.

Ich verstehe hier irgendwie nicht mehr, was es noch herauszufinden gilt.

Scheinbar haben LKWs bzw. genau dieser LKW in diesem Falle mögliche Laute von S.L. nicht nach außen dringen lassen, bzw. nicht gut genug. Sonst wäre doch sicherlich jemand zur Hilfe geeilt? Was ist daran jetzt noch unklar?

@monstra

monstra schrieb:Die Frage ist, ob das geht. Ich wies oben auf meinen PKW hin, dessen Zentralverriegelung sich ab 10 km/h automatisch schließt. Zudem gibt es einen Knopf, mit dem ich das Fahrzeug auch beim Parken von innen verschließen kann. Das muss der Beifahrer noch nicht mal bemerken. Aber man kann keine Türe öffnen.

Ich kenne keinen Pkw-Typ, bei dem man bei Betätigung der Zentralverriegelung die Türen nicht mehr von innen öffnen kann. (Ich spreche hier nicht von der Kindersicherung der hinteren Türen).
Die Möglichkeit, die Türen zentral von innen zu verriegeln, kommt aus den USA, weil verhindert werden soll, dass bspw. beim Warten an roten Ampeln die Türen von außen geöffnet und die Insassen beraubt werden können.